Neumann LV-60 Glücksfund Wie testen

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Tom1779
Neuling
#1 erstellt: 06. Feb 2019, 11:35
Hallo,

Ich habe einen Neumann LV60 aus nem Rack vom Altmetall gerettet.
Ich würde den Kasten gerne zum Leben erwecken, will aber nichts zerstören. Der Optik nach zu urteilen war
er eine Weile nicht in Betrieb und einfach den Stecker reinstecken und beten ist eher nicht mein Ding. Ich habe ein Multimeter und kann auch damit umgehen. Allerdings kenne ich mich mit Röhren nicht aus. Wer kann mir Tips geben, Insb was zu messen ist und wie die Werte zu interpretieren sind?

VG tom
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 06. Feb 2019, 12:09
Servus Tom,

such' doch bitte mal im Netz nach Unterlagen (lesbare Schaltbilder mit Bauteilewerten etc.) zu dem Gerät und stelle diese hier ein. Desweiteren würden ein paar knackscharfe, sehr detailreiche und damit aussagefähige Bilder DEINES Gerätes die Diskussion hier sicher sehr beflügeln.

In einem anderen Forum ist zum LV-60 folgendes zu lesen:

No idea what they are worth, but there should be some info on the Neumann
web site on them. Oliver Archut, who recently gave a really great talk
at the AES show last year, said he had written some stuff there.

They are basically intended as cutting head amplifiers, but they have
some additional windings on the transformer so they can drive speakers
as well.

As I recall, they don't have much low end at all and they get kind of
grainy at low levels. EL 156 output tubes. I don't recall what the
cutter feedback arrangement is, but I think you need external feedback
compensation and RIAA network modules to use these for cutting.

I think if I were looking for a tube cutting signal path, I'd look at
the RCA amps that use 7027 output tubes and have integral feedback control
before I'd look at the LV 60 units.

Then again, back when these were popular, a lot of folks were using
McIntosh 275 amplifiers to drive cutting heads. With a 600 ohm head
on the output, you'd think they'd ring a lot, but apparently the feedback
helped.

I don't know if the Neumanns have been "discovered" by the audiophile
crowd. They have nice output transformers and you could use them to
drive speakers, but I'd think you'd want to replace the output tubes
with something a bit more readily available. You might also want to
fiddle around with the bias and see if you can get the low level linearity
improved a little.

Das ist also der Schneidkopfverstärker für eine Schallplattenschneidemaschine. Das heißt, das man den für den Einsatz im heimischen Wohnzimmer vermutlich sowohl in seiner Eingangsschaltung (Kennlinienvorverzerrung für Schallplatten) wie auch in seiner Ausgangsschaltung (Lautsprecherimpedanz) "umstricken" muß - "off the shelf" dürfte der für Musikwiedergabe daheim wahrscheinlich nicht verwendbar sein. Außerdem ist er mit EL156 (die heute neu nicht mehr hergestellt werden) als Endröhren bestückt - und in diesem Verstärker werden diese Endröhren als gematchtes Paar benötigt. Der Preis dafür kann einem schon die Tränen in die Augen treiben:

https://www.ebay.de/...SwExlabMEB:rk:8:pf:0
https://www.ebay.de/...Sw0YVcVbNe:rk:3:pf:0
https://www.ebay.de/...Swew9cWI9P:rk:9:pf:0

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Feb 2019, 13:18 bearbeitet]
laminin
Inventar
#3 erstellt: 06. Feb 2019, 17:29
Dafuer scheint es ja einige Liebhaber zu geben: 4 Bieter waeren bereit gewesen > $3,000 zu zahlen.

Mit Google Translate, oder einem netten Freund aus China koennten wohl hier einige Infos zu extrahieren sein; Schaltplan ist in Bild 3.

Fuer mich nicht ueberraschend, ist soetwas wohl auch in Japan beliebt; eine "TS" Variante, was immer das auch bedeutet.
DB
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2019, 17:42
Auch wenn viel Geld geboten wird -ich würde das Gerät nicht verklingeln. Ist schon viel zuviel Zeugs abgewandert.

MfG
DB
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 06. Feb 2019, 17:43

laminin (Beitrag #3) schrieb:
Fuer mich nicht ueberraschend, ist soetwas wohl auch in Japan beliebt; eine "TS" Variante, was immer das auch bedeutet.

Wenn man sich die Bilder anschaut, wurde der deutlich modifiziert - vermutlich, damit er im heimischen Wohnzimmer einsetzbar ist.

laminin (Beitrag #3) schrieb:
hier einige Infos zu extrahieren sein; Schaltplan ist in Bild 3.

Aufwendige Kiste - klar, ist ja Profigerät. Um den optimal abzugleichen (1 * ohmsche Symmetrie (R26), 2 * Ruhestrom (R40 & R41), 2 * Entbrummer (R45 & R46), 1 * kapazitive Symmetrie (C7)) braucht es durchaus Fachwissen und deutlich mehr Meßtechnik als ein Multimeter. - außerdem sind ca. +650[V] Betriebsspannung auch nicht ganz von Pappe. Immerhin: Mehr als dieses Schaltbild braucht es nicht - sofern alle Induktivitäten in dem Gerät in Ordnung sind, bringt ein Fachmann dieses Gerät anhand der Angaben im Schaltbild auch (wieder) zum Laufen und kann es auf optimale Daten abgleichen.

Wenn man das Gerät im Entzerrerbereich NICHT umbauen will, müßte man jedenfalls mit einer SEHR niederohmigen Signalquelle unsymmetrisch an Buchse 1 Pin 7 (Signal) und Pin 8 (Masse) reingehen - schön ist das allerdings nicht, weil man dadurch die Erdfreiheit und die Symmetrie des Eingangsübertragers Ü1 komplett verliert.

Einen (sogar symmetrischen!) niederohmigen Ausgang zum Anschluß eines aktiven Subwoofers hätte die Kiste auch noch (an ST1/3 und ST1/4)... ......

Das Telefunken-Datenblatt der EL156 http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/128/e/EL156.pdf meint für Gegentakt-AB-Betrieb mit Kathodenwiderständen (R(k) je 200[Ohm]; bei U(a) = +600[V], I(a) = 80[mA], U(g2) = +350[V] - all das entspricht recht genau den Angaben im LV60 Schaltbild), daß ein R(aa) des Ausgangsübertragers von 7,6[kOhm] angebracht sei, um maximal 80[W] Ausgangsleistung bei 4% Klirrfaktor zu erhalten. Im Schaltbild steht bei Ausgangsübertrager "Ü3" zu lesen: "30:1" - das ist das Spannungsuntersetzungsverhältnis. Daraus ergibt sich ein Widerstandsuntersetzungsverhältnis von 900:1.

Mit einem R(aa) von 7,6[kOhm] ergibt sich aus diesem 900:1 Widerstandsuntersetzungsverhältnis damit eine optimale Impedanz auf der Lastseite des Ausgangsübertragers von ca. 8,4[Ohm]. Was für ein Glück aber auch - 8[Ohm]-Lautsprecher kann man damit scheinbar direkt am Schneidkopfanschluß ST2/1 und ST2/2 anschließen.... ....selbst wenn man den R(aa) für den zweiten im Telefunken-Datenblatt der EL156 angegebenen Arbeitspunkt von R(aa) = 8,5[kOhm] (65[W] Ausgangsleistung bei 4% Klirr) ansetzt, läge die optimale Lautsprecherimpedanz nicht so weit von den 8[Ohm] weg: Dann wären es halt ca. 9,4[Ohm] - damit kann man 8[Ohm] oder 16[Ohm] Lautsprecher immer noch gut betreiben, solange man den Verstärker leistungsmäßig nicht restlos ausreizut.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Feb 2019, 18:27 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 07. Feb 2019, 11:49

pragmatiker (Beitrag #5) schrieb:
Wenn man das Gerät im Entzerrerbereich NICHT umbauen will, müßte man jedenfalls mit einer SEHR niederohmigen Signalquelle unsymmetrisch an Buchse 1 Pin 7 (Signal) und Pin 8 (Masse) reingehen - schön ist das allerdings nicht, weil man dadurch die Erdfreiheit und die Symmetrie des Eingangsübertragers Ü1 komplett verliert.

Wenn man sich etwas länger mit dem Schaltbild beschäftigt, dann scheint das auch noch anders zu gehen: Brückt man an "Bu1" die Pins 2 und 4 (wie im Schaltbild für den "Steckentzerrer" LINEAR (F3) vermerkt), dann ist scheinbar die Schneidkennlinienvorverzerrung lahmgelegt und man kann auch über den Eingangsübertrager "Ü1" an den Steckerpins ST1/1 und ST1/2 symmetrisch und erdfrei mit einem Audiosignal reingehen.

Tom1779 (Beitrag #1) schrieb:
Ich würde den Kasten gerne zum Leben erwecken, will aber nichts zerstören.

Dann wäre das mindeste mal, das Gerät GANZ LANGSAM und unter DAUERNDER Beobachtung der Stromaufnahme an einem Regeltrenntrafo hinreichender Leistung (z.B. Grundig RT5A) hochzufahren und bei den kleinsten Unregelmäßgkeiten / Unstimmigkeiten SOFORT abzuschalten.

Schönes und durchdachtes Gerät - und garantiert ultrarobust, weil es ja für Schallplattenmatrizen-Produktions-Dauerbetrieb mit hohen Pegeln gedacht war.

Hier:

https://s3.amazonaws...nn-ZS90-45-broch.pdf

ist a bisserl was über die gesamte Verstärkeranordnung (inklusive Schneidkopf) dieser füllschriftfähigen Stereo-Schallplattenschneidemaschine AM32 zu finden. Da wird auch noch von einem getrennten, eigenständigen "GV2 Feedback Amplifier" gesprochen, der seine Gegenkopplungssignale von Feedback-Wicklungen aus dem Schneidkopf erhält. Wenn nun also der LV60 bei dieser Schallplattenschneidemaschine INNERHALB einer äußeren Regelschleife saß, dann kann es sein, daß die Leerlaufverstärkung des LV60 recht groß ist (um die Regelabweichung der Gesamtanordnung klein zu halten). Das heißt, daß u.U. schon kleine Eingangspegel zu beachtlicher Aussteuerung führen können. Dieser Umstand ist vielleicht bei der Erst(wieder)inbetriebnahme zu berücksichtigen.....

Diese AM32 Schallplattenschneidmaschine sah - in der Monoversion - etwa so aus (das Bild habe ich mir hier ausgeliehen: http://www.museoscie...cniche%20del%20suono ):


In höherauflösend: http://666kb.com/i/e1259mpys410418o9.jpg

Da ist im Verstärkerkabinett wohl von oben nach unten zu sehen:
  • Feedback-Amplifier GV2.
  • Leistungsverstärker LV60.
  • Circuit Breaker SI2 (zum Schutz des Schneidkopfes).

@ Tom:

Tom1779 (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe einen Neumann LV60 aus nem Rack vom Altmetall gerettet.

Nachdem der LV60 ja - wie wir nun wissen - ein dedizierte Schallplattenschneideverstärker ist, der ganz offensichtlich damals auch für nichts anderes verwendet wurde, sei mir die Frage gestattet: Was war denn in dem "Rack" sonst noch alles drin? Eventuell die ganze restliche AM32 Schallplattenschneidmaschine? Und wenn ja: Ist das Zeug noch zugänglich, in halbwegs erträglichem Zustand (d.h. keine Riesen-Rostlaube oder sowas) und "rettbar" - oder ist es bereits in der Schrottpresse?

Interessierte Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 07. Feb 2019, 13:11 bearbeitet]
Tom1779
Neuling
#7 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:26
Hallo, danke erstmal für die Tips. Ich habe in der Zwischenzeit auch ein wenig nachgeforscht aber einen Schaltplan habe ich noch nicht finden können. Die trafos sind in Ordnung und die Elkos sind schwach, kein Wunder bei dem Alter. In enem der beiden fehlt ein Teil der Bauteile die die Anpassung an den Schneidekopf regeln. (Ich weiß nicht wie ich es anderst nennen soll) IMG_20190304_125038
IMG_20190304_125220
InkedIMG_20190304_125410_LI
DB
Inventar
#8 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:30

Tom1779 (Beitrag #7) schrieb:
Ich habe in der Zwischenzeit auch ein wenig nachgeforscht aber einen Schaltplan habe ich noch nicht finden können.

https://i.pinimg.com...079def2b0c4028f1.png


[Beitrag von DB am 04. Mrz 2019, 17:30 bearbeitet]
Tom1779
Neuling
#9 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:36
Ich denke Ich werde die beiden so wie sie sind auf den Markt schmeißen. Die Röhren für viel Geld zu bekommen und dann evtl nicht mal Lautsprecher dran betreiben zu können weil sie erst umständlich umgebaut werden müssen ist mir zu wage. Da locken die Preise und für das Geld gönne ich mir einen dicken Sansui 9000 o.ä
Tom1779
Neuling
#10 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:38
ups. den Plan hab ich wohl vor lauter Dollar Noten vor den Augen übersehen
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:49

Tom1779 (Beitrag #9) schrieb:
Ich denke Ich werde die beiden so wie sie sind auf den Markt schmeißen.

Da gehört nach dem, was auf den Bildern zu sehen ist, unbedingt der (sicherlich preisschmälernde) Hinweis dazu, daß sich die Geräte augenscheinlich nicht mehr im Originalzustand befinden und wohl modifiziert / verbastelt wurden - dieser Hinweis ist für den Käufer wichtig, sonst gibt's wegen des schief wie ein Schluck Wasser in der Kurve hängenden Relais in dem einen Verstärker sowie der wohl mit einem Büchsenöffner erzeugten, ovalen Löcher für die Potis im anderen Verstärker bei der zu erwartenden Kaufpreisregion wohl mächtig Ärger.

Nach dem, was als Datecode auf einem MKL-Kondensator zu lesen ist, ist das Gerät mit dem schief hängenden Relais frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 1960 entstanden - das Gerät mit den "Ostereierlöchern ist frühestens in der ersten Jahreshälfte 1963 entstanden. Es ist also als durchaus nicht ganz unwahrscheinlich einzustufen, daß die beiden Geräte KEIN Pärchen sind, welches miteinander produziert und auch abgeglichen wurde. Auch so eine Information gehört - in Form von knackscharfen Bildern, auf denen die Datecodes der Bauelemente problemlos zu lesen sind - in ein vollständiges Verkaufsangebot rein.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 04. Mrz 2019, 17:51 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 04. Mrz 2019, 17:55
Müsste der Ausgangsübertrager nicht auch angepasst werden?

Hier hatte jemand das umgekehrte Problem, er wollte einen Schneidstichel von Neumann an einen modernen Transisorverstärker anschließen:
http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/audiogeraete/audio-technik/schallplatten-schneiden-18_169_3.html


Die Schneidspule hatte in diesem Fall 40 Ohm. Er hat sie dann "einfach" umgewickelt auf 4 Ohm.

Umgekehrt wird das etwas mehr Aufwand. Überhaupt ist die Wiederinbetriebnahme sicher mit einigen Kosten und viel Arbeit verbunden. Die Schaltung ist nicht kompliziert, aber die hohe Spannung macht das Messen in diesem Verstärker zu keinem Vergnügen. Ich würde da auch gleich mal prüfen, ob das Messgerät überhaupt geeignet ist und die Messkabel eine gute Isolation haben.
pragmatiker
Administrator
#13 erstellt: 04. Mrz 2019, 21:22
Servus Tom1779,

DB (Beitrag #4) schrieb:
Auch wenn viel Geld geboten wird - ich würde das Gerät nicht verklingeln. Ist schon viel zuviel Zeugs abgewandert.

Dem kann ich mich nur anschließen: Auch ich würde - als glücklicher Besitzer, dem diese sehr seltenen Geräte für lau durch einen Riesen-Dusel-Zufall aus dem Schrott auf die Füße gefallen sind - diese Teile nicht einfach stumpf verticken, sondern schauen, daß ich sie (wieder) zum Laufen bekomme. Das sind Bestandteile des Kulturgutes "Schallplattenschneidmaschine" - bei sowas sollten andere Prioritäten gelten als der Höchstpreis des (häufig asiatischen) Bieters - Geld ist nicht alles. Außerdem hat man nach einer Restaurierung / Anpassung dieser Geräte dann die Endverstärker einer exquisiten, superindividuellen Stereoanlage mit einem großen und bestens beleumundeten Herstellernamen aus dem absoluten Profibereich zu Hause, die es in dieser Form in Deutschland vermutlich keine fünf mal gibt (und weltweit dürften es nicht viel mehr sein). Und die Qualität dieser Dinger dürfte absolute Sitzenklasse sein - schließlich wurden damit die Master des Mediums geschnitten, was dann später als Preßduplikat auf tausenden von Hifi-Plattenspielern abgespielt wurde. Ist nur meine Meinung - muß nicht jedem gefallen......

Ingor (Beitrag #12) schrieb:
Die Schaltung ist nicht kompliziert

was aber nicht übersehen werden darf, ist, daß die Über-alles-Gegenkopplung über eine Gegenkopplungsspule im Schneidkopf lief, die an St1/3 und St1/4 über ein entsprechendes Netzwerk in die Kathoden von Rö 2/1 und Rö2/2 zurückgekoppelt wird. Diesen Gegenkopplungspfad hat man aber nicht, wenn einem der Schneidkkopf fehlt (es sei denn, man hat im Lautsprecher selbst einen pegelmäßig und elektrisch passenden, symmetrischen Motional Feedback Transducer (MFB)). Und ohne diese Gegenkopplungsschleife dürfte die Leerlaufverstärkung dieses Gerätes viel zu hoch und der (für den Lautsprecher sichtbare) Innenwiderstand der Endstufe viel zu groß sein. Um zu beurteilen, ob es Sinn macht, den Gegenkopplungseingang St1/3 und St1/4 zumindest mal versuchsweise an den Ausgangsübertrager St2/1 und St2/2 zu hängen, müßte man das Übersetzungsverhältnis der Schneidkopfspule zu seiner Gegenkopplungsspule kennen - die kennen wir aber nicht (also ist etwas umfangreichere Meßerei angesagt). Außerdem ist unklar, wieviel Verstärkung der von mir weiter oben bereits verlinkte Gegenkopplungsverstärker "GV2" (der integraler Bestandteil dieser Schallplattenschneideelektronik ist) eigentlich "selbst an Bord hat".

Ich würde jedenfalls bei ersten Inbetriebnahmen erstmal den Ausgangsübertrager sekundärseitig sehr niederohmig belasten - nicht, daß es wegen der fehlenden oder ungenügenden Gegenkopplung verbunden mit einer sehr hohen Leerlaufverstärkung bereits bei kleinster Aussteuerung zu Überschlägen im Ausgangsübertrager kommt......

Zu den EL156 als Endröhren: Die Dinger sind ja heutzutage - wie ich weiter oben bereits verlinkt habe - für vernünftiges Geld nicht mehr zu bekommen. Deswegen müßte man das Gerät auf Oktal umsockeln - so ein Adapter von Stahlröhre auf Oktal sollte sich mit vertretbarem Aufwand herstellen lassen (dadurch muß man im Gerät selbst nichts verändern). Und als Oktalröhre sollte sich ein Pärchen KT88 (ggf. nach Neueinstellung der Arbeitspunkte mit R40 / R41) nach einem ersten Überfliegen der Datenblätter von EL156 und KT88 mehr oder weniger direkt (d.h. ohne grundlegende Änderungen an der Schaltung) einsetzen lassen. Falls dieser (reversible) Umbau von Interesse sein sollte, würde ich mir die Röhrendatenblätter der beiden Röhrentypen noch einmal genauer ansehen.

Auch alle sonstigen, für einen Wohnzimmereinsatz erforderlichen Änderungen lassen sich - soweit ich das bis jetzt überblicke - so gestalten, daß sie reversibel sind (daß also der Originalzustand jederzeit wieder hergestellt werden kann). Wenn diese Verstärker also von ihrer grundsätzlichen Substanz her in Ordnung und nicht total verrottet sind, sollte (nach Restaurierung und Anpassung) einem genußvollen Wohnzimmereinsatz dieser Geräte nichts mehr im Wege stehen......

Im übrigen hab' ich weiter oben das Schaltbild bereits vor einiger Zeit verlinkt und auch einige kommentiertende Zeilen zur Schaltung und Betriebsumgebung geschrieben. Ist zwar (der notwendigen Ausführlichkeit leider geschuldet) recht viel Text - möglicherweise lohnt sich der Zeitaufwand des Lesens dieser Zeilen aber durchaus.

Nochmal: Solche seltenen Geräte, die ein wertvolles Zeitdokument sind, erhält man, restauriert sie sorgfältig, hört damit ggf. Musik auf höchstem Niveau und freut sich daran - die verschnalzt man nicht, damit sich u.U. irgendwelche bestens mit Geld ausgerüsteten Poser irgendwo auf der Welt nur ja mit dem Namen "Neumann" schmücken können......

Just my two cents.....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 04. Mrz 2019, 22:21 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#14 erstellt: 05. Mrz 2019, 11:44
Das Problem mit der Gegenkopplung sehe ich nicht. DIe Gegenkopllungsspulen am Schneidstichel sollten ja die Fehlbewegungen des Stichels kompensieren. Da hier kein Stichel angesteuert wird, reicht doch eine ganz schlichte Gegenkopplung aus. Die kann doch auch ohne Schwierigkeiten an der Sekundärseite des Trafos abgenommen werden.

Was mich viel mehr Sorgen machen würde, wäre die Fehlanpassung des AÜ an den Lautsprecher. Wie bereits geschrieben. Bei Röhrenverstärkern gibt es ja üblicherweise schon für 4 und 8 Ohm unterschiedliche Anzapfungen.
pragmatiker
Administrator
#15 erstellt: 05. Mrz 2019, 12:08
Ich schrobte ja schon weiter oben, daß wir es hier mit etwas Glück mit einem Ausgang in der Gegend 8[Ohm] zu tun haben:

pragmatiker (Beitrag #5) schrieb:
Das Telefunken-Datenblatt der EL156 http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/128/e/EL156.pdf meint für Gegentakt-AB-Betrieb mit Kathodenwiderständen (R(k) je 200[Ohm]; bei U(a) = +600[V], I(a) = 80[mA], U(g2) = +350[V] - all das entspricht recht genau den Angaben im LV60 Schaltbild), daß ein R(aa) des Ausgangsübertragers von 7,6[kOhm] angebracht sei, um maximal 80[W] Ausgangsleistung bei 4% Klirrfaktor zu erhalten. Im Schaltbild steht bei Ausgangsübertrager "Ü3" zu lesen: "30:1" - das ist das Spannungsuntersetzungsverhältnis. Daraus ergibt sich ein Widerstandsuntersetzungsverhältnis von 900:1.

Mit einem R(aa) von 7,6[kOhm] ergibt sich aus diesem 900:1 Widerstandsuntersetzungsverhältnis damit eine optimale Impedanz auf der Lastseite des Ausgangsübertragers von ca. 8,4[Ohm]. Was für ein Glück aber auch - 8[Ohm]-Lautsprecher kann man damit scheinbar direkt am Schneidkopfanschluß ST2/1 und ST2/2 anschließen.... ....selbst wenn man den R(aa) für den zweiten im Telefunken-Datenblatt der EL156 angegebenen Arbeitspunkt von R(aa) = 8,5[kOhm] (65[W] Ausgangsleistung bei 4% Klirr) ansetzt, läge die optimale Lautsprecherimpedanz nicht so weit von den 8[Ohm] weg: Dann wären es halt ca. 9,4[Ohm] - damit kann man 8[Ohm] oder 16[Ohm] Lautsprecher immer noch gut betreiben, solange man den Verstärker leistungsmäßig nicht restlos ausreizt.

Und zur Gegenkopplung: Natürlich ist die Gegenkopplung an sich erst mal kein Problem. Allerdings ist der erforderliche Gegenkopplungsgrad für eine optimal wirkende Gegenkopplung derzeit unbekannt. Den kann man ermitteln, in dem man die ganze Schaltung durchrechnet (oder - bei Vorhandensein aller Modelle - simuliert) oder in dem man ein paar Messungen macht - wozu allerdings etwas mehr als nur ein Multimeter an Meßgeräten erforderlich ist.

Grüße

Herbert
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 05. Mrz 2019, 12:19

Tom1779 (Beitrag #10) schrieb:
ups. den Plan hab ich wohl vor lauter Dollar Noten vor den Augen übersehen :.

Tja - die Dollarzeichen (also der schnöde Mammon und die Jagd danach) haben wohl über alle anderen Argumente gesiegt:

https://www.ebay.de/...7:g:mFMAAOSwdC5cfT1P


In höherauflösend: http://666kb.com/i/e1sj5rfytwr9nq1pl.jpg


In höherauflösend: http://666kb.com/i/e1sj6xar8q8qq7ns9.jpg

Gewerblich ist die Sache also wohl auch noch (siehe Umsatzsteueridentifikationsnummer in der Autkion)......

Und da der Preis in US-Dollar angegeben und das Angebot in englischer Sprache formuliert ist, werden diese Verstärker vermutlich nicht in Deutschland bleiben. Absolute Gewinnrausquetschung bis auf den letzten Cent nennt man sowas wohl......schöne neue Welt.....

Tom1779 (Beitrag #1) schrieb:
Ich würde den Kasten gerne zum Leben erwecken, will aber nichts zerstören.

Von diesem zu Beginn formulierten, hehren Vorsatz blieb wohl leider überhaupt nichts mehr übrig, nachdem (dank UNSERER Hinweise und Recherche!) die Dollarzeichen am Himmel auftauchten.

Schade.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Mrz 2019, 13:15 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#17 erstellt: 05. Mrz 2019, 13:44
Mach dir nichts draus. Wo die Teile auch immer in der Welt ankommen jetzt kommen sie in gute Hände. Wer soviel Geld dafür ausgibt, wird sie auch liebevoll restaurieren und spendiert, by the way, noch ein paar EL 156 damit alles original blebt.
Bedenke, dass die Teile beinahe in der Presse gelandet wären. So hat der TE ein schönes Sümmchen und du hast ein gutes Werk getan.
DB
Inventar
#18 erstellt: 05. Mrz 2019, 15:25
Im Prinzip die übliche Masche. Zuerst hier gratis Wissen abtanken und dann, wenn feststeht, daß es was Besonderes ist, ab damit in die Bucht.

Das:

... hab ich wohl vor lauter Dollar Noten vor den Augen übersehen

war wenigstens ehrlich.
Noch ehrlicher wäre es gewesen, von Anfang an zu fragen, was zu wissen / tun ist, damit der Wert R (Reibach) sein Maximum erreicht.
Könnte man es vorher absehen, müßte man solche Beratungstätigkeiten kostenpflichtig gestalten.


DB
Anro1
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 05. Mrz 2019, 19:50
Muss man sich wohl dran gewöhnen, somit nicht ärgern für Information wird ja generell im
Google Zeitalter nichts mehr entrichtet

Hmm, es handelt sich nach dem Ebay Angebot wohl um einen Antiquitäten/Trödelshop ??
Der Anbieter hat aber nach der Ebay Verkaufs-Liste noch nichts wirklich "wertiges" hochpreisig verkauft.

Meine Erfahrung, abgeboten wird viel.
Gekauft wird in dem Umfeld, zu diesen Konditionen und in dem recht bescheidenen Zustand wenig.
Aus meiner Erfahrung werden die prall gefüllten Geldbeutel auch in Asialand nicht mehr so schnell gezückt.
Auch dort werden die Silberrücken welche sich für diese Technik interessieren deutlich weniger.

Wer ins Ausland verkauft muss auch die Ausfuhr Zoll-Formalitäten abwickeln, die Teilchen Flugfracht verpacken
und wiederum der Käufer die Zoll & Einfuhrsteuererklärungen und Gebühren erstatten.

Kann mir kaum vorstellen das ein Privatmann daran großes Interesse hat.

Ausser vielleicht jemand aus dem Umfeld der Hersteller Firma oder ein Entwickler der romantischen Erinnerungen
an die Teilchen hat.
Vielleicht ein Museum ?, oder ein Vinyl Schneide/Presswerk zwecks Austellungstück in der Besucherlounge
Kann mir aber kaum vorstellen das heute noch irgendwo uralte Röhrenamps eingesetzt werden für die man Ersatzteile barucht ??
Bin gespannt ob da ein Gebot abgegeben wird.
pragmatiker
Administrator
#20 erstellt: 05. Mrz 2019, 21:44

Tom1779 (Beitrag #1) schrieb:
Allerdings kenne ich mich mit Röhren nicht aus. Wer kann mir Tips geben, Insb was zu messen ist und wie die Werte zu interpretieren sind?

Und dann verkauft er ein vierkanaliges Profi(!)-Oszilloskop mit BildRÖHRE(!!) und mit Doppelzeitbasis und Readout aus der Tektronix 7000er-Reihe - augenscheinlich betriebsbereit (und mit Vorführbildern, die das Gerät in Betrieb zeigen) - und mit der (zur wirklichen und seriösen Beurteilung eines solchen Sachverhalts durchaus tiefergehenden Fachkunde der analogen Schaltungstechnik erfordernden) Gerätefunktionsbeschreibung: "Sonst läuft das 7603 normal" und weist (bebildert) auch noch auf technische Unzulänglichkeiten im Inneren (!) des Gerätes hin:

https://www.ebay.de/...rksid=p2047675.l2557

Realsatire pur.......bin ich im falschen Film?......ist schon der erste April?......oder ist das hier versteckte Kamera oder was?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 05. Mrz 2019, 21:56 bearbeitet]
Tom1779
Neuling
#21 erstellt: 05. Mrz 2019, 22:17
Wenn ich so einen Käse lese.. Um den Wert zu bestimmen brauche ich nur Google oder ebay zu bemühen und das geschah bereits vor dem Post.
Der ursp. Gedanke war in der Tat die Geräte zum Leben zu erwecken und zu nutzen aber mit den verbundenen Mehrkosten und der Alternative einen funktionierenden Japaner zu bekommen der auch alltagstauglich ist hat sich das erledigt.
Und all jene die davon faseln die Technik hier im eigenen Land zu halten, haben sicher noch nie ein Gerät ins Ausland verkauft weil es dort noch eine lebendige und solvente Klientel von Sammlern und Liebhabern der Technik gibt, die im Gegensatz zu den deutschen Sammlern bereit sind mehr zu zahlen? Lächerlich.

Zitat: "Absolute Gewinnrausquetschung bis auf den letzten Cent nennt man sowas wohl......schöne neue Welt....."
Da frage ich mich was denn deine letzte selbstlose Tat war, die dich auf ein so hohes moralisches Ross steigen lässt.
Der Punkt ist doch, wenn ich das Gerät hier anbiete und auf - sagen wir 1000€ verzichte - dann werde ich
für meinen Beitrag zum Verbleib der Technik von den Sammlern hier im Forum geadelt?
Seht euch doch das Gros der Beiträge an wo es um das Thema Verkauf geht. Das Gegenteil wäre der Fall.
Nach dem Motto wie kann man nur so blöd sein, da hätte man doch bei den Asiaten .... usw.

Zitat: "Gewerblich ist die Sache also wohl auch noch (siehe Umsatzsteueridentifikationsnummer in der Autkion)...."
Ich wette der eine oder andere hier handelt durch aus im gewerblichen Rahmen und legt den Deckmantel des privaten darüber. Keine Gewähr , keine Rücknahme, kein Ärger, ....
Ein schönes Beispiel sind die psydoprivaten Verkäufer von Röhren, kein Gewerbe anmelden, keine Steuern zahlen..... davon gibt es hier im Forum zu genüge fleißige Bienchen die sich damit ein nettes Zubrot verdienen.
Ich zahle meine Steuern, trage das Risiko beim Versand, der Rücknahme und und und.. Ja die Bösen Gewerblichen Händler, das sollte man auf keinen Fall kaufen....

# pragmatiker Ich stehe als gewerblicher Anbieter mit vollem Namen und allen Daten im Netz weil es der Gesetzgeber so verlangt, das ist im Sinne des Verbraucherschutzes und des Wettbewerbsrechts auch gut so. Du aber versteckst dich mit deinen Äußerungen und deinem eBay account hinter Pseudonamen und erdreistest dich, mich hier mit all meinen Daten an den Pranger zu stellen....

Das Forum ist seit Jahren für viele Sammler ein Ort zu, Austausch von Informationen und Technik und es leistet einen großen Beitrag dazu die Szene am Leben zu erhalten aber wie in vielen anderen Foren ist der Ton in den letzten Jahren rauer und respektloser geworden.


[Beitrag von Tom1779 am 05. Mrz 2019, 22:19 bearbeitet]
Tom1779
Neuling
#22 erstellt: 05. Mrz 2019, 22:32
@ pragmatiker

Als admin solltest Du um einen fairen und respektvollen Umgang bemüht sein und entsp moderieren und nicht als Brandstifter, die Meute aufhetzen
damit sie den vermeintlichen Verräter auf linientreue prügeln...
Die Zeiten in denen das Usus war sollten, der Vergangenheit angehören...
DB
Inventar
#23 erstellt: 05. Mrz 2019, 23:24

Tom1779 (Beitrag #22) schrieb:
... nicht als Brandstifter, die Meute aufhetzen
damit sie den vermeintlichen Verräter auf linientreue prügeln...
Die Zeiten in denen das Usus war sollten, der Vergangenheit angehören...

Also ein wenig kurz ist Dein Beitrag schon. Ich hätte jetzt einen Griff zu Godwin's Law erwartet.

@alle: Will noch jemand Popcorn?


[Beitrag von DB am 05. Mrz 2019, 23:29 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#24 erstellt: 06. Mrz 2019, 11:11
Leute bleibt locker. Das Internet ist der Ort des Teufels. Stellt euch einfach vor, ihr säßet in einer Runde beim Bier in der Kneipe um die Ecke. Da würdet ihr doch auch nicht so aufeinander los gehen. Und wenn mal die Fetzen fliegen, bestellt man eine Runde und alles ist wieder im Lot.
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 06. Mrz 2019, 12:11
Servus Tom,

Tom1779 (Beitrag #21) schrieb:
Wenn ich so einen Käse lese.. Um den Wert zu bestimmen brauche ich nur Google oder ebay zu bemühen und das geschah bereits vor dem Post.

Warum hast Du dann überhaupt hier im Forum nachgefragt, wenn Du alles für Dich Wissenswerte schon vorher wußtest? Da hätte es dann doch den "Käse" gar nicht gebraucht, oder?

Meine Feststellung hierzu kurz und knapp:

BEVOR auch nur irgendein Resultat UNSERER Recherche hier bekannt war, hast Du folgendes geschrieben:

Tom1779 (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe einen Neumann LV60 aus nem Rack vom Altmetall gerettet. Ich würde den Kasten gerne zum Leben erwecken, will aber nichts zerstören

Da ist KEIN Wort davon zu lesen, daß Du diese Geräte, die Du aus dem Schrott gezogen hast, zum Höchstpreis an den Mann bringen willst und daß Du das auch noch gewerblich tust (die Kennzeichnung als "Gewerblicher Teilnehmer" hast Du erst hinterher nachgeschoben, als ich Dich dazu aufgefordert habe und "die Katze schon aus dem Sack war" - vorher warst Du inkognito unter falscher Fahne hier im Forum unterwegs).

NACHDEM dank UNSERER KOSTENLOSEN Recherche und dem damit verbundenen Zeiteinsatz klar war, welche Juwelen Du da möglicherweise in der Hand hast, hast Du geschrieben:

Tom1779 (Beitrag #9) schrieb:
Ich denke Ich werde die beiden so wie sie sind auf den Markt schmeißen.......Da locken die Preise


Tom1779 (Beitrag #10) schrieb:
ups. den Plan hab ich wohl vor lauter Dollar Noten vor den Augen übersehen :.

Ich halte es da mit DB:

DB (Beitrag #18) schrieb:
Noch ehrlicher wäre es gewesen, von Anfang an zu fragen, was zu wissen / tun ist, damit der Wert R (Reibach) sein Maximum erreicht. Könnte man es vorher absehen, müßte man solche Beratungstätigkeiten kostenpflichtig gestalten.

Ich persönlich fühle mich von Dir durch das Verschleiern Deiner wahren Ziele in Deiner ersten Anfrage schlicht ausgenutzt sowie verschaukelt und hinters Licht geführt - und bei sowas werde ich gallig, sehr gallig - und ich glaube, das ist von den allermeisten Menschen auch nachvollziehbar. Weil - so sieht es für mich aus: Du hast ganz bewußt mit Deinen wahren Zielen hinter dem Berg gehalten, so lange bis Du die für Dich in bare Münze umwandelbaren Informationen in der Hand hattest - und diese Informationen wolltest Du in möglichst großem Umfang kostenlos erhalten. Wärst Du von Anfang mit offenem Visier (also fair) unterwegs gewesen, dann hätte das (kostenlose) Engagement der User hier möglicherweise deutlich anders ausgesehen - und diesem Risiko eines möglichen "Minderergebnisses" wolltest Du durch Deine Verschleierungstaktik ganz bewußt aus dem Weg gehen.

Tom1779 (Beitrag #22) schrieb:
Als admin solltest Du um einen fairen und respektvollen Umgang bemüht sein und entsp moderieren

Daß Du nach dieser Faktenlage und Deinem Foul hier noch von anderen Fairneß einforderst, finde ich schon dreist, um es mal deutlich zu sagen. Und, keine Sorge: Ich selbst werde hier in diesem Thread natürlich nicht moderieren, da ich befangen bin und u.U. nicht neutral genug reagieren würde - das machen dann bei Notwendigkeit selbstverständlich ausschließlich die Kollegen.

Tom1779 (Beitrag #21) schrieb:
Der Punkt ist doch, wenn ich das Gerät hier anbiete und auf - sagen wir 1000€ verzichte

Mir ging es keinesfalls um Verkauf, sondern ich habe den Erhalt und die eigene Nutzung der Geräte vorgeschlagen, das ist oben eindeutig nachzulesen - das ist allerdings natürlich nur meine höchstpersönliche Sichtweise. Fakt ist, daß ich Dich nirgends angehalten habe, die Geräte hier im Forum anzubieten - zumal Du das nach den (für alle User gültigen) Nutzungsbedingungen derzeit gar nicht dürftest: Dazu sind nämlich mindestens 100 Beiträge UND mindestens 6 Monate Mitgliedschaft hier im Forum zwingende Voraussetzung.

Ingor (Beitrag #24) schrieb:
Und wenn mal die Fetzen fliegen, bestellt man eine Runde und alles ist wieder im Lot.

Richtig - das war's von meiner Seite auch.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 06. Mrz 2019, 12:53 bearbeitet]
DB
Inventar
#26 erstellt: 06. Mrz 2019, 14:24
Hallo Herbert, bewundernswert, daß Du dem Threadersteller noch ausführliche Erläuterungen zu den Gedanken der Stammforumianer gibst.
Ich hatte das gestern auch vor, dann fiel mir aber ein sehr bekannter Spruch des Götz v. Berlichingen ein und ich unterließ es.


MfG
DB
Tom1779
Neuling
#27 erstellt: 06. Mrz 2019, 23:37
Du argumentierst mit deinen Ausführungen in fast allen Punkten an meinen Aussagen vorbei. Der Kern deines Problems zeigt sich deutlich in dieser Aussage:
"Ich persönlich fühle mich von Dir durch das Verschleiern Deiner wahren Ziele in Deiner ersten Anfrage schlicht ausgenutzt sowie verschaukelt und hinters Licht geführt - und bei sowas werde ich gallig, sehr gallig - und ich glaube, das ist von den allermeisten Menschen auch nachvollziehbar."

Du unterstellst mir eine Haltung die schlicht falsch ist und darauf aufbauend betrachtest Du alles was folgt nach dem Motto: "Der Schmarotzer zieht hier nur
Informationen um seinen Gewinn zu maximieren." Die angebliche Faktenlage die zu deiner Einschätzung führt, basiert allein auf deiner Fehleinschätzung meiner Absichten.

Nochmal: Jeder der Google bedienen kann und sich auf ebay auskennt bekommt den Marktpreis der Geräte in Sekunden. Dafür brauche Ich keine Informationen aus dem Forum und darauf bezog sich meine Frage auch nicht.
Du tust ja gradezu so als hätte ich mich unter dem Deckmantel des Unbedarften unter die Sammler begeben, wie der böse Wolf im Schafspelz der sich unter die Herde mischt. Das ist schlich lächerlich und wenn Du das Listing angesehen hast wirst Du keine einzige Information finden die ich hier bekommen habe.

Was Goethe und Mozart sich nicht nehmen ließen und hier auch schon an anderer Stelle bemüht wurde, will ich aufgreifen und verabschiede mich mit einem "Schwäbischen Gruß" der von Herzen kommt. Allerdings bevorzuge ich die ausführliche Version aus KV382d ;-)
*Tubeli*
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 09. Mrz 2019, 23:00
Ihr seid ja alle herzig ... aber egal ...

Goethe ja, Mozart leider nicht ! Es war Wenzel von Krzowitz ! :-)

Viele Grüße
Marcus

PS: Ich hab' vor gefühlten 20 Jahren zwei dieser LV-60 repariert und zum Lautsprechereinsatz vorbereitet. Es war tatsächlich nur eine resistive Gegenkopplung notig. Damals gabs's noch EL156 ;-)
Sockenpuppe
Gesperrt
#29 erstellt: 10. Mrz 2019, 15:48
Ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Solch Stücke werden nun mal hoch gehandelt, ergo war doch es abzusehen, dass auch ein Verkauf in Frage kommt. Und um den Marktpreis zu ermitteln, benötigt man/n nun wirklich nicht das Hifi-Forum. Im Übrigen zapfe auch ich mehrere Quellen an, wenn ich Informationen benötige.

Ein kleiner Kommentar/Seitenhieb hätte es auch getan, anstatt gleich Absatzweise über den TE herzufallen. Und wer sich hintergangen fühlt, möge doch bitte in Zukunft vorab kundtun, unter welchen Voraussetzungen er sein Wissen preisgibt.


Noch ehrlicher wäre es gewesen, von Anfang an zu fragen, was zu wissen / tun ist, damit der Wert R (Reibach) sein Maximum erreicht.
Könnte man es vorher absehen, müßte man solche Beratungstätigkeiten kostenpflichtig gestalten.


Zu Deutsch, der TE möge doch gefälligst seinen Gewinn teilen. Da erscheint es regelrecht nebensächlich, obder TE Kulturgut ins Ausland verschachert, wenn die eigenen Mitmenschen solche Gedanken hegen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 10. Mrz 2019, 15:49 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#30 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:15
Na ja - bei Leuten, die sich im Fachgeschäft umfangreich und kostenlos beraten lassen und dann billigst online kaufen, wird diese Verhaltensweise gesellschaftlich eher nicht goutiert (um nicht zu sagen: geächtet). Und hier soll jetzt auf einmal alles ganz anders sein? Und mir persönlich ging es nicht um "Gewinn teilen" - ich möchte nur die echten Voraussetzungen zu einer "kostenlosen Beratung" (und sowas wurde ja vom TE angefragt) ehrlich wissen....dann kann ich mich mit meinem Beratungsumfang und meiner Beratungsintensität darauf einstellen.

Grüße

Herbert
DB
Inventar
#31 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:35

Sockenpuppe (Beitrag #29) schrieb:


Noch ehrlicher wäre es gewesen, von Anfang an zu fragen, was zu wissen / tun ist, damit der Wert R (Reibach) sein Maximum erreicht.
Könnte man es vorher absehen, müßte man solche Beratungstätigkeiten kostenpflichtig gestalten.


Zu Deutsch, der TE möge doch gefälligst seinen Gewinn teilen. Da erscheint es regelrecht nebensächlich, obder TE Kulturgut ins Ausland verschachert, wenn die eigenen Mitmenschen solche Gedanken hegen.

Falls es Dir entgangen ist, das mit den kostenpflichtigen Beratungen schrieb ich.
Ich war es aber auch, der schrieb, daß es nicht gut ist, wenn Kulturgut ins Ausland verscherbelt wird.

Und jetzt? Findest Du es nicht selbst oberdreist, mir daraufhin pekuniäres Interesse zu unterstellen?


Sockenpuppe (Beitrag #29) schrieb:
Und wer sich hintergangen fühlt, möge doch bitte in Zukunft vorab kundtun, unter welchen Voraussetzungen er sein Wissen preisgibt.

Nun, mein Wissen gebe ich gern kostenlos an Leute, die danach fragen und die nicht versuchen, mir per haltloser Unterstellungen ans Bein zu pissen.


DB
Sockenpuppe
Gesperrt
#32 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:48
@pragmatiker


Und mir persönlich ging es nicht um "Gewinn teilen" - ich möchte nur die echten Voraussetzungen zu einer "kostenlosen Beratung" (und sowas wurde ja vom TE angefragt) ehrlich wissen....


Da der Kommentar nicht deiner Feder entstammt, möchte ich diesen dir auch nicht anlasten. Ich kann zwar durchaus deine Empörung verstehen, frage mich aber anderseits, ob diese nicht ein wenig weltfremd ist. Generell werden doch solche Anfragen ausschließlich mit Dollarzeichen in den Augen getätigt. Ist ja nicht so, dass der TE der Erste ist, der mit solch einem Anliegen hier aufschlägt. 90% denen solch eine Kiste übern Weg läuft, würden ohne mit der Wimper zu zucken das Teil veräußern, meine Wenigkeit inbegriffen.

Evtl. hätte ich meine Kritik auch etwas differenzieren müssen, denn dir wollte ich def. keine Gewinnbeteiligung unterstellen. Mal angenommen, der TE hätte mit offenen Karten gespielt, was wäre den die Konsequenz gewesen? Keine Beratung, nee oder? Und muss man/n denn dem TE wirklich so ne Standpauke halten? Ja, auch TE hat sich sicher auch nicht ganz fair verhalten, aber deshalb solch ein Streit vom Zaun brechen?


Na ja - bei Leuten, die sich im Fachgeschäft umfangreich und kostenlos beraten lassen und dann billigst online kaufen, wird diese Verhaltensweise gesellschaftlich eher nicht goutiert (um nicht zu sagen: geächtet).


Na ja, der Großteil die dieses Verhalten hier anprangern, zelebrieren es in der Praxis um so mehr. Beziehe diese Aussage aber bitte nicht auf dich, denn dich meine ich damit def. nicht! Dir nehme ich es sogar ausnahmsweise ab, denn dafür war deine Empörung betreffs der Verhökerung zu groß.

Fairerweise muss ich natürlich auch eingestehen, dass sich mein Mitleid bezüglich solcher Fachgeschäfte sehr in Grenzen hält. Bin aber bekennender online-Käufer, von daher muss mich das nicht interessieren.

Wer schmökert nicht im Netz kostenlos und eignet sich damit Wissen an, ohne einen Cent zu löhnen?

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 10. Mrz 2019, 16:55 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#33 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:59
@DB

Du wirst doch wohl in der Lage sein, deinen eigenen Beitrag zuzuordnen?

mit frdl. Gruß
*Tubeli*
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 10. Mrz 2019, 17:01
Schwamm d'rüber !

Es sind halt einige hier, einer zuckersüssen Story ("Glücksfund ... vom Altmetall gerettet !") aufgesessen und haben, wie bei Tierrettern nicht unüblich, die eigene "Moralvorstellung" vorausgesetzt ... Passiert immer wieder mal ...

Nix für ungut ...

Marcus
Sockenpuppe
Gesperrt
#35 erstellt: 10. Mrz 2019, 17:06
Verstehe eh die Aufregung nicht. TE rettet das gute Stück zum einen vor der Schrottpresse und zum anderen beglückt er auch noch jemanden damit. Wo ist das Problem, Scherzhaft gefragt?

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 10. Mrz 2019, 17:08 bearbeitet]
DB
Inventar
#36 erstellt: 10. Mrz 2019, 17:39

Sockenpuppe (Beitrag #33) schrieb:
@DB

Du wirst doch wohl in der Lage sein, deinen eigenen Beitrag zuzuordnen?

Ich schon, Du offenbar nicht.
Sockenpuppe
Gesperrt
#37 erstellt: 10. Mrz 2019, 17:59
Scheinbar nicht.


Im Prinzip die übliche Masche. Zuerst hier gratis Wissen abtanken und dann, wenn feststeht, daß es was Besonderes ist, ab damit in die Bucht.

Das:

... hab ich wohl vor lauter Dollar Noten vor den Augen übersehen

war wenigstens ehrlich.
Noch ehrlicher wäre es gewesen, von Anfang an zu fragen, was zu wissen / tun ist, damit der Wert R (Reibach) sein Maximum erreicht.
Könnte man es vorher absehen, müßte man solche Beratungstätigkeiten kostenpflichtig gestalten.


Sollte jedem mündigen Bürger eigentlich im Vorfeld klar sein.

Lass gut sein, gibt Schlimmeres auf der Welt, als sich ber ne Blechkiste zu echauffieren, die der Schrottpresse entrissen wurde.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 10. Mrz 2019, 18:00 bearbeitet]
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