OPV Empfehlung für Audioanwendungen

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Schoasch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Nov 2006, 18:24
Hi

Ich bin gerade dabei mir ein kleines Soundsystem zu bauen. Im Grunde ist es für den Computer und einen mp3-Stick gedacht... und halt als kleine Spielerei :-).

Nun, bräuchte ich aber ein paar kleine Vorverstärker/Impedanzwandler und da wollte ich mich an eure Erfahrung wenden. Welche OPVs würdet ihr für sowas empfehlen? Könnt ihr mir ein paar Single und Dual Supply OPVs nennen, die für solche Audioanwendungen geeignet sind?
Oder welchen Hersteller könnt ihr mir empfehlen (Analog Devices, Burr Brown, Maxim,...)?

ICh hoffe ihr könnt mir ein paar ICs empfehlen und bedanke mich sehr.

mfg Schoasch
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Nov 2006, 20:11

Schoasch schrieb:
Nun, bräuchte ich aber ein paar kleine Vorverstärker/Impedanzwandler und da wollte ich mich an eure Erfahrung wenden. Welche OPVs würdet ihr für sowas empfehlen?


Ich sehe da keine besonderen Anforderungen, im Grunde kommen alle "üblichen Verdächtigen" in Frage. Angefangen bei Standardware wie NE5532 oder TL072. Außer Du hast bestimmte Anforderungen wie geringer Stromverbrauch oder kleine Betriebsspannung, oder die Fähigkeit kapazitive Lasten zu treiben, etc.


Könnt ihr mir ein paar Single und Dual Supply OPVs nennen, die für solche Audioanwendungen geeignet sind?


Ein Single-Supply-OpAmp hat in der Regel die Fähigkeit, mit Eingangsspannungen bis hinab zur Masse (bzw. negativen Betriebsspannung) umzugehen. Bei Audio ist das nur von begrenztem Nutzen, und Du kannst praktisch jeden OpAmp auch mit nur einer Betriebsspannung einsetzen, ob er nun als Single-Supply-Chip angepriesen wird oder nicht. (OpAmps haben normalerweise keinen Masseanschluß, und es bleibt Dir überlassen was in Deiner Schaltung als Masse gilt)


Oder welchen Hersteller könnt ihr mir empfehlen (Analog Devices, Burr Brown, Maxim,...)?


Für so eine Standardanwendung wiederum alle üblichen Verdächtigen: Analog, TI/BB, National, OnSemi, ST, NJRC, Maxim, Linear, ...


ICh hoffe ihr könnt mir ein paar ICs empfehlen und bedanke mich sehr.


Fang an mit dem NE5532, studier sein Datenblatt, und nimm dann etwas anderes wenn Dir eine ganz bestimmte Eigenschaft für Deine Anwendung nicht paßt. Das Angebot ist unüberschaubar, und man braucht schon konkretere Vorstellungen als von Dir geäußert um das auf ein paar Dutzend Typen eingrenzen zu können.
Schoasch
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Nov 2006, 20:56
Hi

Das Problem ansich ist, dass ich noch keine konkrette Schaltung habe. Ich weis noch nicht, ob ich es mit Single Supply oder mit Dual-Supply machen soll. Voraussichtlich wirds wohl eh Dual-Supply werden.

Naja... konkrettere Einschränkungen wären zb. geringer Offset und Drift sowie geringes Rauschen und kleine Verzerrung.

Welche Type von OPVs sollte man für Audioanwendungen verwenden.J-Fet Eingänge, Bipolare oder MOSFets oder ist das ziemlich egal? Ich will jetzt nicht den tollsten Sound schaffen, aber das ganze interssiert mich halt ziemlich.
Wie hoch sollte ungefähr die Slewrate sein?

mfg Schoasch
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Nov 2006, 21:37

Schoasch schrieb:
Das Problem ansich ist, dass ich noch keine konkrette Schaltung habe. Ich weis noch nicht, ob ich es mit Single Supply oder mit Dual-Supply machen soll. Voraussichtlich wirds wohl eh Dual-Supply werden.

Naja... konkrettere Einschränkungen wären zb. geringer Offset und Drift sowie geringes Rauschen und kleine Verzerrung.


Viel davon wird mit der Entscheidung zusammenhängen ob Du Koppelkondensatoren akzeptierst oder nicht. Mit Koppelkondensatoren dürfte Drift und Offset recht schnuppe sein. Ebenso bei Gleichspannungskopplung und einem Servo. Den Offset kann man gerade bei Selbstbaugeräten auch per Trimmer nullen, dann braucht der OpAmp nicht von sich aus gute Offsetwerte zu haben. Der Einfluß des Offsets und Drifts ist bei hohen Verstärkungen besonders spürbar, aber das ist in Deiner Anwendung ja eher nicht der Fall.

Du siehst schon, bestimmte Eigenschaften sind nur relevant bei bestimmten Schaltungsarten, und bestimmte Defizite eines OpAmps kann man u.U. auch einfach äußerlich kurieren.

Rausch- und Verzerrungswerte sind gerade bei Impedanzwandlern im Hochpegelbereich bei praktisch allen Typen im harmlosen Bereich. Kritischer wird's da eigentlich hauptsächlich bei größeren Verstärkungen, z.B. in Phono-Vorstufen. Man kann da natürlich auch nach den absolut besten Werten schielen, koste es was es wolle, aber der praktische Nutzen ist oft zweifelhaft. Was nutzt es z.B. wenn man noch ein oder zwei nV/WurzelHertz weniger Rauschen im OpAmp hat und dafür das Dreifache zahlt, wenn der Großteil des Rauschens sowieso von den externen Widerständen kommt?

Der NE5532 hat z.B. für sehr wenig Geld in allen Bereichen recht brauchbare Daten für Audioanwendungen. Es gibt bessere in allen möglichen Belangen, aber üblicherweise für deutlich mehr Geld, oder für andere Kompromisse. Da würde ich mir zuerst überlegen ob in der konkreten Schaltung ein Vorteil resultieren würde.


Welche Type von OPVs sollte man für Audioanwendungen verwenden.J-Fet Eingänge, Bipolare oder MOSFets oder ist das ziemlich egal?


Die Art der Eingänge hat in erster Linie etwas mit der Impedanz der Quelle zu tun. Die ist in vielen Audioanwendungen eher niedrig, im Kiloohm-Bereich, oder maximal 100k. Das spricht eher für Bipolar. Je höher desto mehr schlägt das Pendel Richtung FET aus. Es geht da um den Einfluß von Eingangs-Leckströmen, und Rauschstrom gegenüber Rauschspannung. Es gibt aber einen breiten Überlappungsbereich in dem beide taugen.


Wie hoch sollte ungefähr die Slewrate sein?


3V/µs sollte genug Sicherheitsreserve für alle Audioanwendungen bieten. Weniger ist vor allem bei geringen Signalpegeln noch tolerabel. Mehr bringt eigentlich keinen weiteren Vorteil, schadet aber auch nicht.
Schoasch
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Nov 2006, 22:21
Hi

Ich danke dir sehr für deine Erklärungen.

Hast du für mich einen Vorschlage wie die Eingangsschaltung sein sollte? Ich habe in sachen Analogtechnik leider sehr wenig Ahnung.

Hm... Damit man einmal weis was ich eigentlich überhaupt vor habe. Ich will mir einen kleinen Verstärker(Vorverstärker mit Verstärkerendstufe und Equalizer) für meinen PC bzw für einen MP3-Player bauen. Als Equalizer würde mich der MAX5406 oder der MAX5456 sehr ansprechen. Der Grund dafür ist, da ich das ganze dann wahrscheinlich einmal mit einem µC erweitern möchte(Ferbedinung, Display usw.) und das damit sehr einfach zu realisieren wäre.
Das Endstufen-IC ist auch noch nicht so ganz eindeutig. Vorerst habe ich an einen TDA8563 bzw eine TDA8571(die sind noch von einem anderen Projekt übrig), aber die sind ja für den Autobereich gedacht, was ich ja nicht habe.
Was für ein IC würdest du mir empfehlen(ca 50W oder so an 8Ohm)?
Was hälst du von Class D-Verstärkern(zb MAX9708)? Oder welche Class würdest du mir empfehlen?

Weist du vl ein paar empfehlenswerte Seiten, wo man sich da etwas in die Materie einlesen kann, damit ich dich nicht mit so laienfragen belästigen muss.

Was hälst du von dem Projekt? Könnte das etwas mit brauchbarer Qualität werden?

mfg Schoasch
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Nov 2006, 22:58

Schoasch schrieb:
Hm... Damit man einmal weis was ich eigentlich überhaupt vor habe. Ich will mir einen kleinen Verstärker(Vorverstärker mit Verstärkerendstufe und Equalizer) für meinen PC bzw für einen MP3-Player bauen. Als Equalizer würde mich der MAX5406 oder der MAX5456 sehr ansprechen. Der Grund dafür ist, da ich das ganze dann wahrscheinlich einmal mit einem µC erweitern möchte(Ferbedinung, Display usw.) und das damit sehr einfach zu realisieren wäre.


Hmm, nicht gerade "audiophil", eher Autoradio-Qualitätslevel. Aber für den Anfang vielleicht gar nicht so schlecht. Die Chips sehen so aus als könnte man auf Eingangsverstärker verzichten und die Quelle praktisch direkt anschließen.


Das Endstufen-IC ist auch noch nicht so ganz eindeutig. Vorerst habe ich an einen TDA8563 bzw eine TDA8571(die sind noch von einem anderen Projekt übrig), aber die sind ja für den Autobereich gedacht, was ich ja nicht habe.


Da gibt's hier im Forum schon ein paar Threads die sich mit IC-Verstärkern beschäftigen. Verschaff Dir da mal einen Überblick.


Was hälst du von Class D-Verstärkern(zb MAX9708)? Oder welche Class würdest du mir empfehlen?


Class D ist nichts für Anfänger. Ich würde mit einfachen Schaltungen und Class B anfangen.


Weist du vl ein paar empfehlenswerte Seiten, wo man sich da etwas in die Materie einlesen kann, damit ich dich nicht mit so laienfragen belästigen muss.


Viele Threads hier, mehr als Du so schnell wirst verdauen können.


Was hälst du von dem Projekt? Könnte das etwas mit brauchbarer Qualität werden?


Kommt auf die Vorstellungen von "brauchbar" an. Als Anfänger würde ich die Ansprüche nicht zu hoch schrauben. Das würde nämlich schnell auch an der verfügbaren Ausrüstung scheitern, wenn nicht schon am Wissen.

Hast Du Dir schon einmal die entsprechenden Chip-Datenblätter angeschaut? Wenn das was da drin steht wie Chinesisch klingt und Dir überhaupt nichts sagt, dann ist vielleicht eine steile Lernkurve nötig.
Schoasch
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 05. Nov 2006, 14:19

Hmm, nicht gerade "audiophil", eher Autoradio-Qualitätslevel.

Naja. So eine High-End-Qualität muss es ja eh nicht sein und kann es ja auch nicht werden, denn ich will alles im selbstbau machen. Und da sind schon allein die Boxen schon Qualitätsverlust ;-)


Class D ist nichts für Anfänger.

Wenn ich mir das Datenblatt vom MAX9709 durchsehe, sieht das ganze aber nicht so dramatisch an.Aber vl werde ich den einmal extra Testen.


Hast Du Dir schon einmal die entsprechenden Chip-Datenblätter angeschaut? Wenn das was da drin steht wie Chinesisch klingt und Dir überhaupt nichts sagt, dann ist vielleicht eine steile Lernkurve nötig

Naja... es sind halt ein paar Ausdrücke vorhanden, die mir noch nicht so geläufig sind und mit denen ich noch nicht so viel anfangen kann(zb.:THD, THD+N, nV/WurzelHertz).
Leider komme ich in letzter Zeit sehr wenig zum Informieren disbezüglich, da ich die prioritäten etwas anderst setzen muss und das Projekt etwas zurückgesetzt wurde.

Aber jetzt ist mir ein alter Elrad Artikel untergekommen, wo es um einen Ton-Burst-Generator geht. Das dürfte wohl sehr brauchbar für den Test der analogen Schaltungen sein, somit werd ich mir wohl diesen zuerst einmal bauen.

mfg Schoasch
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