Beethoven: Sin. 5 u. 9 - Eure Lieblingsaufnahmen

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Knochen_OZ
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Mai 2009, 18:54
Hallo

Mal aus reinem Interesse gefragt: Was sind eure Lieblingsaufnahmen (also Orchester, Dirigent, Jahr, usw..) bei Beethovens Sinfonien Nummer 5 und 9? Oder sind die mehr oder weniger gleich und die Details sind weniger wichtig?


MfG
Joachim49
Inventar
#2 erstellt: 27. Mai 2009, 21:43
Nr 5
Hermann Scherchen: Orchestra della Radio della Svizzeria Italiana. (26 Februar 1965) (Am liebsten ist mir ehrlich gestanden die Aufnahme der Proben in der Scherchen seine Anweisungen ins Orchester brüllt (Die Sätze werden ohne Unterbrechung durchgespielt. Es ist kein Scherz. Diese Aufnahme ist wirklich faszinierend.)

Nr. 9
Hermann Abendroth: Symphonieorchester Berlin - Chor der Staatsoper (aufgenommen in der Staatsoper Unter den Linden am Sylvesterabend 1950). (Tila Briem - Sopran, Diana Eustrati - Alt; Ludwig Suthaus - Tenor; Karl Paul - Bass).
Leider halten der 3 und 4. Satz nicht ganz das Niveau der beiden ersten. Deshalb zögere ich manchmal, ob ich nicht Norrington (London Classical Players - ???) oder Frans Bruggen (Orch. des 18.Jhdts - 1992) den Vorzug gebe.

Freundliche Grüsse
Joachim
Moritz_H.
Stammgast
#3 erstellt: 27. Mai 2009, 22:54
Momentan bei mir:

No. 5:
Wiener Philharmoniker, Carlos Kleiber (1975)
Diese Aufnahme hat Biss!

No. 9:
SWF-SO Baden-Baden, Michael Gielen (1995)
Recht flotte Interpretation; nichts in die Länge gezogen.

Historisch interessant:
Die Aufnahme mit L. Bernstein und dem "zusammengewürfelten“ Orchester in Berlin nach dem Fall der Mauer.
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 28. Mai 2009, 13:21
5: C. Kleiber, E. Kleiber, Gielen, Karajan (1962), Markevitch

9: Fricsay, Karajan (1962) und noch eine mit einem schnellen Kopfsatz, Toscanini z.B. Positive Erinnerung auch an Munch/Boston (RCA um 1960) in der Reihe Great conductors of the century
(muß bei der 9. aber gestehen, daß ich nur selten die Muße finde, das Werk zu hören, daher eine ganze Reihe nicht oder kaum gehörter Aufnahmen im Regal)
Auch die 5. höre ich ehrlich gesagt, nicht oft. Etliche der Beethoven-Sinfonien habe ich in den letzten 20 Jahren so oft gehört, daß sie einfach nicht mehr im Zentrum meines Interesses stehen. Was nicht heißen soll, daß ich nicht durchaus begeistert bin, wenn ich mal eine anhöre.

JK jr.
Knochen_OZ
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Mai 2009, 17:42
Hallo

Danke erstmal für die Antworten. Die einzige gute CD die ich hier habe ist vom Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg unter Günter Wand. Finde ich auch sehr schön, nur wollte halt mal sehen, was es noch gibt (also jetzt 9.). Die 5. ist von Karajan, wobei ich da die CD nochmal suchen muss...


Also wirklich exzellente Bewertungen bei Amazon hat die hier bekommen:

http://www.amazon.de...id=1243611361&sr=8-1

Zwar schon älter, aber die Tonqualität soll sehr gut sein, kann dazu jemand etwas sagen?
Kreisler_jun.
Inventar
#6 erstellt: 29. Mai 2009, 21:25

Knochen_OZ schrieb:

Danke erstmal für die Antworten. Die einzige gute CD die ich hier habe ist vom Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks Hamburg unter Günter Wand. Finde ich auch sehr schön, nur wollte halt mal sehen, was es noch gibt (also jetzt 9.). Die 5. ist von Karajan, wobei ich da die CD nochmal suchen muss...


Wand ist auch sehr ordentlich, wenn ich recht erinnere.



Also wirklich exzellente Bewertungen bei Amazon hat die hier bekommen:

http://www.amazon.de...id=1243611361&sr=8-1

Zwar schon älter, aber die Tonqualität soll sehr gut sein, kann dazu jemand etwas sagen?


Habe zwar eine ältere CD davon, aber die Tonqualität ist ziemlich gut, ein bißchen Rauschen. Mehr stört (aber vielleicht haben sie das beim erneuten Remastern besser hingekriegt) die geänderte Balance im Finale, wo (wie oft auf älteren Aufnahmen) die Solisten total in den Vordergrund gemischt sind und das Orchester stellenweise zu mickrig klingt (Ganz übel ist das in dem einige Zeit vorher eingespielten Fidelio).
Fricsay vereint hier ein wenig den eher drahtigen, geradlinigen Zugang Toscaninis (besonders im Finale) mit der Wucht und dem Pathos der Furtwängler-Richtung. Kopfsatz ist ziemlich, Adagio sehr langsam, aber weniger rubato, sehr viel transparenter als zB bei Furtwängler. Sicher eine sehr gute, lohnende Aufnahme; wie sehr Dich die m.E. problematische Balance im Finale stört, mußt Du sehen, sie ist ja auch nicht so teuer.


JK jr.
sloth_101
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Mai 2009, 22:41
op111
Moderator
#8 erstellt: 11. Jun 2009, 01:00
Hallo zusammen,

ich höre meistens, was die Herren A. Toscanini und W. Furtwängler aufgenommen hatten.
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Jun 2009, 16:51
Ich war bzgl. Beethoven immer mit Karajan zufrieden, habe die CDs aus der Grammophon Gold-Serie. Na ja, ich habe mit Beethoven mit der Klassik angefangen, habe mir dann andere Komponisten gesucht, bei Beethoven ist meine Sammelwut auch nicht so groß.
Bei B5/7 schwören wohl viele auf Carlos Kleiber.
Furtwängler wird mir nie ins Haus kommen, wenn man nicht mehr aus dieser Zeit ist kann man sich auch gleich im Hier und Jetzt umsehen, es wird sicher gelungene Interpretationen in der Gegenwart geben. FW wird vermutlich eher von Senioren empfohlen. Dagegen gibts ja auch nichts einzuwenden, nur muß man es einzuordnen wissen. Da spielen bestimmt so Effekte wie "Erinnerung an die erste Liebe damals, 1751" mit rein. Ach so, FW lebte da noch gar nicht


Wucht und dem Pathos der Furtwängler-Richtung

Ist das also sein Markenzeichen? Dann lasst mich eine Vermutung aussprechen: Er hat auch Wochenschaumusik dirigiert?


[Beitrag von Gantz_Graf am 27. Jun 2009, 16:59 bearbeitet]
sloth_101
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Jun 2009, 18:31
Tut mir leid ... aber ... So Ein Quatsch.

Ich habe zB. auch 'ne Beethoven-Gesamtaufnahme von Karajan (die erste, noch in Mono, weil ich dachte, jünger wär er vllt. erträglicher gewesen) ... die hab' ich nichtmal komplett durchgehört, bevor ich sie auf nimmer-wiedersehn ganz hinten in den Schrank gepackt habe. Was daran so toll sein soll hab ich nie verstanden
Und die 5/7 von Kleiber ... naja, die Fünfte geht noch. Aber wirklich beeindruckend ist das auch nicht. Er spielt halt recht flott, aber irgendwie wird das damit auch schrecklich flach und langweilig. Nicht wirklich beeindruckend halt.
Und die Siebte geht garnicht. Das Tempo ist völlig daneben, das passt nur im dritten Satz teilweise (wo er sich an einer Stelle aber leider völlig verliert), und dann halt im vierten (man müsste aber fast sagen, da passt dann nicht das Tempo zur Musik, sondern (endlich) die Musik zu Kleibers Tempo ...).
Ist auch direkt im Schrank gelandet, die CD.

Und ich bin auch erst 25

Bleibt noch zu sagen: das ist Beethoven, nicht Mozart. Das muss so
Moritz_H.
Stammgast
#11 erstellt: 27. Jun 2009, 20:46

sloth_101 schrieb:
Und die 5/7 von Kleiber ... naja, die Fünfte geht noch. Aber wirklich beeindruckend ist das auch nicht. Er spielt halt recht flott, aber irgendwie wird das damit auch schrecklich flach und langweilig. Nicht wirklich beeindruckend halt.
Und die Siebte geht garnicht. Das Tempo ist völlig daneben, das passt nur im dritten Satz teilweise (wo er sich an einer Stelle aber leider völlig verliert), und dann halt im vierten (man müsste aber fast sagen, da passt dann nicht das Tempo zur Musik, sondern (endlich) die Musik zu Kleibers Tempo ...).
Ist auch direkt im Schrank gelandet, die CD.


Tut mir auch mehrmals Leid ... aber ... so ein Quatsch!!
Kreisler_jun.
Inventar
#12 erstellt: 27. Jun 2009, 21:21
Das einzige Tempo Kleibers, das vielleicht überdurchschnittlich schnell ist, ist das des Kopfsatzes der 7. Alles andere fühlt sich höchstens verglichen mit Furtwängler oder Celi (zu) schnell an, ist aber völlig im normalen Rahmen.

Was natürlich nichts darüber sagen muß, was dem einen oder anderen (nicht) gefällt.

JK jr.
op111
Moderator
#13 erstellt: 28. Jun 2009, 18:28

Gantz_Graf schrieb:
FW wird vermutlich eher von Senioren empfohlen. Dagegen gibts ja auch nichts einzuwenden, nur muß man es einzuordnen wissen. Da spielen bestimmt so Effekte wie "Erinnerung an die erste Liebe damals,


Du hast mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich erinnere mich noch gern an seine Aufführung der 5. am 13. Mai 1929 in der alten Philharmonie. Damals hatte die Entwicklung zu extrem langsamen Tempi noch nicht eingesetzt. Und wenn die Jungspunde wie Thieledumels von heute noch weite 50Jahre proben, sie werden WF nie erreichen.
Das waren noch Zeiten!


[Beitrag von op111 am 28. Jun 2009, 19:30 bearbeitet]
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 29. Jun 2009, 06:00

Franz-J. schrieb:
Ich erinnere mich noch gern an seine Aufführung der 5. am 13. Mai 1929 in der alten Philharmonie.

Franz, ich freue mich für Dich, dass Dein 51. Geburtstag damals durch ein so tolles Konzert noch abgerundet wurde!
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 29. Jun 2009, 09:08

Moritz_H. schrieb:

sloth_101 schrieb:
Und die 5/7 von Kleiber ... naja, die Fünfte geht noch. Aber wirklich beeindruckend ist das auch nicht. Er spielt halt recht flott, aber irgendwie wird das damit auch schrecklich flach und langweilig. Nicht wirklich beeindruckend halt.
Und die Siebte geht garnicht. Das Tempo ist völlig daneben, das passt nur im dritten Satz teilweise (wo er sich an einer Stelle aber leider völlig verliert), und dann halt im vierten (man müsste aber fast sagen, da passt dann nicht das Tempo zur Musik, sondern (endlich) die Musik zu Kleibers Tempo ...).
Ist auch direkt im Schrank gelandet, die CD.


Tut mir auch mehrmals Leid ... aber ... so ein Quatsch!! :L

Hi,

schließe mich Moritz an.
Die Kleiber'schen Aufnahmen (jr.) gehören für mich zu den beseeltesten, eindrucksvollsten Einspielungen überhaupt. Für mich zwei absolut perfekte Aufnahmen. Man kann sicher anders an die Werke herangehen (HIP), aber nicht wirklich "besser".

Grüße
Frank
teleton
Inventar
#16 erstellt: 29. Jun 2009, 10:59
Hallo Hüb, Moritz und alle Beethoven-Freunde,

was sloth über die Kleiber-DG-Aufnahmen der Sinfoinien Nr.5 und 7 schreibt ist sicher etwas sehr krass ausgedrückt, denn es handelt sich gewiss um eine der zahlreichen guten Aufnahmen.
Ich gehöre trotz dieser wohlwollenden Worte auch zu den Hörern, die Kleiber überschätzt finden. Nach dem Kauf und dem Hören der Kleiber-DG-CD (mit Nr. 5 und 7) hatte ich mir wirklich mehr versprochen - ja, ich war enttäuscht. Es klang für mich vieles Fremd und befremdend ! Warum war das in vielen anderen Aufnahmen mit Bernstein, Solti, Szell ... nicht so ???
Das hängt natürlich klar davon ab, von welchen Aufnahmen man geprägt ist --- bei mir sind es seit meiner Jugend die Karajan-Aufnahmen (nicht nur der Sinfonien Nr.5,7 und 9) - damals zunächst in den heute am weitverbreitetsten Aufnahmen von Karajan (DG, 1962) auf LP (habe natürlich alle Karajan - DG-Aufnahmen aus allen drei Zyklen 1962 - 1977 - 1984 auch heute auf CD).

**** Was besseres als Karajan´s Beethoven 5 habe selten ich bei anderen Dirigenten gehört; alle drei DG-Aufnahmen sind in dieser Hinsicht spitze, wobei ich aus klangtechnischen gründen heute am liebsten zur 1977er-DG-Aufnahme greife.
Einzig Bernstein (SONY) konnte (bei mir erst in den letzten Jahren als CD-Neuzugang) trotz seiner langsameren Tempi, aber wegen der hohen Emotionalität da bei mir noch punkten (und damit auch Kleiber klar in den Schatten stellen !).


DG, 1977, ADD


**** Obwohl nicht unbedingt in das Threadthema passt (aber es wurde erwähnt und die Kleiber CD enthält diese auch):
Beethoven Sinfonie Nr.7 finde ich neben den Karajan-Aufnahmen auch mit Bernstein absolut groß und gelungen und zwar in seinen beiden Aufnahmen auf SONY und DG. Auch hier wird Kleiber von den beiden Dirigentengrößen für meinen Geschmack übertroffen.


**** Mein liebste Aufnahme der Sinfonie Nr.9 ist ebenfalls die Karajan-Aufnahme (DG, 1977).
Ich schätze aber auch die Aufnahmen mit Klemperer (EMI), Bernstein (SONY und DG), Solti (Decca), Szell (SONY).


DG, 1977, ADD


Von Beethovens 5 und 9 sind mir die nervösen Zinman (Arte)- Aufnahmen eher unsympatisch.
messaggiera
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 29. Jun 2009, 11:16
Guten Tag, ich habe das Furtwänglerkonzert 1929 auch gehört. Nun sitze ich hier mit wackelndem Kopf und meine gichtigen Finger eilen über die Tasten.

Furtwängler gefällt mir als Beethoveninterpret eigentlich immer besser. Außerdem finde ich die 5. Sinfonie mit G. Wand sehr gelungen. (Huch, auch so ein alter Knochen). Komplett habe ich die Sinfonien mit N. Harnoncourt. Ich habe sie in bester Erinnerung, muß aber gestehen, daß ich in letzter Zeit die Aufnahmen nicht gehört habe.

Schwierigkeiten habe ich immer mit dem Schlußsatz der 9. Sinfonie, weil ich finde, daß Beethoven nicht gerade Sängerfreundlich war. Es ist schon manchmal ein arges Geschrei.

Schöne Grüße von Messagiera
Joachim49
Inventar
#18 erstellt: 29. Jun 2009, 13:08

messaggiera schrieb:

Schwierigkeiten habe ich immer mit dem Schlußsatz der 9. Sinfonie, weil ich finde, daß Beethoven nicht gerade Sängerfreundlich war. Es ist schon manchmal ein arges Geschrei.


Das macht den Schlusschor ja gerade so faszinierend. Diese "expressionistische" Radikalität. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit Beethoven gegangen ist. Ohne das 'gejapse' und 'Geschrei' wär die Neunte nur die Hälfte wert. Es wäre glaube ich wirklich ein Fehler Beethoven hier domestizieren zu wollen. Jedenfalls ist mir das 100 mal lieber als italienisches Belcanto.
Freundliche grüsse
Joachim
messaggiera
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 29. Jun 2009, 14:20
Lieber Joachim 49, beleidige mir bloß den Belcanto nicht. Ich glaube, man kann es auch nicht gegeneinander ausspielen.

Trotzdem bin ich der Meinung, daß es für Sänger und Sängerinnen eine Zumutung ist, nach den Noten angeln zu müssen.Und wenn das nur die Qualität der 9. Sinfonie ausmacht.....

Belcantistische Grüße von Messaggiera
Tannoymann
Stammgast
#20 erstellt: 30. Jun 2009, 10:06
Guten Morgen!
Eine Neunte möchte ich doch nicht vorenthalten:
Beethoven: Symphony No. 9
Dirigent: Bruno Walter
(b) Isobel Baillie (S), Kathleen Ferrier (A), Heddle Nash (T), William Parsons (Bar); London Philharmonic Orchestra and Choir; Frederic Jackson, Chorus Master

November 13, 1947; Royal Albert Hall (live broadcast)

Sie klanglich natürlich nicht so befriedigend.
Die Interpretation aber ist einzigartig, völlig erhitzt mit ziemlichem Überdruck relativ schnell gespielt, sehr extatisch. Eine Extremposition.
Grüße
Willi
Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 30. Jun 2009, 23:31
Bonsoir,

ich greife momentan gerne auf diese Aufnahme zu:



LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 - 1827)
Symphonie Nr. 9
Brouwenstein, Hermes, Haefliger, Wilbrink
Concertgebouw Orchestra
Otto Klemperer
Archipel, LA 1956

Klemperer ist IMO bei dieser LA deutlich besser als bei seiner Studioproduktion für die EMI. Wirkt entfesselt, beseelt, nicht so kontrolliert.

Furtwängler läuft natürlich ohne Konkurrenz.

Viele Grüße
JdlT
Knochen_OZ
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 14. Jul 2009, 21:23
Hallo

Ich habe mal eine allgemeine Frage: Ich habe ja die Aufnahmen von Kleiber und noch andere. An meinem KH ohne KHV klingen diese leider sehr leise und wenn ich laut drehe rauschen ohne Ende. Nun habe ich hier jetzt neu Haydn Sinfonien bekommen, wenn ich die an genau der gleichen Kombination höre, absolut kein Rauschen, perfekter Klang, leise wie laut, praktisch wie Studiaufnahme. Woran liegt das, ist da echt die Aufnahme entscheidend? Wenn ja, gibt es Beethoven Aufnahmen, die unter solchen Bedingungen aufgenommen wurden?
Pilotcutter
Administrator
#23 erstellt: 15. Jul 2009, 09:39

Knochen_OZ schrieb:
An meinem KH ohne KHV klingen diese leider sehr leise und wenn ich laut drehe rauschen ohne Ende.

Woran liegt das, ist da echt die Aufnahme entscheidend? Wenn ja, gibt es Beethoven Aufnahmen, die unter solchen Bedingungen aufgenommen wurden?


Schwierig zu sagen, Knochen OZ.

Wenn man ein gutes Equipment betreibt, noch dazu einen eher analytisch aufspielenden Kopfhörer, können ältere ADD Aufnahmen schon mal etwas rauschen.
Dummerweise habe ich die Kleiber/Beethoven nur teilweise und nur als Vinyl LP, es gab aber ja etliche CD-Aufnahmen der DGG mit dem sog. 'Original-Image Bit-Processing' von denen man liest, dass die Qualität sehr zeitgemäß ist. Es gibt ja sogar die 5&7 als SACD (allerdings ohne LFE). Von "rauschen ohne Ende" habe ich noch nie etwas gehört/gelesen.

Klanglich gute gute CD-Aufnahmen findest Du ja in dem Thread "Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung".
Empfehlenswert sind da unter audiophilen Aspekten die Harnoncourt und Barenboim (beide Teldec) Einspielungen.

Gruß. Olaf
Kreisler_jun.
Inventar
#24 erstellt: 15. Jul 2009, 11:19
Vor allem müßtest Du, Knochen OZ (was ist das den für ein nick?) mitteilen, was für Haydn-Aufnahmen Du gehört hast, die nicht gerauscht haben.

Wenn man per Kopfhörer hört, muß man gegenüber Rauschen Toleranz entwickeln. Selbst digitale, ingesamt sehr gute Aufnahmen haben oft ein "Raumrauschen", einfach der Grundpegel in einem nicht völlig stillen großen Saal. Ist mir bei einigen Harmonia-Mundi-Sachen (Herreweghe) aufgefallen. Das hört man aber eigentlich nur über Kopfhörer.

viele Grüße

JR
Knochen_OZ
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 15. Jul 2009, 14:20
http://www.rhapsody....mphonies-39-34-40-50

Das war die Aufnahme, die ich hier auf CD habe. Grundsätzlich kann ich an meinem KH / PC zwei Typen von Musik einordnen: Einerseits gibt es die neue Musik, also aktueller Pop, etc... diese sind immer sehr laut und ich brauche den Regler im Programm nicht mal zu 10% vorschieben um es dröhnen zu lassen. Dann gibt es oftmals die alten CDs, da schiebe ich den Regler mindestens bis an die Mitte und es rauscht wie sau, hören geht es dann von der Lautstärke, vorher ist es einfach zu leise.
Pilotcutter
Administrator
#26 erstellt: 15. Jul 2009, 14:38

Knochen_OZ schrieb:
Dann gibt es oftmals die alten CDs, da schiebe ich den Regler mindestens bis an die Mitte und es rauscht wie sau, hören geht es dann von der Lautstärke, vorher ist es einfach zu leise.


Wenn's rauscht "wie Sau", ist da imho was nicht in Ordnung. Hast Du vielleicht generell ein Grundrauschen, das Du erst bei leiser Musik wahrnimmst? Bei Rauschen an Soundkarten kann die schlecht abgeschirmte PC Elektronik eine Rolle spielen. Hast Du andere - ungenutzte - Eingänge (Mic etc.) der Soundkarte stumm geschaltet?

Wenn Du während des Abspielens einer "schlechten" CD die Pause-Taste betätigst, ist das Rauschen dann weg?


[Beitrag von Pilotcutter am 15. Jul 2009, 14:41 bearbeitet]
Knochen_OZ
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 15. Jul 2009, 14:47
Also vielleicht war das Rauschen zu übertrieben, aber es ist schon deutlich und störend. Und wie gesagt, es muss an den Aufnahmen liegen, weil alle neueren Aufnahmen wunderbar klingen... habe die CD sogar mal an einer Lautsprecheranlage eingelegt, dort rauscht es auch, wenn man laut dreht.
Pilotcutter
Administrator
#28 erstellt: 21. Jul 2009, 09:16

teleton schrieb:

Einzig Bernstein (SONY) konnte (bei mir erst in den letzten Jahren als CD-Neuzugang) trotz seiner langsameren Tempi, aber wegen der hohen Emotionalität da bei mir noch punkten (und damit auch Kleiber klar in den Schatten stellen !).





Diese CD (es gibt verschiedene Ausgaben) ist mir die Tage erneut in die Hände gefallen und ich kann dem obigen nur beipflichten.

Ich mag diese pathetischen Lenny Tempi. Er zelebriert die 5. förmlich mit Pathos und Rausch. Die Aufnahme von 1961 ist klangtechnisch allemal(!) besser als die Karajan/DGG SACD (1962). Durch einen gehörigen Anteil Hall vermittelt sie eine gute Räumlichkeit. Zurzeit meine "Lieblingsaufnahme".

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 21. Jul 2009, 09:41 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#29 erstellt: 21. Jul 2009, 10:05
Bernsteins Einführung ist hörenswert, aber die Interpretation ist mir, ungeachtet einiger Meriten, besonders im Kopfsatz viel zu langsam. Da ist Karajan tatsächlich mal besser (die 5. scheint mir von seinem Beethoven, soweit ich ihn kenne, wohl die beste zu sein).
Zwar ist mir #5 zu langsam und es fehlen mir zwei oder drei Sinfonien (1., 8. u. 9. glaube ich), aber ingesamt halte ich den New Yorker Zyklus mit Bernsteins insgesamt doch für sehr lohnend. Die Eroica ist eine der packendsten überhaupt und 2 und 7 jedenfalls auch sehr gut. (Und es werden, damals eher eine Ausnahme, alle Wiederholungen beachtet.)

JK jr.
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