Fernseher gehen von alleine aus. Warum?

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shopatool
Neuling
#1 erstellt: 28. Sep 2014, 12:50
Hallo,

mein erster Fernseher war von Bang und Olufsen. Schönes Ding, richtig schwer und richtig alt. Irgendwann fing er an von alleine auszugehen. Manchmal innergalb von Sekunden. Ich dachte mir nichts dabei, da das Gerät älter war als ich. Es hatte seinen Ruhestand verdient. Als ich umzog schaffte ich mir einen neuen Fernseher an. Gebraucht aber funktionstüchtig. Es hat ca ein halbes Jahr gedauert, da ging das Ding auch immer von alleine aus. Manchmal hat es geklappt ihn einfach wieder an zu machen und ich konnte gemütlich weiter gucken, aber am Ende ging es sofort nach dem Einschalten wieder aus. Das fand ich schon komisch. Ich habe mir wieder einen gebrauchten Fernseher besorgt und das gleiche passiert jetzt mit ihm. Ich weiß nicht woran es liegt, dass drei Geräte unterschiedlichster Fabrikate und Alter die gleiche Macke aufweisen. Die Fernseher gingen auch immer aus, wenn nur das Netzteil angeschlossen war und ich eine DVD über meinen Player schauen wollte.

Für mich macht es momentan keinen Sinn mir einen neuen Fernseher zu besorgen, wenn die Dinger eh alle kaputt gehen. Also was kann ich machen um dieses Mysterium zu lüften und auch zu beheben???
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 28. Sep 2014, 19:02
Die Röhren TV- Geräte, jedenfalls von den Markenhersteller, werden schon lange nicht mehr hergestellt. Die Geräte die heute noch in Betrieb sind, sind also alt und entsprechend störanfällig.
Das spontane Abschaltung kann durch die Schutzschaltungen des Gerätes ausgelöst werden.
Ursachen sind relativ oft mangelhafte Lötstellen, besonders in Bereichen wo grosse und wärmebelastete Teile verbaut sind. Manchmal ist es die Schutzschaltung selbst das Problem und sicher noch viele andere mögliche Ursachen.

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 28. Sep 2014, 19:03 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#3 erstellt: 28. Sep 2014, 20:31
Noch eine Möglichkeit: in Röhrenfernsehern muß zur Beschleunigung der Elektronen, die das Bild auf den Schirm schreiben, Hochspannung erzeugt werden. Das sind einige zehntausend Volt. Die Spannung ist zwar nicht besonders belastbar (es reicht aber, um sehr ernsthaft eine gefeuert zu bekommen!), aber bei solchen Spannungen kommt es leicht zu Überschlägen - wie bei einem Gewitter - wenn Isolationsstrecken nicht mehr intakt sind. Solche Durchschläge (manchmal hört man die auch) können kurzzeitig das Netzteil zum Ausschalten veranlassen.

Altern (und damit anfällig für sowas werden) können wie Bollze schrieb z.B. Lötstellen (nicht nur durch thermische Belastung, teils auch durch regelrechtes "Zerlegen" der Zinn-Rezeptur im Laufe der Zeit), aber auch Kondensatoren aller Art. Vor allem Elektrolytkondensatoren altern gerne, die Chemie zerlegt sich, die Kondensatoren können regelrecht austrocknen oder platzen. Das betrifft/betraf auch andere Branchen, so starben z.B. PC-Mainboards vor etwa 10-15 Jahren wie die Fliegen, weil ein chemisch instabiles und noch nicht ausentwiceltes Elektrolyt seinen Weg von Japan nach Taiwan fand und dort von vielen großen Herstellern in einer Mischung aus Ahnungslosigkeit und Profitgier verwendet wurde. Defekte Elektrolytkondensatoren machen gerne einen Schluß, sperren also nicht mehr ausreichend gut und die dann auftretende Gleichstrombelastung zieht irgendwas in der Schaltung ins Jenseits.

Von Reparaturen rate ich ab. Oft sind bei so alten Kisten die Folgeschäden durch mehrere Baugruppen gedrungen. Man findet irgendwo verbrannte Widerstände und tauscht dort alles aus inkl. ein paar Halbleiter und beim ersten Einschalten fliegt einem wieder alles um die Ohren. Spar Dir den Frust und nimm Abschied von der Röhre...


[Beitrag von Radiowaves am 28. Sep 2014, 20:32 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2014, 11:48
Nach meinen Erfahrungen haben nur ca.1-2% der defekten Elkos einen Kurzschluss. Die meisten Elkos werden taub. Dann lassen ihre Eigenschaften in den hohen Frequenzen zu stark nach. Deswegen messen die ESR-Meter die Elkos mit einer Frequenz zwischen 60kHz -100KHz aus. Im Gegensatz dazu messen die meisten Kapazitätsmesser mit einer vielen niedrigen Frequenz, in Bereichen wo manche taube Elkos noch unauffällig sind. Deshalb gibt es die ESR-Meter und die messen zuverlässiger.
Taube Elkos legen dort die Geräte am meisten lahm, wo hohe Frequenzen verarbeitet werden, also fast alles ausser low cost Audio und sowas in der Art.
Manchmal kündigt sich der Elkoverschleiss bei einen Gerät an, dann nämlich, wenn bei dem Kaltstart z.B.ein Fehler im Bild auftritt usw. und mit zunehmender Erwärmung wieder verschwindet. Dies kann einen baldigen Totalausfall eines oder mehrerer Elkos bedeuten, muss es aber nicht. Aber die Diagnose ist immerhin besser, als der Blick in die Glaskugel
Manche Elko werden durch ihre Funktion im Gerät bei Taubheit zum Killer, z.B. und besonders beim Kaltstart geht der HOT kaputt oder das Netzteil ist durch. HOT = Zeilenendstufentransistor

Bollze.

Hier gibt es verständliche Infos zum ESR und das Gerät ist für mich heute ein unverzichtbarer Helfer geworden usw. Man spart sich viel Zeit und das Prinzip Giesskanne braucht man auch nicht mehr, kann also die tauben Elko geziehlt suchen, oft ist die Prüfung auch ohne ein Auszulöten der Elkos möglich.
http://www.elv-downl...ds/52699_ESR1_UM.pdf


[Beitrag von Bollze am 01. Okt 2014, 09:41 bearbeitet]
-Blockmaster-
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2014, 12:38

Radiowaves (Beitrag #3) schrieb:
Von Reparaturen rate ich ab. Oft sind bei so alten Kisten die Folgeschäden durch mehrere Baugruppen gedrungen. Man findet irgendwo verbrannte Widerstände und tauscht dort alles aus inkl. ein paar Halbleiter und beim ersten Einschalten fliegt einem wieder alles um die Ohren. Spar Dir den Frust und nimm Abschied von der Röhre...
Die paar Minuten um nach kalten Lötstellen zu suchen und zu reparieren/nachlöten kann man schon noch investieren wenn man am Gerät hängt.
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