Noob-Frage zu Verstärker-Netzteilen

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impact99999
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Nov 2012, 01:21
Hallo,
wäre es möglich einen Selbstbauverstärker mit einem solchen Netzteil zu betreiben ? Vorausgesetzt natürlich, die Spannung stimmt.

Könnte man alternativ Labornetzteile verwenden ? Oder gibts da Probleme, z.B da die Siebungs-Kapazität zu gering ist ?

Sinnvoll wäre das nat. nur, wenn man Gebrauchtgeräte zur Kosteneinsparung gegenüber herkömmlichen DIY-Netzteilen verwendet....

Gruß,
Impact
impact99999
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Nov 2012, 01:37
P.s: Wie sieht es mit der Betriebssicherheit aus ?
Mimamau
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2012, 02:47
Das verlinkte Netzteil dürfte ein Schaltnetzteil sein und ist nicht für Verstärker geeignet.
Grundsätzlich kannst du einiges an Netzteilen verwenden

War das nur eine allgemeine Frage oder suchst du für einen vorhandenen Verstärker ein Netzteil?
impact99999
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Nov 2012, 11:34
Reine Neugier

Wieso sind Schaltnetzteile ungeeignet ?
Ben_Zin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Nov 2012, 11:36
Das frage ich mich auch gerade warum Schaltnetzteile nicht geeignet sein sollen. Es gibt doch sogar PA-Endstufen die Schaltnetzteile haben.
jehe
Inventar
#6 erstellt: 09. Nov 2012, 17:03
ungeeignet sind sie prinzipiell nicht.
Vielmehr kommt es auf die Ausführung also den Aufbau des SNTs an.
Bei einfachen Geräten können HF Störungen auftreten welche aufwändig durch Hochpassfilter rausgefiltert werden müßen. Die bringt zwar fast jedes SNT schon mit, für den Hifi Bereich reicht das aber meist nicht aus.
Dazu kommt noch das SNTs bei höhen Impulsbelastungen wie sie bei Verstärkern ja immer mal wieder auftreten können, einfach abregeln bzw. abschalten. Konventionelle Netzteilen, also linear geregelte oder ungeregelte, machen diese kurzeitigen Impulsbelastungen nichts aus. Bei denen können schonmal Ströme fliesen die weit über den Spezifikationen der einzelnen Bauteile liegen ohne das alles in Rauch aufgeht. Wie gesagt, hier ist die Zeit der Belastung ausschlaggebend.

Mit zB. einem PC Netzteil wirst du also weniger Erfolg beim Verstärkerbau haben.
Wenn SNTs dann speziell für diesen Bereich konzipierte, welche allerdings sehr aufwendig und somit auch teuer sind. Da stellt sich schnell die Frage ob man schon allein aus Kostengründen nicht doch lieber zum altbewährten Eisenschwein greift.....


[Beitrag von jehe am 09. Nov 2012, 17:06 bearbeitet]
tede
Inventar
#7 erstellt: 09. Nov 2012, 19:52
Hallo,

Ein schaltnetzteil ist geeignet, wenn es mit der dynamischen Belastung zurechtkommt und den geforderten Spitzenstrom liefern kann.

Industrieschaltnetzteile sind eher für Dauerbelastung konzipiert.

Überschlägig gerechnet muss ein Netzteil für eine 100W@4R Endstufe Vs=+-28V Is=+-7A leisten können.

Thomas
impact99999
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Nov 2012, 23:21
Wie hast Du das berechnet ? Hast Du einen Wirkungsgrad von 50% angenommen ?
Könnte dann oben angegebenes Netzteil ja grob einen 24V * 20A * 50% = 240 Watt Verstärker beliefern ?!? Und bei einem Class-T oder Class-D Amp würde es noch besser aussehen ?!?!
tede
Inventar
#9 erstellt: 13. Nov 2012, 15:22
Hallo,

um 100W an 4 Ohm mit einer Sinusförmigen Wechselspannung zu verbraten muss das Netzteil diese Spannungen und Ströme liefern können.
Dabei sind noch keine Verluste und Eigenbedarf der Endstufe berücksichtigt.

Berechnung:
100W an 4 Ohm = 20Veff 4Aeff
Das Netzteil muss aber die Spitzenwerte für Spannung und Strom liefern können

20Veff * 1,414 = 28,3Vs
5Aeff * 1,414 = 7,1As

wenn benötigt, nochmal das gleiche für die negative Betriebsspannung


mit dem og. Netzteil könnten theoretisch mit einer verlustlosen Vollbrücken-Endstufe
24Vs = 17Veff
20As = 14Aeff
17Veff * 14Aeff = ca. 240W mir einer sinusförmigen Wechselspannung an 1,2 Ohm erzeugt werden.

Zur vereinfachung ist weder Wirkungsgrad noch Verluste einer realen Endstufe berücksichtigt.

Grüße
Thomas
Rentner323
Stammgast
#10 erstellt: 15. Nov 2012, 16:52

Zur vereinfachung ist weder Wirkungsgrad noch Verluste einer realen Endstufe berücksichtigt.


Da würde ich übern ganz großen Daumen 40-50 % annehmen, also um auf meinen Vorredner bezug zu nehmen kannst du dann anstatt 240Watt ca 100-120Watt abzapfen.



Könnte man alternativ Labornetzteile verwenden ? Oder gibts da Probleme, z.B da die Siebungs-Kapazität zu gering ist ?


Labornetzteile zum betreiben von kleineren Endstufen ist relativ unproblematisch, da auch Labornetzteil, so sie kurzschlussfest bzw. eine Strombegrenzung bieten, relativ unproblematisch auf Impulslasten reagieren (Im gegensatz zu den meisten Schaltnetzteilen).

Für 180 Euro bekommst du aber leicht einen riesen Ringkerntrafo, Gleichrichter und große Elkos für fast jede Leistungsanforderung.

Ich habe z.B. mal eine Endstufe für den KFZ-Bereich an einem Labornetzteil betrieben, welches ich auf 2,6 A begrentzt habe (max. 3A möglich). Für kleinere Lautstärken ist das recht unproblematisch, bei höheren begrentzt jedoch das Netzteil dann den Strom bei Bassstößen, die Spannung sinkt dann kurz ein und die Endstufe schaltet wegen Unterspannung kurzzeitig ab. Mit zusätzlich fetten Elkos welche diese Stöße abfingen ging dann doch noch deutlich mehr, sodass man bei ca. 2,5A doch recht stattliche Zimmerlautstärke hatte.
impact99999
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Nov 2012, 17:43
Elkos zur Abpufferung der Impulsspitzen: im Falle von 12V Labornetzteilen dürften sich ja einfache 1F CarHifi Kondensatoren verwenden lassen, einfach parallel zum Netzteil schalten, oder ?
Rentner323
Stammgast
#12 erstellt: 15. Nov 2012, 18:03
wenns nur 12V sind ja, ich hatte zwei etwa 0,4L-Glas große Elkos für maximal 70V genommen, keine Ahnung was die für eine Kapazität hatten.

Vorsicht beim Umgang mit den Dingern, die können bei Verpolung explodieren und liefern genug Strom dünnes Metall zu verflüssigen.

Beim Einschalten unbedingt Strombegrenzung nutzen oder Spannung langsam hochdrehen, die dinger müssen sich ja erstmal aufladen.

Edit:
Erzähl doch mal etwas genauer was du vor hast.


[Beitrag von Rentner323 am 15. Nov 2012, 18:06 bearbeitet]
impact99999
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Nov 2012, 19:16
Bei eBay gibt es sehr günstige Tripath-Module aus Fernost. Überlege ständig was man daraus machen könnte. Eine Idee wäre entweder das Aktivieren meiner Boxen, oder der Bau eines Mehrkanalverstärkers. Falls ich nur 12V Tripath Module verwende, dann mach ich wahrscheinlich einen Akku-Verstärker mit integriertem Chip-Lademodul daraus. Falls ich einen Sub-Kanal brauche, müsste ich allerdings ein Tripath-Modul mit größerer Betriebsspannung wählen. Bspw. 24V.....


Da ich ungern mit 230V hantiere und darüber hinaus Freund der kreativen Andersverwendung von gebrauchter Elektronik bin, suche ich nach einer betriebssicheren Alternative, die so ein Tripath-Modul für den Sub-Kanal speisen kann.

Bisherige Überlegungen:
- PC-Netzteil 24V aus +-12V erzeugen. Das habe ich aber wegen der Betriebssicherheit schnell verworfen.
- Notebook-Netzteil mit 24V 5A (wahrscheinlich auch keine gute Idee, oder ?)
- ein gebrauchtes Labornetzteil (falls es die auch mit 24V gibt)
- oder etwas gebrauchtes, was dem im ersten Beitrag angegebenen Schaltnetzteil nahe kommt

Am wichtigsten ist mir dabei aber, dass ich die Bude nicht abfackele.....
Mimamau
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2012, 06:04
Welche Leistung wird denn angepeilt?
Trafos, die nach dem Gleichrichter ca. 24V ergeben gibt es doch wie Sand am Meer günstig.
tobip44
Stammgast
#15 erstellt: 16. Nov 2012, 14:31

Bei eBay gibt es sehr günstige Tripath-Module aus Fernost


Die Tripaths brauchen doch nur DC. Sind doch nur Chipamps.
Man kann die Dinger mit fast allem betreiben war irgendwie zwischen 11 und 14V DC ausgibt...(12V Version)

Einfach ein Laptopnetzteil mit 12V oder 24V besorgen, dann zur Stabilisierung noch nen Elko( irgendwas Größenordnung 4000uF) parallel an den Eingang der Spannungsversorgung ran.... fertig ist die Laube.

Viele betreiben diese Teile sogar ohne stabilisierte Netzteile... und es treten keine Probleme auf.


[Beitrag von tobip44 am 16. Nov 2012, 14:34 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2012, 22:28

Freund der kreativen ... Elektronik bin, suche ich nach einer betriebssicheren Alternative, die so ein Tripath-Modul für den Sub-Kanal speisen kann.


wenn du einen Subwoofer mit hohem Wirkungsgrad baust,
reicht auch dafür ein kleiner TriPath
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