Bässe im UKW-Empfang übersteuert, sind die Messwerte für die Röhren ok?

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sieze
Neuling
#1 erstellt: 17. Jan 2014, 22:02
Hallo liebe Leute,

ich habe erst seit kurzem angefangen Röhrenradios zu restaurieren und finde sehr viel Spaß daran. Habe mir Ende 2012 ein Grundig 2099 gekauft, was zunächst nicht funktioniert hat. Ich habe mich im Internet ein wenig belesen was zu machen ist und habe immer wenn ich Zeit hatte daran weiter gearbeitet.

Ich habe es als erstes auseinander gebaut, vorsichtig gereinigt, habe es auch außen abgeschliffen und neu lasiert, fast alle Papier & Teerkondensatoren nacheinander ausgelötet und durch neue ersetzt und eine defekte Röhre (ECH81) ausgetauscht. Bei den Kondensatoren habe ich auf die Faradwerte geachtet und auf die Voltwerte, wobei ich sie dann meistens durch größere Voltwerte ersetzt habe (also z.B. 22nF 250V durch 22nF 500V oder 1000pF 500V durch 1000pF 1000V usw.) Dann habe ich es kurzzeitig auf UKW laufen lassen und es hat erstmal funktioniert, aber nach einiger Zeit hat sich die Stimme verzerrt. Nach Ausschalten, Warten und erneutem Einschalten war alles normal, dann hat sich aber die Stimme wieder nach etwa 5 Minuten verzerrt und auch der Empfang wurde schlechter. Danach habe ich den Elko 2x50µF 350V/385V durch zwei neue Elkos 47µF 450V nach einer Anleitung ersetzt (Minus zusammen auf Masse gelötet und Plus wie gehabt an die jeweiligen Kabel angelötet) und noch die drei letzten Papierkondensatoren ersetzt. Wenn ich es jetzt laufen lasse funktioniert es und es verzerrt nichts (habe es 30 Minuten getestet), allerdings sind die Bässe im Radioempfang total übersteuert und ich muss sie an dem Drehrad weitestgehend „rausdrehen“. Wenn ich etwas über den Tonabnehmerkanal abspiele ist der Klang jedoch sehr gut.

Meine Frage an euch, kennt ihr mögliche Fehlerquellen (ich gehe davon aus, dass ich alles richtig ersetzt und angelötet habe, habe es auch nochmal nachgeprüft). Es ärgert mich wirklich, dass ich an dieser Stelle alleine nicht mehr weiterkomme und hoffe auf eure Hilfe! Achso was ich noch nicht ersetzt habe sind zwei Kondensatoren, von denen einer mit Plus auf Masse ist (4µF Elko) und einen 50µF Elko (liegt mit Plus an der Kathode der EL84).

Vielen Dank schonmal für alle hilfreichen Antworten

Hier schließlich noch die Werte der Röhren:


Folgende Werte habe ich bei UKW/MW ohne Empfang und nicht eingesteckter Antenne gemessen:

EABC80:
dIII (Pin1): -0,15V (glaube hier sollten eigentlich 5V anliegen)
dII (Pin2): -0,65V (und hier glaube ich auch 5V)
kII / f / f / dI / s (Pin 3-7): 0V
g (Pin8 ): -0,7V
aT (Pin9): 62V

EF89:
s / g1 / k / f / f / s (Pin1-6): 0V
a (Pin7): 230V (glaube Normwert: 250V)
g2 (Pin8 ): 75V (glaube Normwert: 85V)
g3 (Pin9): -0,6V (glaube hier soll eigentlich 0V anliegen)

ECH81:
g2,g4 (Pin1): 85V (Normwert: 64V)
g1 (Pin2): -0,8V
k,g5,s/ f / f (Pin 3-5): 0V
aH (Pin6): 244V
g3 (Pin7): 0V
aT (Pin8 ): -1,33V
gT (Pin9): 0V

EM84 (Mag. Auge):
g (Pin1): -0,56V (glaube hier maximal: -1,3V)
Pin 2: 240V
Pin 3-5: 0V
L (Pin6): 241V (Normwert: 250V)
st (Pin7): 59V (maximal 300V)
Pin 8: 240V
a (Pin9): 58V (maximal 300V)

EL84:
i.V. (Pin1): 0V
g1 (Pin2): -0,05V (Normwert: 0V ??)
k,g3 (Pin3): 7,1V (Normwert: 7,5V)
f / f / i.V. (Pin4-6): 0V
a (Pin7): 243V (Normwert: 264V)
i.V. (Pin8 ): 0V
g2 (Pin9): 240V (Normwert: 244V)

und hier nochmal für euch, damit ihr wisst worum es geht

Grundig 2099
GorgTech
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Jan 2014, 22:59
Hallo,


"...Achso was ich noch nicht ersetzt habe sind zwei Kondensatoren, von denen einer mit Plus auf Masse ist (4µF Elko) und einen 50µF Elko (liegt mit Plus an der Kathode der EL84). "


Diese Elkos solltest du auch noch ersetzen bzw. vorher prüfen. Den ratio Elko ( 4µF ) aber genauso anlöten, bloß nicht die Polarität vertauschen

Grüße,

Georg
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 18. Jan 2014, 09:24
Servus sieze,

der 4[µF] Elko im FM-Demodulator ist es bei dem beschriebenen Fehlerbild auf alle Fälle wert, erneuert zu werden. Einen neuen 4.7[µF] Elko rein, und - wie Georg sehr richtig schrieb - auf die Polarität achten.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Jan 2014, 09:25 bearbeitet]
sieze
Neuling
#4 erstellt: 18. Jan 2014, 15:21
alles klar, werde den mal tauschen und dann wieder berichten! Danke erstmal

Kann ich sie durch 4,7µF 100V ersetzen?


[Beitrag von sieze am 18. Jan 2014, 15:24 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 18. Jan 2014, 16:13
100[V] Spannungsfestigkeit sollten an diesem Punkt der Schaltung bei den üblichen Demodulatorschaltungen eigentlich ausreichen - der Nutzsignalhub ist allerhöchstens ein paar Volt, und ich nehme mal nicht an, daß der Kondensator spannungsmäßig auf einem Riesen-Offset steht (da spricht z.B. die Tatsache dagegen, daß der positive Anschluß des Elkos an Masse liegt). Außerdem sollte ja bei dem auszubauenden, alten 4[µF] Elko eine Spannungsfestigkeit draufstehen --> diese Spannungsfestigkeit muß der neue Elko mindestens haben, größere Spannungsfestigkeiten des neuen Elkos sind kein Problem (eher von Vorteil, weil durch die größere Bauform = mehr Volumen = mehr Elektrolyt = längere Lebensdauer).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 18. Jan 2014, 16:16 bearbeitet]
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