Music Angel 845 Chinaröhrenverstärker

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kraftroehre
Neuling
#1 erstellt: 16. Nov 2007, 20:18
Hallo liebes Forum!

Ich bin seit heute neu hier und ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Ich habe seit kurzem einen Music Angel Röhrenverstärker Tube 845 ersteigert. Leider ist bei diesem Amp etwas faul. Das Netzteil verabschiedet sich durch Rauchzeichen. Es scheint mir,als wäre der Netztrafo defekt. Gibt es für diesen Verstärker überhaupt Ersatzteile geschweige denn einen Schaltplan?
Der Aufbau ist nicht gerade sehr glücklich gewählt,vor allem bei den hohen Spannungen. Das Netzteil war vergossen,ich konnte aber die Platine herausbekommen. Leider sind alle Trafo Kabel Schwarz und ich weiß nicht was für Werte sie haben müssen. Vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen!

Vielen Dank im voraus!

Gruß Jens!
wieder_singel
Stammgast
#2 erstellt: 16. Nov 2007, 21:08
Hallo...
Leider kann ich Dir nicht helfen..
Ich glaube, dass das Netzteil wohl zu klein dimensioniert ist.
Passiert momentan mehr als oft bei Music Angel.

Könntest Du ein Bild von der verkohlten Stelle oder von der ganzen Platine machen?
Wie sehen denn die Netzteilkondensatoren aus und welche Werte haben die?

Als ich meinen vor zwei Jahren gekauft habe, war er durch und durch sauber verarbeitet. Hatte das erste Jahr nie Probleme, Rauschen, Brummen oder sonstiges. Und selbst ein weiteres Jahr nach dem grossen Umbau läuft alles super.

Warum nun soo viele Probleme rund um die MA Verstärker häufiger auftreten, verstehe ich nicht.

Gruss vom Den
Justfun
Inventar
#3 erstellt: 16. Nov 2007, 21:21
Moin,

Warum nun soo viele Probleme rund um die MA Verstärker häufiger auftreten, verstehe ich nicht

Mehr wird zu diesem Preis nicht machbar sein, Schlechtes muss nicht teuer sein
Gruß
Manfred
Lowther
Stammgast
#4 erstellt: 16. Nov 2007, 21:30
Moin,

ich habe seit ca. 1 Jahr einen MA845, der bis heute problemlos läuft. Ich bin kein Fachmann, aber ich glaube es ist kein Problem des bzw der Netztrafos. Selbst nach mehreren Stunden Betrieb werden die bei mir kaum mehr als nur Handwarm. Es kann natürlich sein das da verschiedene Teile verbaut werden.....

Im Röhren und Hören Forum gibt es auch einige Besitzer des Gerätes. Ich wurde dort seinerzeit vor der meist fehlenden Masseverbindung gewarnt. die ich damals vor der ersten Inbetriebnahme erst einmal hergestellt habe. Dazu gibt es im RuH einen Threat. Irgendwo geistert da auch ein Schaltplan des MA845 rum. Wen Du ihn nicht findest, schick mir eine PM ich habe ihn gespeichert.

Grüße
Matthias
wieder_singel
Stammgast
#5 erstellt: 16. Nov 2007, 21:44

Justfun schrieb:
Moin,

Warum nun soo viele Probleme rund um die MA Verstärker häufiger auftreten, verstehe ich nicht

Mehr wird zu diesem Preis nicht machbar sein, Schlechtes muss nicht teuer sein
Gruß
Manfred


Jupp. Aber Gutes auch nicht..
Man sieht ja oft, dass es da bei MA auch anders gehen kann.
Die Verstäker werden so unterschiedlich gebaut. Wohl immer so, wie die Bauteile vorhanden sind.

Ich sach mal, dass es ein Glückspiel ist, ob man einen gut gebauten oder einen nicht so gut gebauten Amp bekommt..

Gruss vom Den
Justfun
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2007, 21:49
So siehts aus,

Ich sach mal, dass es ein Glückspiel ist, ob man einen gut gebauten oder einen nicht so gut gebauten Amp bekommt..


Die Frage ist, kauft man sich gleich den Hauptgewinn, oder vier "Lose" mit der Chance auf den Hauptgewinn.

Gruß
Manfred
Lowther
Stammgast
#7 erstellt: 16. Nov 2007, 22:46
Hi,
@wieder_single +justfun

ich denke mal das grundsätzliche Auseinandersetzungen hier nichts bringen. In diesem Threat geht es eine konkrete Hilfestellung.

Gruß
Matthias
wieder_singel
Stammgast
#8 erstellt: 16. Nov 2007, 23:54

Justfun schrieb:
So siehts aus,

Ich sach mal, dass es ein Glückspiel ist, ob man einen gut gebauten oder einen nicht so gut gebauten Amp bekommt..


Die Frage ist, kauft man sich gleich den Hauptgewinn, oder vier "Lose" mit der Chance auf den Hauptgewinn.

Gruß
Manfred


Volle Zustimmung.. Hast Recht.
Heute würde ich mir auch keinen mehr bestellen.


Gruss vom Den


[Beitrag von wieder_singel am 17. Nov 2007, 01:57 bearbeitet]
kraftroehre
Neuling
#9 erstellt: 17. Nov 2007, 13:44
Hi!

Vielen dank erstmal für die Infos! Ich stelle Euch ein paar Bilder ein. Die Kondensatoren die abgefahren sind haben 47µF 450V. Ich habe die Bauteile auf der Leiterplatte auf die Leiterbahnseite umbestückt,damit man besser reparieren kann. Die Siebdrossel ist gestern auch in Rauch aufgegangen,nach Messen des Stromes hatte ich da ca 3,25A. Ich denke das ist echt zuviel. Der Netztrafo ist kochend heiß geworden. Ich werde heute mal alle Verbraucher vom Netztrafo trennen,und sehen ob er immer noch heiß wird oder sogar die Sicherung fliegt.

Ps. Wie bekomme ich die Fotos hochgeladen?
Lowther
Stammgast
#10 erstellt: 17. Nov 2007, 13:51
Moin,

hier erstmal der Threat im RuH zur Masseverbindung;

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/viewtopic.php?t=2523

Da der nur für Mitglieder sichtbar ist, ggf im Forum anmelden. Ich kann nur sagen für Röhren Amp Besitzer: Es lohnt sich.

Gruß
Matthias
Lowther
Stammgast
#11 erstellt: 17. Nov 2007, 13:59
Hi,

ich habe auf der leider nur in chinesisch verfügbaren HP des Herstellers doch noch einen Schaltplan gefunden:

Schaltplan MA845

Gruß
Matthias
kraftroehre
Neuling
#12 erstellt: 19. Nov 2007, 15:51
Hallo Matthias!

Danke erstmal für den Plan. Ich werde mich in dem anderen Forum noch anmelden.

Ich habe mal den Netztrafo ausgebaut,und habe festgestellt das er defekt ist. Windungsschluß!

Hat jemand eine Ahnung,wo man einen neuer herbekommt?

Gruß Jens!
Quästor
Stammgast
#13 erstellt: 19. Nov 2007, 16:08
Hallo Jens,

da gleiche hatte ich schon mal bei einem MA845.
Wir konnten damals mit reichlich Druck auf den chinesischen Verkäufer 2 neue Trafos organisieren.

Grüße
Martin
Arcolette
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Nov 2007, 16:48
Hallo zusammen,

Zum Verständnis zunächst mal die Klärung der Röhrenbezeichnung: die 6N8P im Schaltplan ist eine 6N8S bzw. 6SN7, die 6N9P (Schaltung) eine 6N9S bzw. 6SL7 im echten Gerät.

Die Grundstruktur ist mal wieder so eine klassische "Copy-and-Paste" Schaltung - zusammengestöpselte Schaltungsteile, ohne auf deren Zusammenwirken zu achten: am Eingang werkelt eine SRPP mit der 6SL7, danach kommt eine DC-gekoppelte 6SN7 mit parallelgeschalteten Systemen. Die Probleme:

1. Eine SRPP-Schaltung ist generell fragwürdig, in dieser Schaltung hier ist sie schlicht unnötig, da die 6SN7 keine Treiberleistung benötigt. Der Arbeitspunkt der als SRPP geschalteten 6SL7 ist so miserabel bemessen, dass sie kräftig klirrt und mit modernen Quellen (CD-Player) nicht übersteuerungsfest ist.

2. Die Heizung der 6SN7 hängt in der Luft. Man sollte diese über einen ausreichend niederohmigen Spannungsteiler (Rfk nicht größer als 20kOhm!) an ca. +100V hängen. Eine eigenständige Heizwicklung ist ja vorhanden. Ansonsten drohen dank floatender Heizwicklung Katoden-Faden-Überschläge.

3. Die 6SL7, insbesondere die russische 6N9S, mag eine gegenüber der Heizung hoch gelegte Katode überhaupt nicht. Man sollte hier die Heizung auf ca. +50V legen - für das untere System dann auch nicht so toll, aber insgesamt sicherer.

4. Da keinerlei Über-Alles-Gegenkopplung vorhanden ist, kann man auch ganz auf die SRPP-Struktur und die DC-Kopplung verzichten, statt oberer 6SL7 einfach einen entsprechend dimensionierten Anoden-R einbauen und dann mit Koppel-C an die 6SN7 ankoppeln. Der Vorteil: Man kann die Heizungen alle auf Massepotential legen und spart sich den dicken 22u-C und den Power-R der 6SN7 (19,5k). Der 511-Ohm R sollte auf 3,3kOhm, der Anoden-R auf 47kOhm erhöht werden. Einen Katoden-C braucht man dann nicht mehr, die Verstärkung reicht auch so dicke aus.

Fazit: mal wieder ein Schaltplan eines chinesischen Amps mit gravierenden Fehlern... ?!

Viele Grüße

Arcolette
kraftroehre
Neuling
#15 erstellt: 21. Nov 2007, 16:06
Hallo Arcolette!

Ich habe mal noch zwei Fragen zum Schaltplan.

1. Ist es normal,das die Siebdrossel in der Masseleitung ist? Ich selber habe das so noch nicht gesehen.

2. Was ist denn der Hintergrund der 6SN7 mit parallelgeschalteten Systemen? Ich habe das auch mal bei einem Marshall Verstärker gesehen? Ich denke das man den Innenwiderstand halbiert und den Anodenstrom verdoppelt oder?

Gruß Jens!
Arcolette
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Nov 2007, 18:01
Hallo Jens,


Ist es normal,das die Siebdrossel in der Masseleitung ist? Ich selber habe das so noch nicht gesehen.


Die Siebdrossel funktioniert in der 0V-Leitung genausogut wie in der +Ub-Leitung. In alten Schaltungen (z.B. Telefunken 500 von anno 1931) hat man angezapfte Siebdrosseln in die Masseleitung gelegt, um so gleich elegant die Abgriffe für die negative Gittervorspannung von Vor- und Endröhre zu gewinnen. In der Schaltung hier ist es egal, auf welche Seite man die Siebdrossel einschleift. Man spart sich allenfalls einige (wenige) Windungen Draht auf der Wicklung für die -100V, da der Fußpunkt der zugehörigen Spannungsverdopplerschaltung schon negativ gegenüber Masse ist. Das ist aber eher akademisch, da bei dem geringen Strom der Vorröhren der entsprechende Spannungsabfall über die Siebdrossel nicht sehr hoch ist.


2. Was ist denn der Hintergrund der 6SN7 mit parallelgeschalteten Systemen? Ich habe das auch mal bei einem Marshall Verstärker gesehen? Ich denke das man den Innenwiderstand halbiert und den Anodenstrom verdoppelt oder?


Stimmt genau - und der Verstärkungsfaktor bleibt gleich. Die Quellimpedanz für die zu treibende Endstufe wird so halbiert, das vergrößert die Bandbreite.

Viele Grüße

Arcolette
kraftroehre
Neuling
#17 erstellt: 22. Nov 2007, 14:51
Mahlzeit Arcolette!

Vielen Dank für deine guten Ausführungen.
Bei mir ist wie gesagt der Netrafo defekt,und die Schaltung scheint mir nach deinen Ausführungen auch nicht so gut gewählt zu sein. Hast Du eventuell einen besseren Schaltplan? Den Netztrafo habe ich aus der Gußform herausbekommen,aber kenne die Daten nicht. Woher weiß ich den welche Kerngröße er hat? Das mit der Spannungsverdopplerschaltung kann man bestimmt mit einem besseren Trafo umgehen oder?

Gruß Jens!
tubeclinic
Neuling
#18 erstellt: 14. Sep 2009, 15:54
Hallo Leute,
ich lese hier eigentlich sonst nur mit, aber ihr solltet euch dazu auf meiner Homepage
http://www.tubeclinic.com/a_index2.mht
die grundsätzlichen Fehler des MA 845 und deren Abhilfe ansehen. Den Artikel habe ich ursprünglich für die Lampizator-Website von Lukasz Fikus geschrieben, deshalb ist er auch Englisch - sollte aber eigentlich kein Hindernis sein!

Der Trafo ist wahrscheinlich deshalb Hops gegangen, weil eine der Gleichrichterdioden gestorben ist. Das ist beim Angel typisch und war bei mir gleich nach einigen abgespielten Titel der Fall. Wenn meine Abhandlung noch Fragen offen läßt, rührt euch bitte.

Nachdem meine Abhandlung auf der Website von Lukasz erschienen ist, habe ich durchschnittlich 30 eMails pro Woche bekommen und wir konnten alle Fehler dieser Geräte beheben. Um das Ding allerdings zu audiophilen Höchstleistungen zu bewegen, ist leider ein Totalumbau nötig.
Wie gesagt -> lesen.


Ciao, Dietmar
tubeclinic
Neuling
#19 erstellt: 14. Sep 2009, 15:59
Sorry, hab gerade festgestellt, dass der angegebene Direkt-Link so nicht funktioniert. Versucht deshalb
http://www.tubeclinic.com
und folgt den Links zu der HiEnd-Audio Seite.

Danke, Dietmar
nirax
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 14. Sep 2009, 17:10
Hi Dietmar


Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Webseite in einer Datei, die auch als Webarchivdatei bezeichnet wird. Wenn Sie diese Nachricht erhalten, unterstützt Ihr Browser oder Editor keine Webarchivdateien. Downloaden Sie einen Browser, der Webarchivdateien unterstützt, wie zum Beispiel Microsoft Internet Explorer.


es ist anno 2009 sehr mutig einen ms proprietären Standard für eine site zu nutzen, wo doch der Marktanteil vom Internet Explorer beständig kleiner wird. :-)

Grüße,
Mathias


[Beitrag von nirax am 14. Sep 2009, 17:12 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#21 erstellt: 18. Sep 2009, 17:28
Servus zusammen,

der Entwickler der oben verlinkten Schaltung ( http://www.yogoo.com/xd845t.htm ) scheint generell ein Faible für Spannungsverdoppler zu haben - ich zähle vier Stück. Derart viele Spannungsverdoppler sind ein Indiz dafür, daß der Netztrafo nicht paßt und ursprünglich gar nicht für dieses Gerät gemacht wurde....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Sep 2009, 17:30 bearbeitet]
tubeclinic
Neuling
#22 erstellt: 18. Sep 2009, 19:33
Hi Herbert,

könnte tatsächlich so sein.

Ich habe den Trafo des Angels durchgemessen und festgestellt, dass er ein wenig überdimensioniert ist.

Ich gebe jedoch zu bedenken, dass die Chinesen den Amp ja nicht selbst entwickelt haben, sondern von verschiedenen japanischen Entwicklern "abgekupfert" haben. Die haben eine Vorliebe für Spannungsverdoppler (z.B. Kondo) weil der Restbrumm dann nur 50Hz als Grundwelle hat, anstatt 100Hz. Das wird als weniger störend empfunden. Manchmal wurde dieser Restbrumm und der von den AC Heizungen eingkoppelte Brumm dann auch noch mir gezielter Einkopplung eines 50Hz Signals in den Audiokreis versucht auszulöschen. Das funktioniert auch (meist) erstaunlich gut, wenn man es am Knoten zwischen Treibersignal und neg. Bias - d.h. am Gitter der Endröhre - macht.

Japanische Entwickler beschreiben voltage-doublers vor CLC Siebungen auch manchmal als dynamischer im Klang. Anyhow ...

LG, Dietmar
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