Ich versteh das mit der Passivmembrane nicht

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DJ-Spacelab
Inventar

#1 erstellt: 12. Mai 2016, 12:41

Es gibt ja Subwoofer mit Passivmembrane. Ich verstehe aber nicht wie das funktionieren soll. Wenn die aktive Membrane nach vorne geht, zieht sich doch die passive Membrane durch den Unterdruck im Gehäuse nach innen. Also müsste sich doch der Schall aufheben. Oder wo hab ich jetzt den Denkfehler?

Warum werden eigentlich so wenige Lautsprecher mit Passivmembrane gebaut? Wie man gerade bei tragbaren Geräten immer wieder hören kann, kann man damit doch aus sehr kleinen Gehäusen einen erstaunlichen Bass heraus holen.

ehemals_Mwf
Inventar

#2 erstellt: 13. Mai 2016, 00:41

Hi,

DJ-Spacelab (Beitrag #1) schrieb:

...Ich verstehe aber nicht wie das funktionieren soll. Wenn die aktive Membrane nach vorne geht, zieht sich doch die passive Membrane durch den Unterdruck im Gehäuse nach innen. Also müsste sich doch der Schall aufheben. Oder wo hab ich jetzt den Denkfehler?....

Nein,
alles richtig,
nur,
das gilt für langsame Bewegungen,
d.h. unterhalb 30, 50, bei Minisets auch 80 Hz.

Ein hörbarer Bass-Grundton wird erst mit schnelleren Bewegungen erzeugt,
also oberhalb der genannten Grenzwerte.

Wie das ?
Die Passivmembran ist über das Luftpolster des Boxeninneren mit der aktiven gekoppelt.
Ein Luftpolster wirkt wie eine (weiche) Feder,
bei schnellerer Bewegung kommt die Masse der P-Membran (gekoppelt über die M-Fläche) auf der Feder in Resonanz,
d.h. die P-Membran tanzt nahezu wie von selbst auf der Luftfeder,
die aktive Membran steht nahezu still,

Bei noch höheren Frequenzen wirkt dann die Massenträgheit der P-Membran als Filter ("Bewegungshemmnis"),
die aktive Membran dominiert zunehmend die Schallproduktion.

DJ-Spacelab (Beitrag #1) schrieb:

...Warum werden eigentlich so wenige Lautsprecher mit Passivmembrane gebaut? Wie man gerade bei tragbaren Geräten immer wieder hören kann, kann man damit doch aus sehr kleinen Gehäusen einen erstaunlichen Bass heraus holen...

Die P-Membran hat bei kleinen bis mittelgroßen Gehäusen ihren Vorteil:
sie löst das Problem der Luftgeräusche in einem rel. kleinen Baßreflex-Kanal.
Die Gegenphasige Schwingung im Tiefstbass kann man als Unterdrückung von Grundtönen sehen,
und
-- bei hoher Auslenkung --
gleichzeitiger Produktion von Obertönen (K2, K3, "Kickbass"),
das klingt evtl. interessant, ist aber nicht HiFi ...

Bei größeren Gehäusen (rel. z. Treibergröße) sind aber BR-Systeme nicht nur preisgünstiger (*), sondern auch flexibler und tiefer abstimmbar, bei Bedarf auch 20 Hz.

Gruss,
Michael

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(*) = ein guter PR-Radiator ist eine durchaus anspruchsvolle Ingenieurs- und Fertigungs-Aufgabe,

die,
verschärft über rel. kleine Stückzahlen,
dann auch was kostet.

[Beitrag von ehemals_Mwf am 13. Mai 2016, 00:58 bearbeitet]

DJ-Spacelab
Inventar

#3 erstellt: 13. Mai 2016, 09:27

Also ist die Frequenzbreite wo so eine Passivmembrane einen hörbaren Ton von sich gibt ja eigentlich recht schmal wenn ich das richtig verstanden habe.