2 6L6 60 Watt?!

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DarkestHour
Stammgast
#1 erstellt: 06. Jul 2005, 01:05
Also, ich bin sehr interessiert am Thema Röhren. Alleine aus diesem grund schon, habe ich mir einen Röhren Gitarrenverstärker gekauft und nihct so nen transi mist...So ist das bei Gitarrenamps meiner Meinung anch wirklich.

Ich habe einen ENGL Fireball, naja und um aufs Hifi Thema zu kommen ;). Is ja schließlich kein Musikerforum hier.
Ich habe in meinem Verstärker 2 6L6 von ENGL als Endstufe. Und vier vorstufen röhren, weiss jetzt nicht genau welche.
Naja die 2 6L6 Röhren machen wohl 60 Watt, und es is höllishc laut, habe den jetzt schon knapp nen jahr.

Nun zur Frage, wieso machen meine 2 Röhren 60 Watt und wenn ich hier amps sehe mit 2 oder 4 großen Röhren nur 5 watt oder so?

Könnt ihr es mir erklären? Wäre ganz nett. danke schonmal.
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Jul 2005, 11:21
Erstens hat die 6L6 (wenn nicht der Anodenanschluss oben ist) maximal 55W bei 450V und 10% Klirr.

Zweitens hängt das immer von der Schaltungsart ab.
EINE 6L6 hat in üblicher Pentodenbeschaltung eine Leistung von 6,5W, in Triodenschaltung (bei Hifimenschen beliebt) nur 1,4W.

Man könnte jetzt eine Gegentaktstufe in Triodenschaltung bauen. Da käme man dann so auf 5 bis 10W. Und das in Stereo sind 4 Endröhren. Und schon haben wir das Ding, das Du erwähnst.
Hifi und Gitarrenverstärker haben nichts gemeinsam, ausser allenfalls der Röhrentyp. Bei Hifi werden andere Ansprüche gestellt. Daher wird man in der Praxis mit 2 6L6 normalerweise so 30 bis 40W raus lassen. Höhere Leistungen bedeuten Verzerrungen, die man vermeiden möchte.

Ausserdem gibt es Röhren, die verwendet werden, die ursprünglich nicht also Audioröhren geplant waren. Mit solchen Dingern kommt man nie auf eine vernünftige Leistung, obwohl sie kräftig aussehen. Aber sie sind noch lieferbar und damit werden sie halt eingesetzt.
Caisa
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Jul 2005, 11:24

Ausserdem gibt es Röhren, die verwendet werden, die ursprünglich nicht also Audioröhren geplant waren. Mit solchen Dingern kommt man nie auf eine vernünftige Leistung, obwohl sie kräftig aussehen. Aber sie sind noch lieferbar und damit werden sie halt eingesetzt.


Aber sind das nicht viele Röhren? Ich kenn mich nicht so gut aus, aber eine 845 oder 805 sind doch auch keine gebohrenen Audioröhren oder?

Gruß caisa
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Jul 2005, 11:41
Philips hat schon VOR Stereo Verstärker mit 2 EL36 gebaut (800 Ohm Lautsprecher). Diese Röhren sind eigentlich für Zeilenendstufen von SW-Fernsehern gebaut worden.
Und auch heute werden zum Teil Zeilenendröhren verwendet. Diese haben einen relativ hohen maximalen Strom und sind daher nicht ganz ab der Welt. Nur nützt die hohe mögliche Anodenspannung niemandem, die diese Dinger im Sperrzustand vertragen. Sie sind also nach wie vor falsch eingesetzt.
Zu beachten ist auch, dass die IaUg-Kennlinie solcher Röhren micht linear genug sind, um ein Tonsignal verzerrungsfrei zu verstärken.
Weiter werden ab und zu HF-Röhren (ECC88) in Schaltungen eingesetzt, wo sie ihre Rauscharmut nicht ausspielen können. Sie sind nämlich in NF-Vorstufen nicht so rauscharm, wie man ihnen nachsagt. Wird die ganze Schaltung auf die Röhrendaten optimiert, ist das Rauschen keineswegs kleiner als mit einer richtigen NF-Röhre.
Noch schlimmer kommt es, wenn jemand einfach eine andere Röhre in die Kiste drückt und dann behauptet, der Klang sei wesentlich besser. Jeder Röhrentyp hat seine Kennlinie und verlangt nach der entsprechend angepassten Schaltung. Eine Schaltung mit falschen Bauteilwerten führt mit Sicherheit zu mehr Verzerrungen und meist auch zu einer wesentlich kürzeren Lebensdauer der Röhre.
DarkestHour
Stammgast
#5 erstellt: 06. Jul 2005, 13:20
Na gut dankeschön.
EL3010
Stammgast
#6 erstellt: 07. Jul 2005, 01:35
Hallo Richi ,
meines Wissens wurde von Philips für die eisenlosen Verstärker die EL 86 eingesetzt , für Impedanzen von 600 bis 800 Ohm ( ich habe auch eine Valvo Applikation für diese Anwendung mit E 130 L ) .
Die EL 36 wurde von Klein und Hummel im durchaus Hi - Fi tauglichen VS 70 ( VM 40 Monoversion ) verbaut ( siehe Artikel und Tests mit Meßwerten von Otto Diciol in der Funkschau 3/61 , 23/61 und 2/63 sowie Hi - Fi Stereo 1963 ) .
Ebenfalls in dem studiotauglichen V 30 , der in dem Abhörmonitor OX eingebaut war , waren zuerst EL 36 später EL 500 drin , die dann auch im VS 71 Verwendung fanden .
Elac , PE , Telefunken und Sennheiser benutzten auch in den 60ern diese Röhren in diversen Verstärkern . Schaltungen , Artikel und Hörberichte aus dieser Zeit habe ich alle da .
Die ECC 88 bzw . E 88 CC wird von Conrad Johnson , Fidelity Research , Audio Research und vielen anderen , renommierten Herstellern in ihren Vor - und Endverstärkern verwendet .
Die E 188 CC ist sogar eine extra ausgesuchte , rauscharme Version der E 88 CC u.a. für NF - Zwecke .
Da bei Audio Research und Conrad Johnson nicht nur Taube konstruieren und ihre Kunden auch nicht alle taub sein können , kann ich deine Äußerung über diese Röhren nicht recht nachvollziehen . Immerhin war der SP 10 ( 12000 ,-DM ) eine Zeit lang der weltbeste Röhrenvorverstärker .
Es mag eben nicht jeder den Vintage - Sound einer ECC 83 .
Just my two cents ,
Rudolf .

P.S.: Hier noch ein Link tur Geschichte der ECC 88 :

http://www.jogis-roe...ie/ECC88-Familie.htm
raedel
Stammgast
#7 erstellt: 07. Jul 2005, 08:14
Moin

@ DarkestHour: Dein Teil gehört wohl eher auf die Bühne, Engl-Screamer oder weß ich und ne Gibson oder Fender davor.
Was willste damit im Wohnzimmer

Gruß
Burkhard
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Jul 2005, 11:31
Philips baute einen Kleinverstärker mit 2 EL86 Klasse A mit ca. 4,5W, einen mit 2 EL86 Klasse AB mit etwa 10W und den EL36 mit mit etwa 25W.
Logisch wurde die EL36, obwohl als Zeilenendröhre entwickelt, oft verbaut, weil es in der gewünschten Leistungsklasse nichts an Europäerröhren gab. Die EL34 war zu kräftig und die EL12 zu alt. Nichtsdestotrotz ist die EL36 nicht als Audioröhre zur Welt gekommen.
Und das gleiche gilt für die E88CC, die ursprünglich in Antennenverstärkern von etwa 40 MHz bis etwa 500 MHz eingesetzt wurde und auch in diesem Bereich in Kaskodenschaltung die besten Resultate erzielt. Als PCC88 war sie DIE TV-Tunerröhre, bis sie durch die PCC189 abgelöst wurde.

Sicher werden heute Röhren zum Teil anders eingesetzt, als sie ursprünglich geplant waren. Und es gibt genug Leute, die solche Geräte bevorzugen. Nur gehe ich mal davon aus, dass ein Verstärker, ob Röhre oder Transistor, möglichst nicht klingen soll, sondern das wiederzugeben und zu verstärken hat, das da ist. Alles andere ist "Sounding" und hat mit Hifi im engeren Sinn nichts zu tun.
DarkestHour
Stammgast
#9 erstellt: 07. Jul 2005, 14:27
Hahaha kla is der auf ner Bühne, ich wollte halt nur mal wissen wie das kommt mit den Watt zahlen. Leider sind wir im Mom auf Proberaum suche aber das wird sich sicher bald ändern.
raedel
Stammgast
#10 erstellt: 07. Jul 2005, 15:34
Na denn is ja auch man gut, dachte schon Du machst zu Hause Rabatz damit

Burkhard
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