Deutsche Grammophon Platten in Italien nicht eingeschweißt ?

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5th_element
Stammgast
#1 erstellt: 27. Aug 2012, 12:45
Hallo zusammen,

ich bin gerade mit einem Händler in Italien in Kontakt, der einige Deutsche Grammophon LPs als "neu" anbietet. Auf meine Nachfrage, ob "neu" gleich "sealed" bedeutet hat er mir geantwortet:

"Ja. Die Platten sind neu. Aber nicht eingeschweißt." Und als Erklärung dazu: "Deutsche Grammophon did not use to seal its LPs. They used to seal only records boxes and operas."

Das wiederum kommt mir komisch vor (wenn's kein Italiener wäre würde man sagen "kommt mir spanisch vor" ......). Er drückt sich leider im Englischen etwas unbeholfen aus. Wenn er es generell meint, dann hat er definitiv Unrecht. Ich habe in Deutschland selbstverständlich reihenweise Deutsche Grammophon Platten noch eingeschweißt gekauft. Wenn er es in Bezug auf Italien meint, dann kann ich das nicht beurteilen. Aber warum sollte die DGG im Produktionsprozess zweigleisig fahren und für einige Märkte einschweißen und für Andere nicht ? Und warum sollten sie (DGG), wie er schreibt "Opern und Boxen" einschweißen, Symphonien aber nicht ??



Hat jemand ähnliche Erfahrungen, oder kann dazu etwas sagen ?

Viele Grüße,
Stefan
Pilotcutter
Administrator
#2 erstellt: 27. Aug 2012, 13:02
Interessant!

Merkwürdig, dann muss er ja der Ur-Einkäufer der Platten sein. Also, er muss sie damals eingekauft haben bei seinem Großhändler ansonsten und nach x Zwischenhändlern (und auch noch Gebrauchthändlern) lässt sich heute bei einer offenen Platte wohl kaum bestätigen, dass sie neu ist.

Ob jetzt alle damals von der DGG eingeschweißt wurden, weiß ich nicht. Aber zumindest wenn sie offen war oder ist, oder nach probehören im Laden, hat eig. der Einzelhändler mit seinem Geschäftssiegel die Innenhülle wieder versiegelt.

Kurzum, um eine Schallplatte als "neu" zu bezeichnen, muss halt irgendein "Beweis" vorliegen. Ansonsten ist sie maximal "mint".
Entweder ist sie fac sealed oder mint. Neu oder "new" ist nicht Bestandteil offizieller Plattenzustandsbeschreibungen.


Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 27. Aug 2012, 13:09 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 27. Aug 2012, 13:38
Hm, interessant.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich tatsächlich an keine je erworbene versiegelte DG(G) erinnern, die ich mal gekauft hätte (und ich habe tatsächlich schon *ein paar :D* erworben).

Vielleicht war as wirklich bei den älteren Scheiben nicht üblich, so bis zur Mitte der 70er?

Grüße
Frank
Pilotcutter
Administrator
#4 erstellt: 27. Aug 2012, 14:18
Fakt ist, sie können nicht als neu verkauft werden, weil sie nicht neu sind und "neu" als Klassifizierung auch völliger Quatsch ist. Wenn sie offen sind, sind sie ja schon an die 30 Jahre offen und wohl kaum neu.

Selbst über die Bezeichnung "Mint" (der beste Zustand) gibt es verschiedene Ansichten und einige Händler betrachten eben entsiegelte und geöffnete Platten als near mint (NM).

Es kann höchstens sein, dass es sich um einen "alten" Musikalienhändler handelt, der seinen eigenen alten Plattenbestand verkauft. Dann wäre es in diesem Falle alte Neuware aus seinem Geschäft.

Im technischen Bereich nennt man soetwas : NOS (New Old Stock), Neuteile aus altem Lagerbestand. Bei Schallplatten gibt es das aber nicht. Betrachte sie als NM.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 27. Aug 2012, 14:23 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 27. Aug 2012, 14:23

Pilotcutter schrieb:
Fakt ist, sie können nicht als neu verkauft werden, weil sie nicht neu sind und "neu" als Klassifizierung auch völliger Quatsch ist. Wenn sie offen sind, sind sie ja schon an die 30 Jahre offen und wohl kaum neu.

Das sehe ich allerdings ebenso. Der "Beweis" ist jedenfalls schwierig.
##Frank
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Aug 2012, 14:53
Ich wäre bei so etwas sehr vorsichtig. Hatte mal einen ähnlichen Fall mit einem Verkäufer aus GB, wo sich am Ende herausstellte, dass die Platten durchaus gespielt wurden, sie waren nicht zerkratzt oder so, aber neu definitiv auch nicht.

Fotos können hier auch keine Abhilfe schaffen, da das schwarze Gold ja so schlecht detailreich auf Bild zu bannen ist...

Ich würde jedenfalls die Finger davon lassen.

Gruß
5th_element
Stammgast
#7 erstellt: 27. Aug 2012, 14:58
Hallo zusammen,

das Thema mit den Zustandsbeschreibungen ist sowieso ein Ärgernis. Was ist da alles schon so an Lehrgeld bezahlt habe, für zu optimistische "near mint" Beschreibungen, das geht auf keine Kuhhaut.

Fakt ist:
Ich habe durchaus schon alte Platten "selaed" bekommen. Um allerdings bei der Deutschen Grammophon zu bleiben, dort ist mir in der Tat noch keine eingeschweisste Tulip aus den 60ern untergekommen. Ich denke dass mit dem Einschweissen muss irgendwann in den 70ern, vielleicht auch erst Anfang der 80er, begonnen haben.

Die Platten um die es hier geht werden auf dem Amazon Marktplatz angeboten und dort gibt es nur die beiden Kategorien "Neu" und "Gebraucht". Ich kann verstehen, dass ein Händler der vielleicht alte Bestände eines Ladens oder eines Großhändlers aufgekauft hat (oder selbst einer war), diese dann nicht als "Gebraucht" einstellt. Leider macht Amazon keine Vorgaben zur Definition von "Neu" und ich habe es mir angewöhnt, bei Marktplatzangeboten nochmals nachzufragen, ob die Platten eingeschweisst sind.

Wie Frank schreibt. Selbst Fotos helfen da nicht. Vielleicht werde ich einfach mal 2, 3 Platten bestellen und es austesten.

Grüße,
Stefan
Schneewitchen
Inventar
#8 erstellt: 27. Aug 2012, 17:09
Im Zusammenhang mit CDs habe ich erfahren,daß es nicht in allen Ländern üblich ist,neue CDs einzuschweißen.So z.B. in Großbritannien.
Was LPs betrifft,kann ich mich noch an die Zeit um 1970 erinnern,wo ich mir neue LPs aus England schicken ließ,die unverschweißt waren.Es kamen sogar welche als neu an,wo die LP-Hülle gelocht war.Das war sehr ärgerlich und dann habe ich LPs nur noch in Deutschland gekauft.

Bei LPs der Deutschen Grammophon kann man nicht davon ausgehen,daß diese alle aus einem deutschen Presswerk kommen.Die in Italien angebotenen unverschweißten LPs könnten also aus einem Presswerk außerhalb Deutschlands stammen und für den italienischen Markt bestimmt sein.Auch könnte die Qualität dieser LPs nicht den in Deutschland hergestellten entsprechen.
Ich würde sie nicht kaufen wollen.


[Beitrag von Schneewitchen am 27. Aug 2012, 17:15 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 27. Aug 2012, 19:28
Hallo!

Das ist natürlich vor allem eine Frage der relativen Seltenheit der angebotenen Platten, sowie eine Frage ob es sich um späte Nachpressungen oder um Platten in Erstpressungsqualität handelt. Natürlich ebenso eine Frage des Preises.

Bei Mainstreammaterial oder bei Nachpressungen würde ich die Finger davon lassen, bei seltenem Materia in Erstpressqualität wäre es wohl vor allem eine Preisfrage.

Gespielt ohne deutliche Gebrauchsspuren und/oder Kratzer oder definitiv ungespielt wäre für mich hingegen eher eine sekundäre Frage, immerhin habe ich schon zweifelsfrei original eingeschweißte Schallplatten erworben die nur noch für die Tonne gut waren da sie durch die lange Lagerhaltung und häufigen Umtransport auch durch die Hülle hindurch stark gelitten hatten.

MFG Günther
5th_element
Stammgast
#10 erstellt: 28. Aug 2012, 11:30
Hallo Günther,

genau so sehe ich das auch. Es handelt sich nach meiner Interpretation der angegebenen DGG Nummern um Ausgaben von Anfang der 70er Jahre. Aber ich gebe zu, ich blicke durch diesen "Nummern-Dschungel" auch nicht immer durch.

Ich hab jetzt mal 3 Stück bestellt.

Michael Tilson Thomas, Boston Symphony Orch.
Debussy - "Images pour orchestre & Prelude a l'apres midi d'un faune"

http://www.amazon.de..._details_o00_s00_i01


Karajan, Berliner Philharmoniker
Resphigi - "Pini di Roma & Fontane di Roma"

http://www.amazon.de..._details_o00_s00_i00


Abbado, Wiener Philharmoniker, Milstein
Mendelssohn & Tschaikowsky - "Violinkonzerte"

http://www.amazon.de..._details_o00_s00_i02


Die Preise bewegen sich bei 18 bzw. 12 EUR pro Stück und das finde ich mehr als okay, wenn die Platten wirklich unbespielt sind.

Ich werde berichten, wenn sie da sind.

Viele Grüße,
Stefan
5th_element
Stammgast
#11 erstellt: 28. Aug 2012, 11:35

Schneewitchen schrieb:

Bei LPs der Deutschen Grammophon kann man nicht davon ausgehen,daß diese alle aus einem deutschen Presswerk kommen.Die in Italien angebotenen unverschweißten LPs könnten also aus einem Presswerk außerhalb Deutschlands stammen und für den italienischen Markt bestimmt sein.Auch könnte die Qualität dieser LPs nicht den in Deutschland hergestellten entsprechen.
Ich würde sie nicht kaufen wollen.


Das ist für mich kein Makel. Die vielgelobte "Qualität der Deutschen Presswerke" hat mich schon manches Mal sehr sehr negativ überrascht. Die Italienischen Plattenausgaben haben einen durchaus guten Ruf und schlechte Ausreisser gibt es hüben wie drüben. Davon abgesehen schreibt der Verkäufer bei den Platten meist dazu "printed in Germany" bzw. "printed in Italy"...... Wobei man jetzt auch darüber diskutieren kann, was "printed" in dem Zusammenhang meint ....

Gruß,
Stefan
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 28. Aug 2012, 11:42

unbespielt sind

"Unbespielte" LPs sind mir dann schon wieder zu ruhig.
5th_element
Stammgast
#13 erstellt: 28. Aug 2012, 13:18
Muss es auch geben. Zur Entspannung. Mehr Ruhe geht nicht. Exklusiv auf Deutsche Grammophon ....

Stefan
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 28. Aug 2012, 19:06
Hallo!

12-18 Euro sind in der Tat kein zu hoher Preis für gute Altware, ob nun schon genutzt oder nicht, zumindestens Karajans Resphigi galt seinerzeit als sehr gute Pressung in der Erstauflage. Abbado/ Milstein sollte auch interpretatorisch recht interessant sein und die Tilson Thomas-Reihe mit den Bostonern aus der ich selbst den "Sacre" habe bekam seinerzeit hervorragende Kritiken. Falls keine Kratzer o.ä. den Klanggenuß stören hast du wohl einige sehr gute Aufnahmen die erst viel später mit den DMM-Verfahren und Digitalbändern getoppt wurden.

Vor allem bei der DG und der EMI gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Erstauflagen, respektive den ersten (Hochpreis-) Ausgaben einer Aufnahme und den späteren Nachpressungen, hier könnte man zuweilen sogar zweifeln ob die gleichen Bänder verwendet wurden so drastisch ist teilweise der Qualitätsunterschied.

@Hüb

Du wirst lachen ich habe sogar eine Picture-Disc (30 cm) die nur aus einer Leerille besteht und als zusätzliche Abdeckung für die Tellermatte herhalten muß, irgendwannhabe ich es mal ausprobiert, -obwohl unbespielt ist sie selbst nach intensiver Reinigung alles andere als ruhig-. (Runpler, krackeler knackser)

MFG Günther
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 29. Aug 2012, 07:37

Hörbert schrieb:
@Hüb

Du wirst lachen ich habe sogar eine Picture-Disc (30 cm) die nur aus einer Leerille besteht und als zusätzliche Abdeckung für die Tellermatte herhalten muß, irgendwannhabe ich es mal ausprobiert, -obwohl unbespielt ist sie selbst nach intensiver Reinigung alles andere als ruhig-. (Runpler, krackeler knackser)

Schon klar, Günther.
Du weißt sicher, wie's gemeint war.
5th_element
Stammgast
#16 erstellt: 29. Aug 2012, 10:04

Hörbert schrieb:
Hallo!

........... Falls keine Kratzer o.ä. den Klanggenuß stören hast du wohl einige sehr gute Aufnahmen die erst viel später mit den DMM-Verfahren und Digitalbändern getoppt wurden. ......

MFG Günther


Hallo Günther,

auch wenn es jetzt ein Exkurs ist. Ich weiß nie so recht was ich von den DMM Produktionen halten soll. Vom technischen Grundssatz her sollte es ein aufwendiges, Klangqualität versprechendes Verfahren sein. Jedoch ließt man immer wieder, meistens bei Klassik-Fans, dass dort DMM Aufnahmen NICHT bevorzugt werden.

Ich höre dann immer raus, dass das Klangbild nicht gefällt. Ich selbst habe keine definitive Meinung dazu. Auch weil ich keine Platten in 2 Varianten, DMM und "konventionell", habe, um einen direkten Vergleich anstellen zu können. Aber es gibt durchaus zahlreiche Werke, von denen durch verschiedenste Nachpressungen beide Varianten gibt. Z.B. diese riesige Dorati Haydn-Edition bei Decca. Dort gibt es zahlreiche Nachpressungen bzw. ist die Edition über einen solch langen Zeitraum hinweg entstanden, so dass es unterschiedlichste Varianten gibt. Der Konfusion sind keine Grenzen gesetzt. Wie auch immer.

Sind meine Eindrücke richtig, dass im Klassikbereich die Meisten Leute die DMM Produktionen nicht bevorzugen ? Oder täuscht das ? Und wenn ja, was spricht denn für die DMM ?

Viele Grüße,
Stefan


[Beitrag von 5th_element am 29. Aug 2012, 10:05 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#17 erstellt: 29. Aug 2012, 13:26
Die Medaille des DMM Verfahrens hatte wohl auch seine 2 Seiten. An sich und rein technisch gesehen, war es ein Vorteil. Durch den Schnitt in eine Kupferplatte konnten die Matritzen schneller und mit weniger Verlust in den hohen Frequenzen (weil sie nicht nocheinmal beschichtet werden mussten) und ohne Vorecho der gegenüberliegenden Rille erstellt werden.

Die Kehrseite war natürlich wieder den technischen Vorteil zur Rationalisierung zu nutzen. Man konnte nun enger schneiden, weil das Kupfermaterial stabiler war als die Lackfolien.... und da wurde dann mal eben z.B. Brahms' 4 Sinfonien auf 2 Platten gedrückt. Über 40 Minuten Sinfonien auf eine Seite(!).
Das das natürlich die Fans nicht gerade vom Hocker riss, ist klar. Darüberhinaus gingen in den letzten Vinyljahren DMM und DIGITAL in der Produktion Hand in Hand und sollte sich ergänzen. Rein messtechnisch klangen die Platten wahrscheinlich besser als die konventionell geschnittenen und von Analogbändern produzierten, aber auch dieser - CD ähnliche Klang - kam bei den älteren Sammlern und Hörern wohl nicht so an. Das klingt dann mitunter auch etwas harsch und spitz - vielleicht auch besonders auf älterer HiFi-Abspieltechnik.

Ich habe einige zB Teldec Digital/DMM Platten die richtig toll klingen, aber den Vergleich zu alten Sachen kann ich nicht liefern - da ich auch ein recht moderner Plattenhörer bin.

Gruß. Olaf
op111
Moderator
#18 erstellt: 29. Aug 2012, 14:32
Hallo zusammen,

Pilotcutter schrieb:
Die Kehrseite war natürlich wieder den technischen Vorteil zur Rationalisierung zu nutzen. Man konnte nun enger schneiden,

So habe ich den Wandel seinerzeit auch erlebt.
Die ersten DMM-Platten (z.B. Decca, Bilder einer Ausstellung, Solti) wiesen keine größere Spurdichte auf - da gab es auch noch keine nennenswerte Konkurrenz durch die CD.
Mit Aufkommen der CD entstand ein erhöhter Kostendruck und die LP wurde schnell zum Ramschartikel - beides führte zu einem drastischen Qualitätsverfall.


Hörbert schrieb:
Vor allem bei der DG und der EMI gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Erstauflagen, respektive den ersten (Hochpreis-) Ausgaben einer Aufnahme und den späteren Nachpressungen,

Aber nicht durchgängig zugunsten der Erstauflage, manche Erstausgaben klangen extrem dünn und bassarm - erst die spätere Resonance-Billigausgabe dagegen ausgewogen und voll. (Beispiel Brahms 2., Berliner, Abbado 1968)
Anders z.B. bei der EMI. (9. Schubert mit Szell ) Aus einer etwas dumpfen Aufnahme wurde später eine verklirrte und verfärbte nicht monokompatible Zweitauflage (Phasenfehler durch dejustierte Wiedergabe-Tonköpfe).
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 29. Aug 2012, 19:07
Hallo!

Pilotcutter spricht es an, vom technischen Standpunkt her und auch vom Standpunkt der HiFi-Wiedergabe her (weniger Verzerrungen, weniger tonale Verfärbungen, klareres durchsichtigeres Klangbild) her war die DMM-Technik, -zumal kombiniert mit der Digitaltechnik-, ein wesentlicher Fortschritt.

Vor allem bei Hochpreisserien und bei den nicht-Mainstream-Produktionen war die Kombination beider Techniken ein unerhörter Gewinn. Das damit auch, -gersde im Niedrigpreissektor-, durchaus Schindluder getrieben wurde ist allerdiungs ebenfalls eine Tatsache, aber selbst dort gab es durchaus dadurch eine Verbesserung gemessen an den übrigen Niedrigpreisprodukten.

@op111

Natürlich gab es dann und wann auch verpfuschte Erstauflagen, -wie heute auch-, aber in der Regel bin ich bislange m,it den Erstpressungen immer am besten gefahren, bei den phantastischen Niedrigpreisen für gebrauchte Klassikplatten habe ich schon vor ca. 10 #Jahren das Gros meiner Nachpressungen durch die Erstauflagen ersetzt, innerhin 10% meiner Sammlung bestanden aus Nachpressungen da die Erstpressungen seinerzeit nicht mwehr zu bekommen waren.

Gerade bei den DG-Aufnahmen habe ich hier teilweise sogar alte Schallplatten erwerben können die die später von den (nachdigitalisierten) alten Analog-Bändern gefertigten CD´s weit in den Schatten stelltren, eines der drastischten Beispiele ist Hans Werner Henzes "Tristan" Hier scheinen die Bänder erheblich gelitten zu haben.

MFG Günther
5th_element
Stammgast
#20 erstellt: 29. Aug 2012, 20:43
Danke für Eure kompetenten Kommentare. Sehr informativ. Ich hatte kürzlich mehrere Boxen aus der besagten Decca Dorati Haydn Edition gekauft. Einige gebraucht und die haben das hellblaue Label der in Deutschland produzierten Decca Platten. Eine Box war eingeschweisst und ausgerechnet die Platten hatten silberne Label, von den späteren Pressungen und, wenn ich mich nicht verkuckt habe, sind im DMM Verfahren produziert worden. Ich hatte den Eindruck, die älteren Platten mit dem blauen Label klingen angenehmer, voller, weiß auch nicht wie ich es beschreiben soll. Das Vinyl ist bei den Silber-Label Platten auch dünner, als bei den Blauen.

Viele Grüße,
Stefan
5th_element
Stammgast
#21 erstellt: 29. Aug 2012, 21:35
Korrigiere mich. Silbernes Label und dünneres Vinyl stimmt. Hinsichtlich DMM gibt es keinen Hinweis. Die Silber-Label sind von 1978. Die hellblauen Label sind m.W.n. von Anfang der 70er Jahre.

Gruss,
Stefan
op111
Moderator
#22 erstellt: 30. Aug 2012, 13:49
Hallo,

Hörbert schrieb:
...können die die später von den (nachdigitalisierten) alten Analog-Bändern gefertigten CD´s weit in den Schatten stelltren, eines der drastischten Beispiele ist Hans Werner Henzes "Tristan" Hier scheinen die Bänder erheblich gelitten zu haben.
War das jene aus der Henze-Edition?
... dazu kommt der bizarre Wunsch, alte Aufnahmen brutal auf Kosten der Klangqualität zu entrauschen, statt es behutsam zu vermindern ohne merkbare Klangeinbußen.
Ein schlechtes Beispiel: Supraphons Ancerl-Ed. 9. Dvorak.
Mir sind schon RCA/CBS/BMG Wiederveröffentlichungen untergekommen, die hässliche Artefakte wie Pfeiftöne enthielten, die bei bestimmten Frequenzgemischen hinzukamen.
Hörbert
Inventar
#23 erstellt: 30. Aug 2012, 20:07
Hallo!

Richtig, das war die Henze-Edition, der Doppelpack mit dem 2. Klavierkonzert.

Eigentlich wollte ich so meine in die Jahre gekommenen Schallplatten mit dem Triastan und den 2. Klavierkonzert ersetzen, aber der Kauf war leider nicht mein bester, zwar sind die CD´s durchaus noch anhörenswert aber leider kein Vergleich mit den Plattenerstpressungen.

Vom 2. Klavierkonzert habe ich mittlerweile eine recht gute Alternative auf CD (CPO Plagge/Markson Nordwestdeutsche Philharmonie) die klanglich die alte DG-Platte toppt und interpretatorisch einigermaßen mithalten kann. Von einer Alternative zum alten Tristan mit Henze/Francesch ist leider bislange keine Spur in Sicht.

MFG Günther
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