10-Bit vs. 8-Bit Panels

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schups
Inventar
#1 erstellt: 21. Feb 2011, 19:17
Moin Leute,
was mich nun schon seit längerer Zeit stutzig macht ist, dass Sony gar nicht mehr in den technischen Daten angibt, ob es sich um ein 8- oder 10-Bit-Panel handelt. Der Unterschied in der Farbwiedergabe ist dabei enorm, bietet ein 8-Bit-Panel ja nur 256 Farbabstufungen je Farbe. Ein 10-Bit-Panel bietet dagegen 1024 Abstufungen. Immerhin ein Unterschied von 16,7 Millionen zu über einer Milliarde Farben. Wisst Ihr warum Sony da in letzter Zeit keine Angaben mehr drüber macht? Werden etwa nur noch 8-Bit-Panels verbaut, um Kosten zu sparen oder ist 10-Bit mittlerweile Standard?

Schönen Gruß aus Hamburg,
schups ;-)

P.S.: Mein guter alter D3000 hat ein 10-Bit-Panel, war eines der wichtigsten Verkaufsargumente damals im Sommer 2007.
hagge
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2011, 23:39
Im Prinzip stimme ich Dir völlig zu, dass ein 10-bit-Panel wesentlich besser wäre. Nur, durch die modernen Bild-Engines wie z.B. die Bravia-3-Engine werden die fehlenden Farben durch schnelles Hin- und Herschalten der Pixel zwischen zwei Farbwerten sozusagen dynamisch erzeugt. Dieses Verfahren nennt sich Framerate-Control (FRC). Dadurch kann man dann das preiswertere 8-Bit-Panel einsetzen und hat ähnlich viele Farben wie bei 10-bit. Allerdings auf Kosten des Rechenaufwands und damit i.a. auf Kosten des Input-Lag.

Und, würde man FRC bei einem 10-Bit-Panel einsetzen, hätte man da natürlich auch nochmal mehr Farben. Man könnte also ein 12-Bit-Panel auf einem 10-Bit-Panel simulieren. Das wäre dann schon gigantisch. Aber anscheinend rentiert sich das nicht, weil der vermutlich recht geringe sichtbare Qualitätsgewinn den deutlichen Mehrpreis wohl nicht rechtfertigt.

Gruß,

Hagge
jruhe
Inventar
#3 erstellt: 21. Feb 2011, 23:41
Ich wage mal zu behaupten, dass der qualitative Gewinn für Fernseher marginal ist. Da das Fernsehsignal pro Komponente nur in 8 Bits daher kommt, können die zusätzlichen Farbabstufungen nur durch Interpolation generiert werden. Und ob einen saubere Farbinterpolation bei dem relativ schlechten, da komprimierten, Signal besonders gut gelingen kann, ist fraglich.

jruhe

Edit: Auch TVs mit erweitertem Farbraum sind vom Markt verschwunden. Denn außer bei exotischen Formateinspielungen haben die mehr geschadet als genützt. An die entsprechenden Werbebotschaften kann ich mich aber noch erinnern.


[Beitrag von jruhe am 21. Feb 2011, 23:45 bearbeitet]
hagge
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2011, 12:33

jruhe schrieb:
Ich wage mal zu behaupten, dass der qualitative Gewinn für Fernseher marginal ist. Da das Fernsehsignal pro Komponente nur in 8 Bits daher kommt, können die zusätzlichen Farbabstufungen nur durch Interpolation generiert werden.

Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Denn das Eingangssignal muss umfassend angepasst werden. Von der Helligkeit über Kontrast, Schärfe bis zur Anpassung der Gammakurve für das individuelle Panel des Fernsehers werden die Farbwerte massiv umgerechnet. Das heißt ein zugeführter Wertebereich von 0 bis 255 wird sagen wir mal auf 0 bis 240 verringert. Damit nun aber nicht weniger Farbabstufungen zu sehen sind, braucht man feinere Abstufungen, also eben z.B. 10 Bit. Darum ist es auch so enorm wichtig, dass die interne Datenverarbeitung der Bildengines mit deutlich höheren Auflösungen als nur 8-Bit arbeitet.

Wir haben allerdings in diesem Thread dieses Thema schon ausführlich behandelt, darum verweise ich jetzt mal dorthin, speziell zu meinem dortigen Beitrag #18, wo ich mal ein ausführliches Beispiel beschreibe, warum 8-Bit-Panels eigentlich *nicht* ausreichen, obwohl nur 8-Bit-Daten zugespielt werden.

Gruß,

Hagge
schups
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2011, 13:07
Vielen Dank erstmal für Eure interessanten Antworten! Dann werd ich nochmal in dem anderen Thread vorbeischauen. Und die Signale von Blu-ray kommen wirklich nur in 8-Bit je Farbe rüber? HDMI unterstützt ja auch 10 und noch mehr Bit.

Schönen Gruß,
schups ;-)
jruhe
Inventar
#6 erstellt: 22. Feb 2011, 14:07

hagge schrieb:
Darum ist es auch so enorm wichtig, dass die interne Datenverarbeitung der Bildengines mit deutlich höheren Auflösungen als nur 8-Bit arbeitet.


Das habe ich ja auch nicht bestritten. Ich gehe stillschweigend davon aus, dass alle heutigen Bildverarbeitungsengines intern mit größerer Genauigkeit arbeiten.

Ansonsten verweise ich auf Posting 27
im anderen Thread.

jruhe
davidcl0nel
Inventar
#7 erstellt: 22. Feb 2011, 14:10

schups schrieb:
Und die Signale von Blu-ray kommen wirklich nur in 8-Bit je Farbe rüber?


Weniger sogar.
Der Wertebereich pro Farbkanal ist in MPEG2 und H.264 jeweils nur von 16-235, was nur 10 Millionen Farben ergibt.
schups
Inventar
#8 erstellt: 22. Feb 2011, 14:25
Hab da noch was Interessantes zum Thema gefunden im Blu-ray Lexikon

Schönen Gruß,
schups ;-)
hagge
Inventar
#9 erstellt: 22. Feb 2011, 16:13

jruhe schrieb:
Das habe ich ja auch nicht bestritten. Ich gehe stillschweigend davon aus, dass alle heutigen Bildverarbeitungsengines intern mit größerer Genauigkeit arbeiten.

Aber das reicht eben nicht aus. Nur durch das FRC werden die notwendigen Zwischenfarben erzeugt. Aber auch hier hätte 10-bit wieder die Nase vorne.

Also:

- 8_bit-Panel ohne FRC: Effektiv weniger als 8-Bit darstellbar, selbst bei 8-Bit-Zuspielung.

- 10-bit-Panel ohne FRC: 8-Bit-Zuspielung kann eigentlich ohne Verlust dargestellt werden.

- 8-bit-Panel mit FRC: 8-Bit-Zuspielung zurfiedenstellend darstellbar (ob besser oder schlechter als 10-bit-Panel ohne FRC kann man nicht sagen)

- 10-bit-Panel mit FRC: Beste Darstellungsmöglichkeit, die beste aller vier Möglichkeiten.


Ansonsten verweise ich auf Posting 27
im anderen Thread.

Aber auch dort gilt das nur, wenn das 8-Bit-Panel FRC nutzt. Sonst verliert man echt was von der 8-Bit-Zuspielung. Und darum war Deine ursprüngliche Aussage eben nicht richtig.

Gruß,

Hagge
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