links vom Subwoofer mehr Bass als rechts

Magnaat (Beitrag #1) schrieb:

Wenn ich vor dem Fernseher sitze, ist der Bass da, aber nicht so toll. Gehe ich links neben den Subwoofer, ist der Bass viel stärker. Er ist deutlich präsenter und tiefer. Wie kann das sein? Es heißt doch immer, dass es quasi egal ist, wo der Subwoofer steht.

Es ist eben nicht egal, wo der Subwoofer steht.
Das ist ein Ammemmärchen, das noch nie gestimmt hat.
Diese Mär sollte in den 80ern nur den Verkauf von Sub/Sat-Systemen ankurbeln, weil damals Subwoofer neu und ungewohnt waren.

Es gibt eine gut funktionierende Methode, den optimalen Standort des Subwoofers zu bestimmen:
Subwoofer auf den Hörplatz stellen und spielen lassen.
Dann auf allen vieren durch den Raum krabbeln und dem Subwoofer lauschen.
Dort, wo sich der Subwoofer am saubersten (nicht lautesten!) anhört, dort stellt man den Subwoofer dann hin.

Und es ist auch nicht egal, wo man im Raum sitzt.
Im Raum gibt es nämlich Raummoden und die sorgen für eine ungleichmäßige Verteilung des Basses im Raum.
Am kräftigsten ist der i.d.R. in Raumecken und an Wänden, am schwächsten genau in der Mitte des Raumes.
Ideal ist eine Sitzposition ungefähr auf 1/3 bzw. 2/3 der Raumlänge.

Die Position deiner Lautsprecher auf dem Fußboden ist übrigens auch alles Andere als ideal.
Liegst du beim Musik hören bzw. Filme schauen auf dem Fußboden?
Wenn nein: Die Lautsprecher gehören auf Ohrhöhe!

Also bitte die Lautsprecher auf Ständer stellen!

Grüße
Roman

Das mit dem Kriechen na,ja wird immer so erzählt, ist aber auch schon in die Jahre gekommen.
Dazu>>

Nicht zu empfehlen: die Kriechmethode

Eine sehr verbreitete Empfehlung, um die optimale Aufstellung des Subwoofers herauszufinden, ist die sogenannte Kriechmethode. Dabei stellt man den Subwoofer genau auf Ohrhöhe an die Hörposition. Dann schließt man ihn an und lässt einen Testton, Musik oder eine Filmsequenz laufen, bei der er konstant zu hören ist.
Die klassische Aufstellung des Subwoofers zusammen mit den anderen Boxen an der Front

Dann — und daher der Name dieser Methode — kriecht man im Raum umher und sucht nach der Stelle, an der der Bass am besten klingt. Man kriecht deshalb, weil man dann mit dem Kopf auf der Höhe ist, auf der der Subwoofer sich später befinden wird, wenn er auf dem Boden steht. Eine mögliche Stelle soll gut sein, wenn der Bass dort nicht völlig fehlt, aber auch nicht zu aufgedickt wirkt. Stellt man später den Subwoofer an diese Stelle, so die Idee hinter der Kriechmethode, sollte es umgekehrt an der Hörposition sehr ähnlich klingen.

Was in der Theorie plausibel klingt, ist in der Praxis nicht zu gebrauchen! Überhöhungen und Auslöschungen im Bass ergeben sich dadurch, wie der Raum vom Subwoofer angeregt wird, nicht aus Abstand und Richtung zum Hörer. Der Direktschall …

Subwoofer → Hörposition

… ist zwar wichtig, aber er stellt nicht das eigentliche Problem beim Tiefbass dar. Die Anregung des Raums und die sich durch die Raumeigenmoden ergebenden Überhöhungen und Auslöschungen sind das Problem:

Subwoofer → Raum → Hörposition

Die Kriechmethode kehrt mit ihrer Theorie das räumliche Verhältnis von der Schallquelle zum Zuhörer um. Das funktioniert …

… nicht für den Direktschall, denn hier ist es viel wichtiger, dass dieser zeitgleich, also „in Phase“ zu den Frontlautsprechern am Hörplatz eintrifft.
… nicht für den Raum, denn der wird von der Hörposition aus völlig anders anregen, als von seiner späteren Position auf dem Boden aus.

Ihr könnt Euch die Kriecherei also getrost sparen. Wenn Ihr damit ein gutes Ergebnis erzielt, ist das reiner Zufall.
Ausprobieren


https://www.heimkino-praxis.de/aufstellung-des-subwoofers/

Naja, in dem Artikel sind einige Aussagen schlicht falsch:
Die Phasenlage stellt man später am Subwoofer ein, denn dazu haben die einen Phasenregler oder das Einmeßsystem des AVRs macht das (oft über die Entfernungseinstellung, weshalb man vermeintlich "falsche" Abstände beim Subwoofer nicht "korrigieren" sollte.

Und wenn es dröhnt, ist der Subwoofer nicht zu laut eingestellt, sondern er steht schlicht an der falschen Position!
Auch bei niedriger eingestelltem Pegel wird er dröhnen, man merkt es nur nicht sofort bzw. erst, wenn man laut hört.
Raummoden haben keine Lautstärkeabhängigkeit!

Und das Subwoofer nicht ortbar sind, ist auch so ein nicht tot zu bekommendes Märchen.
Das hängt doch sehr vom individuellen Hörvermögen ab.
Ich kann Subwoofer z.B. rel. sicher orten.
Ich habe das schon bei diversen HiFi-Händlern getestet.
Mehrere Subwoofer nebeneinander in der Lautsprecherwall, nach ein paar Musikstücken konnte ich immer mit mehr als 90% Trefferquote sagen, welcher der Subwoofer spielt. Alle übrigens immer bei 80 Hz oder niedriger getrennt.

Grüße
Roman

Hi,

Rossi_46 (Beitrag #3) schrieb:

Das mit dem Kriechen na,ja wird immer so erzählt, ist aber auch schon in die Jahre gekommen. Dazu>> Nicht zu empfehlen: die Kriechmethode ... Ihr könnt Euch die Kriecherei also getrost sparen. https://www.heimkino-praxis.de/aufstellung-des-subwoofers/

Die Tipps der "HeimkinoPraxis" scheinen immer noch häufig gelesen zu werden, sind ja auch z.T. ganz o.K..
Aber Hr. Kößlers Bemerkungen zur Kriechmethode sind schlicht FakeNews ,
die wir im Forum schon öfter analysiert haben, z.B. hier:
http://www.hifi-foru...ead=10768&postID=6#6

Ja, Physik-Grundlagen kommen in die Jahre, Helmholtz und Lord Rayleigh sind 19. Jhdt.!
Herr Kößler hat sie aber nicht wiederlegt, sondern zeigt eher, dass er weder das (erstaunliche) Prinzip der Wechselseitigkeit verstanden, noch die Kriechmethode wirklich ausprobiert hat.


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btw.:
Die Kriechmethode funktioniert ausschließlich bei 1 Bassquelle.
Für Multisubs sowie die Addition von Sub und Mains gibts leider keine so elegante Methode selbst in unregelmäßigen Räumen (*) das mögliche Optimum schnell zu finden.

Gruss,
Michael


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(*) = keine Freeware online-Tools, z.B. für die heute weit verbreiteten Wohnküchen ...

Danke für deine Antwort.

Wenn ich ein lang genügend Kabel habe, probiere ich das Mal aus

PS: Lies dir nochmal die () in meiner Frage durch