alte Endstufe mono betreiben

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_shodan_
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jul 2011, 11:41
Hallo zusammen,

ich habe eine alte (vermutlich 80er Jahre?) Bell PA-2022 Endstufe, die ich übergangsweise als Verstärker für einen passiven Subwoofer verwenden möchte.
Geplant hatte ich die Endstufe an den Subwoofer Pre-Out meines AV-Receivers zu hängen und von dort aus ein Lautsprecherkabel direkt zum Lautsprecherchassis des Subwoofers. Dieser stammt aus einem 5.1 Komplettset. Die alte Elektronik würde ich natürlich abklemmen.

Die Endstufe läßt sich Stereo betreiben oder in einen Bridge-Modus schalten. Zudem verfügt sie auf der Vorderseite über zwei "Lautstärkregler" für die beiden Kanäle. Leider finde ich zu dem Gerät keinerlei Dokumentation und traue mich nicht so recht es auszuprobieren.

Folgen Fragen stellen sich mir:

- Ist dieser Aufbau grundsätzlich OK oder gibt es dabei Probleme?

- Kann ich die Endstufe auch mit nur einem Kanal mono betreiben (Kanal B runtergeregelt) ohne das das Gerät schaden nimmt? (Soweit mir bekannt ist müssen an unbenutzen Kanälen Lastwiederstände statt Lautsprecher benutzut werden. Ggf. passiert das intern?)

- Macht es alternativ Sinn die Endstufe "bridged" zu betreiben und wie verkabel ich das ganze? Gibt es da einen Standard? Der Schalter "Bridge" alleine reicht ja vermutlich nicht.

Würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Die Endstufe hat mir viele Jahre gute Dienste geleistet und ich möchte sie nicht unnötig in Gefahr bringen
doeter
Inventar
#2 erstellt: 24. Jul 2011, 07:34
Moin


_shodan_ schrieb:
...
Folgen Fragen stellen sich mir:

- Ist dieser Aufbau grundsätzlich OK oder gibt es dabei Probleme?

Generell funktioniert der Aufbau. Zu der Endstufe habe ich jetzt auch nur die Information gefunden,
das sie xxx Watt in 2-Kanal und yyy Watt in Brücke hat. Daraus schließe ich, das sie nicht 2 Ohm stabil
ist.

Somit kommt es auf den Nennschein-Widerstand des Subwoofer Chassis an, das Du damit betreiben
willst, ob ein Brückenmodus technisch vertretbar wäre.

Hat der Lautsprecher 8 Ohm, geht alles klar und Du kannst diesen auch in Brücke ansteuern. Hat er
4 Ohm geht das auch, nur darfst Du halt nicht aufdrehen. Somit ist dieser Modus nicht unbedingt zu
empfehlen.



- Kann ich die Endstufe auch mit nur einem Kanal mono betreiben (Kanal B runtergeregelt) ohne das das Gerät schaden nimmt? (Soweit mir bekannt ist müssen an unbenutzen Kanälen Lastwiederstände statt Lautsprecher benutzut werden. Ggf. passiert das intern?)

Natürlich kannst du den Sub auch mit nur einem Kanal antreiben. Das man dann einen Lastwiderstand
an den anderen Ausgang klemmen soll höre ich jetzt das erste Mal. Gemacht habe ich das auch noch
nie und alle Geräte sind noch heile.



- Macht es alternativ Sinn die Endstufe "bridged" zu betreiben und wie verkabel ich das ganze? Gibt es da einen Standard? Der Schalter "Bridge" alleine reicht ja vermutlich nicht.
...

Wenn der zu betreibende Lautsprecher 8 Ohm hat kannst Du das machen. Reicht die Leistung eines
Kanals aus, würde ich es lassen, da die Endstufen im Brückenmodus immer etwas mehr belastet
werden.

I.d.R. wird in Brücke das Eingangssignal an Channel 1 abgegriffen. Sollte für den Bridged Modus kein
separater Lautsprecherausgang vorhanden sein, geschieht dieses dann über die Binding Posts. hier
ist es i.d.R. so, das die beiden Plus Pole (rot) zum Anschluss verwendet werden. diese sind dann
meistens auch markiert. In ganz seltenen Fällen geschieht der Anschluss über die Minus Pole.

Noch eine Anmerkung meinerseits. Ich habe nun keine Ahnung, um was für einen Subwoofer es sich
hier handelt, aber wenn Du die Elektronik abklemmst, kann es sein, das ein gewünschter Filter, wie z.B.
ein Subsonic, nicht mehr aktiv ist. Das kann die Belastbarkeit des Subs drastisch einschränken.

Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter.

Gruß

der doeter
_shodan_
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Jul 2011, 10:55

doeter schrieb:
Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter.


Das hilft mir in der Tat ein ganzes Stück weiter. Vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort.

Die Idee mit dem Bridge-Modus werde ich dann verwerfen. Ein Kanal sollte ausreichend Leistung haben, ich kam darauf nur weil ich wie gesagt gehört habe das man Endstufenkanäle nicht ohne angeschlossene Lautsprecher/Lastwiederstände betreiben sollte.


Ich habe nun keine Ahnung, um was für einen Subwoofer es sich hier handelt,

Der Subwoofer stammt aus einem alten 5.1 Komplettset Videologic Digitheater DTS welches ich parallel (für Filme) zur Bell Endstufe an Stereo-Lautsprechern (für Musik) betrieben habe. Da das Videologic Set diverse Einschränkungen mit sich brachte, habe ich mir jetzt einen A/V-Receiver gekauft um beide Systeme damit zusammenzuführen. Als Fronts dienen mir meine alten Stereolautsprecher, während ich 3 Satelliten aus dem 5.1 Kit als Rear und Center verwende. Soweit bin ich auch recht zufrieden, nur fehlt mir jetzt noch ein Sub. Der aus dem 5.1 Kit ist sozusagen gleichzeitig der Receiver gewesen, d.h. dort sind Eingänge, Endstufen, Netzteil und eine obskure Flachband-Verkabelung zur Steuerungseinheit am Center untergebracht. Einen direkten Subwoofer Eingang gibt es nicht. Daher meine Idee mit der Enstufe...

Letztendlich wollte ich erstmal schauen inwiefern der Klang durch einen Subwoofer positiv beeinflußt wird und ob das Ding meinen Ansprüchen noch genügt.
Die Option letztendlich alternativ einen neuen aktiven zu kaufen besteht aber grundsätzlich.


aber wenn Du die Elektronik abklemmst, kann es sein, das ein gewünschter Filter, wie z.B.
ein Subsonic, nicht mehr aktiv ist. Das kann die Belastbarkeit des Subs drastisch einschränken.


Danke für den Hinweis, das war mir so nicht klar.
Subsonic-Filter kannte ich bisher nicht, aber nachdem ich jetzt darüber gelesen habe verstehe ich das Problem. Leider sind meine Elektronikkentnisse nicht ausreichend um den Sub über die internen Komponenten des Subs direkt anzuschließen, was vermutlich ideal wäre. Und einfach in den Line-In ist vermutlich auch nicht das richtige oder wäre das eine einfache Option?

Unterm Strich kommt für mich raus das es fraglich ist, ob sich der Aufwand für mich lohnt und zu einem nutzbaren Ergebnis führt. Ggf. also doch eine Neuanschaffung. Muß ich mir nochmal in Ruhe überlegen.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag

Gruß
Shodan
Jeck-G
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2011, 18:12

Soweit mir bekannt ist müssen an unbenutzen Kanälen Lastwiederstände statt Lautsprecher benutzut werden. Ggf. passiert das intern?
Das ist bei Röhrenverstärkern bzw. Verstärkern mit Ausgangstrafo so, da ohne Last sich die induzierte Spannung im Trafo aufschaukeln würde bis die Isolierungen durchschlagen. Normale Transistorverstärker hingegen sind leerlauffest.
lens2310
Inventar
#5 erstellt: 25. Jul 2011, 19:49
Wenn Du nur eine Hälfte benutzen willst würde ich den Eingang der anderen Stufe kurzschließen, oder falls vorhanden den Eingangsregler zudrehen um eventuelle Schwingneigung zu verhindern. Den Lautsprecherausgang offen lassen.
_shodan_
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 25. Jul 2011, 23:22

Jeck-G schrieb:
Das ist bei Röhrenverstärkern bzw. Verstärkern mit Ausgangstrafo so, da ohne Last sich die induzierte Spannung im Trafo aufschaukeln würde bis die Isolierungen durchschlagen. Normale Transistorverstärker hingegen sind leerlauffest.

Ah, OK, danke für den Hinweis. Möglicherweise hab ich das mit den Lastwiderständen mal im Zusammenhang mit Gitarrenverstärkern gelesen und verwechselt.

Genau diese Fehlannahme war es auch, die mich davon abgehalten hat den Sub einfach mal testweise per Line-In ohne daran angeschlossene Satelliten zu betreiben. Sicherlich nicht optimal, aber ausreichend um das Zusammenspiel mit den Fronts mal zu testen.


lens2310 schrieb:
Wenn Du nur eine Hälfte benutzen willst würde ich den Eingang der anderen Stufe kurzschließen, oder falls vorhanden den Eingangsregler zudrehen um eventuelle Schwingneigung zu verhindern. Den Lautsprecherausgang offen lassen.

Die Endstufe verfügt über je einen Eingangregler pro Kanal, das wäre also möglich.

Mittlerweile bin ich aber zu der Einsicht gelangt das es mehr Sinn macht einen neuen aktiven Sub zu kaufen, als das alte Ding zu "recyclen".
Bis dahin nutze ich erstmal weiter die Line-In Variante. Als Übergangslösung für Filme ist das erstmal ausreichend und für die Endstufe findet sich sicherlich auch noch eine sinnvollere Anwendung


[Beitrag von _shodan_ am 25. Jul 2011, 23:23 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#7 erstellt: 27. Jul 2011, 23:10
Die Bell ist sicher eine wertige PA-Endstufe die man behalten sollte !
_shodan_
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Jul 2011, 23:30

lens2310 schrieb:
Die Bell ist sicher eine wertige PA-Endstufe die man behalten sollte !

Die werde ich auf jeden Fall behalten, die ist mir ans Herz gewachsen. Ich habe die etwa 15 Jahre genutzt und dabei bin nur der Zweitbesitzer.
(Für den Fall das das mißverständlich war: Mit "das alte Ding" meinte ich den Subwoofer, nicht die Endstufe )
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