Unbekannter Ausgangstrafo

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sidolf
Inventar
#1 erstellt: 18. Mrz 2010, 08:36
Hallo,

ich habe von einem Nachbarn 2 ausgebaute AÜs, einen Netztrafo und diverse Röhren erhalten. Das Chassis des Gerätes wurde bereits vor Jahren entsorgt. Der Hersteller konnte daher nicht mehr festgestellt werden. Er meint, es könnte ein Grundig gewesen sein?!

Der Röhrensatz besteht aus 4 x EL95, 2 x ECC83 und den sonst üblichen, wie ECH81, EF89 usw.

Die Typenbezeichnungen auf den AÜs lauten:

Übertrager 9060-096.01 und
Übertrager 9060-098.01


Primäranschlüsse je AÜ:

2 x weiß
2 x rosa
1 x blau
1 x rot


R-DC zwischen:

weiß-1 => rot 235 Ohm
weiß-2 => rosa-1 132 Ohm
rosa-2 => blau 86 Ohm


Untereinander nicht verbunden!

Sekundäranschlüsse:

1 x schwarz
1 x braun
2 x grün



Wegen der 4 Stück EL95 vermute ich mal, das sind PP-Übertrager. Kennt jemand diese Dinger?

Beste Grüße
E130L
Inventar
#2 erstellt: 18. Mrz 2010, 18:14
Hallo Sidolf,

ein Bild sagt mehr als tausend Worte...

MfG Volker
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 18. Mrz 2010, 18:28

E130L schrieb:
Hallo Sidolf,

ein Bild sagt mehr als tausend Worte...

MfG Volker


Grüß Dich Volker,

mach ich und die Bilder werde ich morgen hier einstellen. Sind schöne kleine in Harz getränkte Übertrager.

Besten Gruß
EL156
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Mrz 2010, 19:03

sidolf schrieb:

Die Typenbezeichnungen auf den AÜs lauten:

Übertrager 9060-096.01 und
Übertrager 9060-098.01


Primäranschlüsse je AÜ:

2 x weiß
2 x rosa
1 x blau
1 x rot


R-DC zwischen:

weiß-1 => rot 235 Ohm
weiß-2 => rosa-1 132 Ohm
rosa-2 => blau 86 Ohm


Untereinander nicht verbunden!

Sekundäranschlüsse:

1 x schwarz
1 x braun
2 x grün



Wegen der 4 Stück EL95 vermute ich mal, das sind PP-Übertrager. Kennt jemand diese Dinger?

Beste Grüße


Etwa in dieser Ausführung?

http://www.schenk-audio.de/JogisForum/ECLL800_AT_original.jpg
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Mrz 2010, 19:09
Moin Sidolf,

die Kabelfarben hören sich sehr nach Grundig an.

Manchmal kann man die Schrift unter dem Wickelpapier der Trafos/Übetrager noch lesen.

Oben über der Nummer steht dann Grundig im damaligen Stil mit Umrandung.

Bei den Messungen der Anschlüsse würde ich mal der Reihe nach vorgehen.

Es dürften zwei getrennte Primärwicklungen sein, bei denen entweder Rosa oder Weiss miteinander verbunden die Betriebsspannung bekommen.

Rot und Blau sind dann die Anoden.

Die übriggebliebene Farbe ist dann der Gitter2 Anschluss für Ultralinearschaltung.
(würde ich nicht verwenden)

Zwischen Betriebsspannungsanschluss und Anode muss der höchste Widerstand zu messen sein.

Zwischen Anode und (meist) Gitterabgriff ist der niedrigste Widerstand.

Damit sind die Anschlüsse geklärt.

Sekundär kann man bei Grundig an den Drähten erkennen, was was ist.

Es gibt einen Anschluss, an dem zwei unterschiedlich dicke Drähte verlötet sind.

Dieser ist Lautsprecher Plus.
(grün?)

Der dickere der beiden Übrigen ist LS Minus, der Dünnere die Gegenkopplungswicklung.
(würde ich ebenfalls nicht unbedingt verwenden, kann bei PP aber gut gehen, nie probiert, bei SE ist´s nicht so toll)

Die Grundig Übertrager mit den gelbchromatierten Blechbügeln (nicht lackiert) und vergossenem Wickel sind meist recht gut.

Die Grösse der Übertrager wäre noch interessant.

Aber auch die ganz kleinen sind zum Teil aber schon erstaunlich kräftig im Bass.
(zumindest die SE- Teile)

Die Netztrafos von Grundigs Stereogeräten haben oft M- Kerne und sind dann mechanisch sehr schön leise.
(die EI- Kern- Trafos brummen oft ziemlich übel, trotz Verguss)
(nochwas: am Netztrafo ist Rosa die Anodenspannung und Braun Heizung, erkennt man aber an der Dicke der Drähte schon, Blau wäre noch eine Extra- Heizwicklung, meist schwächer als die Braune, Netz ist Schwarz und Grau)

Ich denke, es lohnt sich, damit etwas zu bauen.
(wenn ich auch eigentlich PP nicht so mag)

Alles vorausgesetzt, es ist wirklich Grundig.

Bilder wären aber unbedingt hilfreich.


Gruss, Jens


@Volker: das dürfte ein Graetz Übertrager sein.
(ähnlich Nordmende, Hersteller bei beiden wohl Köco)

Edit: mit dem bauähnlichen Nordmende- Köco "Doppelübertragern" habe ich eine ELL80/ECC83- Endstufe gebaut.

Nicht so prall.
(es gibt aber Schlimmeres)

Diese Doppeldinger gab es auch für SE.

Es war von ELL80 (EL95) bis EL84 immer derselbe Typ!
(Ra 10kOhm)

Klar, dass die Dinger meist etwas mager klingen.


[Beitrag von rorenoren am 18. Mrz 2010, 19:13 bearbeitet]
sidolf
Inventar
#6 erstellt: 18. Mrz 2010, 21:03

rorenoren schrieb:
die Kabelfarben hören sich sehr nach Grundig an.

Manchmal kann man die Schrift unter dem Wickelpapier der Trafos/Übetrager noch lesen.

Oben über der Nummer steht dann Grundig im damaligen Stil mit Umrandung.


Hallo Jens, hallo EL156,

herzlichen Dank für die Erklärungen. Ich habe leider heute meine Kamera im Büro vergessen, die Bilder kommen morgen. Mein Handy macht nicht so gute Fotos, ist ja auch schon sehr betagt.

Das Logo auf den AÜs könnte tatsächlich "Grundig" sein, ist leider nur als irgendwie qudratischer, schwarzer Fleck erkennbar.

Beste Grüße an Euch
sidolf
Inventar
#7 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:20
Hallo,

so jetzt habe ich endlich die Bilder. Ich hoffe man erkennt schon die wichtigen Details. Was mich wundert ist, dass beide AÜs unterschiedliche Typenbezeichnungen haben, obwohl sie aus einem Gerät stammen! Auch die Kabelausgänge sind unterschiedlich.

Die Typenbezeichnungen auf den AÜs lauten:

Übertrager 9060-096.01 und
Übertrager 9060-098.01






Schon mal vielen Dank.

Beste Grüße
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Mrz 2010, 17:08
Moin Sidolf,

Grundig.

Die verschiedenen Kabel können von einem auf einem Kanal zusätzlich mit angeschlossenen "Subwoofer" oder Ähnlichem herrühren.
(Musiktruhe mit nur einem Basslaustprecher, bzw. zwei verschiedenen)

Das macht dann das Bauprojekt etwas weniger reizvoll.

Vielleicht gibt es aber jemanden, der auch ein solches "Päärchen" hat, und mit dir tauscht.

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#9 erstellt: 21. Mrz 2010, 18:25

rorenoren schrieb:
Grundig.

Die verschiedenen Kabel können von einem auf einem Kanal zusätzlich mit angeschlossenen "Subwoofer" oder Ähnlichem herrühren.
(Musiktruhe mit nur einem Basslaustprecher, bzw. zwei verschiedenen)

Das macht dann das Bauprojekt etwas weniger reizvoll.



Hallo Jens,

Grundig! Das unleserliche Logo oben ist also Grundig. Ich werde morgen mal den zweiten AÜ auf die DC-Widerstände durchmessen. Ich hab' das nur bei einem Exemplar gemacht! Mir ist aber immer noch nicht klar wie das symetrische PP-Übertrager (Raa) sein können. Beide Übertrage haben die gleichen Kabelfarben, nur einmal kommen die oben-, das andere mal unten aus dem Trafo.

R-DC zwischen:

weiß-1 => rot 235 Ohm
weiß-2 => rosa-1 132 Ohm
rosa-2 => blau 86 Ohm


Untereinander nicht verbunden!

Gruß
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Mrz 2010, 19:05
Moin Sidolf,

es gibt noch eine weitere Möglichkeit:

Das Radio hatte nur 2x EL95, die bei Stereobetrieb im Eintakt liefen.

Im Monobetrieb wurden die Röhren und Übertrager so geschaltet, dass sich eine PP Schaltung mit 2 Übertragern ergab.

Das wurde auch von anderen Herstellern so gemacht.

Dann kannst du mit den Teilen sinnvoll nur SE Schaltungen realisieren.

Wenn beide Übertrager plusminus 5% gleiche Werte haben (DC- Messung) wäre auch SE vielleicht ganz nett.
(mag ich eh lieber)

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#11 erstellt: 21. Mrz 2010, 23:58

rorenoren schrieb:
Wenn beide Übertrager plusminus 5% gleiche Werte haben (DC- Messung) wäre auch SE vielleicht ganz nett.
(mag ich eh lieber)
Gruss, Jens


Grüß Dich Jens,

weiß ich doch das mit den SE-lern bei Dir. Ich habe einmal mit EL84 SE gebaut und die klangen echt prima, wenn nicht sogar überragend! Ich werde das tatsächlich mal weiter verfolgen.

Mal eine ganz andere Frage, wie bekommt man den Lack von den Trafoanschlüssen ab? Feuerzeug oder schleifen. bei dem einen, den ich durchgemessen habe, war das gar nicht so einfach. Sekundärseitig waren es je Anschluss sogar 2 Drähte die aus dem Trafo kamen. Schöne Fummelei.

Besten Gruß
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Mrz 2010, 06:37
Moin Sidolf,

der Lack geht am besten mit einer speziellen Pinzette ab.

Diese hat vorne nach innen gehende Schneiden.

Ein Cuttermesser tut´s bei etwas Geduld auch.

Feuerzeug und Lötkolben schmelzen auch die Isolierschläuche.

Modernerer Kupferlackdraht lässt sich meist mit dem Lötkolben "abisolieren", eventuell vorhandene weitere Isolierungen schmelzen aber trotzdem meist mit.

Älterer Lack ist oft sehr temeraturresistent, und mit dem Lötkolben hat man keine Chance.

Also vorsichtig abkratzen.

Ich habe so eine Pinzette in der Firma, mir aber für Zuhause aus einer 1 Euro Abisolierzange die Schneiden ausgebaut.

Das geht sogar bei dünnem Draht noch ganz gut.

Gruss, Jens
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