Passive Vorverstärker

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Morykonte
Neuling
#1 erstellt: 04. Apr 2006, 10:11
Hallo

bin neu hier in diesem Forum und möchte eine Frage platzieren, zu dem hoffentlich im Forum Antworten existieren. Sollte ich versehentlich im falschen Forum gelandet sein bitte ich die Moderatoren den Beitrag ggf. umzuplatzieren.

Ich trage mich schon seit einiger zeit mit dem Gedanken mir eine passive Vorstufe zuzulegen. Nachdem ich mir eine symmetrische Phonostufe gegönnt habe (AQVOX) und auch meine beiden Monoendstufen (Cyrus)symmetrisch ansteuere brauche ich eigentlich (nur noch) eine passende symmetrische Hochpegel Linevorstufe.

Da aktive Lösungen recht teuer sind wurde mir als Systemlösung vorgeschlagen doch eine passive Vorstufe zu verwenden. Zum einen ist dann die Symmetrie kein Thema mehr und auch preislich wären die, die ich mit ins Auge gefasst habe akzeptabel.
Nach erstem Stöbern im Internet zum Thema scheinen mir prinzipiell die Lösungen, die mit Übetrageren arbeiten hier systembedingte Vorteile (Impedanzanpassung, bessere compliance mit unterschiedlichen Kabellängen, Soundqualität) zu haben.

Ausser Hochpreislösungen habe ich vor allem zwei Bauprinzipien im bezahlbaren Bereich gefunden, zu denen ich hoffe Kommentare von Sachkundigen zu erhalten:
Da sind einmal die preiswerten Geräte von Antique Sound Labs (T1 und T2 ), die auf eigenen Übertragern aufbauen und dann die verschiedenen Inkarnationen ofensichtlich einer mehr oder weniger Standardschaltung, die auf den Stevens & Billington TX-102 Übetragern und den Switches von Seiden bzw. Alps aufbauen. Kommerziell angeboten entweder als DYI-Bausätze von DIYHifi/Bastanis oder als Fertiggeräte von Bastanis, Bent Audio (nicht mehr?), Music first Audio? ggf. noch weiteren (?).
Kann mir hier jemand die Unterschiede der geräteausführungen nahebringen, vor allem wo die Geräte vor allem klanglich einzustufen sind bzw. ob Erfahrungen positive wie negative in bestimmten Systemumgebungen existieren.

Hoffe auf eine rege Diskussion!

Gruß

Heinz


[Beitrag von Morykonte am 04. Apr 2006, 10:14 bearbeitet]
frank3
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 04. Apr 2006, 18:51
Hallo Heinz,

Ich hatte mich, bevor ich dann letzendlich eine aktiven Vorverstaerker gekauft habe auch mit passiven Version beschaftigt.
Ob ein Uebertrager sinnvoll ist muss man ausprobieren. Wenn Du selber loeten moechtest wuerde ich erst mal mit einen richtig guten Lautstaerkeregler anfangen (Thel, Steinmusik, Alps). Das Drumherum sollte ruhig richtig gut sein - also hochwertige Buchsen und Kabel verwenden. So wie ich das lese hast du 2 Quellengeraete, da man man die Umschaltung mit einen hochwertigen Umschalter realisieren. Das beste ist einen mit zwei Ebenen zu verwenden um Uebersprechen zu vermeiden. Es gibt z.B. 4x3 Drehschalter die herrvoragen fuer eine symetrische Vorstufe geeignet sind (z.B. von Thel). Und dann einfach mal sehen wie das Ergebnis ist. Wenn noch nicht zufrieden kannst du immer noch Uebertrager einbauen.
Ich hoffe ich konnte weiter helfen.

Gruss
Frank
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Apr 2006, 15:38
Rein passiv ist nicht ganz unproblematisch!
Rein passiv mit Übertrager ist eine denkbar schlechte und teure Angelegenheit. Ich kenne recht teure Studio-Übertrager (1:1), die bei korrekter Ansteuerung über 600 Ohm Quellimpedanz und ebenfalls korrektem Abschluss mit 600 Ohm selbst bei Pegeln, wie sie ein heutiger CDP ausgibt, recht gute Resultate liefern. Meines Wissens ist so ein Teil im Moment bei etwa 150 € und liefert dafür einen Frequenzgang von 40Hz bis 15kHz -1dB. Die CD allerdings bringt es auf <20Hz bis 20kHz mit kleineren Abweichungen. Es gibt also im Frequenzbereich Einbussen.
Weiter liegt der Klirr bei 40Hz um etwa 0,5%, also ebenfalls um Welten über jenem des CDP.

Das erste Problem ist nun, dass der CDP nicht den nötigen Ri besitzt, um den Trafo optimal anzusteuern, was sich aber anpassen liesse, sofern es sich um einen CDP mit symmetrischem Ausgang handelt. Asymmetrische Ausgänge sind oft so gestaltet, dass sie eigentlich nur hochohmige Lasten (ab etwa 3k) sauber treiben können. Damit wäre dieser Übertrager schon mal vom Tisch.
Und zweitens ist dieser Übertrager 1:1. Du müsstest aber ein Spezialding mit einer Vielzahl von Abgriffen haben. So etwas ist im freien Handel kaum zu bekommen, weil es (ausser bei solchen Konstruktionen) dafür keinen Anwendungsfall gibt.

Ohne Elektronik ist mit einem (selbst teuren) Übertrager kein Blumentopf zu gewinnen. Jede (noch so lausige) Elektronik ist die technisch bessere Lösung als so ein Eisenblock.

Weiter besteht das Problem, dass Du nur mit einem Pot für symmetrischen Betrieb, den Du ja möchtest, für jeden Kanal ein Stereopot haben müsstest, denn um die Symmetrie nicht zu gefährden, müssen in jedem der beiden Signaldrähte eines Kanals ein Regler drin sein. Also brauchst Du für Stereo ein Vierfach-Pot.

In der Praxis ist es so, dass die heutige Elektronik den Klang nicht gravierend beeinflusst. Überleg Dir mal: Du hast einen Vorverstärker, in welchem drei Operationsverstärker die ganze Arbeit übernehmen. Sie bilden den hochohmigen Eingang, regeln mit einem normalen Stereopot die Lautstärke und bilden den niederohmigen, symmetrischen Ausgang. Was soll da schief gehen im Verhältnis zum Mischpult, das bei der Aufnahme im Einsatz war? Da geht das Signal durch etwa 20 solche Dinger und niemand rümpft die Nase deswegen. Wenn doch die Elektronik so schlecht wäre, wäre Edisons Phonograph immer noch das grösste Musikinstrument
Morykonte
Neuling
#4 erstellt: 09. Apr 2006, 19:40
Hallo,
vielen Dank für die bislang sehr konstruktiven Beiträge.
Ich dachte eigentlich weniger an eine reine Bastellösung, sondern an durchaus kommerziell erhältliche höchstwertige Lösungen, die auch schon in diversen Tests durchaus positiv abgeschlossen haben. Ich möchte immerhin einen aktiven pre ablösen der in der 500- 1kEuro Liga angesiedelt ist.

Nur die Tests und Meinungen vom Hörensagen sind halt eine Sache.
Eine authentische Aussage eines Betreibers eines Passiven Verstärkers wäre mir natürlich am liebsten.

Zitat:
Du müsstest aber ein Spezialding mit einer Vielzahl von Abgriffen haben. So etwas ist im freien Handel kaum zu bekommen...

Genau so ein Ding ist halt der von mir erwähnte Stevens & Billington TX-102 Übertrager, der in diversen Geräten verbaut wird.

Sicherlich nicht ganz billig (wenn man ihn alleine kauft stehen hier Preise für ein Paar von durchaus 3-400 Euro im Raum), aber die genannten schlechten Frequenzgänge hat der allerdings auch nicht: S&B gibt den roll off für 0dB gain bei 20Hz bei einer Ausgangsimpedanz von 5Kohm mit lediglich -1dB an, bei unrealistischen 15kohm mit -2,7dB, unter 5kohm liegt er unter -1 dB bei 20Hz, typischerweise soll die nutzbare Bandbreite bei diesem Übertrager mind. 10-100kHz (+/-1dB) betragen. Impedanzen der Quellgeräte <1 kohm werden für optimalen Betrieb empfohlen. Das ist aber doch nichts ungewöhnliches oder?

Auch daß die Klirrfaktoren so schlecht sein sollen, wurde für den TX-102 so nie getestet. Typisch ist zwar, daß der Klirr unterhalb von 100Hz anstieg, dieser beträgt absolut bei einer impedanz von 600ohm Quelle, 100kohm Last mehr als -60dB bei 10 Hz und oberhalb 100 Hz mehr als 100dB beträgt.

Das sind aber halt alles nur Test- und Meßergebnisse, mich würden nach wie vor eigene Hörerfahrungen von Nutzern von passiven preamps (am besten mit S&B TX-102)interessieren. Ich hoffe immer noch, daß sich so jemand meldet.


Gruß

Heinz

Hier noch einige der von mir benutzten Quellen:

http://www.stevens-billington.co.uk/page102.htm
http://www.diyhifisupply.com/diyhs_django.htm
http://www.bastanis.com/diy/pan.htm
http://www.preference-audio.de/T1Passive.html
http://www.preference-audio.de/T2Passive.html
http://www.krishu.de/de/index.php?id=25
dort weitere Zitate:
http://www.realhi-fi.com/pdf/mfhn1004.pdf
http://www.audiotweaks.com/diy/bentaudio/page01.htm
http://www.audioasylum.com/audio/tweaks/messages/54440.html
http://www.bentaudio.com/tapreviews/hfw-tx102.pdf
Type25
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Apr 2006, 00:18
Ohla,

an dem Thema bin ich auch interessiert, da ich meinen Pre auch ellimenieren möchte (obwohl dieser eigentlich schon nicht schlecht ist).
Ins Auge habe ich folgenden Pre gefasst
http://www.mfaudio.co.uk/ ,
oder die Kit-Lösung von Bent (wobei die meisten guten Lösungen wohl eh auf den TX-102 von S&B beruhen).

Die frage wäre dann noch, ob in Copper oder Silver

Gruß
Armin
KSTR
Inventar
#6 erstellt: 17. Apr 2006, 01:12
Hallo,

Ich hatte schon die Ehre den TX102 verbauen zu dürfen, allerdings in einem festen, für ihn optimierten Setup tief innerhalb eines Röhrenvollverstärkers, d.h. kein Universal-Pre. Als solcher ist er aber heikel, denn er reagiert ja äusserst stark -- wie jeder Übertrager -- auf Quell- und Lastimpedanz, und ändert diese Verhältnisse auch noch je nach Stellung, ist empfindlich auf Kabel-/Eingangskapazitäten etc. Und hat je nachdem eben den typischen Trafo-Sound (eine Verfälschung halt, aber m.E. ganz angenehm, wenn man sowas überhaupt toleriert), innerhalb dieses Röhrenamps mit Eingangs-, Ausgangs- und Interstage-Übertragern spielte das keine weiter Rolle mehr.

Vom Geld für zwei solcher Dinger allein kann man sich wirklich einen symmetrischen Ultra-High-End Stereo-Preamp mit guten OPV & Potis etc. selber bauen, der wirklich als "straight wire with gain" funktioniert, völlig kabelneutral ist etc (Studio-Technik halt), da gehe ich zu richi44 100% konform.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 17. Apr 2006, 01:17 bearbeitet]
AVBU
Stammgast
#7 erstellt: 19. Apr 2006, 14:21
Hallo Heinz.

Bei mir gibt es die PAN Übertragervorstufe von Bastanis zu hören.
Zu den voran gegangen Zweifeln kann ich sagen das ich die unterschiedlichsten Quellen und auch Kabel angeschlossen habe und keinerlei negative Auswirkungen, egal welcher Art, feststelle. Auch keine Verfärbungen des Klang´s. (anderer Hörraum, andere Klangfärbung!)
Klanglich ist die PAN absolut Top.
Und Stromkabel und Kosten spare ich mir auch noch.

Gruß
Andi
Type25
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Apr 2006, 22:56
Hallo,

worauf (Übertrager) beruht der PAN?

Das die Meinungen hierzu auseinander gehen, kann man auch hier sehen -> http://www.6moons.com/industryfeatures/passive/passive.html

Ach ja, es gibt auch noch ein neues Gerät hierzu http://www.6moons.com/industryfeatures/zanden2/passive.html
.... sieht sogar richtig lecker aus.

Muss mir so ein teil mal zum testen zulegen (wenn ich abgeklärt habe, ob das meinen mono's schaden kann).

Gruß
AVBU
Stammgast
#9 erstellt: 21. Apr 2006, 10:49
Die PAN von Bastanis beruht auf den Übertragern von S&B und Schalter von ELMA.

Ja, die verschiedenen Meinungen. Das "Leckere" Zanden sieht für mich jetzt nicht soo toll aus. Und 2500$ ist auch ein stolzer Preiß.

Andi
Lotion
Inventar
#10 erstellt: 03. Dez 2007, 16:34

KSTR schrieb:


Vom Geld für zwei solcher Dinger allein kann man sich wirklich einen symmetrischen Ultra-High-End Stereo-Preamp mit guten OPV & Potis etc. selber bauen, der wirklich als "straight wire with gain" funktioniert, völlig kabelneutral ist etc (Studio-Technik halt), da gehe ich zu richi44 100% konform.

Grüße, Klaus


Hallo Klaus,

hast Du einen Schaltplan dazu?

Gruß

Lotion
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