Perfekte Einstellungen für TX-L32U2E

Es ist doch ein Irrglauben, dass es für ein Gerät die besten Einstellungen gibt. Das Bildzeitungs-Niveau trägt mit ihren veröffentlichen Werten dann noch dazu bei, dass die Leute sowas glauben. :-D Was denkst du, wieso die Werte überhaupt einstellbar sind und der Hersteller das Gerät nicht einfach mit den besten Werten ausliefert?

Da gibts einerseits verschiedene Empfangswege (die du uns ja leider vorenthältst). Dann gibts oft verschiedene Einstellung, je nach Zuspielung: DVD, BluRay, ext. Receiver, Videorekorder, PC, Spielekonsole, ... Weiterhin sind die Umgebungsbedingungen unterschiedlich (helle/dunkle Räume, verschiedene Sitzabstände, unterschiedliches Sehvermögen, ...). Die Geräte unterscheiden sich untereinander in der Fertigung und letztendlich sind sogar die Geschmäcker verschieden. Ausserdem wirken sich viele Einstellungen wechselseitig auf andere aus!

Und da willst du jetzt eine Einstellung wissen, ohne, dass du uns hier irgendetwas zu deiner Anlagenkonfiguration erzählst?

Man könnte damit vielleicht dein Gewissen beruhigen, aber zielführend wäre das bestimmt nicht. ;-)

Theoretisch sollte es eigentlich keine Rolle spielen, von welchem Zuspieler das Signal kommt. In der Praxis ist es leider oft so, dass viele Zuspieler das Signal noch "verändern" und man deshalb eigentlich jedes Gerät separat kalibrieren müsste für ein "perfektes" Bild. Wobei die "Veränderungen" meist nicht dramatisch sind und für viele User wohl nicht auffällig sind.
Ich verstehe unter einem "perfekten" Bild übrigens ein Bild welches genau der entsprechenden "Recommendation" entspricht. Hier fängt bereits ein Problem an: PAL, SD und HD Material haben alle 3 verschiedene Farbräume in der Spezifikation. D.h. man müsste für alle 3 separat kalibrieren.
Die Kalibrierung selbst ist tatsächlich eigentlich eine eindeutige Sache und nicht von äusseren Umständen abhängig. So gesehen gibt es eine eindeutige optimale Einstellung, welche nicht von äusseren Umständen abhängig ist. Nur ist gerade die Farbtemperatur des Weisspunktes (6500 Kelvin) ein subjektives Problem, wenn die Umgebungsbeleuchtung nicht diesen Weisspunkt hat (z.B. eine kalte Sparlampe). Dann empfindet man das Bild als zu warm, obwohl es das nicht ist. Deshalb ist es empfehlenswert keine solche Beleuchtung in TV-Nähe zu benutzen.

Die Grundeinstellungen vieler TVs sind tatsächlich z.T himmelweit von diesen optimalen kalibrierten Einstellungen entfernt. Wieso das so ist, weiss ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich glaub kaum, dass die Serienstreuung dermassen extrem sein kann. D.h. es macht durchaus Sinn die kalibrierten Werte eines TVs mitzuteilen, sodass andere mit demselben TV diesen auch so einstellen können. Sicherlich werden diese TVs dann nicht optimal kalibriert sein, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit einiges näher am Optimum liegen als in der Grundeinstellung.
Ich würd nochmals im Netz suchen. Aber bitte nur solche Einstellungen verwenden, welche auch mit einem Colorimeter gemacht wurden!
BTW: Entsprechende Colorimeter sind mittlerweile recht kostengünstig zu erwerben (z.B. 70 EUR für ein Spyder Express) um den eigenen TV/Monitor kalibrieren zu können.
Der Ablauf ist einfach:
* Helligkeit von Auge so einstellen, dass eine 16er Graustufe gerade noch erkannt wird (0-15 werden beim TV nicht benutzt)
* Kontrast so einstellen, dass ein 235er Wert gerade noch erkannt wird (236-255 werden beim TV nicht benutzt)

Dies sind bis jetzt die Einstellungen, welche man von Auge machen kann. Für alle weiteren Einstellungen braucht's ein Colorimeter.

*Über einen Grauverlauf den Weisspunkt auf 6500K stellen, das Gamma auf 2.2 und die Farbbalance gleichmässig über den Farbverlauf einstellen.
Bemerkung hierzu: Farbabweichungen mit einem Delta_E < 5 nimmt man normalerweise nicht war.

* Mit Primärfarben-Bildern den Farbraum kalibrieren.
Fertig.
Da bei einem TV oft eine Einstellung auch andere Einstellungen indirekt mitbeeinflusst, muss man dieses obige Verfahren iterativ anwenden, bis man bei einem Punkt angelangt ist, wo's einfach nicht mehr besser wird.

BTW:
Da sich mit der Zeit die Eigenschaften des Backlight verändern, sollte man immer Mal wieder kalibrieren, wenn man wirklich das "optimale" Bild haben will. Den meisten Usern dürfte das jedoch egal sein.

... soweit die Theorie!

In der Praxis gibts aber sehr wohl unterschiedliche Geschmäcker. Weiterhin kann man auch keinem glaubhaft machen, dass eine Einstellung (Justierung, nicht Kalibrierung) für alle Lichtverhältnisse optimal sein kann. Ich bin da schon der Meinung, dass z. B. die Hintergrundbeleuchtung bei hellem Tageslicht durchaus stärker arbeiten darf als bei abendlichen Lichtverhältnissen (wo das z. B. für die Darstellung der Schwarzwerte suboptimal ist und auch das Auge physisch anders auf starke Kontraste (z. B. zwischen abgedunkeltem Raum und weit hochgeregelter Hintergrundbeleuchtung) reagiert als bei Tageslicht. Weiterhin gibts ja auch noch ein paar andere Werte, die sich mit keinem Colorimeter kalibrieren lassen: z. B. Schärfe, Overscan, div. Filter usw.!