Dämpfungsfaktor bei Verzerrungen der Endstufe

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eyjin
Neuling
#1 erstellt: 07. Jul 2014, 11:34
Hallo, ich habe zu dem Thema nix konkretes in der Suche gefunden... hoffentlich kein Doppelpost.

Rein schemtische Betrachtung:
Angenommen meine Endstufe, zuständig für den Tieftonlautsprecher, verzerrt, das Ausgangssignal folgt nicht mehr dem Eingangssignal und es kommt zum Clipping, so liegt für den Moment der Verzerrung ja Gleichstrom am Chassis an.
Hat dies Auswirkungen auf den Df? Ist dieser dann = 0?
Was für Auswirkungen hätte ein Dämpfungsfaktor = 0? (Bis auf unpräzise Wiedergabe)
Wären die resultierenden unkontrollierten Eigenschwingungen der Membran Frequenzabhängig und möglicherweise Hörbar?

Vielen Dank und Grüße
detegg
Inventar
#2 erstellt: 07. Jul 2014, 11:56
Moin,

es kommt zum Clipping, so liegt für den Moment der Verzerrung ja Gleichstrom am Chassis an.

Ein weit weit verbreiteter Irrtum - ein clippendes Signal enthält zwar hochfrequente Spektralanteile, aber keine Gleichspannung.
Erst bei einem Defekt der Endstufe kann DC (Teile der Railspannungen) am Ausgang liegen.

Der Dämpfungsfaktor wird wirksam im Bereich der niederohmigen Impedanz des angeschlossenen LS, diese liegt fast immer im niederfrequenten Bereich. Der DF/Ausgangswiderstand der Endstufe ändert sich erst bei Defekt, nicht beim Verzerren.

Detlef
eyjin
Neuling
#3 erstellt: 08. Jul 2014, 09:45
Hm ok ja, es leuchtet ein das kein durchgängiger Gleichstromanteil anliegt.


Ein weit weit verbreiteter Irrtum - ein clippendes Signal enthält zwar hochfrequente Spektralanteile, aber keine Gleichspannung.
Erst bei einem Defekt der Endstufe kann DC (Teile der Railspannungen) am Ausgang liegen.

Aber mal angenommen mein Amp wird bei 100Hz Sinus extrem überfahren, so dass nahezu eine Rechteckspannung am Ausgang anliegt, liegt doch für 5ms im pos. Bereich so ein Obertonreiches Signal vor, welches für den LS wie Gleichstrom aussieht? D.h. er verharrt für den Moment an einer Position und es hat den gleichen Charakter wie 5ms Gleichstrom bei identischer Amplitude? Geht dadurch nicht die Impedanz des LS für den Moment der Verzerrung in den Keller <1 Ohm ? Wenn dem so sei, würde dies doch Erklären das Verzerrungen Asuwirkungen auf den Df haben, denn:


Der Dämpfungsfaktor wird wirksam im Bereich der niederohmigen Impedanz des angeschlossenen LS, diese liegt fast immer im niederfrequenten Bereich. Der DF/Ausgangswiderstand der Endstufe ändert sich erst bei Defekt, nicht beim Verzerren

Laut Sengpiel berechnet sich der Df aus dem Quotienten von Ri (Quellimpedanz) zu Ra (Lastimpedanz). Demzufolge ändert sich doch der Df in abhängigkeit von der Frequenz/Impedanz des LS?

Danke


[Beitrag von eyjin am 08. Jul 2014, 09:46 bearbeitet]
Passat
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2014, 09:57
Das
eyjin (Beitrag #3) schrieb:

Laut Sengpiel berechnet sich der Df aus dem Quotienten von Ri (Quellimpedanz) zu Ra (Lastimpedanz). Demzufolge ändert sich doch der Df in abhängigkeit von der Frequenz/Impedanz des LS?


Das ist schon richtig.
Aber weder der Ausgangswiderstand des Verstärkers noch die Impedanz des Lautsprechers ändert sich, wenn der Verstärker verzerrt.

Grüße
Roman
chessmichi
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jul 2014, 19:39

detegg (Beitrag #2) schrieb:
Moin,

es kommt zum Clipping, so liegt für den Moment der Verzerrung ja Gleichstrom am Chassis an.

Ein weit weit verbreiteter Irrtum - ein clippendes Signal enthält zwar hochfrequente Spektralanteile, aber keine Gleichspannung.
Erst bei einem Defekt der Endstufe kann DC (Teile der Railspannungen) am Ausgang liegen.

Der Dämpfungsfaktor wird wirksam im Bereich der niederohmigen Impedanz des angeschlossenen LS, diese liegt fast immer im niederfrequenten Bereich. Der DF/Ausgangswiderstand der Endstufe ändert sich erst bei Defekt, nicht beim Verzerren.

Detlef



howdy

aber wenn die sinuskurfe beim clippen ja eher in richtung rechteck tendiert, liegt sehr kurz(frequenzabhängig) ja die max spannung und der max strom des verstärkers an.
da aber keine sinusbewegung mehr da ist steht das membran/schwingspule ja still und wenns dumm läuft verbrennt die schwingspule(max verstärkerleistung mit ebend der rechteckverzerrung).

geklaut bei wiki

es sind halt nur "kurze" phasen in denen sowas wie gleichstrom anliegt - ebend die demolierten sinusköpfe.

mfg
micha
detegg
Inventar
#6 erstellt: 08. Jul 2014, 19:53
Hi Micha,

das, was Du auf dem Oskar so eckig siehst, ist die zeitliche Darstellung eines Signals. Auf einem Spektrumanalyser mit frequenzabhängiger Darstellung der Amplituden (das, was am LS ankommt) sieht das dann ganz anders aus Wiki.

Detlef
Hörstern
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 09. Jul 2014, 16:31
Hi,


eyjin (Beitrag #1) schrieb:

Rein schemtische Betrachtung:
Angenommen meine Endstufe, zuständig für den Tieftonlautsprecher, verzerrt, das Ausgangssignal folgt nicht mehr dem Eingangssignal und es kommt zum Clipping, so liegt für den Moment der Verzerrung ja Gleichstrom am Chassis an.



t, liegt doch für 5ms im pos. Bereich so ein Obertonreiches Signal vor, welches für den LS wie Gleichstrom aussieht?

Schematisch gesehen ja, denn nur eine reine Gleichspannung könnte die Frequenz null haben. In diesem Fall wird aber die Grundfrequenz des verzerrten Signal nicht unterschritten, denn auch ein stark begrenztes Sinussignal behält seine Grundfrequenz, das ist also irrelevant.


Hat dies Auswirkungen auf den Df? Ist dieser dann = 0?

Ja, die Regelung des Verstärkers setzt solange aus, denn das Signal befindet sich für die Dauer des Clippings außerhalb des Regelbereichs.


Was für Auswirkungen hätte ein Dämpfungsfaktor = 0? (Bis auf unpräzise Wiedergabe)

In diesem Fall keine, denn sobald die Sinuskurve wieder im Betriebsspannungsbereich ist ist die Regelung wieder aktiv.


Wären die resultierenden unkontrollierten Eigenschwingungen der Membran Frequenzabhängig und möglicherweise Hörbar?

Möglicherweise ja. Das klänge so als wenn man gegen die Membrane klopft. Vielleicht wird das Klopfgeräusch aber auch durch die Musik plus die durch die Verzerrung entstehenden Oberwellen verdeckt.


detegg schrieb:
Der DF/Ausgangswiderstand der Endstufe ändert sich erst bei Defekt, nicht beim Verzerren.

Ich will das nicht ausschließen, dürfte aber von der Schaltungsarchitektur abhängen.
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