55 Zoll UHD/4K TV mit 10-Bit Panel? Gibt es das überhaupt?

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jandudel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Jul 2016, 12:19
Hallo Gemeindemitglieder :-)

Eine Freundin möchte ins Kino (im bald neu gestalteten Wohnzimmer) und steht kurz vor Zukauf eines UHD/4K TV Gerätes in Größe 55 Zoll ...

Um es kurz zu machen:
Gibt es überhaupt ein Gerät in 55-Zoll, welches über ein echtes 10-Bit Panel verfügt?

Oder anders herum gefragt:
Was muss/sollte sie bei den Features des Gerätes beachten, um möglichst zukunftssicher zu fahren im Hinblick auf die aktuell stattfindende Einführung der UHD Blu-Ray Disc, HDR, HDCP (2.2) etc...?

Anm.: Meine Empfehlung an sie lautete: Erst einmal mit einem Blu-Ray Player einsteigen und abwarten, bis UHD Blu-Ray sich etabliert hat.

Streaming-Dienste wie Netflix stehen derzeit nicht zur Diskussion, da ihre Internetanbindung das nicht hergibt.

Vielen Dank für Eure Tipps.
DUSAG0211
Inventar
#2 erstellt: 19. Jul 2016, 16:56
Wenn es auch 3 Zoll mehr sein dürfen, gibt es zum Beispiel den Panasonic DWX904 mit echten 10bit Panel.
Mr._Oizo75
Gesperrt
#3 erstellt: 19. Jul 2016, 16:59
Das Teil kostet ja nur schlappe 10.000 Euro
DUSAG0211
Inventar
#4 erstellt: 20. Jul 2016, 07:59
Nein, du hast die falsche Modellnummer im Kopf.
Rotti1975
Inventar
#5 erstellt: 21. Jul 2016, 10:27
Kostet 3000€ und Oizo meint den 65 Zoll Oled TV. Also einen ganz anderen .)
jandudel
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Jul 2016, 13:05
Also es geht nicht um OLED. Sie möchte einen 55-Zöller kaufen, der möglichst zukunftssicher ist im Hinblick auf HDR oder den sog. erweiterten Farbraum (UHD 4k BluRay) ...

Ist hierfür überhaupt ein 10-Bit Panel erforderlich bzw. welcher Hersteller verbaut/arbeitet tatsächlich mit 10-Bit Panels. So, wie ich es verstehe, hat es jede Menge 8-Bit-Panels bzw. -Geräte, welche dann auf 10-Bit hin hochpushen (können). Eine echte, hardwareseitige 10-Bit-Auslegung wäre natürlich besser, denke ich ...

Unter "But what about ..." wird in diesem Artikel meine Vermutung bestätigt:
http://hdguru.com/whats-a-10-bit-tv-and-is-it-better/

Danke jedenfalls für die bisher gegebenen Tipps.


[Beitrag von jandudel am 22. Jul 2016, 13:07 bearbeitet]
ChrisL75
Inventar
#7 erstellt: 23. Jul 2016, 10:28
die heurige LG UH8xx/9xx-Serie hat 10bit-Panels.
Beipackstrippe
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Jul 2016, 19:53
9er Reihe schon, 8er aber 8.
ChrisL75
Inventar
#9 erstellt: 24. Jul 2016, 10:04
Beipackstrippe
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Jul 2016, 11:51
jandudel
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Jul 2016, 13:05
Tja; und wer hat jetzt Recht? Hat die 8er Serie von LG nun ein 8-Bit Panel oder ebenfalls ein 10-Bit Panel? Auf jeden Fall sind das sehr interessante Links. Vor allem der, welcher zu Displayspecifications führt ...

Zudem geht es mir bekanntlich um 55(!)-Zoll TVs.

Ach ja: Hat denn ein 10-Bit Panel so außergewöhnliche Vorteile gegenüber einem 8-Bit Panel vorzuweisen? Bei Displayspecifications lese ich gerade, dass sowohl 8-Bit als auch 10-Bit Panels die gleiche Anzahl an 'Colors' darstellen können.

Kommt es letzten Endes also nur auf die HDR-Fähigkeit bzw. das Feature "Erweiterter Farbraum" an?


[Beitrag von jandudel am 24. Jul 2016, 13:25 bearbeitet]
bigscreenfan
Inventar
#12 erstellt: 24. Jul 2016, 18:20
Ein 10 Bit panel kann 4 mal soviel farbabstufungen darstellen wie ein 8 Bit panel. Das reduziert banding auf ein kaum wahrnehmbare Level. Bei einer 12 Bit Variante wie es dolby vision ermöglicht, müsste es wohl komplett verschwinden.
hagge
Inventar
#13 erstellt: 26. Jul 2016, 11:23
Wann ist ein 10-bit-Panel ein 10-bit-Panel? Wenn es 10 Bits pro Farbe entgegennehmen und darstellen kann, oder? Wenn man also 1024 verschiedene Helligkeiten pro Farbe unterscheiden kann.

Das kann man aber auf zwei verschiedene Arten erreichen. Entweder man hat einen 10-Bit D/A-Wandler drin, der diese 10 Bits direkt in einen Analogwert umwandelt, der dann an den TFT-Transistor gelegt wird. Das wäre dann ein "echtes" 10-Bit-Panel. Oder indem man etwas weniger Farbstufen nutzt, und dann sehr schnell zwischen benachbarten Farbwerten hin und her schaltet. So kann man beispielsweise ein "echtes" 8-Bit-Panel nutzen, also einen rauscharmeren 8-Bit-D/A-Wandler, und die vier restlichen zwei Bits (also vier Helligkeitsstufen) durch dieses schnelle Hin- und Herschalten realisieren. Dieses Verfahren wird üblicherweise Frame Rate Control (FRC) genannt.

Wie funktioniert das im Detail? In jedem Fall geht es ja nur noch darum, Zwischentöne zu erzeugen, die zwischen zwei benachbarten Farben liegen. Es kommen ja 10-Bit-Daten rein, also Werte zwischen 0 und 1023. Davon zeigt das 8-Bit-Panel die oberen 8 Bit an und die unteren beiden Bits müssen nun durch schnelles Umschalten der Farbe realisiert werden. Sind diese zwei Bits beide 0, wird die niedrigere der beiden Farben angezeigt. Haben diese beiden Bits den Wert 01, wird 3/4 der Zeit der niedrigere Farbwert und 1/4 der Zeit der nächsthöhere Farbwert angezeigt. Haben diese beiden Bits den Wert 10, wird die Hälfte der Zeit der niedrigere Farbwert und die Hälfte der Zeit der höhere Farbwert angezeigt. Und haben die beiden Bits den Wert 11, wird für 1/4 der Zeit der niedrigere Farbwert und für 3/4 der Zeit der höhere Farbwert angezeigt. Macht man das schnell genug, sieht das menschliche Auge wirklich die Mischfarbe.

Mal ein Beispiel. Es kommt der 10-Bit-Wert 55 an, also binär 0000110111. Davon gehen nun die oberen 8 Bits direkt an das Panel. Also 00001101. Das 8-Bit-Panel stellt also den 8-Bit-Farbwert 13 dar, genauer gesagt irgendeinen Wert zwischen 13 und 14. Die beiden unteren Bits sind 11, also muss das 8-Bit-Panel für 1/4 der Zeit den Wert 13 und für 3/4 der Zeit den Wert 14 darstellen. Das sichtbare Ergebnis ist dann der entsprechend gewichtete Mittelwert, also sozusagen die Helligkeit, die dem Wert 13,75 entspricht, also 55/4. Perfekt.

Frage: Wenn man hin und her schaltet, flimmert das denn nicht?

Antwort: Jein. Erstens geht es ja nur um sehr feine Farbnuancen, also um die Mischfarbe zwischen zwei technisch möglichen Farben. Da sind die Unterschiede sowieso sehr klein und selbst ein minimales Flimmern würde aus einer gewissen Entfernung wohl kaum auffallen. Aber meist stellt so ein TFT auch eine Kapazität dar, d.h. die Schaltvorgänge können sowieso nicht beliebig schnell passieren. Und selbst wenn der TFT-Transistor noch schnell genug wäre, haben spätestens die Flüssigkristalle des LCDs eine gewisse Trägheit, so dass sich tatsächlich eher ein Mittelwert einstellt und es dann tatsächlich nicht mehr flimmert. Dazu kommt, dass dieses Flimmern bei einem 100Hz-Panel ja dann auch mit 100Hz passiert, insofern sollte man schon deshalb nichts mehr davon sehen.

Fazit: In der Praxis ist von diesem theoretischen Flimmern nichts mehr sichtbar.

Es gibt übrigens beide Varianten von Panels auf dem Markt, also Panels, die 10 Bits entgegen nehmen und direkt per D/A-Wandler umsetzen, und Panels die 10 Bits entgegen nehmen und diese intern per FRC darstellen. Beides läuft aber offiziell unter der Bezeichnung 10-Bit-Panel.

Was wenn nun aber der TV wirklich nur ein 8-Bit-Panel hat? Das muss erst mal gar nichts heißen, denn genauso wie so ein FRC-Panel dieses schnelle Hin- und Herschalten intern erledigen kann, kann natürlich auch der Bildprozessor des TVs dieses Hin- und Herschalten schon vorherberechnen und diese Werte dann fix und fertig das 8-Bit-Panel schicken. Soll also wie gerade im Beispiel der 10-Bit-Wert 55 angezeigt werden, kann der TV jeden vierten Frame den Wert 13 und die restlichen Frames den Wert 14 zum Panel schicken. Und schon erreicht er ebenfalls im Mittel den Wert 13,75. Auch hier gilt: je höher die Panelfrequenz, umso feiner wird dieses FRC.

Darum ist zumindest in der Theorie *kein* nennenswerter Unterschied beim sichtbaren Ergebnis zu erwarten, Ob Panel mit 8 oder 10 Bits ist also relativ egal, solange es sauber gelöst ist und beim 8-Bit-Panel wirklich per FRC angezeigt wird.

Im Prinzip könnte man sogar einen Vorteil darin sehen, wenn es der Bildprozessor des TVs macht. Denn bei der Berechnung des Bildes geschehen ja sehr viele Berechnungen. Es müssen ja die ganzen Bildeinstellungen auf das Bild aufgerechnet werden, wie Helligkeit, Bildschärfe, Farbton, Gamma, etc. Damit hier keine sichtbaren Rundungsfehler passieren, findet diese Berechnung innerhalb des Bildprozessors üblicherweise mit noch höherer Genauigkeit statt, also z.B. 12 oder gar 14 Bits. Und es spricht ja nichts dagegen, per FRC noch feinere Unterschiede zu generieren. Wenn man für 1/8 der Zeit die eine und 7/8 der Zeit die andere Farbe zeigt, dann hat man sozusagen drei zusätzliche Bits implementiert. Sprich durch ein FRC, das vom TV kommt, könnte dieser noch mehr Bitinformation aus der Bildberechnung bis ins endgültige Bild rüberretten, und müsste nicht schon bei "nur" 10 Bits abschneiden.

Insofern würde ich nicht so stark auf die Bittiefe des Panels schauen. Globale Aussagen sind da sowieso nicht möglich. Und das ist der Grund, warum z.B. Sony bei seinen Geräten diese Information auch gar nicht bereit stellt. Dieser Wert sagt nur sehr bedingt was aus. Es kommt einfach darauf an, wie gut es bei einem konkreten Modell implementiert ist. Eine gut gemachte 8-Bit-Ansteuerung mit FRC kann durchaus besser als eine schlecht gemachte 10-Bit-Ansteuerung ohne FRC sein. Die Frage ist also dann eher, ob die Bildengine ein gutes FRC machen kann oder nicht.

Klar, wenn ein 10-Bit-Panel eingesetzt wird, dann kann man halbwegs sicher sein, dass zumindest der Panelhersteller sein internes FRC im Griff hat, wenn er es denn überhaupt so realisiert. Insofern ist eine höhere Bitzahl i.a. schon ein Indikator für eine gute Darstellung. Aber es muss nicht unbedingt schlechter sein, wenn weniger Bits vorhanden sind.

Gruß,

Hagge
jandudel
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 26. Jul 2016, 18:32
@ hagge

Danke für die ausführliche und erhellende Antwort/Erläuterung. Damit hat sich dann so Einiges geklärt, würde ich meinen ...
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