Lautsprecher - Verpolung feststellen

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CYberMasteR
Stammgast

#1 erstellt: 02. Apr 2012, 14:10

Kann man auf eine zuverlässige Art und Weise feststellen, ob Lautsprecherpaare untereinander verpolt sind, ohne die Lautsprecher zu sehen?
Seltsame Frage, ich weiß. Ich versuchs zu erklären:
ich bin der Meinung meine Hochtöner sind verpolt. Habe mir dazu schon ein Rosa Rauschen auf den Stick zum abspielen gemacht. Wenn die dann richtig verkabelt sind, wie stelle ich fest, ob nicht dann die Hochtöner zu den TMTs eventuell verpolt sind? Oder macht das an der Stelle garnichts aus?
Das ganze Spiel ist dann auch nochmal beim Sub der Fall.
Messinstrumente habe ich leider keine, aber vielleicht kennt ja wer einen, bei dem ich mal vorbeikommen kann zum messen? Karlsruhe und Umgebung wäre toll.

Mein Setup:
Audio System HS 25 PRO an Audison VR209
Audio System HX 165 SQ an Audison SRx3 zusammen mit dem JL Audio W3v3

[Beitrag von CYberMasteR am 02. Apr 2012, 14:12 bearbeitet]

Soundy73
Inventar

#2 erstellt: 02. Apr 2012, 15:10

Moin, CyberMasteR.

Man kann

auf eine zuverlässige Art und Weise feststellen, ob Lautsprecherpaare untereinander verpolt sind, ohne die Lautsprecher zu sehen?

Dazu benötigt man allerdings ein wenig Messtechnik. Unheimlich simpel geht das mit

ATB von Leo Kirchner

Da gibt es dann nämlich im Übergangsbereich einen Phasensprung des mit dem Mikrofon aufgenommenen Testsignals. Das ist mit ATB ituitiv, ohne große Einarbeitungszeit machbar.
Ich bin weder dort beschäftigt, noch habe ich von dem Tipp irgendwelcherlei Vergünstigungen zu erwarten - nimm es einfach als Meinung

Jetzt geht's gleich wieder los

Messsysteme gibt's zu hauf

'Stefan'
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 02. Apr 2012, 15:48

Moin!

Du brauchst du keine große Messtechnik, wenn's wirklich nur darum geht.
Wenn der HT zum TMT verpolt ist, hast du im Übernahmebereich je nachdem wie gut die Trennung zueinander ist eine mehr oder weniger drastische Auslöschung.

Hast du ein Headset? Oder ein 1€-Micro vom Doof-Markt? Irgendwas? Wenn nicht, kauf dir eins, für Relativmessungen tut's das.
An den Mic-Eingang des Notebooks o.ä. stöpseln, ARTA laufen lassen, Rosa Rauschen auf CD gebrannt oder per AUX-In in die HU und TMT + HT gleichzeitig messen oder in Echtzeit mit dem SPA spielen.
Wenn die zueinander verpolt sind, siehst du das direkt als Notch/Kerbe im entsprechenden Frequenzbereich, je nachdem wo getrennt wird und wo die akustische Trennung im Endeffekt liegt.

Alternativ mal einen Sinussweep im Übernahmebereich laufen lassen und hören.

Läuft das alles über 'ne Passivweiche oder gibt's noch einen DSP mit entsprechender Aktivweiche?

[Beitrag von 'Stefan' am 02. Apr 2012, 15:49 bearbeitet]

CYberMasteR
Stammgast

#4 erstellt: 02. Apr 2012, 16:30

Das ganze wird aktiv über die HU JVC KD-SH 1000.
ATB ist nicht kostenlos aber ARTA hab ich mir mal runtergeladen und werds aufem PC mal testen. Laptop hab ich keinen, nur den fürs Geschäft, muss ihn halt mal zweckentfremden, wenn möglich.

'Stefan'
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 02. Apr 2012, 18:08

Ja, beim Aktivbetrieb ist das eben etwas schwieriger. Bei den fertigen Passivweichen sind die Filter der Übertragungsfunktion der einzelnen Lautsprecher idR so angepasst, dass du bei "Plus auf Plus"-Anschluss die ordentliche(re) Addition im Übernahmebereich hast. Plug & Play eben.

Wenn du selbst an Trennfrequenzen und Flankensteilheiten rumspielst, muss das über akustische Messungen entsprechend angepasst werden, dafür wird's dann richtig gemacht auch deutlich besser, weil der Raum nicht ignoriert wird. Aber auch das geht grundsätzlich mit Relativmessungen und Billigst-Elektret.

[Beitrag von 'Stefan' am 03. Apr 2012, 23:57 bearbeitet]

Soundy73
Inventar

#6 erstellt: 03. Apr 2012, 06:44

Bezüglich des "Billig-Elektret-Mikros" schließe ich mich den Vorschreibern an.
Einmal zum blauen "C" laufen und

SOWAS laufen, bzw. beim F(l)achmarkt auf der grünen Wiese

CYberMasteR
Stammgast

#7 erstellt: 03. Apr 2012, 09:24

Ein Problem mit einem entsprechenden Mikro habe ich nicht. Ich kann entweder auf ein normales Moderationsmirko oder das Mikro meines Denons zum Einmessen zurückgreifen - was euch lieber ist

Aber was die Software angeht bin ich mir nicht ganz sicher. Habe mir eine mp3-Datei mit 10min rosa Rauschen Mono angelegt, um sie auf der HU abspielen zu können. Nur bei der Software bin ich mir nicht sicher.
ATB ist nur eine Testversion und kann nur bis 1kHz messen, kann ich nicht benutzen und ARTA ist mir zu kompliziert. Finde einfach nicht, wo ich da den Freuquenzganz aufrufe.

[Beitrag von CYberMasteR am 03. Apr 2012, 09:25 bearbeitet]

'Stefan'
Hat sich gelöscht

#8 erstellt: 03. Apr 2012, 10:11

Joa, wie mit jeder Messsoftware sollte man sich schon einige Stunden Zeit nehmen, um überhaupt was damit anfangen zu können.

Hier:

http://www.klangfuzzis.de/viewtopic.php?f=51&t=62935

hat "bimbel" 'ne kleine Schritt für Schritt-Anleitung für Anfänger zusammengeschrieben. Da sind auch kurz die Einstellungen bzgl. Soundkarte & Co. erklärt. Mit Bildern.
Den Frequenzgang findest du -- nach erfolgreicher Messung -- unter "FR" (Smoothed Frequency Response)...das ist drei Knöpchen rechts von diesem roten "Play"-Symbol.

Alternativ mit "Praxis" von Liberty Instruments messen:

http://www.libinst.com/praxis_downloads.htm

Soundy73
Inventar

#9 erstellt: 03. Apr 2012, 10:33

ATB

Du musst wissen, was es Dir wert ist. ARTA ist ebenfalls lizensiert und nicht umsonst. Ich habe beides und finde ARTA für den absolut sporadischen Einsatz zu umfangreich und zu komplex in der Bedienung. Eine FFT mit ATB kostet hingegen nur einen Mausklick.
Das

ARTA-Kompendium

P.S. eine

Demoversion von SATlive(R) könnte bei "einmaliger Anwendung" vermutlich auch helfen

[Beitrag von Soundy73 am 03. Apr 2012, 10:35 bearbeitet]

CYberMasteR
Stammgast

#10 erstellt: 03. Apr 2012, 10:35

Beim Stöbern bin ich ich noch auf das Programm HobbyBox 6.5 gestoßen. Geht es damit auch?

'Stefan'
Hat sich gelöscht

#11 erstellt: 03. Apr 2012, 10:50

Das geht mit jeder Messsoftware...

bizarre
Inventar

#12 erstellt: 03. Apr 2012, 23:29

Hmm,

wenns nur um die Verpolung geht, reicht nicht da evtl. das Gehör???

Andersrum, wenns man nicht hört, ists doch eh wurscht, oder?

.....

Janus525
Hat sich gelöscht

#13 erstellt: 03. Apr 2012, 23:38

Und...ähhh...,

wieso kannst Du die Lautsprecher bzw. deren Membranen nicht sehen...? Wenn Du sie sehen könntest wäre es ganz einfach: Taschenlampenbatterie an die Kabel und schauen wann sich die Membrane vorwärts oder rückwärts bewegt. Das geht problemlos auch bei Kalottenhochtönern und kaputt geht auch nichts...

Oder verstehe ich das Problem nicht...?

'Stefan'
Hat sich gelöscht

#14 erstellt: 03. Apr 2012, 23:49

Janus525 schrieb:

Oder verstehe ich das Problem nicht...?

Scheint so.
Im Auto verbiegt's dir je nach Einbauort gewaltig den Frequenzgang, dementsprechend auch die akustische Trennung.
D.h. man kann nicht vorhersagen, wann man welchen Zweig wie zu verpolen hat, um eine möglichst optimale Addition im Übernahmebereich zu erhalten. Daheim geht das noch einigermaßen, wenn man entsprechende elektrische/akustische Messungen der Chassis hat und die Schallwand- und Filtereinflüsse simulieren kann. Im Auto ist damit schnell Essig.
Das muss mit akustischen Messungen ermittelt werden.
Es geht also um die "akustische Polung", nicht um die elektrische...und nur die könnte man mit der Batterie-Methode rausfinden.

[Beitrag von 'Stefan' am 03. Apr 2012, 23:51 bearbeitet]

Janus525
Hat sich gelöscht

#15 erstellt: 03. Apr 2012, 23:52

Alles klar Stefan, danke...! Das wusste ich nicht weil ich mich noch nie damit beschäftigt habe...

Soundy73
Inventar

#16 erstellt: 04. Apr 2012, 08:35

Darf ich zu Stefans Ausführungen ein wenig ausholen?

Lautsprecher im Kfz verhalten sich akustisch anders als z.B. in der guten Stube. Autolautsprecher arbeiten rückseitig in den meisten Fällen, auf ein - nicht für sie ausersehenes beliebiges Volumen, dass bestenfalls suboptimal funktioniert. Die Frontseite (-das was den Hörer triggert

), arbeitet auf ein definiertes Volumen, quasi als Druckkammer. Aus diesem Grunde findet man, vielfach bei Serien-Einbaulösungen von Kfz-Herstellern, Klangprozessorabbilder, die dem entsprechenden Fahrzeugtyp (Kombi, Limousine, Fünftürer,.. - oder as dorför utlännische Beteknung) zugeordnet sind und auf die Schallfelder im entsprechenden Fahrzeug beim Hersteller parametriert wurden.
Ersetzt man nun die Serienbestückung durch eigenes, vielfach höherwertiges Equipment, so sollte man diesen Parametrierungsschritt für das Fahrzeug erneut vornehmen. Das geht am Einfachsten mittels Messtechnik. Es macht jedoch schon gravierende Unterschiede, mit wieviel Personen das Fahrzeug so standardmäßig besetzt ist - logisch eigentlich - oder? Darauf nimmt das Klangbild des Herstellers natürlich nur in Näherung Rücksicht. Das heißt, es werden alle Besatzungsarten durchgespielt und eine Kompromisseinstellung ausgewählt. Das Ganze nennt sich Sound-Engineering und bezieht sogar sowas, wie Abroll-, Motor-, Windgeräusche für das "Wohlfühlempfinden" mit ein.

Wen das nicht interessiert, darf drüberweglesen, es ist nur Background zum eigentlichen Thema des Threads.