Röhren-Vorverstärker

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richi44
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Feb 2012, 16:23
Weil's kalt ist...

Eigentlich könnte man sich zur Röhrenendstufe (die man sich irgendwann geleistet hat) einen Röhren-Vorverstärker bauen. Und wenn schon sollte es etwas "anständiges" sein!
Und auch wenn man eigentlich den Klangregler nicht braucht, es könnte ja sein, dass er doch mal Sinn macht, also kommt er rein. Und auch ein brauchbarer Phono-Vorverstärker gehört dazu. Und weil man eigentlich erst das Konzept entwickeln sollte wollen wir dies hier auch tun.
Und etwas mit Röhren bauen "erwärmt" das Herz des Röhrenfans und es wärmt letztlich auch die Wohnung, zumindest ein wenig.

Also, zum Konzept gehört, dass der Vorverstärker nicht grösser als nötig wird, dass andererseits all das drin ist, was rein gehört. Wenn noch etwas hinzu kommt, das nicht zwingend ist (Kopfhörerverstärker und/oder Entzerrer-Vorverstärker für Platte) so kommt dies in ein separates Gehäuse!
Falls dieses Konzept nicht gefällt, ist es natürlich jedem erlaubt alles Erdenkliche in ein etwas grösseres gemeinsames Gehäuse zu bauen.

Hier das Prinzipschaltbild:
Prinzip 1.2012
Die jeweils dreipoligen Buchsen deuten an, dass es sich hier um Mehrfachstecker handelt, welche die Verbindung zum eigentlichen Vorverstärker herstellen.
Im Vorverstärker ist generell die Eingangswahl vorgesehen, ebenso die Regler für Lautstärke, Höhen, Tiefen und Balance. Das Netzteil ist so konzipiert, dass es auch die Stromversorung der Zusatzgeräte übernehmen kann.

Ich habe bei den Eingangsbuchsen unterschiedliche Spannungen angeschrieben und die Idee ist, dass der Vorverstärker auf eine Empfindlichkeit von 150mV gebaut wird, wobei dann eine Ausgangsspannung von rund 1,5V am Ausgang steht. Mit dieser Spannung lassen sich praktisch alle üblichen Endstufen ansteuern.
Da es Geräte gibt wie etwa CDP, welche eine höhere Spannung liefern macht es Sinn, Eingangsbuchsen mit Dämpfung vorzusehen (könnte z.B. mit einem Schalter aktiviert werden), damit beim Wechsel der verschiedenen Quellen keine zu grossen Lautstärkesprünge entstehen. Die gewählte Abstufung liegt bei rund 10dB. Es wäre aber auch denkbar die Dämpfungen mit anderen Werten zu bestücken.

Wenn wir also das Konzept festlegen muss zuerst klar sein, was da alles angeschlossen werden soll und mit welchen Pegeln zu rechnen ist.
Weiter sind wie erwähnt die Funktionen zu umreissen, die angeboten werden müssen.

Im Bereich Lautstärke ist eine Röhre vorgesehen, welche mit einer Verstärkung von rund 14 ausgestattet ist. Dies macht bei kleinen Signalen Sinn, bei grossen Spannungen wäre diese Verstärkung aber nicht nötig. Da aber der Lautstärkeregler hier untergebracht ist (um diese Stufe nicht zu übersteuern) kann nicht der Klangregler direkt vom Lautstärkeregler bedient werden ohne dass eine Trennstufe vorhanden ist. Dies ergäbe unangenehme Rückwirkungen. Es ist daher sinnvoll, diese erste Stufe einzubauen.
Gehen wir weiter in der Festlegung des Konzepts, so stellen wir fest, dass kein Aufnahmeausgang vorgesehen ist. Sowas könnte nachgerüstet werden, wobei dann allerdings das Problem mit den unterschiedlichen Pegeln nicht mehr so einfach zu lösen wäre. Ohne aktive Stufe ist ein Aufnahmeausgang rückwirkungsfrei nicht möglich. Andererseits deswegen zwei Röhrenstufen zu verbauen ist ein fragliches Unternehmen.
Zu Zeiten von Tonbandgeräten wurde viel auf Band überspielt. Heute wird üblicherweise Internet-Radio direkt auf Festplatte gebannt und falls noch irgendwelche Bearbeitungen erfolgen, geschieht dies ebenfalls auf dem PC.
Das Einzige, das Sinn machen könnte wäre das kopieren von Platten. Dazu habe ich dem RIAA-Entzerrer einen zusätzlichen Ausgang verpasst, welcher analog in die Soundkarte geht. Im Detailschaltbild habe ich eine Cinchbuchse eingezeichnet, welche direkt auf dem Entzerrverstärker-Ausgang hängt.
Der nächste Punkt ist wie bereits erwähnt der Einbau eines Klangreglers. Natürlich, wenn das Ding nur verwendet wird um PC über die Anlage zu hören ist der Klangregler entbehrlich, denn sowas kann am PC implementiert werden. Geht es aber um die Wiedergabe alter Quellen, so ist ein Klangregler oft noch sinnvoll. Darum habe ich ihn hier eingeplant.

Am Schluss sitzt der Balanceregler, welcher auf der einen Endstellung eine Pegelanhebung von rund 3dB ergibt, andererseits aber (im anderen Kanal) eine Dämpfung von gegen 11dB. In der Summe bleibt die Lautstärke im Raum weitgehend konstant.
An diesen Regler schliesst sich der eigentliche Ausgang in Form eines Katodenfolgers an. Ich glaube, dass ich mit dieser Ausrüstung so ziemlich das biete, was nötig ist.
Zunächst noch ein paar Worte zum Aufbau: Es ist durchaus möglich so ein Gerät mit einer gedruckten Schaltung auszurüsten. Sinnvoll wäre die Aufteilung in Netzteil, Line-Platine, Kopfhörerverstärker und RIAA-Entzerrer.
Ob man nun den Kopfhörerverstärker ins selbe Gehäuse baut wie den RIAA bleibt jedem selbst überlassen. Generell gilt: Baut man kleinere Einheiten (RIAA kanalweise), so wird das Layout des Prints einfacher. Das Gleiche gilt zumindest teilweise auch für den Line-Teil, wobei dort der Katodenfolger mit den zwei Systemen einer Röhre ausgeführt werden. Es gibt somit zwangsläufig Berührungspunkte! Und damit ist ein kanalgetrennter Aufbau nicht mehr möglich.
Man kann natürlich die Schaltung auch mit Lötleisten aufbauen. Wichtig ist, dass die Leitungen innerhalb der Schaltung möglichst kurz sind. Und man muss die Phasenverhältnisse beachten. Liegen gleichphasige Ein- und Ausgänge einer Schaltung dicht beisammen, so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Schwingneigung.
Der Vorteil der Lötleisten-Verdrahtung ist, dass man leichter Korrekturen vornehmen kann.

Nachfolgend die einzelnen Schaltungen. Beginnen wir mit dem Line-Teil.
Line
Hier sind Röhren der Typen EC86, EF184 und E88CC eingeplant. Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass da auch andere Typen möglich wären, etwa ECC82, ECC83 und EF86. Warum ich die genannten Typen gewählt habe hat einen technischen Hintergrund. Der "Röhrenklang" lebt zwar von den Verzerrungen, nur können einem diese mit der Zeit auf die Nerven gehen. Daher ist die Schaltung auf geringe Verzerrungen ausgelegt. Betrachten wir die Kennlinien einer ECC83,
IaUaT1
so fällt auf dass bei symmetrischer Ansteuerung die Anodenspannungsänderung (bei einer Gitteränderung von -1V bis 0V) auf die eine Seite grösser ist als (bei Gitteränderung von -1V auf -2V) auf die andere Seite. Aus dem symmetrischen Signal wird also ein unsymmetrisches, was nichts anderes als KLIRR bedeutet! Die Ungleichheit liegt bei rund 65V zu 72V.
Machen wir das selbe Spiel bei einer EC86, so ist die Ungleichheit auf der Kennlinie kaum mehr abzulesen. Sie dürfte bei rund 70V zu 71V liegen. Dies, weil die Röhre wesentlich genauer aufgebaut ist. Es ist nämlich eine Frage des mechanischen Aufbaus der Röhre!
Weiter kommt hinzu, dass die Röhre generell bei einer kleineren Ausgangsspannung weniger klirrt, weil sich die Kennlinienkrümmungen weniger auswirken.
Und schliesslich nimmt durch eine Gegenkopplung die Verstärkung ab, wobei im Masse der Verstärkungs-Reduktion auch der Klirr nochmals abnimmt.
Nun kann die erste Stufe nur in sich gegengekoppelt werden (Stromgegenkopplung) und die Ausgangsspannung dieser Stufe ist auf maximal 2.1V festgelegt. Die Verstärkung, die im Maximum bei etwa 55 liegt wird durch die Stromgegenkopplung auf 14 verringert. Das bedeutet, dass der Klirr (er wäre bei voller Aussteuerung unter 1% und die Aussteuerung beträgt lediglich 2.1V statt der möglichen 50V) bei etwa 0.01% landen wird.
Die zweite Stufe ist eine EF184, welche erstens ebenfalls eine hohe Linearität aufweist (der Klirr läge bei etwa 5%), zweitens auch nur 2,1V abgeben muss, was wiederum den Klirr verringert, drittens eine hohe Verstärkung von rund 140 besitzt, die aber nur mit 1 ausgenutzt wird und viertens einen tiefen Ri besitzt, sodass die Ansteuerung der Klangregler (über die Gegenkopplung von deren Anode zu ihrem Steuergitter) rückwirkungsfrei geschieht. Rechnet man den Klirr dieser Stufe durch, so wird durch die Pegelreduktion aus den 5% ein Klirr von 0,6%. Und durch die Gegenkopplung werden diese 0,6% weiter um etwa 140 geteilt, sodass ein tatsächlicher Klirr von etwa 0.0045 bleibt.
An diese Klangregelstufe schliesst der Balanceregler mit einem Verlust von etwa 1,4 an, gefolgt vom Katodenfolger mit der E88CC. Diese Röhre hätte einen Klirr von etwa 3%, bei der gewünschten Ausgangsspannung aber nur noch 0.12. Und da die Verstärkung eines Katodenfolgers eh kleiner 1 ist, sinkt der Klirr weiter um etwa Faktor 30 auf 0.004%.
Die gesammte Line-Stufe sollte demnach mit rund 0.012% klirren. Und selbst wenn es 0.02% wären würde dies nicht auffallen, da die Klirr-Hörgrenze bei rund 0,1% liegt.

Betrachten wir die Schaltung des Line-Teils etwas näher, so haben wir wie erwähnt die Eingangsbuchsen mit unterschiedlichen Pegeln. Die Buchsen ohne Zusatzbestückung sind auf eine Empfindlichkeit von 150mV ausgelegt. Damit lässt sich ein MP3-Player betreiben. Mit dem ersten Teiler, gebildet aus dem Längswiderstand von 68k und der Parallelschaltung aus Poti und 47k ist eine Eingangsempfindlichkeit von rund 450mV (Kassettendeck, Tuner) erreicht und mit 100k längs und 12k parallel zum Poti kommen wir auf rund 1,5V, was für einen CDP vernünftig ist. Natürlich sind auch andere Dämpfungen denkbar, wobei ich immer auf eine Eingangsimpedanz in der Grössenordnung von 100k geachtet habe.
Nun könnte man natürlich sagen, dass eine Dämpfung was schlechtes sei, weil damit der Störabstand verringert werde. Dies ist zunächst mal richtig. Aber wir haben ja da auch den Lautstärkeregler, der auch nichts anderes als eine variable Dämpfung ist und damit das gleiche Problem darstellt. Und darüber hat sich auch noch niemand aufgeregt. Und mit der Wahl der Röhren habe ich nicht nur da ein Rausch-Minimum angestrebt, sondern auch die Wahl von Widerständen mit kleinen Werten ermöglicht, was das Rauschen günstig beeinflusst.
Beim Klangregler kommt wie erwähnt eine Pentode zum Einsatz, welche einerseits linearer ist als die bekannte EF86, andererseits im Rauschen auch nicht schlechter da steht und letztlich einen niederohmigen, "belastbaren" Ausgang ergibt.
Die Schaltung des Klangreglers ist prinzipiell bekannt. Verändert habe ich die Höhenregelung, indem das Höhen-Poti gegenüber dem Bassregler genau anders rum funktioniert. Bei Linksanschlag (nach dem Schaltbild) werden die Höhen abgesenkt, rechts angehoben, während die Bässe links angehoben und rechts abgesenkt werden. Dies ist bei der Verdrahtung der Regler zu beachten, damit am Schluss beide gleichsinnig reagieren. Das spielt aber höchstens dann eine Rolle, wenn die Regler auf einem Print direkt eingelötet werden. Bei Verdrahtung im wörtlichen Sinne können die Drähte immer umgelötet werden.
Die Verstärkung dieser Schaltung ist im Mittel 0dB, es kommt also das Selbe raus wie rein geht. Natürlich, wenn wir anheben oder absenken verändert sich der Pegel, aber das verkraften alle Stufen der Schaltung. Zu beachten ist, dass von den Röhrenanoden zu den weiteren Bauteilen der ganzen Klangreglerschaltung keine Koppelkondensatoren verbaut sind. Damit stehen die Regler unter Gleichspannung! Es macht daher Sinn, die Potis isoliert zu montieren und generell Potis mit Kunststoffachse zu verwenden! Natürlich könnte man Koppelkondensatoren zusätzlich einbauen, aber das macht keinen wirklichen Sinn. Um das Kratzen der Potis zu verhindern muss eh ein Koppel-C zum Gitter der EF184 geführt und ein eigener Gitterableitwiderstand eingesetzt werden.
Nach der EF184 folgt das Balance-Poti, das bei Mittelstellung eine Pegelabsenkung von rund 1,4 ergibt. Dies bedeutet, dass am Endanschlag (Dämpfung Null) um 1.4 mal mehr anliegt als bei halber Reglerstellung. Dieser Faktor entspricht rund 3dB und damit wird erreicht, dass sich die Gesammtlautstärke nicht wesentlich ändert.
Der Ausgang des Gerätes wird durch den Katodenfolger mit der E88CC gebildet. Es braucht nicht befürchtet zu werden, dass dieses gemeinsame Nutzen einer Doppeltriode für die zwei Kanäle das Übersprechen verschlechtern könnte. Eine Kopplung könnte zwischen den beiden Anoden entstehen, aber da ja die Anoden eh tonsignalfrei sind ergeben sich keine negativen Einflüsse.

Zu diesem Vorverstärker gehört zwangsläufig das Netzteil. Da ich es auch für den Betrieb der Zuastzgeräte Phone-Amp und Entzerrerverstärker (RIAA) geplant habe muss es etwas umfangreicher ausfallen. Um trotzdem nicht unnötig viel zu investieren sind die Speisungen des RIAA (inkl. Heizung) und des Phone-Amp nur im Ansatz vorhanden. Man kann so z.B. die Zusatzgeräte nachträglich anbauen, ohne dass das eigentliche Netzgerät verändert werden müsste. Und zumindest beim RIAA werden keine Wechselspannungs-Speisungen zugeführt um zu verhindern, dass da unkontrolliert Brumm entsteht.
Netzteil
Grundlage des Netzteils ist der Trafo Welter N2. Dieser bietet die "Anodenwicklung" mit (unter anderem) 275V und 0.2A. Dies ergibt eine Gleichspannung von 388V und 140mA. Aus diesem Grund sind ALLE in der Anodenversorgung eingesetzten Elkos mit 450V Spannungsfestigkeit vorzusehen!
Die ganze Schaltung konsumiert rund 130mA, sodass der Netztrafo an der Anodenwicklung gerade ausgelastet ist. Im Netzteil wird die Spannung von 275V mit dem Gleichrichter KBU807G gleichgerichtet und mit 2 x 470 Mikrofarad geglättet. Die entstehende Spannung von 388V wird einerseits dem Phone-Amp über eine entsprechende Buchse (XLR 4W) zugeführt, andererseits auch zwei Siebketten, einmal bestehend aus 820 Ohm und 220 Mikrofarad für die beiden Kanäle des RIAA, andererseits über eine gleiche Siebung für den Line-Teil. Diese Spannung wird anschliessend nochmals kanalgetrennt über 2k und 220 Mikrofarad gesiebt.
Im RIAA wird eine kanalgetrennte Siebung vorgenommen und im Phone-Amp wird ebenfalls eine weitere Siebung eingebaut, allerdings für beide Kanäle gemeinsam.

Neben dieser Spannung liefert der Trafo noch 14.5V 2A und 6,3V 4A. Die 6,3V dienen sowohl dem Line-Teil als auch dem Phone-Amp als Heizung. Bezeichnet sind die Ausgänge jeweils mit fa und fb (f = Heizfaden). Der Heizstrom auf dieser Wicklung beträgt im Maximum 3.1A.
Die Spannung 14.5V (2A) wird ebenfalls mit einem Gleichrichter KBU807G gleichgerichtet und über 22'000 Mikrofarad geglättet. Dabei steht eine Spannung von 20V und ein Strom von 1.4A zur Verfügung. Diese Spannung wird direkt über den D-Sub-Stecker D9W dem RIAA angeboten. In diesem Gerät wird dann die Stabilisierung auf 6.3V vorgenommen und zwar mit zwei Stabi, kanalgetrennt. Diese Spannung wird im Netzteil mit den Widerständen 22k und 150k auf rund 40V hochgelegt. Damit ist sicher gestellt, dass die Faden-Katodenspannung bei keiner Röhre des RIAA unzulässig überschritten wird.

Zu den Zusatzeinheiten gehören einmal der Kopfhörerverstärker (Phone-Amp) und der RIAA-Entzerrverstärker.
RIAA
Letzterer zeigt einige Besonderheiten. So sind generell mal klirr- und rauscharme Röhren im Einsatz. Die erste Stufe wird durch eine E88CC gebildet, deren Systeme parallel geschaltet sind. Damit verbessert sich in erster Linie der Rauschabstand um 3dB gegenüber nur einer Triode. Zweitens ist diese Röhre mit einer EC86 in Serie geschaltet und bildet damit eine Cascode-Schaltung. Da das Steuergitter der EC86 auf einer festen Spannung von rund 100V liegt kann sich beim Ansteuern der E88CC zwar deren Anodenstrom ändern, nicht aber (nennenswert) deren Anodenspannung. Damit hat der Durchgriff dieser Röhre keine Wirkung mehr und somit steigt die Verstärkung. Andererseits spielt bei der Katoden-Ansteuerung der EC86 deren Durchgriff auch kaum mehr eine Rolle, sodass letztlich nur der sich ändernde Anodenstrom übrig bleibt, der am Arbeitswiderstand (Ra der EC86 von 9.09k) die Ausgangsspannung und damit die Verstärkung generiert. Diese kann mit etwa 0,9x S x Ra angenommen werden. Da die beiden Systeme der E88CC parallel liegen addieren sich die beiden Steilheiten zu rund 20mA/V. Damit wird die Verstärkung auf etwa 160 zu liegen kommen. Der Vorteil ist also die Verstärkung, welche jener einer Pentode vergleichbar ist, ohne aber deren Rauschen zu übernehmen.
An diese Cascode-Schaltung schliesst sich ein normaler Verstärker mit einer EC86 an. Die erste EC86 muss den Strom beider Trioden der E88CC übernehmen können, was sie mit 12mA problemlos schafft. Auch die zweite EC86 arbeitet mit diesem Strom, sodass sie niederohmig genug ist, den nachfolgenden Verstärker und das RC-Glied der Entzerr-Gegenkopplung zu treiben.
An diesen ganzen Schaltungen kann man nun so einiges berechnen, besonders die RC-Glieder der Entzerrung. Da betrachten wir zunächst den Eingang der Schaltung. Der Gitterableitwiderstand der E88CC beträgt 47k, was dem optimalen Abschlusswiderstand des Tonabnehmersystems entspricht. Nun gibt es neben den drei bekannten Entzerrungs-Zeitkonstanten noch eine vierte mit der Grenzfrequenz von 20Hz (7958 Mikrosekunden). Diese dient der Rumpelunterdrückung und wird bei dieser Schaltung aus den 47k Gitterableitwiderstand und 168nF am Eingang gebildet. Da dies kein gängiger Wert ist ist er aus 18nF und 150nF zusammengesetzt.
Gegeben sind weiter die Zeitkonstanten mit 3180 Mikrosekunden, 318 Mikrosekunden und 75 Mikrosekunden. Nur brauchen wir in der Praxis nicht die Mikrosekunden, sondern den Frequenzverlauf. Und wir brauchen zu allererst eine Verstärkung. Und da wir vereinfacht davon ausgehen können, dass die Verstärkung bei 1kHz durch die C nicht beeinflusst werden können wir eine gewünschte Verstärkung annehmen. Diese habe ich mit 200 festgelegt.
Betrachten wir die Entzerrung, so haben wir da 2nF und 37.4k (dies ergibt die Entzerrung von 75 Mikrosekunden). Aus den 37.4k zusammen mit den 182 Ohm des Katodenwiderstandes der E88CC ergibt sich eine Verstärkung von etwa 200. Und da die Cascode etwa 160 fach verstärkt und die zweite EC86 rund 53 fach ergibt dies eine totale Leerlaufverstärkung von 8450 der ganzen Röhrenkette.
Damit das Rechnen etwas einfacher wird nehmen wir erst mal eine Eingangsspannuing von 10mV an, was bei einer Verstärkung von 200 (bei 1kHz) eine Ausgangsspannung von 2000mV ergibt.

Bei einer tatsächlich möglichen Verstärkung von 8450 müsste die Gitter-Katodenspannung der E88CC lediglich 0.2367mV sind.

Wir können also über den Gegenkopplungswiderstand einen Strom vom Ausgang zurück schicken, welcher am Rk von 182 Ohm eine Spannung von 9.763mV erzeugt. Das wäre mit besagten 37.4k erreicht. Und damit ist klar, dass die oberste Zeitkonstante von 75 Mikrosekunden mit einem Kondensator von 2nF parallel zu den 37.4k erreicht ist.
Die nächste Zeitkonstante ist 318 Mikrosekunden und diese wird gebildet aus einem Kondensator, welcher in Reihe zu den 37.4k liegt. Rechnerisch müsste dies 8.503nF sein. Diesen Wert kann man nicht kaufen, sondern nur zusammensetzen. Ich habe 13.9nF mit 22nF in Reihe geschaltet. Die 13.9nF sind 10nF + 3.9nF parallel. Und Kondensatoren in Reihe schalten rechnet sich gleich wie Widerstände parallel. Am einfachsten geht dies über den Kehrwert. Wir brauchen 8.503nF. Der Kehrwert ist 0.11761. Und wir haben schon 13.9nF. Da ist der Kehrwert 0.0719424. Was bleibt ist folglich 0.0456676. Und dessen Kehrwert wäre 21.8974nF. Folglich liegen wir mit 22nF nicht weit vom Ziel.

Jetzt hätten wir zwei Zeitkonstanten und die gewünschte Verstärkung im Mittelteil von 200. Bliebe also noch zu berechnen, wie gross die Verstärkung bei den tiefen Frequenzen sein muss und das ist im Grunde ganz einfach: 318 Mikrosekunden ergeben eine Grenzfrequenz von 500Hz (-3dB) und damit sind 3180 Mikrosekunden 50Hz -3dB. Also wäre der letzte Widerstand 10 mal so gross wie die 37.4k. Das würde dann stimmen, wenn die vorher berechnete Gitter-Katodenspannung gleich bleiben würde. Dem ist aber nicht so, denn wir brauchen bei den Tiefen eine Verstärkung von 2000. Natürlich haben wir ja 8450, aber das ist noch lange nicht unendlich. Und das Rechnen mit Widerständen im 10fachen Abstand verlangt eine unendliche Leerlauf-Verstärkung. Also müssen wir nochmals rechnen, wie gross denn jetzt die Spannungen sein werden/dürfen/müssen.
Haben wir bei Verstärkung 200 am Katodenwiderstand noch eine Spannung von 9.7633mV gehabt, so sind es jetzt nur noch 0.7633mV bei einer Eingangsspannung von 1mV und nach wie vor 2V am Ausgang.
Wir haben jetzt die beiden Spannungen am Rk, nämlich 9,7633mV und 0,7633mV. Das gibt ein Spannungsverhältnis von 1:12.791. Und dies bedeutet, dass wir den zweiten Widerstand nicht einfach 10 mal so gross machen können wie den ersten (also keine 374k), sondern 37.4 x 12.791 = 478.4k
Logisch, dass jede beliebige Röhren- und Bauteiltoleranz in die Rechnung eingeht, dass sich sowas aber nicht wirklich berechnen lässt. Daher habe ich einen Widerstand von 475k eingesetzt.

Die entscheidenden Punkte sind nun berechnet und geklärt. Bleibt zunächst mal zu erwähnen, dass die Eingangskapazität (Last) den Frequenzgang eines Tonabnehmers beeinflusst. Es macht also Sinn, diese Kapazität anpassbar zu gestalten. Und da es unsinnig ist eine Vielzahl von Kapazitäten einzubauen habe ich parallel zum Eingangs-Cinch eine weitere Buchse angebracht, welche einen "Blindstecker" mit eingelöteter Lastkapazität aufnimmt. Zweitens gibt es am Ausgang einen Pegelsteller (Dämpfung), um die Lautstärke einigermassen den übrigen Anlagen-Komponenten anzugleichen. Vor dieser Einstellung ist eine Cinchbuchse direkt angeschlossen, welche eine Zuspielung erlaubt, um Platten auf PC (oder Band) zu überspielen.
Letztlich ist noch die Spannungsanpassung und Siebung der Anodenspannung (kanalgetrennt) zu erwähnen. Die hier eingesetzten Elkos müssen 450V spannungsfest sein.
Und an den Siebwiderständen sind Striche angegeben, welche römischen Zahlen entsprechen und die Belastbarkeit der Widerstände angeben. Dies gilt auch für alle übrigen Schaltungsteile
Zu erwähnen ist noch die Heizungs-Stabilisierung. Auch diese ist kanalweise getrennt und durch "hochgelegte" Festspannungsregler gelöst. Zum Einsatz kommen TO220-Festregler mit der Bezeichnung xx7805. In der gemeinsamen Masseleitung der beiden Regler sind zwei Dioden in Leitrichtung in Reihe geschaltet. Durch die Anlaufspannung von 2x 0.6 bis 0.7V wird (über die 5V Stabilisierung) eine Ausgangsspannung von 6.2 bis 6.4V und gleichzeitig eine ausgezeichnete Glättung erreicht. Die hier eingesetzten Elkos sollten 25V vertragen.
Noch kurzer Hinweis auf den D-Sub-Stecker. Dieser stellt die Speisungs- und Audioverbindung zum Vorverstärker her. Das verwendete Kabel sollte nicht länger als nötig sein und 8 Adern besitzen, sodass letztlich alle Pins verdrahtet werden können (auch wenn nicht alle gebraucht werden). Weiter sollte es eine Spannungsfestigkeit von mindestens 400V besitzen!
Kabel
Aufbaumässig ist darauf zu achten, dass die Röhren idealerweise mit Abschirmgittern oder -Bechern zu versehen sind, um Brummeinstreuungen zu vermeiden. Wird die Schaltung "sichtbar" aufgebaut und irgend ein Kabel (Netz oder Lautsprecher) liegt nahe an den Röhren so kann es zu brummen oder schwingen kommen. Dies wird mit (den leider hässlichen) Abschirmbechern verhindert. Ob es daher Sinn macht, dieses Teil offen aufzubauen ist fraglich.

Der letzte Teil umfasst den Kopfhörerverstärker. Da gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten, sowas aufzubauen. Ideal wäre theoretisch eine Schaltung ohne Ausgangstrafo, weil sowas generell die Qualität mindert. Jetzt haben wir aber nicht unbeschränkt "Anodenstrom" zur Verfügung. Und auch mit der Heizleistung können wir aus dem Netzteil nicht unbeschränkt umgehen. Würden wir eine Ausgangsstufe für 32 Ohm und 1mW ausrechnen, so müsste die Röhre mindestens etwa 17mA Ruhestrom ziehen. Möchten wir 5mW anbieten, so kämen wir auf einen Ruhestrom von mindestens 38mA. Mit dem vorgesehenen Ausgangstrafo bekommen wir einen Ruhestrom von knapp 17mA für 5mW am Ausgang. http://www.roehrentechnik.de/html/bastel-au.html .
Phone Amp
Und da ist dann noch eine Vorstufe darin enthalten mit Gegenkopplung und eine Gegentaktendstufe in Klasse AB, sodass sogar mehr als nur die 5mW zu erwarten sind. Da die Ausgangsspannung eigentlich "fest" ist (sie liegt bei maximal 1,8V) entstehen an den 32 Ohm des Kopfhörers immerhin 100mW! Natürlich ist die Leistung bei grösseren Impedanzen kleiner, nur ist bei Hörern von z.B. 300 Ohm deren Wirkungsgrad auch höher, sodass mit den zu erreichenden 10mW immerhin rund 110dB Lautstärke erzielt werden.
Als "Endröhren" kommt eine 6SN7 mit ihren beiden Trioden zum Einsatz. Vorgeschaltet ist eine ECC83 zur Vorverstärkung und Phasendrehung.
Die Gegentaktstufe hat den Vorteil, dass sich die Unlinearitäten der Endröhren teilweise kompensieren und damit der Klirr (bei Klasse A oder AB) verringert wird. Weiter kommt es nicht zu einer Vormagnetisierung des Trafos, weil die Ruheströme sich magnetisch aufheben. Auch dies reduziert den Klirr. Und letztlich ist eine Gegenkopplung vothanden, welche Klirr und Frequenzgang deutlich verbessern.
Zum Aufbau gibt es eigentlich wenig zu erwähnen. Vorgesehen habe ich am Vorverstärker-Ausgang einen XLR-3pol-Stecker und eine ebensolche Buchse am Phone-Amp für die Tonübertragung. Weiter besitzt der Phone-Amp einen 4 pol XLR-Stecker für die Speisung, die Masse und die beiden Heizleitungen. Im Gegensatz zum RIAA sind hier zwei getrennte Kabel vorgesehen, denn die Heizung der Röhren erfolgt über Wechselstrom. Würde man diese Leitung direkt parallel zum Ton führen könnte es zu Brummeinkopplungen kommen. Dies ist wie erwähnt beim RIAA kein Problem, weil da keine Wechselspannung innerhalb des einen Kabels geführt wird.
Natürlich könnte man statt des 3 pol XLR auch Cinchbuchsen verbauen, das bleibt jedem "Konstrukteur" überlassen. Ebenso kann man den Pegelregler am Eingang offen bedienbar anbringen oder ihn im Geräte-Innern einmal fest einstellen.
Die Speisung wird hier über einen Widerstand gesiebt (zusammen mit dem Netzteilelko, welcher 450V Spannungsfestigkeit besitzen muss) und auf 200V reduziert, weil eine höhere Speisespannung keinen Vorteil bieten würde. Dieser Widerstand muss eine Leistung von 10W übernehmen und ist entsprechend zu dimensionieren. Weiter sollte er NICHT auf einen Print montiert werden, sondern auf eine Lötleiste, weil er bei Printmontage mit den kurzen Anschlussdrähten die Printplatte überhitzen kann. Wird er auf einer Lötleiste montiert, so sollen die Anschlussdrähte möglichst nicht gekürzt werden, um die Wärmeleitung zu verringern und die Drähte sind um die Lötaugen so zu schlingen, dass sie selbst ohne Lötung sicheren Kontakt geben würden. Oder es wird gleich ein Widerstand mit Kühlmöglichkeit verwendet. Dieser kann auf das Chassisblech geschraubt werden.
10W
Wie die Ausgestaltung der Geräte erfolgt bleibt jedem Konstrukteur überlassen. Sicher ist, dass wir mit dem obigen Vorschlag ein Gerät bekommen, das sich nicht vor Fertiggeräten zu verstecken braucht, nicht mal preislich. Wenn ich das Material so überschlägig rechne (ohne Kabel, Mechanik und Gehäuse) so komme ich auf folgende Beträge:

Line-Teil mit Netzteil zusammen ca. € 320.00
RIAA € 130.00
Phone-Amp € 150.00
D1675
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2012, 21:25
Wirklich großartig was du immer veröffentlichst! Ich habe wirklich großen Respekt davor.

Nur finde ich schade dass du solche Röhren wie die EC86 verwendest. Keine Frage, es ist eine sehr gute Röhre mit sehr guten Daten und Messwerten.
Das Problem ist nur das man die Röhre nicht mehr neu kaufen kann und auch gebraucht gibt es da nicht so große Bestände. Solche Röhren wie ECC83 kann man halt überall kaufen.

Aber das ist keine Kritik zur Schaltung, nur meine Meinung.

Gruß,
Michael
8bitRisc
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2012, 01:11

Und auch wenn man eigentlich den Klangregler nicht braucht, es könnte ja sein, dass er doch mal Sinn macht

Ja, das sehe ich auch so. Ich habe mir eine Vorstufe in Röhrentechnik ohne Klangregler gebaut. Leider Meine ELV-RV100 Endstufe macht unten schon mächtig Druck. Da würde ich schon mal ganz gerne an einem Baßregler nach links drehen.

Gruß Johannes
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Feb 2012, 09:56

D1675 schrieb:
Wirklich großartig was du immer veröffentlichst! Ich habe wirklich großen Respekt davor.

Nur finde ich schade dass du solche Röhren wie die EC86 verwendest. Keine Frage, es ist eine sehr gute Röhre mit sehr guten Daten und Messwerten.
Das Problem ist nur das man die Röhre nicht mehr neu kaufen kann und auch gebraucht gibt es da nicht so große Bestände. Solche Röhren wie ECC83 kann man halt überall kaufen.

Aber das ist keine Kritik zur Schaltung, nur meine Meinung.

Gruß,
Michael

Da hast Du natürlich recht. Man könnte tatsächlich die EC86 durch die EC88 ersetzen (wenn man mit der geringeren Verstärkung klar kommt). Oder halt alles auf wirklich andere Typen umstricken. Nur kommen wir mit einer ECC83 nicht zum gleichen Ziel wie mit der EC86, da passt dann der Ri nicht und der Klirr schon gar nicht.
Ich sags mal so: Wenn man etwas in der Richtung bauen will, so ist halt etwas "Initiative" gefragt. Es gibt sicher alte Radiohändler, die solche Röhren noch an Lager haben.
http://www.die-wuestens.de/dindex.htm hier bin ich auf alle Fälle fündig geworden.
Jedenfalls würde ich es (zumindest für mich) schade finden, die ganze Arbeit auf sich zu nehmen um etwas zu erschaffen, das ganz knapp ein "genügend" erreicht.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Feb 2012, 16:22
RIAA 2.2012
Line 2.2012
Erstens habe ich nun die EF184 und die EC86 durch E88CC ersetzt und zweitens ist mir bei der Gelegenheit ein Fehler aufgefallen.

Beim Berechnen der Schaltung habe ich beim Katodenfolger-Ausgang falsche Röhren-Daten erwischt (ursprünglich hatte ich einen anderen Typ im Sinn). Nachfolgend die korrigierten Werte für Rk und den eigentlichen Arbeitswiderstand in der Katode. Diese betragen richtigerweise 200 Ohm für den Katodenwiderstand und 20k 2W für den Arbeitswiderstand in der Katode.

Und weil ja wie von Michael erwähnt EC86 kaum mehr zu bekommen sind habe ich die ganze Geschichte auf E88CC umgezeichnet und auch entsprechend neu berechnet.
Gänzlich neu ist die Cascode-Schaltung im Klangregler statt der EF184. Und beim RIAA ist durch die geringere Verstärkung der E88CC gegenüber der EC86 die Bassentzerrung angepasst.
pelowski
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Feb 2012, 17:37

richi44 schrieb:

...Gänzlich neu ist die Cascode-Schaltung im Klangregler statt der EF184...

Hallo richi,

bisher hatte ich immer geglaubt, dass eine Kaskode ja für die HF-Technik erfunden wurde, um bei entsprechend hohen
Frequenzen die Rückwirkung über die A->G -Strecke der Kb-Stufe deutlich zu vermindern.

Welche Vorteile siehst du in der NF-Technik?

Grüße - Manfred
peterpantau
Stammgast
#7 erstellt: 04. Feb 2012, 20:06
Hey,
man könnte doch die EC86 durch eine PC86 (und die gibt es zu hauf) ersetzen.

Grüße
peterpantau
pelowski
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Feb 2012, 00:36

peterpantau schrieb:
...man könnte doch die EC86 durch eine PC86 (und die gibt es zu hauf) ersetzen.

Hallo,

ja, könnte man. Man muss nur die 3,8V für die Heizung irgendwie bereitstellen. Die Röhre wurde ja für
Serienheizung 300mA entwickelt.
Der einfachste Weg wäre wohl, 6,3V gleichzurichten und dann mit einen LM317 3,8V bereitzustellen.

Andererseits findet man in der Bucht viele EC86. Auch E86C (LL-Röhre) werden etliche angeboten.

Grüße - Manfred
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Feb 2012, 13:59
Bei einer Triode hast Du bekanntlich den Durchgriff. Das bedeutet, dass (bei der ECC83 mit Mü 100) eine Anodenspannungsänderung von 100V die gleiche Wirlkung auf den Anodenstrom hat wie eine Gitterspannungsänderung von 1V. Bei der E88CC (mit Mü von 33) wäre es dUa 33V = dUg 1V.

Wenn wir eine zweite Triode "oben drauf" pflanzen und deren Gitter auf eine feste Spannung legen, so sieht die untere Anode eine nahezu konstante Spannung. Haben wir (dank Serieschaltung) einen Anodenstrom von z.B. 1mA, so könnte sich zwar Ua der oberen um 100V ändern, damit diese 1mA aber unverändert bleiben, wäre die obere Katode = die untere Anode auf 1V stabil. Also kann man Ua der unteren als stabil bezeichnen und damit gibt es Verhältnisse wie bei der Röhrenkennlinie Ia/Ug. Wir haben also die Steilheit wie bei besagter Kennlinie.

Weiter ist Ri bei einer Schaltung davon abhängig, wie gross Rk ist. Ri' ist also Ri + (mü x Rk) x Ri.
Nehmen wir die obere Röhre, so ist deren Rk = Ri der unteren. Und damit würde Ri der oberen: Ri' = Ri (der oberen) + (mü x Ri = Rk der oberen) x Ri werden. Bei einer ECC83 kämen wir somit auf
(Ri = 80k, Mü = 100, S = 1.25mA/V) 80 + (100 x 80) x 80 = 640'080k
Rechnen wir nun mal die Verstärkung aus und nehmen einen Ra von 200k, so wird V = (S x Ri' x Ra) : (Ri' + Ra) = (1.25 x 640080 x 200) : 640280 = 249.9219. Würden wir vereinfacht S x Ra rechnen, ergäbe dies 1,25 x 200 = 250.
Und rechnen wir das Selbe bei einer Cascode mit zwei Trioden der E88CC, so haben wir da folgende Vorgaben: Ri = 2.64k, Mü = 33, S = 12.5mA/V. Als Ra nehmen wir mal 10k an. Dann sieht die Rechnung so aus:
Ri' = Ri + (Mü x Rk) x Ri. = 2.64 + (33 x 2.64 = 87.12) x 2.64 = 232.6368k
Und V = (S x Ri' x Ra) : (Ri' + Ra) = 12.5 x 232.6368 x 10 (=29079.6) : 242.6368 = 119.84826.
Das gibt eine geringe Verschlechterung gegenüber der vereinfachten Rechnung von V=SxRa, denn dies ergäbe ja 125.

Es ist also offensichtlich, dass dadurch, dass der Ri der unteren Röhre den Rk der oberen bildet deren Ri deutlich ansteigt und damit in die Region einer Pentode kommt. Oder man kann auch sagen, dass die untere Anode, die obere Katode und das obere Gitter zusammen eine art "Schirmgitter" spielen und so den Durchgriff wie bei einer Pentode verringern. Der grosse Vorteil ist aber, dass Rauschen, das zwischen der Anode der unteren und jener der oberen Röhre gebildet wird in der oberen Katode eine entsprechende Steuerspannung entstehen lässt, welche diesem Rauschen entgegen wirkt. Im Klartext: Man bekommt das Rauschen der einzelnen Triode mit der Verstärkung einer entsprechenden Pentode.

Das Rauschen ist nun so eine Sache: Im Datenblatt ist ein äquivalenter Rauschwiderstand angegeben. Ein Widerstand von z.B. 200 Ohm entwickelt eine Rauschspannung von rund -130dBU, was rund 245 Nanovolt bei einer Messbandbreite von 20kHz entspricht.
Lese ich also von R äq. so könnte ich von dieser Spannung ausgehen. Nur gilt die Messung bei der Röhre nur für die angegebene Frequenz (z.B. 200HMz) und den defineirten Bereich (wenn überhaupt angegeben!). Bei NF kann das Rauschverhalten total anders sein und damit ist nicht gesagt, dass die E88CC mehr oder weniger rauscht als eine ECC83! Und da laut Datenblatt eine EF86 ein vergleichbares Rauschen zur ECC83 liefert könnte man hergehen und sagen, dass eine EF86 ihren Dienst genau so verrichten könnte... Nur ist der Ri und der Ra der EF86 wesentlich höher, sodass die Klangregler Rückwirkungen hätten, welche bei einem Ra von 10k nicht wirksam werden.

Und noch die Frage der PC86:
Ich habe hier einen Netztrafo gefunden, welcher sinnvoll zu verwenden wäre. Wenn ich jetzt aber statt der EC86 PC86 einsetze, so ist Parallelheizung nicht möglich, weil ich einen letztlich zu hohen Strom ziehen müsste.
Ich müsste also entweder pro Kanal im RIAA eine E88CC und zwei PC 86 einsetzen oder noch besser jeweils die zwei PC86 eines Kanals in Serie und die Kanäle parallel und die beiden E88CC der beiden Kanäle parallel. Dann ergäbe dies einmal 6.3V 0.6A für die E88CC, betrieben mit einem hochgelegten 7805 Stabi und einmal 7.6V 0.6A für die total 4 PC86 des RIAA über einen 317er stabilisiert.
Jetzt fehlt einfach noch die 7.6V Wicklung für die PC86 des Line-Teils. Dies könnte man (unter Einrechnung der Gleichrichter-Anlaufspannung von 1.3V) mit einer Gleichrichtung der 6.3V Heizspannung erreichen.
D1675
Inventar
#10 erstellt: 05. Feb 2012, 14:30
Danke für die Korrektur, ich bin begeistert!

Wenn man jetzt die Klangkorrektur weglassen möchte, muss man dann einfach den roten Teil, wie ich eingezeichnet habe wegschneiden?

Röhren-Vorverstärker

Also Anode der ersten Röhre wird mit einem 100µF Kondensator an das Gitter der zweiten Röhre angeschlossen?

Braucht man keine Rückkopplung?

Gruß,
Michael
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Feb 2012, 16:03
Wenn Du nur die Lautstärkeregelung und die Grundverstärkung willst, ohne Balance, könnten wir selbst diesen Faktor von 1,4 einsparen (macht natürlich nicht viel aus!). Es wären dann tatsächlich wie von Dir eingezeichnet die 100 Nano-Farad (nicht Mikrofarad!) welche von der ersten Anode ans zweite Gitter gehen.
Eine weitere Gegenkopplung ist nicht nötig, denn die erste Stufe mit ihrer hochgelegten Katode stellt schon eine Strom-Gegenkopplung dar.
pelowski
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Feb 2012, 16:10
Hallo Richi,
danke für deine verständliche und ausführliche Erklärung.

Was das Rauschen betrifft, so sieht man ja des öfteren, dass Röhrenbastler meinen, wenn der Räq
niedrig angegeben wird, dass man damit automatisch rauscharme NF-Vorstufen bauen kann.

Wie du schon richtig sagst, bezieht der Räq sich ja immer auf den bei der Entwicklung der Röhre
vorgesehenen Einsatzbereich.
Sicherer (es sei denn, man hat entsprechende Erfahrungen und Messungen) ist daher m.M. der Einsatz
von Röhren die auch für NF entwickelt wurden wie ECC83, EF86, EF12k ...
Gerade die hochgelobten ECC88 (E88CC, 6922..) sind - trotz Spanngitter - oft recht klingempfindlich.

Grüße - Manfred
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 06. Feb 2012, 17:43
Heizung PC86
Hier noch der Nachtrag zur PC86. Diese ist tatsächlich noch in genügenden Stückzahlen vorhanden und auch sehr preisgünstig zu finden. Und mit dem oben gezeigten Stabi (muss natürlich auch isoliert auf den Kühlkörper), der einen 7805 ablöst bekommen wir die 7.8V für die Heizung zweier PC86 in Serie. Dieser Stabi liefert somit die Heizspannung für alle PC86 des RIAA-Entzerrvorverstärkers.

Im Line-Teil bleiben die E88CC!
D1675
Inventar
#14 erstellt: 10. Feb 2012, 20:31
Hallo,

welche Spannungsfestigkeit müssen die Folienkondensatoren in der Line Stufe haben? Ich kann mir das nie merken. Wahrscheinlich 350V Gleichspannung?

Gruß,
Michael
peterpantau
Stammgast
#15 erstellt: 10. Feb 2012, 21:54
Hey,
ist es mit der E88.. als Katodenfolger möglich auch Entfernungen von etwa 10 Meter zu Überbrücken?,
oder wäre es mit eine 12B4A ehe möglich?, oder ist das einfach "Wurscht"?

Grüße
peterpantau
richi44
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 11. Feb 2012, 11:05
Die 12B4 ist im Grunde eine interessante Röhre. Die Angaben im Datenblatt sind zwar etwas mager, aber die Röhre könnte offensichtlich so einiges liefern, jedenfalls auf den ersten Blick.

Setzen wir zunächst die Betriebsspannung auf 300V fest (weil ich das im Verstärker so angenommen habe) und zeichne ich in die Kennlinienschar (Ia/Ua) die Arbeitsgerade von 10k, so bekomme ich bei einer Ua von 150V einen Anodenstrom von 15mA. Das erscheint mir ein brauchbarer Wert
.
Aus den Daten ist folgendes ersichtlich: S = 6.3mA/V und Ri = 1.03k. Daraus ergibt sich Mü mit 6.5 und die Verstärkung wird 5.2.
Rechnen wir Ri der Röhre (1.03k) parallel dem Arbeitswiderstand von 10k, so wird der gesammte Ri rund 900 Ohm. Und als Katodenfolger können wir diesen Ri durch die Verstärkung teilen, um den tatsächlich wirksamen Ri zu bekommen, welcher Einfluss auf die Kabel-Wirkung hat. Wir rechnen also 900 Ohm / 5.2 = 173 Ohm.
Für dieses Ergebnis bekommen wir einen um rund 8mA höheren Anodenstrom und einen um 0,6A höheren Heizstrom. Und das pro Kanal gerechnet!

Stellen wir diese Rechnung bei der E88CC an, so haben wir zwar einen Ri der Röhre von 2,75k und einen Ra von 20k, andererseits bekommen wir eine Verstärkung von 29, sodass der massgebende Schaltungs-Ri rund 83.4 Ohm sinkt.

Und rechnen wir mal mit einer Lastkapazität von 1nF (bei 10m Leitung würde ich nicht gerade das schlechteste = hochkapazitive Kabel verwenden!) so ist der Pegelabfall bei der 12B4 bei 20kHz 0.0021dB, bei der E88CC aber nur 0.0005dB.

Konkret: Diese 12B4 bringt nichts, was die E88CC nicht mindestens genau so gut kann, sie braucht mehr Heiz- und Anodenleistung und so oder anders ist die Belastung durch die Kapazität kein Thema.
D1675
Inventar
#17 erstellt: 13. Feb 2012, 20:08

D1675 schrieb:
welche Spannungsfestigkeit müssen die Folienkondensatoren in der Line Stufe haben? Ich kann mir das nie merken. Wahrscheinlich 350V Gleichspannung?

Kann mir keiner helfen?
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 14. Feb 2012, 16:05
Im Maximum kann die Leerlauf-Spannung des Netzteils am Kondensator anliegen,hier also rund 400V.
D1675
Inventar
#19 erstellt: 14. Feb 2012, 18:19
Ich meine die Folienkondensatoren im Signalweg, nicht die Siebelkos im Netzteil.
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 15. Feb 2012, 10:57
Die meine ich auch!
Wenn das Netz eingeschaltet wird steht an den Röhrenanoden die volle Betriebsspannung, welche der Gleichrichter zusammen mit den Elkos aus der Trafospannung "zaubert". Dies, weil ja die Röhren noch nicht warm sind und daher kein Anodenstrom fliesst, folglich kein Spannungsabfall an den Arbeitswiderständen entsteht.
Und daher ist dies die Spannung, welche maximal am Koppelkondensator anliegen kann und er folglich auch zu verkraften hat!
D1675
Inventar
#21 erstellt: 16. Feb 2012, 17:25
Danke dir Richi!

Was noch interessant wäre:

- Welchen Ausgangswiderstand hat der Vorverstärker, oder habe ich das überlesen? Welche Kabellängen kann der antreiben?

- Warum liegen im Netzteil gleich zwei Elkos nacheinander parallel? Es heißt doch normal CRC Schaltung, also müsste ein Widerstand dazwischen sein, um eine bessere Siebwirkung zu ermöglichen?
richi44
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 16. Feb 2012, 17:58
Der Ri liegt unter 100 Ohm und damit sind 10m normale abgeschirmte Leitung möglich.

Natürlich haben wir mit einer CRC-Schaltung eine bessere Siebung. Nur gehen wir hier davon aus, dass die Betriebsspannungen an den Schaltungsteilen stimmen sollten, unabhängig davon, ob ich neben dem Line-Teil auch einen RIAA und/oder einen Kopfhörerverstärker anschliesse. Würde ich also zwischen die beiden Elkos einen Widerstand einfügen, der das Brummen reduziert, hätte ich einen unterschiedlichen Spannungsabfall, je nach Ausstattung.
Ich habe erstens im Line-Teil eine zweistufige Siebung nachgeschaltet, welche schon mal eine Brummdämpfung von 90dB ergibt. Im RIAA ist die Brummdämpfung 96dB und im Kopfhörerteil 64dB. Die Brummspannung am Netzteil selbst liegt bei rund 1V.

Jetzt ist es nicht nur die "Verbrummung" der Speisung, welche eine Rolle spielt, sondern auch die Schaltung selbst. Haben wir eine gegengekoppelte Schaltung (und das ist hier durchgängig der Fall) so wird der Brummeinfluss der Betriebsspannung durch diese Gegenkopplung wiederum stark reduziert. Würden wir dagegen nicht gegengekoppelte Schaltungen verwenden, so wäre die Brummwirkung der Speisung letztlich um mindestens 30dB stärker. Wenn wir nun (um die Speisung relativ lastunabhängig zu halten) einen Widerstand von lediglich 10 Ohm zwischen die beiden ersten Elkos löten würden, so ergäbe dies eine Senkung der Brummspannung um rund 9dB.

Konkret: Man könnte. Zum Beispiel eine Drossel einbauen. Damit wäre es möglich bei praktisch stabiler Spannung den Brumm um z.B. 20dB abzusenken. Nur, wenn wir jetzt schon auf einem Brummlevel sind, der durch das Röhrenrauschen übertönt wird bringt jede weitere Siebungsmassnahme nichts mehr.
peterpantau
Stammgast
#23 erstellt: 20. Feb 2012, 21:15
Hey,
könnte man die E88CC nicht ebenfalls durch PCC88 Ersetzten?
Dadurch wurde sich das Problem mit unterschiedlichen Heizspannungen erledigen,
man Heizt einfach in Serie.

Grüße
peterpantau
pelowski
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 20. Feb 2012, 22:01

peterpantau schrieb:
...Dadurch wurde sich das Problem mit unterschiedlichen Heizspannungen erledigen,man Heizt einfach in Serie.

Hallo,

trotzdem muss dann die Summe der Heizspannungen der Röhren bereitgestellt werden.

Wenn es genau sein soll: P-Röhren sind auf den richtigen Strom (300mA) spezifiziert.

Grüße - Manfred
peterpantau
Stammgast
#25 erstellt: 21. Feb 2012, 21:48
Hey,
das ist doch klar, aber mit einem Konstantstromregler doch kein Problem.
Notwendige Heizspannungen sind zu berücksichtigen, auch das ist klar.

Grüße
peterpantau
tsaG1337
Stammgast
#26 erstellt: 19. Jun 2012, 16:43
Hallo,

Ich würde gerne alle 3 Module mit E88CC aufbauen. Wäre esöglich das ganze auf Platinen zu realisieren? Ich baue meinen Verstärker in Modulbauweise auf, daher wäre das ganze enorm praktisch.

Hat eventuell schon jemand mal das ganze auf Platinen gemacht bzw. Hat es gelayoutet?

Grüße

Patrick


[Beitrag von tsaG1337 am 19. Jun 2012, 16:47 bearbeitet]
Rob_auch_hier
Neuling
#27 erstellt: 30. Jun 2012, 13:12
Hallo,

neu hier und gleich eine Frage, die mir die Suche bisher nicht beantwortet hat. Denke aber, in diesem Thread passt sie ganz gut.

Angenommen, man baut sich den Röhrenvorverstärker in einzelnen Gehäusen auf, z.B. um das Netzteil in gebührender Entfernung aufzustellen, oder weil man den Phono-Teil erst zu einem späteren Zeitpunkt realisieren will. Und dann möchte man natürlich die Module mit den nötigen Speisespannungen für Anoden und Heizung versorgen. Weiterhin hätte man gerne die Möglichkeit, die einzelnen Module leicht vom Netzteil zu trennen, sei es zur Reparatur/Weiterentwicklung oder weil man sie nicht mehr benötigt. Und schlussendlich hat der Haushaltsvorstand noch ästhetische Einwände gegen allzu unschöne Steckverbindungen...

Somit ergibt sich für die Stecker und Kabel folgendes Lastenheft:
- Ausreichende Spannungsfestigkeit
- Ausreichende Stombelastbarkeit für die Heizungen
- Ausreichende Anzahl an Pins (eventuell variabel, je nach dem ob Masseleitungen für Heiz- und Anodenleitungen getrennt geführt werden sollen). Eventuell unterschiedliche Stecker für unterschiedliche Geräte, damit keine Verwechslung passieren kann. Auch der Schutzkontakt sollte nicht vergessen werden, denn wir wollen ja alle Gehäuse absichern...
- 'ansprechende' Optik (D-Sub sieht beispielsweise etwas zu 'Compterlastig' aus )

Wer hat Realisierungsvorschläge?

Schöne Grüße, Rob
Garak359
Stammgast
#28 erstellt: 30. Jun 2012, 14:14
Wühl dich mal durch die Rubrik Industiresteckverbinder. Da gibts einiges was in Frage kommt. Klein sind die aber dann alle nicht. Und für den PE und hohe Spannungen und Ströme kommen wohl XLR Verbindungen nicht in Frage.. zumal da ja auch potentielle Verwechslungsgefahr bestünde.

Gruß
Christoph
richi44
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 30. Jun 2012, 14:55
7 polige Neutrik XLR vertragen 7,5A und haben eine Durchschlagsfestigkeit von 1500V
Audio ist 3 polig, aber alle höheren Polzahlen sind eigentlich frei.
Rob_auch_hier
Neuling
#30 erstellt: 30. Jun 2012, 15:30
Hallo Christoph, hallo Richi,

Danke schon mal für die schnellen Antworten. Ich seh schon. Bin nicht der Einzige, dem es heute draußen zu heiß ist...

Bei Richelt auf der Seite war ich schon. Das war der eigentliche Grund für meine Frage. Die Industriestecker sind halt meistens entweder für den hohen Strom oder für die hohe Spannung ausgelegt. Würde ich beim Entwurf für Industrieanwendungen genauso machen. Und fürs Wohnzimmer sind sie auch nicht entworfen worden.

Zu den XLR hatte ich in den Datenblättern recht wiedersprüchliche Angaben gefunden. Der Strom war weniger das Problem als die Spannungsfestigkeit. Da ist dann von 'rated voltage' 250V ac bei 3-6 Polen und 125V ac ab 7 Polen die Rede, gleichzeitig aber von einer 'dielectrical strength' von 1500V dc und die dann ohne Einschränkung bei höheren Polzahlen.
Das hat mich ehrlich gesagt, ein wenig verwirrt.
Die möglichen Kabeldurchmesser bei den Steckern von 3-8mm sind aber auch nicht allzu üppig bemessen.
Preislich liegen die durchaus im Rahmen. An Verstärker/Phono/RIAA etc. muss ja keine Buchse. Da können die Kabel direkt angelötet werden. Ist also vielleicht mal einen Versuch wert.
Garak359
Stammgast
#31 erstellt: 30. Jun 2012, 15:43
Ok, das ist ja mal ne Ansage. Hab ich nicht gewusst (und daher garnicht genau nachgeschaut). Ich hätte da (für mich) auch zu viel Bedenken, da an die kleinen Pins Netzkabel anzulöten und auch bei den kleinen Abständen Netzspannung durch zu jagen. Wenn man dann noch nicht isolierte Steckergehäuse hat, wirds (gefühlt) nicht besser, auch wenn man die ja auch auf PE legen kann.


Gruss
Christoph


[Beitrag von Garak359 am 30. Jun 2012, 15:56 bearbeitet]
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