Beethoven Symphonien Nr. 5 & Nr. 6 "Pastorale"

+A -A
Autor
Beitrag
Philos
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 14. Feb 2005, 13:38
Ich suche nach einer guten Aufnahme Beethovens 5. Symphonie.

Ins Auge gestochen ist mir Karajans Einspielung von der Deutschen Grammophon. Handelt es sich um die 1962er Aufnahme?

amazon.de

Nett finde ich, dass die "Pastorale" ebenfalls auf der CD ist. Gibt es eine Alternative zu Karajans Aufnahme, vielleicht jünger mit besserer Aufnahmetechnik?

Was ist von Toscaninis Einspielung zu halten?



Viele Grüße
Philos


[Beitrag von Philos am 14. Feb 2005, 13:43 bearbeitet]
lydian
Stammgast
#2 erstellt: 14. Feb 2005, 14:37
Hallo Philos,

die Karajan-Aufnahme ist aus den frühen 80er. Die 62er ist m. E. besser, aber imho nicht wirklich gut.

Wenn dir an einer guten Interpretation genau so viel liegt wie am Klang, würde ich z. B. zur Giulini-Aufnahme/Los Angeles Philharmonic (auch DGG) oder zu Zinman/Orchester der Tonhalle Zürich (Arte Nova, preiswert) raten. Beide sind musikalisch und klangtechnisch m. E. besser.

Toscanini: Die Aufnahmen stammen von 1948-53, der Klang ist naja (natürlich mono), die Aufnahme sehr spannend. Rhytmisch prägnat, straff, schlackenlos. Der Toscanini-Pastoralen fehlt m. E. die Wärme.

Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die Aufnahmen von Gardiner (sog. authentische Instrumente, DGG Archiv)) und Harnoncourt (Chamber Orchestra of Europe, Teldec, zur Zeit glaube ich preiswert zu haben).

Gruß,
Steff

[edit]
Hach, wie konnte ich nur die Kleiberschen Aufnahmen vergessen.....die von Carlos (DGG) klingt nicht schlecht, die von Vater Erich (Decca) für die damalige Zeit (1953) hervorragend.[/edit]


[Beitrag von lydian am 14. Feb 2005, 14:41 bearbeitet]
Marthaler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Feb 2005, 14:39
Bei allen schönen Einspielungen, die es sonst noch gibt, bleiben meine unerreichten Favoriten:

Beethoven 5 & 7 unter Carlos Kleiber mit den Wiener Philharmonikern

http://www.jpc.de/image/cover/front/0/6967363.jpg

und

Beethoven 5 & 6 unter Roger Norrington mit dem Radio Sinfonie Orchester Stuttgart (The Original Stuttgart Sound!)

http://www.jpc.de/image/cover/front/0/7423291.jpg

Freundlich grüßend
Marthaler

(PS: Warum, verdammt, bin ich nicht in der Lage hier Cover-Abbildungen zu importieren ?)


[Beitrag von Marthaler am 14. Feb 2005, 15:43 bearbeitet]
Marthaler
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Feb 2005, 15:49
Mal gucken, ob das Cover jetzt kommt:




Und das andere:




Ahh, wie schön!

Danke an VANROLF !!!!

Freundlich grüßend
Marthaler
vanrolf
Inventar
#5 erstellt: 14. Feb 2005, 16:14
Hallo Philos,

herzlich willkommen hier im Forum.
Beethoven-Freunde wirst Du hier zahlreich finden, allerdings auch jede Menge Informationen über die Sinfonien. Es ist möglich, daß die Moderatoren Dich in Kürze freundlich darauf hinweisen und diesen thread eventuell "umlenken".

Aber mit Einzel-threads zu den Werken kann ich natürlich sehr gut leben, da ich seit jeher nicht genug von ihnen bekomme (von den Werken).

Obwohl ich mit Karajan-Einspielungen (allerdings mit denen des 2. Stereozyklus Mitte der 70er) vor einem Vierteljahrhundert selbst begonnen habe, mir Beethoven als Konserven zuzulegen, bevorzuge ich heute nahezu ausschließlich andere Interpreten. Allerdings finde ich Karajans No. 5 (DG-Vinyl von 1977) heute als einzige immer noch beeindruckend. Der erste Satz hat eine Wucht und Dynamik, die ich sonst so nicht finde, und den zweiten Satz finde ich hier auch wunderschön. Der Rest fällt nicht nennenswert ab.

Trotzdem empfehle ich als Alternative sowohl für die No. 5 als auch für die No. 6 die Aufnahmen unter George Szell, die zwar deutlich älter, aber klanglich trotzdem erstklassig sind. Bei den Interpretationen gibt es nichts, das mir fehlt. Zur Zeit gibt es sie in diesen (allerdings scheußlich aufgemachten) Ausgaben:


amazon.de

amazon.de

Daneben schätze ich die Aufnahmen unter Otto Klemperer sehr, die aber klanglich nicht Deinen Wünschen entsprechen dürften, da sie schon knapp fünfzig Jahre alt sind. Interpretatorisch halte ich aber sehr viel von Ihnen und kann mit dem Klang sehr gut leben.

Ich möchte mal sagen, daß Du bei diesen und anderen hier genannten Interpreten gegenüber der Karajan-Ausgabe von 1982 wahrscheinlich ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bekommst.

Gruß Rolf


ps.:
Hallo Marthaler,
keine Ursache, schön daß es klappt.


[Beitrag von vanrolf am 14. Feb 2005, 16:15 bearbeitet]
Philos
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 15. Feb 2005, 02:28
Ich danke euch sehr, dass ihr mich vor einem voreiligen Kauf der Karajan-Aufnahme von 1982 bewahrt habt. Wie herrlich die wunderbare Forenlandschaft des Internets doch sein kann...

Derzeit tendiere ich zu Carlos Kleibers Aufnahme von Beethovens 5. und 7. Sinfonie unter den Wiener Philharmonikern.


Ich hatte übrigens nach einem Thread zu einem der Sinfonien gesucht, doch nur den Gesamtthread zu Beethovens Sinfonien ( http://www.hifi-forum.de/viewthread-68-100.html) und dem zu seiner "Pastoralen" ( http://www.hifi-forum.de/viewthread-68-322.html) gefunden. Daher dachte ich, die Eröffnung eines eigenen Themas sei nicht fernliegend.

Gielen und Gardiner haben nur Gesamtaufnahmen aller Sinfonien Beethovens im Angebot, oder? David Zinman habe ich live in der Tonhalle Zürich gehört und bin im Besitz von Beethovens 9. Ehrlich gesagt hat er mich nicht vom Hocker gerissen.

Viele liebe Grüße und vielen Dank für den überschwenglichen "Response"!

Euer Philos
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 15. Feb 2005, 08:51
Hallo Philos und willkommen im Forum!

Aktuell / alternativ solltest Du im Moment auch unbedingt diese (Gesamt-)Aufnahme ins Auge fassen:



Die gibt es im Media-Markt schon für unter 20,- Euro.
Bei jpc kostet sie 23,99 (http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/7888799/rk/home/rsk/hitlist).

Es wird sehr anspringend (live!) und historisch informiert gespielt.

Viele Grüße,

Frank
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Feb 2005, 17:36
Ich bin kein Experte, aber...

Die Aufnahmen von Leibovitz sind doch auch nicht schlecht, oder?

Aufnahmetechnisch finde ich die sehr gelungen, das digitale Remastering ist sehr gelungen! (Chesky)

Vielleicht kann einer der Experten etwas zum Interpretatorischen schreiben? Wuerde mich interessieren.

Gruss
geniesser_1


[Beitrag von geniesser_1 am 15. Feb 2005, 20:51 bearbeitet]
Oolong
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Feb 2005, 18:14
Hallo Philos,

auch wenns viele tolle Aufnahmen gibt ( bei nichtHIP mag ich auch sehr das Gewandhausorchester unter Masur)bist Du mit Kleibers Aufnahme schon auf sehr sicherem Terrain. Für mich ist die einfach etwas ganz Singuläres, der Sog dieser Einspielung ist einfach unglaublich. Ich glaub,das MUSS man mal gehört haben!

Gruß
Stefan
Torsten_Adam
Inventar
#10 erstellt: 15. Feb 2005, 18:22

Oolong schrieb:
Hallo Philos,

auch wenns viele tolle Aufnahmen gibt ( bei nichtHIP mag ich auch sehr das Gewandhausorchester unter Masur)bist Du mit Kleibers Aufnahme schon auf sehr sicherem Terrain. Für mich ist die einfach etwas ganz Singuläres, der Sog dieser Einspielung ist einfach unglaublich. Ich glaub,das MUSS man mal gehört haben!

Gruß
Stefan


Die Aufnahme im Gewandhaus mit Masur ist meine Lieblingsfassung.
AcomA
Stammgast
#11 erstellt: 15. Feb 2005, 23:36
hallo,

ich möchte den tip von Hüb' mit dem chamber orchestra of europe unter n. harnoncourt wärmstens bekräftigen. die sinfonien werden durchweg lebhaft und frisch musiziert. insbesondere die 'leiseren' sinfonien wie nr. 6 und 8 werden wunderbar formuliert.


gruß, siamak
der_Daus
Neuling
#12 erstellt: 16. Feb 2005, 11:19
Hallo,

die 5. gefällt mir besonders in der Interpretation von Wilhelm Furtwängler aus dem Jahre 1947 (1962 stimmte natürlich nicht; das war dann wohl das Jahr der ersten Veröffentlichung. Oder für was steht das eingekreiste "P" genau?)
Die Klangqualität ist hier natürlich nicht berauschend (somit fällt sie wohl generell nicht unter die Kategorie des Gefragten; ich wollte sie dennoch mal eben einbringen :)).

Die "Pastorale" gefällt mir sehr in der Einspielung unter Simon Rattle (2003) und auch in der unter Leonard Bernstein (1965).

Der Daus


[Beitrag von der_Daus am 16. Feb 2005, 13:26 bearbeitet]
Marthaler
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Feb 2005, 11:31

geniesser_1 schrieb:
Ich bin kein Experte, aber...

Die Aufnahmen von Leibovitz sind doch auch nicht schlecht, oder?

Aufnahmetechnisch finde ich die sehr gelungen, das digitale Remastering ist sehr gelungen! (Chesky)

Vielleicht kann einer der Experten etwas zum Interpretatorischen schreiben? Wuerde mich interessieren.

Gruss
geniesser_1


Ohh ja, besonders die Sechste unter Leibowitz ist ein wahres Frühlingsfest. So gutgelaunt, fröhlich, voller Zuversicht, Spiellaune habe ich sie sonst noch nie gehört.



Freundlich grüßend
Marthaler
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Feb 2005, 15:15

Marthaler schrieb:


Ohh ja, besonders die Sechste unter Leibowitz ist ein wahres Frühlingsfest. So gutgelaunt, fröhlich, voller Zuversicht, Spiellaune habe ich sie sonst noch nie gehört.



Freundlich grüßend
Marthaler


Schön,

ich bin nämlich auch von allen Beethoven-Einspielungen aus dieser serie von Leibovitz´ bezaubert!

Allerdings kenne ich kaum etwas anderes an Einspielungen, daher kann ich keine Vergleiche anstellen.

Die Leibovitz-Einspielungen waren ein Tip eines netten Forumsmitgliedes in einem anderen Thraed, bei dem ich mich nur bedanken kann.

Aufnahmetechnisch beeindruckt mich die hohe Aufnahmequalität als solche UND die phantastische Wiedergabe des Aufnahmesaals, so etwas habe ich bisher nie zuvor so begeisternd wahrgenommen.

Gruß
geniesser_1
Tommy_Angel
Inventar
#15 erstellt: 16. Feb 2005, 16:11
Genieser... das nette Forumsmitglied könnte ich gewesen sein

Ich habe die Aufnahmen von Leibowitz aber nur auf Vinyl...ich sagte damals schon, daß ich die von Chesky Records nirgendwo bekomme.

Woher hast Du Sie her?
teleton
Inventar
#16 erstellt: 16. Feb 2005, 16:25
Hallo Tommy,

klick doch mal mit der rechten Maustaste auf das Bild der Beethoven-CD und dann wähle Eigenschaften.
Jetzt siehst Du woher das Bild stammt - von jpc-Schallplatten.

Gruß Wolfgang
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 16. Feb 2005, 16:25
Hallo Tommy Engel,

Richtig, Dir habe ich den tollen Tip zu verdanken!

Ich hatte sofort nach Deinem Tip einfach mal bei Ihh! Bäh! gesucht... und wie der teufel es wollte, wurde damals gerade eine gut erhaltene Gesamtedition angeboten. Da habe ich natürlich sofort zugeschlagen.

Gruss
geniesser_1
Netotschka
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 16. Feb 2005, 17:48
Die Carlos Kleiber-Einspielungen der 5. & 7. finde ich phantastisch (die 4. & 6. übrigens auch)! Kürzlich hatte ich das große Vergnügen, den Herrn Kleiber auf DVD in Aktion zu sehen. Ein Mann mit Stil und Charisma, der sein Orchester zurückhaltend und ohne Vorlage einer Partitur, zuweilen fast scheu (er hielt sich gelegentlich am Geländer fest, so als suche er Halt) und doch sicher und ausdrucksstark lenkte, lockte und führte. Das ganze Wesen dieses genialen Mannes, der sich ja so intensiv mit jedem Werk, das er dirigierte, auseinander gesetzt hat, scheint Niederschlag in seiner Musik gefunden zu haben.

Für Carlos Kleiber lasse ich Harnoncout jederzeit stehen! Aber ehrlich gesagt würde ich H. auch für jeden anderen Dirigenten stehen lassen…

Gruß, Netotschka
Marthaler
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 16. Feb 2005, 18:01

Netotschka schrieb:

Für Carlos Kleiber lasse ich Harnoncout jederzeit stehen! Aber ehrlich gesagt würde ich H. auch für jeden anderen Dirigenten stehen lassen…

Gruß, Netotschka :D



Aber wer K. und H. zu schätzen weiß, sollte immer auch den großen N. (= Roger Norrington) im Auge haben.

Freundlich grüßend
Marthaler
zoe
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 16. Feb 2005, 18:06

Tommy_Angel schrieb:
Genieser... das nette Forumsmitglied könnte ich gewesen sein

Ich habe die Aufnahmen von Leibowitz aber nur auf Vinyl...ich sagte damals schon, daß ich die von Chesky Records nirgendwo bekomme.

Woher hast Du Sie her?


Entschuldigung, ich war zwar nicht gefragt, aber im Moment kann man die Einzelsilberscheibchen ganz banal bei Amazon.de bestellen, muss allerdings dann schwer in den Beutel greifen: 19.99 Euros pro CD. Per amazonshop und Import wird es dann schon billiger.

zoe
Netotschka
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 16. Feb 2005, 18:15

Marthaler schrieb:

Aber wer K. und H. zu schätzen weiß, sollte immer auch den großen N. (= Roger Norrington) im Auge haben.


Hallo Marthaler,

nein, den Herrn H. weiss ich keineswegs zu schätzen. Und Roger Norrington werde ich mir auf meiner Liste dankend vermerken.

(Den Rest des Postings habe ich - um keine Gefühle anwesender Leser/Schreiber zu verletzen - wieder herausgenommen.)

Man möge mir meine Impulsivität verzeihen.

MfG
N.


[Beitrag von Netotschka am 17. Feb 2005, 01:00 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 16. Feb 2005, 18:36
@ Tommy Engel

---- > Du hast PM !

Gruß
geniessser_1
Philos
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 17. Feb 2005, 00:49
Ich habe mich nun für die Kleiber-Aufnahme der 5. und 7. entschienden. Leider musste die CD bestellt werden, so dass ich erst am Freitag nachmittag in den Genuss der Einspielung komme. Alsbald schildere ich dann meinen Höreindruck!
vanrolf
Inventar
#24 erstellt: 23. Feb 2005, 03:05
Hallo zusammen,

vor einigen Tagen bekam ich eine Aufnahme der No. 5 von 1965 unter Hermann Scherchen / Svizzera Italiana Orchestra. Hier ist sie zu bekommen:

http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Auf meiner Ausgabe der CD befindet sich auch die gesamte Probe zu der Sinfonie, allerdings habe ich da noch nicht reingehört, weiß daher auch noch nicht, ob sie in deutsch oder italienisch ist .

Die Sinfonie selbst ist eine Live-Aufnahme, klanglich sehr gut (vor allem die Bläser sind sehr präsent) und mit nur wenigen Nebengeräuschen.
Scherchen, der sich intensiv mit Beethoven befasst hat, wäre wohl einen eigenen thread wert, über seine Sicht Beethovens gibt z.B. folgende website Auskunft:

http://www.christoph-keller.ch/artikel/scherbeet1d.html

Von der Interpretation bin ich sehr überrascht. Solche Tempi habe ich bei diesem Werk noch nicht gehört, da ist nichts romantisierendes dran, irgendwie klingt das ganze Werk nüchtern und scharfzüngig (der Begriff fiel mir spontan dazu ein), trotzdem aber irgendwie überlegen. Dazu wird jeder Satz weitgehend individuell ausgestaltet, es gibt keinen übergegossenen "No. 5 - Einheitsklang", wenn Ihr wisst, was ich meine.

Ich empfehle diese Aufnahme und bin froh, sie gehört zu haben. Ob sie "besser" ist als andere, möchte ich nicht bewerten, jedenfalls lässt sie sich mit meinen Favoriten Szell und Klemperer (ihre Aufnahmen stammen ja auch ungefähr aus dieser Zeit) überhaupt nicht vergleichen, mit v.Karajan schon gar nicht. Sie zeigt vielmehr, was in diesem Werk noch so alles drinsteckt.

Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 23. Feb 2005, 09:24 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#25 erstellt: 23. Feb 2005, 03:32
hallo vanrolf,

die aufnahmen (live) des radio della svizzera italiana orchestra, die überwiegend aus den 60er jahren stammen, wurden zunächst vom italienischen label ermitage und jetzt vom label aura herausgegeben. also aufnahmetechnisch sind sie absolut nicht konkurrenzfähig mit z.b. decca, dgg oder philips. und das orchester ist kein weltklasse-ensemble. ich habe da z.b. aufnahmen mit celibidache (schubert/tschaikowsky), schuricht (beethoven/mozart), sawallisch (bach, beethoven, schubert) und eben scherchen (dvorak/brahms). zugegebener maßen kann man die interpretatorischen ansätze gut verfolgen und die dirigenten holen das maximum dieses orchesters heraus.


gruß, siamak
leben_in_symphonie
Gesperrt
#26 erstellt: 23. Feb 2005, 14:26

AcomA schrieb:
hallo vanrolf,

die aufnahmen (live) des radio della svizzera italiana orchestra, die überwiegend aus den 60er jahren stammen, wurden zunächst vom italienischen label ermitage und jetzt vom label aura herausgegeben. also aufnahmetechnisch sind sie absolut nicht konkurrenzfähig mit z.b. decca, dgg oder philips. und das orchester ist kein weltklasse-ensemble. ich habe da z.b. aufnahmen mit celibidache (schubert/tschaikowsky), schuricht (beethoven/mozart), sawallisch (bach, beethoven, schubert) und eben scherchen (dvorak/brahms). zugegebener maßen kann man die interpretatorischen ansätze gut verfolgen und die dirigenten holen das maximum dieses orchesters heraus.


gruß, siamak

Ja aber das waren wundervolle Zeiten: Ich war dabei, jeden Donnerstag Abend am 19:45, 45 Minuten vor dem Konzert-Beginn. Ich war immer der Erste, der reinkam. Einer der besten Platz nahm ich. Der Studio war klein aber sehr gut akustik behandelt. Es gab aber auch Dirigenten (wenige zum Glück), die Grösse des Saals nicht besücksichtigt haben und die fortissimi waren eigentlich unerträglich.
Celibidache und Sawallisch waren oft dort. Marc Andreae war damals der "Chef"-Dirigent. Die Orchestermitglieder waren Musikprofessoren mit keine besondere Auszeichnung. Damals war natürlich l'Orchestre de la Suisse Romande das beste Orchester in der Schweiz. L'orchestra della Svizzera Italiana war aber für die Grösse der Region (Kanton Tessin) doch sehr gut. Bei Orchesterwerke mit grosser Besetzung kamen die "Profis von Mailand" rauf.
Es hat mich immer überrascht, dass so hoch bekannte und gute Interpreter dort kamen. Ich habe das wirklich genossen, obwohl alles so klein war. Für mich ist es immer mehr behrürend, wenn ich mich an dieser Zeit errinere.
AcomA
Stammgast
#27 erstellt: 23. Feb 2005, 14:37
hallo leben in symphonie,

lebst du in lugano selbst das finde ich ja sehr spannend, dass hier jemand diese konzerte live erlebt hat. das bedeutet ja, dass du wahrscheinlich während dieser live-mitschnitte auch anwesend warst. ich habe vom label ermitage auch einige mitgeschnittene klavierabende aus lugano (cziffra, gulda, arrau, magaloff). hast du dort auch klavierabende besucht ?


gruß, siamak
leben_in_symphonie
Gesperrt
#28 erstellt: 23. Feb 2005, 15:13
Ich habe in Montagnola gelebt (sniff, sniff, sniff), ca 7 Km von Lugano.
Die meisten Konzerte waren im Radio-Studio. Ja ich habe auch verschiedene Klavier-Rezitale besucht aber am meisten die Orchesterkonzerte.
Arrau und Magaloff habe ich gesehen. Cziffra erst in Zürich und Gulda weiss ich nicht mehr, eher nicht. Es gab so vieles und damals waren die Namen der Interpreter für mich wenig bekannt.
Ich errinere mich noch an john Lill und Rudolf Buchbinder, welche damals mir sehr beeindückt haben.
Arturo benedetti Michelangeli hat eine super Interpretation von einem Klavierkonzert von Mozart (17?) und Ravel (linker Hand) gegeben. Das was aber später im "Palazzo dei Congressi", ein ziemlich kalten Ort für Konzerte, welche aber das Radio-Studio abgelöst hat.

Die Aufnahmen wurden vom Radiosender auf Studer-Spulgeräte aufgenommen. Die Aufnahmen wurden für die schweizer National-Radiosenders gemacht, nicht für kommerzielle Zwecke.
Ich kann mich gut vorstellen, dass die Qualität nicht so gut ist, wie DGG usw.
Hier geht es aber um historischen Dokumente, Eine Dokumentation wie die grossen Interpreter der 90' Jahren gespielt haben, als sie "jung" waren.


[Beitrag von leben_in_symphonie am 23. Feb 2005, 15:14 bearbeitet]
Tommy_Angel
Inventar
#29 erstellt: 23. Feb 2005, 16:23
hätte jetzt viel Lust, mit Hesse weiterzumachen..aber leider nicht Thema hier
leben_in_symphonie
Gesperrt
#30 erstellt: 23. Feb 2005, 17:11

Tommy_Angel schrieb:
hätte jetzt viel Lust, mit Hesse weiterzumachen..aber leider nicht Thema hier :)

Ja, sine Villa war ca 100m von unserer Wohnung.... Montagnola war ein schöner idillischer Ort (auch von der steuerseite her ).
Nach dem Bau von der Schule im Dorfkern, gefällt mir Montagnola nicht mehr.
vanrolf
Inventar
#31 erstellt: 23. Feb 2005, 17:42
Hallo zusammen,

meine Ausgabe der Scherchen-Einspielung ist von Ermitage (1992), und die Proben sind in italienisch.
Ich hätte vielleicht voranschicken sollen, daß ich ausschließlich die Interpretation hier sehr beeindruckend finde, klanglich kann die Aufnahme mit den großen Labels sicher nicht mithalten, ist aber, gemessen an vielen anderen, heute z.T. sehr preiswerten Live-CDs wirklich noch sehr gut hörbar. Sie klingt nicht wie mit einem Kassettenrekorder heimlich im Publikum mitgeschnitten, sondern ist schon eine "richtige" Aufnahme.
Allerdings habe ich in letzter Zeit auch die Berührungsängste gegenüber Aufnahmen minderer Klangqualität etwas abgebaut, fantastische Interpretationen (z.B. die No. 9 von den 1960er Wiener Festwochen unter Klemperer) lassen mich da zunehmend lockerer werden.

Für mich bleibts dabei, diese No. 5 gefällt mir sehr gut, und ich werde den Namen Scherchen auf jeden Fall im Kopf behalten.


leben_in_symphonie schrieb:

Hier geht es aber um historischen Dokumente, Eine Dokumentation wie die grossen Interpreter der 90' Jahren gespielt haben, als sie "jung" waren.


Hallo leben_in_symphonie,

damals war ich gerade geboren, ich beneide Dich sehr um Deine Konzerterlebnisse. Scherchen war damals übrigens schon 74, er starb am 12.Juni 1966 in Florenz !

Gruß Rolf
leben_in_symphonie
Gesperrt
#32 erstellt: 23. Feb 2005, 21:09

vanrolf schrieb:
Sie klingt nicht wie mit einem Kassettenrekorder heimlich im Publikum mitgeschnitten, sondern ist schon eine "richtige" Aufnahme.

das sage ich doch (falls im Radio-Studio aufgenommen war).D Das Aufnahme-Zimmer, welches vor dem Konzert durch ein grosses Fenster gesehen konnte, war für ein kleines Kind, wie ich war, beeindrückend.


vanrolf schrieb:
Scherchen war damals übrigens schon 74, er starb am 12.Juni 1966 in Florenz !

Tja, Scherchen habe ich nicht gesehen. So alte Interpreter habe ich nicht in Erinnerung. ...wobei Celibidache war damals auch nicht so jung.
Sein Dirigieren hat mich sehr gefallen... Ich errinnere mich noch Heute daran.

Gruss Titian
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 24. Feb 2005, 00:05
Ich höre im Moment zum 3. Mal heute abend Carlos Kleiber:




Orfeo C 600 031 B
Beethoven : Symphony No.6
BStO (1983)

Gefällt mir gut...

Gruß
geniesser_1
Philos
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 02. Mrz 2005, 19:16
Ich habe gehört die Aufnahme Kleibers von Beethovens 6. sei lange als MC im Auto von Kleibers Tochter gelaufen, bevor dieser "Schatz" entdeckt und veröffentlicht wurde.

Wie wirkt sich das auf die Klangqualität aus? Kann die Aufnahme mit anderen Kleibers mithalten?

Schlägt sie Leibovitz Einspielung der Pastoralen?

Viele Grüße
Philos
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 02. Mrz 2005, 20:06

Philos schrieb:
Ich habe gehört die Aufnahme Kleibers von Beethovens 6. sei lange als MC im Auto von Kleibers Tochter gelaufen, bevor dieser "Schatz" entdeckt und veröffentlicht wurde.

Wie wirkt sich das auf die Klangqualität aus? Kann die Aufnahme mit anderen Kleibers mithalten?

Schlägt sie Leibovitz Einspielung der Pastoralen?

Viele Grüße
Philos


Nun - um die Interpretation mit Leibowitz zu vergleichen, gibt es Berufenere hier im Board.
Vielleicht kann ja Tommy_Engel etwas dazu schreiben, der kennt ja zumindest die leibowitz-Aufnahmen.

Zur Qualität der CD:

Es ist wohl die einzige Aufnahme der Pastorale C.K.´s , wenn man dem Beitext glauben darf.
Dieser behauptet auch, dass sich Kleiber als einziger der großen Dirigenten dabei absolut an die Tempo-Vorgaben von Beethoven hielt und somit eine sehr authentische version vorläge.

Sie wurde professionell vom BR mitgeschnitten, aber die Bänder waren trotz entsprechender Lagerung nicht mehr zu gebrauchen.

Dann erinnerte sich jemand, daß parallel für Kleibers Sohn eine Cassette mitlief. Erstaunlicherweise hatte diese die Jahre praktisch schadlos überstanden. (off topic: das gibt mir Mut, meine vielen alten Cassetten mal wieder rauszukramen) .
Ein Toningenieur hat sich dieser Cassette angenommen und sie aufwendig bearbeitet.

Die Wiedergabequalität der CD ist für eine Cassettenkopie ziemlich gut. Kein Rauschen vernehmlich, der Aufnahmeraum kommt recht gut rüber (Ebenso wie das hektische Husten in den Pausen auf dessen Ende Kleiber geduldig wartete) .

Nun - bei 4,75 cm/sec kann man keine abgrundtief sauberen Bässe erwarten, die Höhen sind nicht wie mit heutiger technologie aufgenommen, aber es klingt wie eine sauber aufgenommene Aufnahme (ist es ja auch, der Cassettenrecorder wird vermutlich das gleiche Signal aufgenommen haben wie die Masterbänder, aber hat halt technische Limits und die Cassette wird hunderte Male abgenudelt worden sein) aus den 50er/60er Jahren.

Der Hörgenuss wird dadurch nicht weniger, auf keinen Fall wird man irgendwie durch technische grobe Mängel oder Unzulänglichkeiten von der Darbietung abgelenkt.

ich hoffe, ich konnte wenigstens eine Frage ein wenig beantworten...

Gruß
geniesser_1


[Beitrag von geniesser_1 am 02. Mrz 2005, 20:18 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#36 erstellt: 14. Feb 2008, 13:43
Hallo allerseits,

ich möchte auf eine neuere Beethoven-5-Einspielung hinweisen, die irgendwie, so scheint es, nicht so recht in den Fokus der Klassiköffentlichkeit gefunden hat, und zwar diejenige von Peter Eötvös und dem Ensemble Modern. Die im Vergleich für die Symphonie benötigte Orchestergröße kleine Ensemblebesetzung wird durch elektronische Verstärkung ausgeglichen -- also ein recht moderner Ansatz. Technisch ist das Ensemble Modern eh kaum zu schlagen, so nimmt es kein Wunder, dass beispielsweise die durch verschiedene Instrumente aufsteigende kleine Tonfolge am Ende des Hauptthemas und dessen Wiederholung (? bin mir etwas unsicher, ob diese Beschreibung stimmt. Vielleicht kann ein in Musikstruktur Bewandeterer die Stelle genauer benennen) im zweiten Satz präzise artikuliert wird -- eine Passage, die in einigen (vielen?) Einspielungen zu Klangmatsch verschlampt wird (Lobenswerte Ausnahme, die mir gerade präsent ist: Brüggen). Resultat ist ein aggressiver, klarer Beethoven. Insbesondere Kleiber-Fans könnte deshalb dieser Eötvös gefallen.

So sieht das Cover aus:



Ein großes Hörvergnügen wünscht,
Mellus
op111
Moderator
#37 erstellt: 14. Feb 2008, 14:02
Hallo Mellus,

zumindest am ORF ist die Live-Einspielung beifällig zur Kenntnis genommen worden:
Rezension

...Fülliger, warmer Klang
Damit kommen wir zur Besonderheit dieser Aufnahme, dem Sound. Aus den Boxen tönt ein fülliger, warmer Klang, der manchen wie eine Popmusikaufnahme vorkommen könnte. Alle Instrumente klingen sehr nahe an unseren Ohren. Denn das Ensemble Modern spielt elektrisch verstärkt!...


Wobei der PA-Einsatz hier explizit erwähnt wurde, in vielen Live-Aufführungen findet so etwas eher unbemerkt seit Jahren statt. Anders bliebe von manchen HIP-Ensembles in 1500(+)-Personen-Sälen nur fades verhustetes mezzo-forte übrig wo ff vom Komponisten gefordert ist.

und

Classicstoday


David Hurwitz schrieb:
Within the context of supremely high-caliber playing, Eötvös and crew treat each movement as a single musical span, revealing a perfect understanding of Beethoven's dramaturgy. Take the first movement development, for example, where the players bring an incredible passion and focus to sudden dynamic changes, and blast forward inexorably in a crushing assault on the recapitulation. Marvelous! The Andante really breathes, hugely benefiting from the long-limbed phrasing made possible by generous observance of the "con moto" qualification of its basic tempo. The grimly humorous scherzo leads to a finale of simply overwhelming energy: the fireworks just keep coming at you until the very last bar, with none of the loss of steam frequently encountered in other performances at the return of the scherzo, the beginning of the coda, or the calmer second subject.


Make no mistake: this performance is at once an astonishing achievement in its own right and a celebration of the perennial relevance of the great classics.


[Beitrag von op111 am 14. Feb 2008, 14:26 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#38 erstellt: 14. Feb 2008, 14:27
Hallo Franz,

danke für den Link, den kannte ich bisher nicht. Die Rezension deckt sich im Großen und Ganzen mit meinem Höreindruck. Spiel- oder Notenfehler sind mir nicht aufgefallen, das heißt aber nichts. Der "füllige, warme Sound" ist wahrscheinlich sehr lautsprecherabhängig -- bei mir ist er etwas zu klar und hart als das ich füllig und warm sagen würde. Diese "popmusikähnliche... Präsenz" ist aber nicht von der Hand zu weisen.

Eine Frage habe ich noch: Was heißt "PA"? Heißt das "partially amplified"?

Viele Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#39 erstellt: 14. Feb 2008, 14:48
Hallo Mellus,
PA habe ich im Sinne von Public Address,
PA-Anlage, Beschallungsanlage benutzt.
Die ist (wenn sie benutzt wird) in den meisten Hallen bei klassischen Konzerten etwas unauffälliger installiert als in anderen Sparten.

op111
Moderator
#40 erstellt: 14. Feb 2008, 14:59
Hallo zusammen,

Mellus schrieb:
Technisch ist das Ensemble Modern eh kaum zu schlagen, so nimmt es kein Wunder, dass beispielsweise die durch verschiedene Instrumente aufsteigende kleine Tonfolge am Ende des Hauptthemas und dessen Wiederholung (? bin mir etwas unsicher, ob diese Beschreibung stimmt. Vielleicht kann ein in Musikstruktur Bewandeterer die Stelle genauer benennen) im zweiten Satz präzise artikuliert wird -- eine Passage, die in einigen (vielen?) Einspielungen zu Klangmatsch verschlampt wird


das ist mir bei einigen Einspielungen auch aufgefallen.
Es gibt noch andere "Traditionen".
Die durchgehende Verstärkung der Fagotte durch Hörner in ersten Satz scheint allerdings m.W. mittlerweile nicht mehr üblich zu sein.
Im 3. Satz gibt es nur eine einzige ff-Passage am Ende, dennoch wird in den meisten Aufnahmen unentwegt f zu ff.
Seltsamerweise scheint das auch die Halbgötter des Originaltextes nicht zu stören, beachtet haben diesen Fakt ausgerechnet einige der obsoleten "alten Non-HIPpies".
Mellus
Stammgast
#41 erstellt: 14. Feb 2008, 15:22
Hallo Franz,

du hast ja noch einen Link nachgeliefert, wie ich gerade gesehen habe. Jetzt hör aber auf damit, sonst muss ich meinen ersten Beitrag hier noch ändern!

Mit meinem PA-Tipp lag ich ja dann wohl doch ein wenig daneben...


Franz-J. schrieb:
das ist mir bei einigen Einspielungen auch aufgefallen


Das beruhigt mich! Ich hatte schon bedenken, dass die Stelle so gespielt werden soll... Die anderen von Dir genannten "Problemzonen" sind mir neu. Ist aber gut zu wissen.

Ich habe in diesem Thread keine Empfehlung von Dir gefunden. Hast Du (k)eine?

Viele Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#42 erstellt: 14. Feb 2008, 15:52

Mellus schrieb:
Ich habe in diesem Thread keine Empfehlung von Dir gefunden. Hast Du (k)eine?


Die sind vermutlich in anderen Threads versteckt.

So spontan.
Die 6. höre ich so gut wie nie, vielleicht Toscanini oder Szell, da wird der Bach nicht zur Wolga aufgemotzt.

Bei der 5.
Toscanini, NBC-Orchestra
Furtwängler, Wiener Ph. (aus den 1940ern), DG
Szell, Cleveland Orchestra, Sony,
Boulez, New Philharmonia Orchestra, ca. 1968 (CBS)
Kleiber, Wiener, DG
Giulini, L.A. Philharmonic, DG
Norrington, L.C.P., Virgin (als Kontrast zu Giulini)
Solti, Wiener PH., (live, um 1992)
Mackerras, Scottish Chamber O.

Bernsteins Aufnahmen sind in einigen Details auch nicht übel.

Gar nicht hören mag ich Thielemann, Böhm, Karajan, Harnoncourt und das meiste der anämischen HIPpies...


[Beitrag von op111 am 14. Feb 2008, 19:48 bearbeitet]
op111
Moderator
#43 erstellt: 14. Feb 2008, 16:04
Hallo Mellus,

auf jeden Fall trägst du die Schuld daran, daß ich, obwohl ich nach der Mackerras GA absolut keine weitere Beethoven-Sinfonie-Aufnahme mehr kaufen wollte, nun doch eine auf der neuen Einkaufsliste habe, und noch dazu ausgerechnet die 5.

Danke für den Tip!
Fressbacke
Stammgast
#44 erstellt: 14. Feb 2008, 23:21
Für jemanden, der schon viel von Beethoven hat und keine "Angst" vor historischem Mono-Klang:



London Philharmonic Orchestra / Felix Weingartner // Naxos

Eine spannende Aufnahme ...


Ralf
Mellus
Stammgast
#45 erstellt: 15. Feb 2008, 02:06
Hallo Ralf,

mal angenommen, ich hätte Angst vor Mono-Klang. Was ist denn an der Weingartner-Aufnahme so spannend, dass ich sie mir trotzdem anhören/anschaffen sollte?

Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#46 erstellt: 15. Feb 2008, 02:36
Hallo zusammen,

Mellus schrieb:
Was ist denn an der Weingartner-Aufnahme so spannend, dass ich sie mir trotzdem anhören/anschaffen sollte?

das interressiert mich ebenfalls.
Diese Frage stelle ich mir auch ständig, dennoch habe ich mich zu Toscanini und Furtwängler hinreißen lassen, Nikisch (1913) hatte ich ebenfalls mal.
Fressbacke
Stammgast
#47 erstellt: 15. Feb 2008, 23:08
Nun, Mellus, ich weiß nicht, ob dur dir die Aufnahme "trotzdem" kaufen solltest. Die Rezeption von Musik ist doch sehr subjektiv und ich bin keiner, der dir darlegen könnte, warum genau und auf Grund welcher Fakten (á la "in Takt 563 ist eine winzige Temporückung") eine Einspielung "gut" ist.

Entscheidend für mich ist mehr oder weniger auch das "Bauchgefühl", das sich beim Hören einstellt. Und dieses ist bei der Weingartner-Aufnahme ein hervorragendes. Ich kann da Spannung förmlich spüren. Wobei die Tempi übrigens durchaus langsamer scheinen als bei z. B. Karajan in den 70ern. Ich glaube auch, die 4 Schläge des "Schicksalsthemas" moch nie derart gehört zu haben, nämlich daß der "vierte Schlag" mir wesentlich länger erscheint als bei anderen Aufnahmen.
Insgesamt läßt Weingartner sehr prägnant spielen, gerade nicht mit dem breiten Pinsel und dem Schmalz anderer Dirigenten.

Ich habe mich jedenfalls beim Hören dabei ertappt, gleichsam den Atem angehalten zu haben an manchen Stellen, so "spannend" fand ich dies.

Als ich die CD das erste Mal hörte, klang noch Otto Klemperer in meinen Ohren (aus der GA mit dem PO) - meine Referenz, gerade was das Finale angeht. Und doch hat mich Weingartner aufhorchen lassen - eben gerade auch mit dem Finale.

Klanglich merkt man natürlich, daß die Aufnahme aus dem Jahr 1933 stammt - doch Mark Obert-Thorn hat gute Arbeit geleistet, auch wenn ein kleiner Rauschteppich bleibt.


Ralf
Mellus
Stammgast
#48 erstellt: 17. Feb 2008, 15:28
Hallo Ralf,


Fressbacke schrieb:
Nun, Mellus, ich weiß nicht, ob dur dir die Aufnahme "trotzdem" kaufen solltest. Die Rezeption von Musik ist doch sehr subjektiv und ich bin keiner, der dir darlegen könnte, warum genau und auf Grund welcher Fakten (á la "in Takt 563 ist eine winzige Temporückung") eine Einspielung "gut" ist.


Selbst wenn Du die Fakten liefern könntest, ich würde sie gar nicht recht verstehen! Aber Du wirst vielleicht selbst zugeben, dass ein einsames "spannend" eine Beschreibung mit tendenziell wenig Aussagekraft ist. Und vielleicht auch gerade wegen der von Dir betonten subjektiven Komponente ist es für andere hilfreicher, das eigene Hörerleben wenigsten knapp zu skizzieren. Nun kann z.B. ich mir etwas besser vorstellen, was Weingartner zu bieten hat!

Danke und Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#49 erstellt: 04. Feb 2009, 18:00

Franz-J. schrieb:
Gar nicht hören mag ich Thielemann, Böhm, Karajan, Harnoncourt und das meiste der anämischen HIPpies...

Nichts ist beständiger als der Wandel, der nach Abwechslung sucht.

Vor einiger Zeit hatte ich bei einem Blindvergleich die Gelegenheit, die Aufnahmen Karajans (DG 1977) und Harnoncourts erneut kennen zu lernen. Seitdem höre ich die 1977er Aufnahme Karajans "mit neuen Ohren".



[Beitrag von op111 am 04. Feb 2009, 18:02 bearbeitet]
lydian
Stammgast
#50 erstellt: 06. Feb 2009, 14:52

Franz-J. schrieb:

Nichts ist beständiger als der Wandel, der nach Abwechslung sucht.


"Wandel und Wechsel liebt, wer lebt."
Wotan
op111
Moderator
#51 erstellt: 06. Feb 2009, 14:59
@Steff
Sag es treffender und kürzer: Mit Richards Sprachgewalt kann ich's nicht aufnehmen.


Franz
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Beethoven, Ludwig van: Sinfonie Nr. 6 "Pastorale"
Klassikkonsument am 01.12.2009  –  Letzte Antwort am 18.10.2010  –  17 Beiträge
Beethoven Klavierkonzert Nr. 5
cr am 13.11.2003  –  Letzte Antwort am 25.11.2012  –  61 Beiträge
Beethoven: Sinfonie Nr.6 - Beste Interpretation
Bromosel am 10.07.2004  –  Letzte Antwort am 10.09.2004  –  104 Beiträge
Beethoven: Sinfonie Nr. 3 "Eroica"
Martin2 am 13.11.2009  –  Letzte Antwort am 27.02.2020  –  39 Beiträge
Beethoven Klavierkonzert Nr. 0
ph.s. am 09.10.2004  –  Letzte Antwort am 15.10.2004  –  14 Beiträge
Beethoven: Symphonien Nr. 1 + 2 mit dem Basler Kammerorchester
armstrong am 26.12.2005  –  Letzte Antwort am 04.01.2006  –  2 Beiträge
Beethoven: Symphonien - Kegel SACD
Oliver67 am 26.02.2004  –  Letzte Antwort am 26.02.2004  –  3 Beiträge
Tschaikovsky Sinfonie Nr. 5
Martin2 am 13.08.2010  –  Letzte Antwort am 23.08.2010  –  20 Beiträge
Mahler: Sinfonie Nr. 6
embe am 02.12.2003  –  Letzte Antwort am 08.08.2014  –  139 Beiträge
Mahler: Sinfonie Nr. 6
Scarpia am 20.12.2006  –  Letzte Antwort am 21.12.2006  –  4 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 9 )
  • Neuestes Mitgliedelibyss
  • Gesamtzahl an Themen1.551.068
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.304

Hersteller in diesem Thread Widget schließen