Ausgangsübertrager für Phono Vorverstärker

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ZackPlonk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Aug 2021, 14:21
Hallo zusammen,

ich habe eine selbstgebauten Röhren-Phonovorstufe. Das gute Stück ist so ausgelegt, dass die Gesamtverstärkung zwischen 40 und 60 dB anpassbar ist um sowohl MM und MC Tonabnehmer anschliessen zu können (Abschlussiderstände/Kapazitäten könne parallel zum Eingang gesteckt werden).

Bei 60 dB Verstärkung habe ich festgestellt, dass der Vorverstärker dann sehr empfindlich gegen Störungen auf der Masse wird. Insbesondere streut der Trafo der (Röhren-) Endstufe per Induktion auf das Verbindungskabel. Insbesondere, auf die Masse, die ja in beiden Kabeln einzeln verläuft aber in den Geräten jeweils zusammengeführt ist. Das bildet dann eine Induktionsschleife. Der Vorverstärker "sieht" am Eingang einen Potentialunterschied von vielleicht 0,05 mVSS und verstärkt den brav um den Faktor 1000 (60 dB) so dass am Ausgang dann 50 mVSS Brummsignal ankommen die dann gut hörbar sind.

Das ganze lässt sich stark abmildern, indem man die Masseverbindung nur einfach führt, so dass keine Schleife entsteht. Stellt das Problem aber nicht vollständig ab. Man kann das auch Simulieren wenn die Geräte komplett voneinander Getrennt sind indem man eine Schleife zwischen den Masseanschlüssen des Vorverstärkerausgangs legt und die Endstufe anschlatet. Es handelt sich hier definitiv nicht um eine klassische Erdungsschleife sondern Induktion auf die Masse des Vorverstärkers über das Kabel am Vorverstärkerausgang.

Was das Problem 100% abstellt ist ein Trennübertrager nahe am Vorverstärkerausgang. Damit ist die "verseuchte" Masse aus dem Verbindungskabel galvanisch vom Vorverstärkereingang getrennt und es herrscht Ruhe (wenn Ruhe herrschen soll). Ich komme dann auf einen Fremdspannungsabstand von mehr als 65 dB bei 60 dB Gain der Vorstufe bezogen auf den Ausgangspegel bei 1 kHz Signal mit 5 cm/s auf einer Test-LP.

Ich möchte nun dem Vorverstärker so einen Ausgang mittels Übertragern fest einbauen. Zusätzlicher Vorteil wäre dann, dass ich auch gleich einen symmetrischen Ausgang mit XLR Buchsen einbauen kann.

Ich tue mich schwer dabei herauszufinden, was die Kriterien sind, nach denen ich einen passenden Übertrager auswählen sollte. Es gibt da ja bei Lundahl, Jensen, Edcor usw... unzählige Varianten, die alle für Line Signale geeignet erscheinen aber unterschiedliche Impedanzen auf Primär- und Sekundärseite aufweisen. Worauf muss ich da achten?
Der Ausgang des Vorverstärkers hat eine Impedanz von 300 Ohm.
Der Pegel am Ausgang für ein 1 kHz Testsignal mit 5 cm/s von der Test-LP liegt bei etwa 0,35 V RMS (kommt natürlich auf Tonabnehmer und gewählte Verstärkung an).
Die Endstufeneingang hat eine Impedanz vom 50k.

LG
Lars
AndyGR42
Stammgast
#2 erstellt: 30. Aug 2021, 17:18
Sowas gibt es schon fertig:

https://www.reichelt...liger.de&PROVID=2464

https://www.reichelt...?&trstct=pol_5&nbc=1

Vermutlich wird es auch etwas mehr "audiophiles" geben.
Rolf_Meyer
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2021, 18:07
Moin Lars,


ch habe eine selbstgebauten Röhren-Phonovorstufe. Das gute Stück ist so ausgelegt, dass die Gesamtverstärkung zwischen 40 und 60 dB anpassbar ist um sowohl MM und MC Tonabnehmer anschliessen zu können


Die Königsklasse der (Röhren-) Verstärkerbaus... MC mit Röhren...

Ohne Kenntnis der Schaltung ist es schwer, eine Empfehlung auszusprechen. Einfach einen Trennübertrager hinten dran zu hängen, wird wohl kaum funktionieren...

Gruß, Matthias
ZackPlonk
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Sep 2021, 12:30
Moin,

zwei Dinge hab ich in Angriff genommen:

1. Die Masseführung am Ausgang war etwas suboptimal. Obwohl die Masse eigentlich überall sauber sternförmig zu einem Zentralpunkt geführt wird haben sich die Eingangs und Ausgangsbuchse jeweils pro Kanal eine Massebahn "geteilt". Ein "handelsübliches" Audiokabel mit zwei Masseadern kann dann zu einer Brummschleife werden wenn z.B. wie in meinem Fall ein Netztrafo mit eiinem Starken Feld dort eine Spannung induziert. Dan fliesst ein Strom über die Masse des einen Eingangs rein, am EIngang vorbei, durch den Sternpunkt, dann am anderen Eingang vorbei und dann durch den andren Ausgang wieder raus. (Und dann natürlich umgekehrt wenn das Magnetfeld die Richtung wechselt). Dabei fällt eine Spannung über den Einganswiderstand ab und die wird ordnungsgemäß mit 60 dB verstärkt.
Ich hab die Masseführung geändert und direkt zum Sternpunkt geführt. Dann ist das weg.
Fällt eben auch nur bei der sehr hohen Verstärkung auf.

2. Ich hatte ein gutes Angebot für zwei Lundahl 1527XL Übertrager bekommen. Mit denen hab ich dem Gerät dann zwei zusätzliche symmetrische Ausgänge mit XLR Buchsen gebaut. Das wäre jetzt nach Maßnahme (1) nicht mehr unbedingt notwendig gewesen, aber diie Übetrager waren schon unterwegs... Klanglich macht das keinen für mich wahrnehmbaren unterschied. Gemessen ist der Fremdsignalabstand (vor allem bzgl Rauschen) hinter den Übertragern noch mal einen winzigen Tick besser. Ist also ein nettes Gimmik, braucht man aber nicht unbedingt, wenn die Masseführung korrekt ist...

LG
Lars
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