PA Subwoofer für 50-100 Leute

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Tobias1337
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2021, 14:41
Hallo zusammen,

ich möchte für mein Techno Kollektiv einen passenden Subwoofer besorgen. Erstmal zu uns, wir sind eine kleine Organisation und haben vorletztes Jahr einige Male auf Stadtfesten auf Nebenbühnen und auf privaten Partys aufgelegt, wir reden hier wirklich nur von ~100 Leuten.

Unsere "PA" (nicht lachen) ist 4x SOUNDBOKS (v3) mit TRAKTOR KONTROL S3. Bei uns ist alles Akkubetrieben, das macht alles super portabel und wir haben keinen Stress mit Generator und Co. Und die Soundboksen sind wirklich Potent und reichen im High und Mid vollkommen aus. Wenn man sie auf Stativstangen stellt hat man richtig klare Höhen.

Wir suchen jetzt noch nach 1-2 Subwoofern die uns im Lowend helfen, weil Techno einfach mehr Spaß mit mehr Druck macht. Vorzugsweise 4 Ohm, da wir schon einen potenten 2-4Ohm Verstärker haben (Sure AA-AB31511 1x500W T-AMP).

Ich habe viel gelesen, dass für Techno ein knackiger Bass am Besten ist, 15" oder 18" wird heiß umkämpft und ich weiß offensichtlich nicht genug. Daher meine Frage. Ergibt z.B. so ein PA Subwoofer Sinn?

https://www.ebay-kle...1300218347-172-24629

Oder doch ganz was anderes? Ich bin für jeden Tipp dankbar!


[Beitrag von Tobias1337 am 02. Feb 2021, 16:15 bearbeitet]
Buddy_Casino
Stammgast
#2 erstellt: 02. Feb 2021, 17:03
Aufpassen, der Wondom ist spezifiziert mit "500W@3Ω 50V DC THD+N 10%".
Bei erträglichen THD und an 4Ω isses weniger. Heisst nicht dass ihr damit nicht vl glücklich werdet, sollte aber bedacht werden.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2021, 10:35
Jau, ist ein ganz einfacher BTL Amp der halt mit bis zu 50V klarkommt.
Mit 4Ω sind noch gut 270W drin.
Mit 8Ω noch etwa 140W...

Da würde ich mir eher eine Car-HiFi-Endstufe besorgen.
Die bringen etwa gleich viel Power oder gar mehr,
laufen mit 12V
und haben bereits alle benötigten Filter an Bord.
Zudem sind sie geprüft und zugelassen.

Sinuslive SL-A1000D

Technische Daten:
Kanäle - 1
Leistung 4 Ohm - 362 W
Leistung 2 Ohm - 606 W
Leistung 1 Ohm - 895 W

Ausstattung
Tiefpass - 50 – 150 Hz
Hochpass - Nein
Bandpass - Nein
Bassanhebung - 0 – 18 dB/45 – 100 Hz
Subsonicfilter - fix 20 Hz/24 dB
Phaseshift - 0 – 180°

Die gibts im Netz zwischen 100€ und 150€.



Bei 4 Stück Soundboks darf es unten rum aber auch etwas mehr sein, denke ich.

Ultra-Low-Budget-Lösung: Zwei Stück the box speaker 15LB075-UW4.

Amateur- bis Semi-Pro-Lösung: Zwei oder gar vier Stück the box speaker 18-500/8-A.

"Fetter-Auftritt"-Lösung: Zwei (oder gar vier wenn ihr krank seid) Stück HKM XX 21.
(einfach mal die Google Bildersuche verwenden )



Mit einem 18" Subwoofer und dann auch noch mit einer Impedanz von möglicherweise 8Ω gewinnt ihr aber keinen Blumentopf...
Zudem schaut mir das eher nach einem "Schausteller-Sub" aus... Das Gehäuse wird ja kaum 100L netto haben...
Tiefbass kommt da nicht raus...
http://www.kmt-sound.de/be_boxen/sw118.htm
Hmm... Scheint aber ein DVC zu sein.
Den kann man also auch auf 2Ω verkabeln.
Damit kommen aus dem Sure Board fast noch 300W raus...

Wenn der in der Nähe sein sollte und ihr die Spannungsversorgung sowie die Signalfilterung in den Griff bekommt, könnte man den sich ja trotzdem mal ansehen.
Tobias1337
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Feb 2021, 23:10
Danke für die ausführliche Antwort

Reference_100_Mk_II (Beitrag #3) schrieb:
Jau, ist ein ganz einfacher BTL Amp der halt mit bis zu 50V klarkommt.
Mit 4Ω sind noch gut 270W drin.
Mit 8Ω noch etwa 140W...

Die Annahme war, das wir einen 4Ohm Sub bekommen und von 3ohm Amp auf 4ohm Sub dachte ich wäre nicht so schlimm von der Leistungseinbuße. 50V sind halt praktisch, da die Kabel nicht so dick sein müssen wie bei 12V und wir den Akku schneller Laden können.

Zwischen Mischpult und Amp würde ich noch eine Weiche stecken, z.B. so eine:
https://www.ebay.de/...stellen/291488589124
Damit der Sub auch nur die richtigen Frequenzen bekommt. Ergibt das Sinn für dich?


Reference_100_Mk_II (Beitrag #3) schrieb:

Da würde ich mir eher eine Car-HiFi-Endstufe besorgen.
Die bringen etwa gleich viel Power oder gar mehr,
laufen mit 12V
und haben bereits alle benötigten Filter an Bord.
Zudem sind sie geprüft und zugelassen.

Bei Car Audio habe ich aufgegeben, da gibt es ja so viel Schmarn, 5000W Amps die 12V und 9A ziehen, finde den Fehler.

Ich hab hier ganz Konkret 4 Angebote auf Ebay die mir gefallen, vielleicht kannst du mir ja bei der Auswahl helfen:

Peavey 18"

Thomann 2x15"

Peavy 2x15"

Solton B215 2x15"

Liebe Grüße
Buddy_Casino
Stammgast
#5 erstellt: 05. Feb 2021, 00:53
Der Peavey 1502 scheint mit 2.8mm xmax nicht das gelbe vom Ei zu sein.


[Beitrag von Buddy_Casino am 05. Feb 2021, 00:53 bearbeitet]
Tobias1337
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 05. Feb 2021, 03:52

Buddy_Casino (Beitrag #5) schrieb:
Der Peavey 1502 scheint mit 2.8mm xmax nicht das gelbe vom Ei zu sein.


xmax, wieder was gelernt:
XMAX Erklärung

Danke für den Hinweis
Reference_100_Mk_II
Inventar
#7 erstellt: 05. Feb 2021, 10:15
Von den genannten wenn überhaupt die beiden Peavey 18"er mit 4Ω:
https://www.ebay-kle.../1653477119-172-6870

Du solltest dir aber mal die exakte Typenbezeichnung geben lassen und auch nachfragen, ob diese evtl. mal neu bestückt wurden und wenn ja mit welchem Ersatzchassis.



DIY ist also keine Option mehr?

Wie ist denn die genaue PLZ?
bierman
Inventar
#8 erstellt: 06. Feb 2021, 18:21
Cool, das nächste Akkusound-Kollektiv ist am Start

Ich mach das seit ein paar Jahren mit 18" RCF LF18N401 (meistens nur einer, vorhanden sind vier) und TAS5630-Amp.
Mehrere Sure-Amps sind mir bei Teillast abgebrannt, von der Marke bin ich geheilt. Darunter auch die 1 Ohm Version von dem bei euch...

Da offenbar ein bisschen Geld am Start ist (vier Soundboksen!) würd ich mich bei den Subs auch nicht lumpen lassen und etwas mehr als die Peavey Messenger Preisklasse kaufen. MTH30 und THAM15 find ich für low budget DIY ganz ok, wenn Bassreflex dann 18-500 oder die 15" von Reference. Davon aber wenigstens zwei.
Buddy_Casino
Stammgast
#9 erstellt: 07. Feb 2021, 08:43

bierman (Beitrag #8) schrieb:

Mehrere Sure-Amps sind mir bei Teillast abgebrannt, von der Marke bin ich geheilt. Darunter auch die 1 Ohm Version von dem bei euch...

Welche Serie? Jetzt mache ich mir Sorgen wegen meinem 300/500 T-AMP an 48V ebike Akku. Wollte den ersten Vollgas-Test machen sobald der Lockdown vorbei ist.
Tobias1337
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Feb 2021, 21:14

Reference_100_Mk_II (Beitrag #7) schrieb:


Du solltest dir aber mal die exakte Typenbezeichnung geben lassen und auch nachfragen, ob diese evtl. mal neu bestückt wurden und wenn ja mit welchem Ersatzchassis.


Wurde nie neu bestückt und ist dieser: Pro-Sub E1526958
Preislich ist der halt sehr attraktiv für uns, das Budget ist 600-800€ (allerdings mit Batterie und Amp).

Alternativ gibt es noch den:
Behringer Eurolive S1800


Reference_100_Mk_II (Beitrag #7) schrieb:

DIY ist also keine Option mehr?

Wie ist denn die genaue PLZ?


An komplett DIY trauen wir uns noch nicht, weil wir das noch nie gemacht haben. Da kann so viel schief gehen. Wir kommen aus der Gegend 35390.


[Beitrag von Tobias1337 am 07. Feb 2021, 22:36 bearbeitet]
Tobias1337
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Feb 2021, 21:30

bierman (Beitrag #8) schrieb:
Cool, das nächste Akkusound-Kollektiv ist am Start

Ich mach das seit ein paar Jahren mit 18" RCF LF18N401 (meistens nur einer, vorhanden sind vier) und TAS5630-Amp.


Hehe ja ^^ Als der Generator unsere Anlage gekillt hat haben wir beschlossen, dass wir auf den Gestank/Lärm und Aufwand kein bock mehr haben. Welchen Akku benutzt ihr, wie viel Watt pro Sub?


bierman (Beitrag #8) schrieb:

Mehrere Sure-Amps sind mir bei Teillast abgebrannt, von der Marke bin ich geheilt. Darunter auch die 1 Ohm Version von dem bei euch...


Okay, meinst du der AMP taugt was? OPA1632DR + TAS5630 + TL072 600w /4ohm



bierman (Beitrag #8) schrieb:

Da offenbar ein bisschen Geld am Start ist (vier Soundboksen!) würd ich mich bei den Subs auch nicht lumpen lassen und etwas mehr als die Peavey Messenger Preisklasse kaufen. MTH30 und THAM15 find ich für low budget DIY ganz ok, wenn Bassreflex dann 18-500 oder die 15" von Reference. Davon aber wenigstens zwei.


Danke für die Tipps! Also eine Werkstatt haben wir, allerdings haben wir noch nie einen Lautsprecher gebaut. Ist DIY wirklich so viel besser als einfach einen gebrauchten von Ebay zu kaufen? Und kann da nicht so viel schief gehen oder ist es wirklich einfach nur ein YouTube Video schauen und nachbauen?


[Beitrag von Tobias1337 am 07. Feb 2021, 21:30 bearbeitet]
Buddy_Casino
Stammgast
#12 erstellt: 07. Feb 2021, 21:45

Tobias1337 (Beitrag #11) schrieb:
Ist DIY wirklich so viel besser als einfach einen gebrauchten von Ebay zu kaufen? Und kann da nicht so viel schief gehen oder ist es wirklich einfach nur ein YouTube Video schauen und nachbauen?


Also meine Erfahrung war: es ist verdammt viel Arbeit wenn man es zum ersten Mal macht, vor allem die Tops, wenn man also gar keinen Bock drauf hat, besser bleiben lassen. In der aktuellen Marktsituation kann man sich auch gut gebrauchte Ware schießen. Finanziell lohnt es sich bei Tops eigtl. auch nicht, aber bei Subs kann man was sparen, und die sind auch relativ einfach aufzubauen. Wenn man eine Werkstatt hat und das passende Werkzeug, warum nicht! Ausserdem, selbstgebaute Boxen klingen besser.

Von Jobst gibt es einen guten HowTo Guide, der hat mir sehr weitergeholfen, denn ich hatte nur die CAD Zeichnungen und keine Anleitung.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#13 erstellt: 07. Feb 2021, 22:22
Gerade Subwoofer sind doch super easy...
Da gibt es eigentlich kaum was falsch zu machen, wenn man nicht gerade die Niete des Planeten im Umgang mit Werkzeug und Holz ist
Buddy_Casino
Stammgast
#14 erstellt: 08. Feb 2021, 00:00

Reference_100_Mk_II (Beitrag #13) schrieb:
Da gibt es eigentlich kaum was falsch zu machen


Naja muss halt genau arbeiten und Dichtband an allen wichtigen Stellen verwenden, das Ding muss komplett Luftdicht werden! Aber ich habs auch beim ersten Mal geschafft und hab davor eigentlich nichts mit Holz gemacht, also definitiv machbar.
Tobias1337
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 08. Feb 2021, 02:28

Buddy_Casino (Beitrag #12) schrieb:

Wenn man eine Werkstatt hat und das passende Werkzeug, warum nicht! Ausserdem, selbstgebaute Boxen klingen besser.

Von Jobst gibt es einen guten HowTo Guide, der hat mir sehr weitergeholfen, denn ich hatte nur die CAD Zeichnungen und keine Anleitung.


Danke für den Link zum Guide!
Mal angenommen wir würden 2 Subs selbst bauen, würdet ihr eher den THAM15 oder den MTH30 bauen?


Update: Ich habe die Baupläne hier gefunden:
http://hornplans.free.fr/mth30.html
http://hornplans.free.fr/tham15.html

Wenn man die beiden Graphen übereinander legt, sehe ich, dass der THAM15 10hz tiefer geht, lohnen sich da die 30% mehr Volumen?
THAM15 vs MTH30


[Beitrag von Tobias1337 am 09. Feb 2021, 00:47 bearbeitet]
bierman
Inventar
#16 erstellt: 09. Feb 2021, 21:40

Wenn man die beiden Graphen übereinander legt, sehe ich, dass der THAM15 10hz tiefer geht, lohnen sich da die 30% mehr Volumen?


Jedes dB "untenrum" ist teuer erkauft. Entweder durch Leistung oder durch Volumen. Wie tief man "braucht" hängt von der Musik ab, die bevorzugt gespielt wird. Den meisten Gästen wird es nicht auffallen wenn ganz unten was fehlt solange es um 50Hz noch ordentlich drückt. "Turn Down For What" hat genau diesen 50Hz Dröhnebass...

Der große Nachteil bei den tapped horn Gehäusen ist dass sie nicht nur schwer sondern meist auch unhandlich sind, weil man durch die Struktur kaum irgendwo sinnvoll Griffe einbauen kann.


Welche Serie?


Puh, gute Frage. Hab vor nem halben Jahr mal einiges an defekten Geräten und Baugruppen zur Entsorgung gebracht. Und nicht alles ist über meine Accounts gekauft worden. Auf jeden Fall war ein Stereo-Teil mit 2 x 200W dabei und der "1000W 1 Ohm" Doppel-STA516BE-Amp, dessen Ableben mich zunächst besonders überrascht hat. Ich hatte den nämlich nicht mit maximaler Betriebsspannung am Laufen, sondern mit lediglich um die 36V, und auch keinen 1 Ohm Lautsprecher dran sondern 4 oder 8 Ohm. Und voll aufgedreht war das Mistding auch nicht.
Später nach dem Zerlegen hat mich das dann nicht mehr so überrascht, denn genau über der Stelle wo die STA516 am heißesten werden ist jeweils ein Loch im Kühlkörper. Entsprechend hat es den einen spektakulär zerlegt, inkl. viel Rauch und Gestank Verdampfen der Leiterbahnen, und den Treiber-Chip gleich mit. Die 10A Sicherung am Akku hat aber nicht ausgelöst, also stellt das auch kein echtes High Current Design dar und es wär überhaupt nicht möglich bei einer 1 Ohm Last mit dem Teil in die Nähe von 1000W zu kommen !
Die TDA7498-Boards von Sure hatten auch Jahre nach dieser Veröffentlichung noch völlig falsch designte Ausgangsfilter, und dieses Filter ist so mit die kritischste Komponente bei Class-D. Allerdings ist mein Sure TDA7498 bisher nicht abgebrannt (na gut, der hat, "aus Gründen", auch kaum Betriebsstunden. Ein nicht ganz baugleicher ist einem Kollegen verreckt, allerdings auch bei 30V und recht hoher Lautstärke. Hat dann gleich die Boxen mit gekillt.


Als der Generator unsere Anlage gekillt hat haben wir beschlossen, dass wir auf den Gestank/Lärm und Aufwand kein bock mehr haben. Welchen Akku benutzt ihr, wie viel Watt pro Sub?


Oha, miese. Kannst du dich erinnern was da genau passiert ist, also welcher Generator, was angeschlossen, was für ne Betriebssituation?
Akku ist bei mir über die Jahre gewachsen. Erst alte Laptop-Akku-Zellen, inzwischen kamen ausrangierte Akkupacks von pedelecs/E-Bikes dazu. Der Umgang damit ist aber wirklich nichts mehr für angetrunkene Schulkinder.


Okay, meinst du der AMP taugt was? OPA1632DR + TAS5630 + TL072 600w /4ohm


Der fällt wohl vom selben Band wie der 2.1 TAS5630, sollte also ähnlich brauchbar sein. Allerdings verstehe ich nicht warum dort trotz mono-PBTL-Betrieb ein als Stereo designtes Ausgangsfilter verwendet wird. Das muss aber kein Nachteil sein. Immerhin haben die Spulen ordentlich Querschnitt, das ist schon was anderes als dieser SMD-Krempel an dem man sich nach ner halben Stunde Betrieb auf hoher Last schon die Finger verbrennt.


Ist DIY wirklich so viel besser als einfach einen gebrauchten von Ebay zu kaufen?


Es ist mehr Arbeit als man zunächst denkt.
Aktuell müsste man eigentlich PA-Schnäppchen machen können, ich sehe aber noch nicht viel davon. Das Preisniveau ist etwas unter dem Vorjahr, bei Produkten nach denen ich schaue vielleicht 20% wenns hoch kommt.
Im Zweifel immer Probe hören.
Ich hab dir auch mal ne PN geschrieben.
Buddy_Casino
Stammgast
#17 erstellt: 10. Feb 2021, 00:06

bierman (Beitrag #16) schrieb:



Welche Serie?


Puh, gute Frage. Hab vor nem halben Jahr mal einiges an defekten Geräten und Baugruppen zur Entsorgung gebracht. Und nicht alles ist über meine Accounts gekauft worden. Auf jeden Fall war ein Stereo-Teil mit 2 x 200W dabei und der "1000W 1 Ohm" Doppel-STA516BE-Amp, dessen Ableben mich zunächst besonders überrascht hat. Ich hatte den nämlich nicht mit maximaler Betriebsspannung am Laufen, sondern mit lediglich um die 36V, und auch keinen 1 Ohm Lautsprecher dran sondern 4 oder 8 Ohm. Und voll aufgedreht war das Mistding auch nicht.
Später nach dem Zerlegen hat mich das dann nicht mehr so überrascht, denn genau über der Stelle wo die STA516 am heißesten werden ist jeweils ein Loch im Kühlkörper. Entsprechend hat es den einen spektakulär zerlegt, inkl. viel Rauch und Gestank Verdampfen der Leiterbahnen, und den Treiber-Chip gleich mit. Die 10A Sicherung am Akku hat aber nicht ausgelöst, also stellt das auch kein echtes High Current Design dar und es wär überhaupt nicht möglich bei einer 1 Ohm Last mit dem Teil in die Nähe von 1000W zu kommen !
Die TDA7498-Boards von Sure hatten auch Jahre nach dieser Veröffentlichung noch völlig falsch designte Ausgangsfilter, und dieses Filter ist so mit die kritischste Komponente bei Class-D. Allerdings ist mein Sure TDA7498 bisher nicht abgebrannt (na gut, der hat, "aus Gründen", auch kaum Betriebsstunden. Ein nicht ganz baugleicher ist einem Kollegen verreckt, allerdings auch bei 30V und recht hoher Lautstärke. Hat dann gleich die Boxen mit gekillt.


Danke für die ausführliche Antwort. STA516BE, das wird dann wohl auch ein "T-AMP" sein - Mist, ich hab den AA-AB33511. TAS5630 Amps gibts ja auch von Sure, ich nehme an du hast welche von einer anderen Marke?
Ich habe auch gehört die Hypex (besonders die NC Serie) sollen gut sein, aber die kosten in der gleichen Leistungsklasse gleich 10x so viel...
bierman
Inventar
#18 erstellt: 13. Feb 2021, 14:04
"T-Amp" bedeutete ursprünglich Tripath, das war eine der ersten Firmen die mit Class-D-Designs am Start waren. Daraufhin haben andere Hersteller ähnliche Chips entwickelt. Tripath ging 2007 pleite, Teile der Firma wurden von Cirrus aufgekauft. Weiterentwicklungen aus der Schiene sind mir seitdem nicht bekannt.

"T-Amp" ist weiters seit mindestens Mitte der 90er die Eigenmarke für Verstärker von Thomann.

Warum Sure/Wondom heute immer noch mit dem Namen wirbt: keine Ahnung. Mein Eindruck ist dass die Chips von Texas Instruments in dem Bereich der für uns interessant ist (Effizienz, Leistung, Betriebssicherheit) die Nase vorn hat. Die entwickeln das Zeug auch noch weiter, was ich bei Philips z.B. nicht sehe (und bei Cirrus-Tripath hab ich auch seit 15 Jahren nichts vernommen, falls mein Eindruck falsch ist bitte ich um Korrektur).

Wer die Platinen baut und seinen Namen draufdruckt ist bei diesen Single-Chip-Designs eigentlich egal. Meine sind von "YuanYing"... Interessant wird es bei Chipsets wie der TC2000-STA5xx-Kombi, das Signal aus dem Treiber muss seine steile Flanke behalten um den effizienten und sicheren Betrieb der Leistungsstufe sicherzustellen. Die Single-Chips sind da weniger kritisch weil diese Leiterbahn innerhalb des ICs sicher optimal geroutet ist. Auch Protection-Features sind so leichter zu realisieren. Ich konnte wegen dem schwarzen Lack bei Sure nicht jede einzelne Leiterbahn verfolgen, würde mich aber nicht wundern wenn die Features des TC2000 (die in dessen Datenblatt beschrieben werden) dort überhaupt nicht oder fehlerhaft umgesetzt sind.

Wichtig ist bei allen Class-Ds das Filter am Ausgang. Im Prinzip ist das ein Tiefpass der verhindert dass die Schaltfrequenz (sechsstellig kHz) auf die Lautsprecher gerät und dass der Verstärker samt der Lautsprecherkabel zum Breitband-Störsender wird.
Bei reinem Bass-Betrieb und kurzen Strippen ist das natürlich beides nicht so kritisch.

Über Hypex hört man viel gutes, das stimmt. Wie gut die Dinger allerdings stundenlang Vollpegel Bass pumpen können weiß ich nicht.

Ich tüftele seit längerem an TDA8954-BTL mit recht günstigen China-Boards. Diese haben leider einige Probleme "wie bei Sure": zu dünne Leiterbahnen, ein paar schlecht geeignete Bauteile, nachlässige Kühlkörpermontage. Und zum Nachbessern fehlt eigentlich der Platz. Es ist wie bei so vielem zur Zeit: wirklich ausgereifte Produkte gibt es kaum, und schon gar nicht im unteren und mittleren Preissegment. Mit der Menge Hintergründen und Datenblätter die ich in den letzten Jahren gewälzt hab würd ich mir langsam zutrauen selber sowas zu designen, richtig gute Board-Designs mit dicker Kaschierung zu ätzen (bzw. ätzen zu lassen) kostet aber auch noch mal irre viel Geld. Und da man immer irgendwas vergisst wird es nicht bei einem Mal bleiben.

Ich kann daher auch verstehen dass die Fraktion die schnell ans Ziel kommen will meist auf Kfz-Endstufen zurückgreift, trotz der ganzen Nachteile.

Eine andere Möglichkeit wär noch ne existierende PA-Class-D-Endstufe auf Akku umzubauen. Oder halt Inverter auf 230V, aber nee, bäh, ich will Effizienz statt Wandlungsverluste
stoneeh
Inventar
#19 erstellt: 13. Feb 2021, 16:18

bierman (Beitrag #18) schrieb:
Über Hypex hört man viel gutes, das stimmt.


Nicht von mir. Und auch nicht zB von diversen Usern im DIY-HiFI-Forum, die Hypex-Produkte im Vergleich zu anderen Class Ds (zB Icepower, Abletec, Anaview, Infineon, ...) hatten.

Hypex scheint so der Standard-Tip zu sein, der Anfänger zufrieden stellt, weil sie nichts anderes kennen. Bzw. die Ncore-Serie dann halt die Messfanatiker, die sich einbilden, dass sich mit 1, 2 Werten mit Rosa Rauschen an nem Lastwiderstand das Verhalten des Amps bei Musik an einem dynamischen Lastwiderstand (Lautsprecher) aussagekräftig abbilden lässt.
Dass Produkte der Marke in einem umfangreichen, neutralen Praxisvergleich bei erfahrenen Usern gut abschneiden hätt ich noch nicht erlebt.



bierman (Beitrag #18) schrieb:
Eine andere Möglichkeit wär noch ne existierende PA-Class-D-Endstufe auf Akku umzubauen.


Da gab's doch kürzlich mal was ....

https://www.facebook...nk/3633188406731091/
Tobias1337
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 15. Feb 2021, 01:24

bierman (Beitrag #16) schrieb:


Kannst du dich erinnern was da genau passiert ist, also welcher Generator, was angeschlossen, was für ne Betriebssituation?
Akku ist bei mir über die Jahre gewachsen. Erst alte Laptop-Akku-Zellen, inzwischen kamen ausrangierte Akkupacks von pedelecs/E-Bikes dazu. Der Umgang damit ist aber wirklich nichts mehr für angetrunkene Schulkinder.


Ich weiß nur noch das wir ein ungeregeltes 7,5kW Aggregat hatten, dass hatten wir auch schon auf der NatureOne dabei mit einer anderen Endstufe und es lief, dass ganze Wochenende. Wir haben so ne fette 3kW RackMount Class B Endstufe gehabt, die wohl die Schwankungen nicht mitgemacht hat.

Wir planen so 1,5kW lipofe4 Akku, mit 40A BMS für einen 600W Amp+Lautsprecher. Sollte für eine Nacht reichen oder?
Buddy_Casino
Stammgast
#21 erstellt: 15. Feb 2021, 21:56

stoneeh (Beitrag #19) schrieb:

Nicht von mir. Und auch nicht zB von diversen Usern im DIY-HiFI-Forum, die Hypex-Produkte im Vergleich zu anderen Class Ds (zB Icepower, Abletec, Anaview, Infineon, ...) hatten.


Icepower und Anaview kannte ich noch nicht. Abletec/Anaview gibt es wohl nicht mehr, das IP wurde von ICEpower aufgekauft. Schade, die scheinen ja sehr beliebt gewesen zu sein. Infineon ist doch MERUS Audio, oder? Da kenne ich sogar einen Chipdesigner, aus der Zeit als die noch ein Startup waren.

Kannst du was empfehlen in der Leistungsklasse 250W / 500W an 4Ohm (bei vernünftigem Klirr)? Nur für den Fall dass mir mein Wondom Chinakracher abraucht...
stoneeh
Inventar
#22 erstellt: 16. Feb 2021, 06:56

Buddy_Casino (Beitrag #21) schrieb:
Kannst du was empfehlen in der Leistungsklasse 250W / 500W an 4Ohm (bei vernünftigem Klirr)? Nur für den Fall dass mir mein Wondom Chinakracher abraucht...


Icepower ASX find ich persönlich exzellent, und wird auch sonst überall gelobt. Ein sehr guter Bericht ist der von Saarmichel hier - ich stimme ihm 100% zu (insb. auch dem Vergleich bzw. der Beschreibung zum Hypex), und er war der Anlass, dass ich das Icepower überhaupt probiert habe - zu dem Zeitpunkt hatte ich Class D generell als Technologie eigtl. schon aufgegeben gehabt, da ich bis dahin ausschliesslich Reinfälle erlebt hatte.
Für deine Leistungswünsche sollte das 250ASX passen - 2x 250W @ 4 Ohm, oder 1x 500W @ 8 Ohm gebrückt.

Inzwischen hab ich weiters Infineon IRS2092 gehört und für gut empfunden. Zu dem Produkt scheint es geteilte Meinungen zu geben. Ich fand den Amp aber absolut auf einem Niveau mit dem Icepower, und erkenne keine Schwächen. Von der Leistung sollte es auch für dich passen.

Leistungsaufnahme im Leerlauf ist übrigens bei beiden niedrig, und auch bei Last bleibt die Verlustleistung (-> Abwärme), wie zu erwarten, gering.
Buddy_Casino
Stammgast
#23 erstellt: 16. Feb 2021, 13:36
Danke für die Empfehlungen!


stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Für deine Leistungswünsche sollte das 250ASX passen - 2x 250W @ 4 Ohm, oder 1x 500W @ 8 Ohm gebrückt.


Die Icepower Verstärker mit "S" in der Typenbezeichnung scheinen alle für 230V AC gemacht zu sein, ich habe jedoch eine 48V Batterie. Der 200AC oder der 300A1 könnten passen, brauchen aber anscheinend symmetrische Signale. Muss kein Minus sein, es scheint ja recht günstige Boards zu geben die aus unsymmetrischen symmetrische Signale machen. Vielleicht kann ich so auch mein Grundrauschen reduzieren. Wäre auf jeden Fall schonmal eine gute Option!

Ich bräuchte dann wahrscheinlich auch ein anständiges Gehäuse dafür (aktuell mißbrauche ich eine Kunststoff-Brotdose, was aus Thermal- und EMI-Erwägungen sicher nicht optimal ist), kennst du Alu-Gehäuse (zB von diesem Shop) mit Neutrik-Aussparungen in der Backplate? Es gibt zwar günstige Gehäuse in allen möglichen Maßen, aber das richtige zu finden ist fast unmöglich, wegen eingeschränkter Suchoptionen.


stoneeh (Beitrag #22) schrieb:

Inzwischen hab ich weiters Infineon IRS2092 gehört und für gut empfunden. Zu dem Produkt scheint es geteilte Meinungen zu geben. Ich fand den Amp aber absolut auf einem Niveau mit dem Icepower, und erkenne keine Schwächen. Von der Leistung sollte es auch für dich passen.


Hast du ein bestimmtes Board im Sinn? Scheint viele mit dem Chip zu geben, auch von Wondom oder spottbillige Chinaboards auf Ebay. Braucht wohl +- Spannungen, wäre mit einer zweiten Batterie einfach, aber bin mir nicht sicher wie man das aus einer einzigen 48V Quelle generiert...
stoneeh
Inventar
#24 erstellt: 16. Feb 2021, 14:51
Np. Ah, auf die mögliche Eingangsspannung zu schaun hatte ich glatt vernachlässigt. Exakte Quelle hab ich keine mehr, aber ich erinnere mich dass wer der etliche verschiedene Icepower Module getestet hat, gemeint hat die taugen alle - nicht nur die ASX. Also ich nehm an die Module die du genannt hast passen auch.

Zum Rest deiner Fragestellung kann ich nicht viel beisteuern, da ich nicht Elektronik-bastle. Ich kenn die Module alle nur aus Fertiggeräten. Hier sollte man dir aber helfen können.
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