Yamaha YST-SW800 zerlegt (pics inside)

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Robby
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Jul 2004, 22:43
Ich habe mal einen Yamaha-Sub (mit dem ich nie richtig zufrieden war) gemessen.
Habe ihm schon vor einer Weile das BR-Rohr mit Socken verstopft. Messung war eine Nahfeldmessung "auf" der Membran, Frequenzweiche auf Linksanschlag (40Hz TP).

Erschreckendes Ergebnis:


Der Abfall von 100 auf 200 Hz ist (zumindest in dieser Einstellung) groesser als 18dB (rund 30dB). (wichtig, damit er nicht ortbar ist)
Was mir aber Sorgen bereitet ist dass er (trotz Linksanschlag des Frequenzreglers!) erst ab 80 Hz einen signifikanten Abfall zeigt. So kann man natürlich mit Sats nie im Leben eine vernünftige Anpassung bekommen. Die Abstimmung führt fast immer zu einer Überbetonung des 80Hz -Bereichs (bummsbass). Frequenzweiche: Absolut untauglich.

Kurzerhand das Ding mal aufgeschraubt, vielleicht kann man in Sachen Innenaufbau ja noch was lernen [sic!] bzw. ihm durch hinzufügen von etwas Dämmmaterial das Grummeln abgewöhnen.

Chassis frontal (Sub von unten, ist ein downfire-sub):
http://img53.exs.cx/img53/7346/IMG_2117.jpg
Treiber mit rund 320cm² Fläche (Sollte wohl ein 25er sein).

Dicke Sicke von der Seite:
http://img53.exs.cx/img53/2062/IMG_2118.jpg

Ausgebaut mit Zollstock:
http://img53.exs.cx/img53/7417/IMG_2121.jpg
Die Anschlüsse für plus und minus am Treiber sind in unterschiedlicher Größe ausgeführt, damit die Kinder in Pakistan da nix falsch anschließen können.

Blick in "Die Kammer":
http://img53.exs.cx/img53/7327/IMG_2124.jpg
Tja, hinzufügen von Dämmmaterial hier gestorben, zu riskant am heißen Verstärker, der ja nichtmal 'ne extra Kammer hat!

Blick auf den Verstärker:
http://img58.exs.cx/img58/1021/IMG_2125.jpg
Man sehe und staune, ganze 2 große Faräder, je 1200µF.

Blick auf die Bassreflexröhre:
http://img58.exs.cx/img58/6376/IMG_2126.jpg
Wir Trottel kaufen die teuren aus Kunststoff, Yamaha nur zwei runde Enden und klebt dazwischen einfach die Reste von Toilettenpapierrollen. Die behelfsmäßige Dämpfung in der Mitte rettet auch nix mehr.

Treiber nochmal:
http://img58.exs.cx/img58/7778/IMG_2128.jpg
Solider Korb, Dichtband am Ring, sonst unspektakulär.

Jetzt weiß ich auch woher dieser beißend essigsauer-süße Geruch kommt: Die Spanplatten dünsten (nach vier Jahren) immer noch aus. *taumel*


Gruß,
Robby


[Beitrag von Robby am 28. Jul 2004, 22:45 bearbeitet]
bulla
Inventar
#2 erstellt: 28. Jul 2004, 23:42
Öhm, wieso AUF der Membran messen?
Passat
Inventar
#3 erstellt: 29. Jul 2004, 00:27
Nein, die Weiche ist nicht untauglich.

Schau dir den Abfall von 50Hz zu 100 Hz an, das sind ca. 18 db. Die Weiche erfüllt also ihre Vorgaben (18 db pro Oktave).
Steilflankigere Weichen sind im Lautsprecherbau sehr selten.

Das menschliche Gehör empfindet eine um 10 db (db ist eine logarithmische Größe!) geringere Lautstärke als Halbierung der Lautstärke, die 18 db sind also nur etwas über 1/4 empfundene Lautstärke, d.h. bei 100 Hz ist die gehörte Lautstärke nur etwas über 1/4 so hoch wie bei 50 Hz.

Der stärkere Abfall von 100 Hz zu 200 Hz bei deiner Messung kommt vom Basschassis, das fällt da auch schon ab. Der Abfall verstärkt den Abfall durch die Weiche noch.

Um die Funktion der Weiche zu messen, ist deine Methode übrigens untauglich. Du musst direkt an den Lautsprecheranschlüssen des Verstärkers messen, sonst bekommst du auch den Frequenzgang des Chassis mit in die Messung.

Zum Dröhnen: Der Sub war wahrscheinlich viel zu laut eingestellt und/oder falsch aufgestellt.
Ein Sub ist nicht einfach in 5 Minuten aufgestellt. Um die klanglich optimale Position zu finden, können schon einmal ein paar Stunden vergehen.
Meißt wird auch der Sub zu laut eingestellt.
Man darf ihn nicht als separate Schallquelle heraushören können. Richtig eingestellt ist er, wenn sich beim Abschalten tonal nichts ändert, sondern einfach nur die tiefsten Bässe fehlen.

Zum Verstärker: Das ist eine Class D-Endstufe, die Bauteiledimensionierung ist bei solchen Endstufen wegen ihres wesentlich besseren Wirkungsgrades kleiner als bei herkömmlichen Class AB-Endstufen.

Grüsse
Roman
Schorsch_das_Ohr
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Jul 2004, 12:25
Hallo Robby,

Dein SW 800 ist der einzige von den vier oder fünf die ich offen gesehen habe, wo die Polsterwatte am Bass-Rohr noch in Ordnung war!
Hast Du den noch nie voll aufgedreht?
Das Rohr ist in der Mitte unterbrochen.
Wenn man ein paar Sekunden lang voll aufdreht fliegen die ganzen Watteflocken im Zimmer rum.

Von dem Augenblick an hat man vom Rohr so starke Blasgeräusche, dass man den SW 800 für laute Szenen nicht mehr sauber benutzen kann. Man hört dann statt Bass fast nur noch Röcheln.
Also aufmachen und einen Mullverband anlegen damit der Blasebalg wieder schwächer wird.
Aber das Bassrohr ist zu klein, die Blasgeräusche sind auch nach der Reparatur das Hauptproblem.

Sonst ist der SW 800 gar nicht schlecht.
Mit verstopftem Rohr ist der Tiefgang und die Lautstärke schlechter aber wenigstens bläst es dann nicht.
Robby
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Jul 2004, 17:46
@bulla: auf der Membran messen, um den Einfluß des Raumes zu unterdrücken, da auf diese Art und Weise das Signal von der Membran sehr viel lauter ist als die Reflektionen/Raummoden.

@Schorsch: Also richtig aufreißen geht doch gar nicht, erstens kommen so schon zuviele hohe Töne heraus, sodaß er ortbar bleibt und vor sich hin grummelt wie ein schlechter BandpassSub und zweitens schnorchelt er dann wie verrückt.
Und drittens höre ich Musik und will keine dBDrags@home gewinnen.
Dass das Rohr in der Mitte unterbrochen ist habe ich mir schon gedacht.


Gruß,
Robby
das_n
Inventar
#6 erstellt: 31. Jul 2004, 10:17
an der membran messen ist aber falsch, da der meiste schall im tiefbass vom br-rohr abgestrahlt wird....

ansonsten bin ich erstaunt über das chassis, es wirkt sehr leistungsfähig, also sooo schlecht kann der sub schonmal nicht sein. es sieht nach nem übelsten langhuber aus, schluckt bestimmt enorm viel leistung durch den geringen wirkungsgrad......


[Beitrag von das_n am 31. Jul 2004, 10:19 bearbeitet]
Schorsch_das_Ohr
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 31. Jul 2004, 11:27
Hallo,

an der membran messen ist aber falsch, da der meiste schall im tiefbass vom br-rohr abgestrahlt wird....

Da muss man natürlich auch ein Mikrofon an das Rohr setzen.
Wenn das Rohr-Mikrofon in einem Mischpult richtig gepegelt wird, ist eine Messung in kleinem Abstand schon gut.
Pegel-Unterschied der beiden Mikrofone:
2o*log(D1/D2)=Dämpfung in dB.
(D1 und D2 sind die Durchmesser von Membran / Rohr.)

ansonsten bin ich erstaunt über das chassis, es wirkt sehr leistungsfähig, also sooo schlecht kann der sub schonmal nicht sein. es sieht nach nem übelsten langhuber aus, schluckt bestimmt enorm viel leistung durch den geringen wirkungsgrad......

Das Chassis sieht super aus, ist aber nicht richtig gut.
Es hat gerade mal knapp 2,5 cm Gesamthub (nicht linear) und hat durch seine Konstruktion eine gute Belastbarkeit aber nur den halben Wirkungsgrad im Vergleich zu normalen Bauformen.
Wenigstens klappert es nicht bei voller Power.
Robby
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Aug 2004, 14:10

an der membran messen ist aber falsch, da der meiste schall im tiefbass vom br-rohr abgestrahlt wird....

*räusper* Das Rohr ist verstopft und um den Tiefbass geht es hier nicht. Es ging hier um die Aussage, dass die Frequenzweiche auf 40Hz gestellt, eben nicht ab 40Hz greift sondern erst ab 70-80Hz.

Die Messung des Frequenzganges allein sagt gar nichts über die Qualität aus. Es fehlen mindestens noch die Klirrmessungen und die Impulsantwort um die Laufzeitfehler der Filter und das Ausschwingverhalten des Treibers zu sehen (Stichwort "lahmer Bass").

@Schorsch:
Habe die TSPs nicht gemessen, Du vielleicht?
Wie hoch wird jetzt, nach Verschließen des BR-Rohres wohl die Einbaugüte liegen? Bei rund 0.5?

Beim Messen des Rohres darf aber der Abstand auch nicht zu klein sein ("messen im Rohr"), da dies die Abstimmung beeinflusst.
Wenn man sich am Ausgang eine Halbkugel mit Radius Rohr als Radius denkt, gehört diese eigentlich noch mit zum Rohr und sollte kein Mikrofon zu sehen bekommen.

Die Formel lautet AFAIK eigentlich 10*log(A1/A2) mit
A1 ... Fläche der Reflexöffnung und
A2 ... Fläche der Membran

Entweder Du meinst in Deiner Formel den Radius oder sie ist nach meinen Quellen falsch.


Gruß,
Robby
Helmi3B
Stammgast
#9 erstellt: 24. Sep 2004, 09:56
Sehr Interessant finde ich das Bild hier:
http://img58.exs.cx/img58/7778/IMG_2128.jpg

Der Sub hat ja eine extrem große Schwinspule. Ist unter der Schirmung eigendlich ein Neodymmagnet? Aus welchem Material ist der Chassiskorb?

Ein wenig schade finde ich, das das Subgehäuse nicht mit Noppenschaumstoff ausgekleidet wurde. Der Amp hätte wenigstens mit ein paar Streben und sich darauf befindenen Noppenschaumstoff vom Resonanzraum abgegrenzt werden können.
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