Defekte Endstufen, Probleme im Netzteil

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menime
Inventar
#1 erstellt: 25. Aug 2015, 11:45
Hi Leute,
Wer repariert selbst Endstufen?

Hätte da mal ein paar Fragen

Grüße Erik
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2015, 17:30
Frag doch einfach...

Schön wäre es zu wissen, welcher Verstärkertyp es ist und welchen Defekt er hat (Symptome).
menime
Inventar
#3 erstellt: 26. Aug 2015, 17:17
Also zuerstmal zu mir:

Ich bin gelernter Mechatroniker, habe ausreichend Grundkentnisse in fast jeder Art Elektrotechnik.
SPS-Programmierung, Reparatur von Steuerungen der CNC-Technik, Antriebe, Umrichter, etc..

Grundprinzip von Endstufen ist mir auch weitreichend bekannt. Also rein von der Theorie.

Vorhanden sind: Schaltnetzteil mit Strom und Spannungsbegrenzung (0-16V, 0-40A), mehrere Multimeter, Zangenamperemeter und seit gestern habe ich auch endlich ein Oszilloskop.


So viel von mir, jetzt zu meinem Problem:

Ich habe hier zwei Endstufen mit gleichem Fehlerbild. Bei beiden ist eine Seite des Netzteils defekt gewesen. Ich habe mir dazu die passenden Ersatztransistoren herausgesucht und bestellt. Diese ausgetauscht und jetzt renn mir mein Netzteil jedesmal in die Strombegrenzung. Habe es auf 5 Ampere stehen.

Also entweder sind die Transistoren schon wieder durch, was ich nicht hoffe oder der Fehler liegt tiefer begraben. Durch weiteres Lesen im Internet habe ich herausgefunden das die PWM-Treiber defekt sein könnten.

In der einen sitzt der hier: https://www.fairchildsemi.com/datasheets/KA/KA7500B.pdf

Kann ich das nachmessen? Oder soll ich sie auf gut Glück mal tauschen?

Was sollte ich alles mittauschen/Überprüfen?


Danke
Gruß

Erik

Edit:
Es handelt sich um eine Witec WPA 1275 und die andere ist eine Rockford Fosgate Punch 300X


[Beitrag von menime am 26. Aug 2015, 18:17 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 26. Aug 2015, 23:22
Bei solchen Fehlern muss man alle Halbleiter in der Sektion tauschen! Die Gefahr ist groß, dass einige Halbleiter zwar messtechnisch in Ordnung zu sein scheinen, jedoch nicht sind. Den KA7500B würde ich auch gleich tauschen, aber ihn Sockeln.
Auch Elko´s sollten im Netzteilberreich überprüft werden.
Damit ist aber evtl. noch nicht die Ursache des Defektes behoben. Es können noch Endstufentransistoren defekt sein.
Aber schwierig mit Ferndiagnose...
menime
Inventar
#5 erstellt: 27. Aug 2015, 14:14
Hi,

danke für die Inforeiche Antwort.

Endstufentransistoren sind alle OK, die Hab ich nachgemessen, neue sind auch vorhanden, also daran scheiterts nicht.

Bei der Witec wirds nicht das Problem mit dem Austausch, aber bei der Rockford. SMD sei Dank.

Nur die Grün Umrandeten oder auch die Blauen?

In der Rockford sitzen Bauteile mit p1G und p2G Beschriftung. Denke das sind wohl die richtigen

2015-08-27 13.52.01Witec


[Beitrag von menime am 27. Aug 2015, 14:43 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 27. Aug 2015, 17:31
Die blauen sind schon wichtiger. Oberhalb (auf dem Bild) sind noch Treibertransistoren der Endstufe und unterhalb evtl. jeweils eine Vorstufe und bias current Einstellungen über Transistoren.

Auch die Dioden nicht vergessen...


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Aug 2015, 17:32 bearbeitet]
menime
Inventar
#7 erstellt: 27. Aug 2015, 17:48
Also einmal alles tauschen? Alle Dioden, Z-Dioden, Tranistoren???
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 27. Aug 2015, 17:55
Würde dabei auf Nummer Sicher gehen. Soviele Teile sind es nicht, und ist gut zu machen...bei der Witec, aber an die Rockford müsste man sich rantrauen
Dominik.L
Inventar
#9 erstellt: 28. Aug 2015, 11:42
Hi,

zuerst ein paar Fragen:
Du schreibst, "geht bei 5A in Strombegrenzung"
- Hast Du dabei die Signaleingänge kurzgeschlossen ? ( wenn nicht -> dann machen und nochmal probieren.)

Schlägt deine Strombegrenzung nicht mehr an, dann ist Dein Problem in der Endstufe, die Schwingt
und "lutscht" derbe am Schaltnetzteil !

Schlägt sie immernoch an, dann an den Gates der Schalt-FET´s messen
(Ich denke du meinst "Transistoren ersetzt...-> FET´s ersetzt ? und zwar Originale ?)
Denke daran, das ganze ist ein STEP-UP-Converter !

Sind vom PWM-IC keine oder nur schwache Ansteuer - Signale da dann Prüfe die Halbleiter der Sekundärseite
(Also Umfeld der Schalt-FET´s)

Insbesondere auch die G-Widerstände, die gerne mal bei einem Schaden eines SMPS-Netzteile verenden.
Beim Austausch, wie mein Vorredner schon schreibt auch das PWM-IC mit ersetzen und ggf sockeln.

Jeh nach Schaltung kannst Du danach die Endstufe (mehr oder minder) von unten hochfahren und messen
ob das Netzteil anschwingt.

Ach ja, was ich noch vergessen habe, messe vorab die Ausgänge des Netzteilblockes auf Kurzschlüsse,
Hatte es schon ein paar mal, das dort der Hund begraben war

Viel Erfolg
Dominik
-
menime
Inventar
#10 erstellt: 28. Aug 2015, 12:17
Hi, danke für die rege Anteilnahme,


Dominik.L (Beitrag #9) schrieb:

Du schreibst, "geht bei 5A in Strombegrenzung"
- Hast Du dabei die Signaleingänge kurzgeschlossen ? ( wenn nicht -> dann machen und nochmal probieren.)
-


Nein waren nicht kurzgeschlossen, werd ich gleich nochmal testen.


Dominik.L (Beitrag #9) schrieb:

(Ich denke du meinst "Transistoren ersetzt...-> FET´s ersetzt ? und zwar Originale ?)
-


Ja die FET´s wurden von mir ersetzt. 4 IRFZ34 waren drin, habe alle 4 ausgetauscht.


Dominik.L (Beitrag #9) schrieb:


Sind vom PWM-IC keine oder nur schwache Ansteuer - Signale da dann Prüfe die Halbleiter der Sekundärseite
(Also Umfeld der Schalt-FET´s)

Insbesondere auch die G-Widerstände, die gerne mal bei einem Schaden eines SMPS-Netzteile verenden.
Beim Austausch, wie mein Vorredner schon schreibt auch das PWM-IC mit ersetzen und ggf sockeln.

Ach ja, was ich noch vergessen habe, messe vorab die Ausgänge des Netzteilblockes auf Kurzschlüsse,
Hatte es schon ein paar mal, das dort der Hund begraben war
-


Die Halbleiter werde ich auch prüfen, die G-Widerstände sind alle noch in Ordnung, die habe ich bereits durchgemessen.
Netzteil werde ich auf Kurzschluss messen, bin mir nicht mehr sicher ob ichs nicht schon gemacht habe. Endstufentransistoren sind alle ok, habe ich durchgemessen, auch Ersatz habe ich hier.

Aber warum soll ich den IC Sockeln? Was bringt es mir für Vorteile?

Alle Halbleiter die auf der Platine sitzen habe ich bereits bestellt. Dauert aber ca 4 Wochen bis alles da ist.

Habe mittlerweile mehrere Stufen erfolgreich repariert, waren immer nur die Endstufentransistoren defekt. Habe dann immer alle ausgetauscht. Bis jetzt laufen alle Fehlerfrei.

Es ist so, die Witec ist von meinem Onkel. Er hätte sie gern wieder weil sie laut ihm Spitze war
Er hat von mir eine Digital Designs und eine US Amps als Ersatz gehabt, die haben ihm beide vom Klang nicht gefallen. Also egal was mich die Reparatur kostet, es ist für ihn

Habe auch schon Funktionsfähige gesucht, leider kein Erfolg. Scheinen echt selten. Ist ja aber auch gar nichts besonderes.

Bis denn

Grüße

Erik


[Beitrag von menime am 28. Aug 2015, 12:18 bearbeitet]
Dominik.L
Inventar
#11 erstellt: 28. Aug 2015, 13:58
Sockeln:
Naja...das hättest Dir selbst beantworten können.....
Ganz einfach, wenn es noch mal zu einem def. kommt und es dieses IC mit rupft, musst Du das Ding wieder auslöten....auf Dauer
ist die "braterei" nicht gesund für die Lötaugen.

Auch wenn du alles mögliche tauschst, ist nicht gesagt, das dann alles geht.

Du schreibst ganz oben:

Ich bin gelernter Mechatroniker, habe ausreichend Grundkentnisse in fast jeder Art Elektrotechnik.
SPS-Programmierung, Reparatur von Steuerungen der CNC-Technik, Antriebe, Umrichter, etc..


Dann messe doch vor der "Bauteile-Schlacht"
menime
Inventar
#12 erstellt: 28. Aug 2015, 14:02

Rabia_sorda (Beitrag #4) schrieb:
Bei solchen Fehlern muss man alle Halbleiter in der Sektion tauschen! Die Gefahr ist groß, dass einige Halbleiter zwar messtechnisch in Ordnung zu sein scheinen, jedoch nicht sind. Den KA7500B würde ich auch gleich tauschen, aber ihn Sockeln.
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 28. Aug 2015, 15:02
Das kann ich nochmals bestätigen.
Vor einigen Jahren habe ich einen defekten Revox Verstärker mit Endstufenschaden geschenkt bekommen und ihn meinem Nachbarn mitgegeben (gelernter RFT und schon etwas betagter...).
Der nahm sich dem an und nach 2 Wochen schmiss er mir das Teil vor die Füße. Er meinte, er hätte 3x Die Endstufe erneuern und einmessen müssen, denn nach etwa 10min bis 1std, sind die Endstufen erneut durchgebrannt und hätte jetzt die Schnauze voll.
Danach habe ich nachgeschaut. Auf den beiden Treiberplatinen waren Sil.Dioden, die Messstechnisch zwar i.O. waren, aber trotzdem defekt. Nachdem ich sie zusätzlich auch getauscht habe, läuft der Revox seit ca. 12 Jahren wieder. Seit dem kann ich nur empfehlen, alle Halbleiter zu tauschen...
WarlordXXL
Inventar
#14 erstellt: 16. Sep 2015, 09:10
Die Treiber Transistoren der NetzteilFets könnten auch im Eimer sein. Evtl. hast du auch Gleichspannung auf den Gates..... mal nachmessen.

Löte doch bei beiden Endstufen mal die Doppeldioden aus, die die Endstufensektion versorgen.

Tritt der Fehler dann immer noch auf, musst du im Netzteil weiter suchen. Ist der Fehler weg und das Netzteil arbeitet, dann kannst du dich der Endstufensektion widmen

Gruß

Micha
menime
Inventar
#15 erstellt: 03. Okt 2015, 15:08
Hi Leute,

Die Witec läuft wieder. Habe einfach alle Fet´s ausgelötet, also die IRFZ und die 4 aus der Endstufensektion. Danach Strom drauf und das Ding war schonmal nicht mehr in Protect. Danach mit dem Oszilloskop einfach mal an allen Gates gemessen was da ankommt. Die eine Hälfte wurde nicht angesteuert. War ein Treibertransistor den ich dann ausgetauscht habe.


Schon läuft sie

Bei der Rockford warte ich bis ich meine Entlöt- und Reworkstation habe.

Hab mir jetzt noch einige Stufen zum üben und lernen geschossen.

Sioux HC 600-2, G-Power GP 2500, Sinus Live SL-A1500, Emphaser EA2250xt.

Meine Phase Linear Opus 1 hab ich auch wieder gerichtet
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 03. Okt 2015, 15:28
GLÜCKWUNSCH zur erfolgreichen Reparatur!

menime
Inventar
#17 erstellt: 10. Nov 2015, 23:34
So,
So langsam werd ich etwas fitter. Die sinus live SL-A 1500 hat mit den letzten nerf gekostet.
jetzt häng ich an zwei Stufen die den Selben Fehler ausfweisen. Einschalten, dann dauerts 10 Sekunden und dann springen sie in protect. Mit und ohne Endstufenfets. Auf dem Gate hab ich bei der einen 4 Vss rechteck gemessen. Ich schätze die andere zeigt das selbe.

Falls noch jemand einen guten Tipp brauch für die kühlkörperbleche: ich hab da was geniales gefunden.
Von wago gibt's einen Gewinkelten Schraubendreher

Grüße
WarlordXXL
Inventar
#18 erstellt: 14. Nov 2015, 10:49
Sehr warscheinlich ein Fehler in der Schutzschaltung. Um welche Endstufen handelt es sich?

Schau dir mal das Datenblatt des PWM an....wenn du an den Error Pin Masse anlegst, kannst du die Stufe aus dem protect zwingen. Aber vorsicht....ohne Strombegrenzung kann es da erheblich knallen.

Gruß

Micha
menime
Inventar
#19 erstellt: 14. Nov 2015, 11:07
Hi,
Das eine ist eine Audio System f2-300, die andere eine Gladen XL275c2.
Beide sind sich sehr ähnlich, gerade was die Schaltungen und die Bauteile betrifft.
WarlordXXL
Inventar
#20 erstellt: 14. Nov 2015, 11:27
Ahja.....bei den Stufen gehen die PWMs direkt gern kaputt.......da sucht man sich einen ab, und am Ende ist es der PWM.......

Sind bei den Stufen nicht so schön zu tauschen, ist aber einen Versuch Wert

Gruß

Micha
menime
Inventar
#21 erstellt: 15. Nov 2015, 21:14
Also alle Fets aus der Endstufensektion sind raus, sie bleibt an.

Sobald ich dann wieder irgendwo Fets einsetze, springt sie kurz drauf in Protect.

Wie oben schon geschrieben, die AS F2-300 hat auf einem Kanal an den Gates 4 Volt Rechteckspannung. Ich bin mir sicher das dort der Hase im Pfeffer liegt. Nur ohne Schaltplan ist es enorm schwer sich dort durchzumessen, die doppelt kaschierte Platine tut ihr übriges dazu.

Habe zwei Widerstände gefunden die verkohlt waren, die bestell ich jetzt mal.

Hat einer ne gute Idee wie ich rausbekomme welche SMD-Transistoren sich hinter den Bezeichnungen verstecken?

Hier diese AL P66 oder BL P6o


https://www.dropbox....RQKtxrnNloVLCOziIU9a


Grüsse
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