Lücke zwischen Hoch- und Tiefpass

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DieFettarmeMilch
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Apr 2020, 07:40
Hallo,

seit Monaten spiele ich immer wieder an meinem Radio rum, um den Sound in meinem Auto zu optimieren.
Richtig fertig wird man damit ja wohl nie.
Mit EQ und Subwooferphase bin ich jetzt eigentlich zufrieden.
Nur die Trennfrequenz lässt mich noch grübeln.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Sub lieber bei 60 oderr bei 80 hz trenne.
Viel mehr stellt mich aber der Hochpass auf die Probe.
Ob 60, 80, 100 oder 120 hz, ich höre keinen Unterschied. Somit kann ich nicht das einstellen, was sich am besten anhört.
Man könnte jetzt sagen: einfach auf 100 oder 120 hz stellen, um die Lautsprecher zu entlasten, aber dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil bei dem ein oder anderem Song vielleicht doch ein Unterschied zu hören wäre. Und zu niedrig möchte ich den Hochpass auch nicht setzen, weil meine Endstufe auch oft etwas früher droht den Dienst zu quittieren als mir lieb ist.

Worum es mir jetzt eigentlich geht:
Ich habe mal gelesen, dass man zwischen Hoch- und Tiefpass unbedingt eine Lücke lassen sollte, in der Regel 20 hz, je nach Flankensteilheit sogar 40 hz.
Bei 60 hz Tiefpass also 80-100 hz Hochpass.
Steckt da etwas Wahrheit hinter? Das würde ja schon mal die Auswahl einschränken.
Meistens liest man ja eher dass man jeweils den gleichen Wert nimmt (oder das, was sich am besten anhört).
Leider konnte ich auch keine Infos zur Flankensteilheit der Filter meines Radios finden.
Ich nutze ein Sony XAV-AX100.

Ich freue mich über alle Tipps und Anregungen.


[Beitrag von DieFettarmeMilch am 24. Apr 2020, 07:42 bearbeitet]
X_Ion
Stammgast
#2 erstellt: 24. Apr 2020, 09:46
Um zu wissen wie man die filter zu setzen hat, sollte man anhand eines messmikros den frequenzverlauf der einzelnen chassis messen. Anhand dieser Messung sieht man wo ein chassis anfängt abzufallen und anhand dessen setzt man die filter um keine Lücken im frequenzverlauf zu haben.

Pauschal kann man hierzu keine Aussage treffen, wie die filter in deinem Auto zu setzen sind.
Böötman
Inventar
#3 erstellt: 24. Apr 2020, 10:11
Ohne Messmikro kann man das auch grob rein nach Gehör machen. Lade dir eine Sinusgenerator-App runter und teste damit wie weit runter die vorderen LS spielen und stelle danach die Filter so ein, das der Gesamtpegel im Übergangsbereich zwischen FS und Sub möglichst konstant bleibt.

Thema Lücke:
Wenn beiden betreffenden Lautsprecher gleich laut eingepegelt sind dann ist eine Lücke fehl am Platz. Die Angegebene Frequenz entspricht üblicherweise dem -3 dB Punkt des Filters. Der Summenpegel zweier -3 dB Überlappungen ergibt 0 dB. Damit bist Du linear.

Ist hingegen der Sub deutlich lauter eingepegelt dann wird eine Lücke zur Pflicht da der Pegelabfall ab der Trennfrequenz gemäß der gewählten Flankensteilheit abfällt. Ziel ist auch hier die Überschneidung bei den beiden -3 dB Punkten.

Kurzum:
Beide LS gleich laut -> keine Lücke
Sub ist bsp. 12 dB lauter wie FS eingepegelt -> ausgehend von einem 12 dB Filter wird eine Lücke in Oktavbreite erforderlich
DieFettarmeMilch
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 24. Apr 2020, 10:35
Danke - das hat die Thematik schon mal verdeutlicht Ich werde dann mal ausmessen wie weit die Frontlautsprecher nach unten kommen und wie die Pegel zueinander stehen. Damit sollte dann die Einstellung für das gute Gewissen kein großes Problem mehr darstellen.
Soundtrailer
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Apr 2020, 12:34
Denkfehler? Wenn die Übergangsfrequenzen sich bei -3 dB und12 dB Flanke addieren, ergibt sich im Bereich der Übername ein + 3dB Erhöhung.
Böötman
Inventar
#6 erstellt: 24. Apr 2020, 18:16
Ich denke nicht, 12 dB / Oktave Flankensteilheit des Filters zzgl. 3 dB für die Wahlfrequenz = - 15 dB beispielsweise LP.

Bsp:

60 Hz / 12 dB LP am Sub welcher 12 dB lauter als der TT bzw. TMT eingepegelt ist bedeudet 120 Hz HP am TT bzw. TMT für einen sauberen Übergang da sich genau da die beiden -3 dB Punkte zum +/- 0 dB aufsummieren. Bedenke das die 60 Hz bereits den -3 dB Punkt beschreiben.

Oder nochmal anders ausgedrückt:
- der Sub ist 12 dB lauter als der TMT bzw. TT eingepegelt -> + 12 dB
- nun wird er bei 60 Hz mit 12 dB Flanke via LP getrennt -> 60 Hz = -3 dB (vom Ursprungspegel, also +12 dB aus gesehen)
- 12 dB Flankensteilheit bedeudet 12 dB Pegelverlust / Oktave -> 60 Hz × 2 = 120 Hz = -15 dB vom Sub
- da nun 60 Hz dem -3 dB Punkt entsprechen und die 12 dB höhere Einpegelung gänzlich durch die Flankensteilheit (-12 dB pro Frequenzverdoppelung, also der Sprung von 60 auf 120 Hz) verbraten werden bliebe ein Resultierender Subpegel von -3 dB vom TMT bzw. TT aus gesehen (bzw. -15 dB vom Ursubpegel aus gesehen) @ 120 Hz übrig was sich zusammen mit nem 120 Hz HP des TMT bzw. TT (ebenfalls -3 dB Punkt) zu +/- 0 dB aufsummiert

Ich hoffe so ist's verständlich erklärt.


[Beitrag von Böötman am 24. Apr 2020, 18:54 bearbeitet]
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