Gibt es 8cm Chassis mit hohem Wirkungsgrad?

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DJ-Spacelab
Inventar
#1 erstellt: 28. Sep 2015, 11:29
Also zuerst einmal müsste ich vielleicht mal aufgeklärt werden was denn für ein 8cm Breitbandchassis ein guter Wirkungsgrad ist. Denn ich habe mir am Wochenende die Finger wund gesucht und überall etwas anderes gelesen und jeder Hersteller behauptet ein besonders Wirkungsgradstarkes Chassis zu haben. Vor allem bei Visaton steht grundsätzlich überall "hoher Wirkungsgrad" dabei. Jetzt habe ich ein Monacor SP-30 Chassis gefunden das 88dB (1W/1m) macht. Ist das für so einen Breitbänder viel? Der Vergleich mit anderen Chassis von anderen Herstellern wird oftmals erschwert weil diese nicht mit 1W/1m messen oder gleich gar nicht dazuschreiben wie gemessen wurde. Mein Problem ist das ich nur sehr wenig Verstärkerleistung (5 Watt RMS) zur Verfügung habe und auch nichts größeres als ein 8cm Chassis verbauen kann.

Wenn jemand ein Wirkungsgradstarkes 8cm Breitbandchassis kennt wäre ich für jeden Tipp dankbar.
Viper780
Inventar
#2 erstellt: 28. Sep 2015, 16:32
88dB für einen 3" Breitbänder ist schon ganz OK.
Bei Spectrumaudio gibts eine nette Liste: http://www.spectrumaudio.de/breit/tabelle.htm

Wieviel Innenvolumen hast du zur Verfügung? Wie weit sitzt du von den Breitbändern entfernt? Was für einen Frequenzbereich willst du wiedergeben?

Auch wenn es deine Frage nicht beantwortet, evtl kannst du ja mal schildern was du genau vor hast. Möglicherweise gibts auch andere Lösungen für dich.
DJ-Spacelab
Inventar
#3 erstellt: 28. Sep 2015, 17:01
Naja Spielraum habe ich da wohl nicht. Es geht darum ein tragbares Radio zu verbessern. Konkret geht es um ein "Pure Evoke F4". Das reine Innenvolumen der Kiste dürfte 1 Liter betragen. Das Holzgehäuse ist mit Schaumstoffband ordentlich abgedichtet und besitzt einen Bassreflexport. Der verbaute Lautsprecher klingt zwar erstaunlich satt für seine Größe und das kleine Gehäuse. Aber was nützt mir das wenn er wirklich nur sehr leise spielt. Ich hab mal an den Zusatzlautsprecherausgang einen alten 10cm Breitbänder angeschlossen und der spielte schon frei in der Hand ohne Gehäuse wesentlich lauter als der im Radio verbaute Lautsprecher.
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 28. Sep 2015, 18:56
Mit Bassverzicht kann man den Wirkungsgrad im Mittel- und Hochtonbereich erhöhen. Da aber ein Zusammenhang zwischen Tiefgang, Wirkungsgrad und Größe besteht, lässt sich das Problem garnicht lösen - Du tauschst immer das eine gegen das andere, auch wenn Hersteller gerne behaupten, sie hätten das Wunderchassis, das alles kann. Das ist natürlich Quatsch.
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 29. Sep 2015, 00:49

A._Tetzlaff (Beitrag #4) schrieb:
Mit Bassverzicht kann man den Wirkungsgrad im Mittel- und Hochtonbereich erhöhen. Da aber ein Zusammenhang zwischen Tiefgang, Wirkungsgrad und Größe besteht, lässt sich das Problem garnicht lösen - Du tauschst immer das eine gegen das andere, auch wenn Hersteller gerne behaupten, sie hätten das Wunderchassis, das alles kann. Das ist natürlich Quatsch.


prinzipiell, volle Zustimmung,
...
aber man sollte nicht vergessen, dass ein "tragbares Radio"
normalerweise irgendwo steht,
wenn man Musik hören will,
d.h. es steht nicht nicht "free air"
DJ-Spacelab
Inventar
#6 erstellt: 29. Sep 2015, 08:19
Irgendeinen Tod stirbt man halt immer bei Lautsprechern. Das blöde bei einem tragbaren Gerät ist ja auch noch das man nur sehr wenig Verstärkerleistung zur Verfügung hat. Sogar die popeligen 5 Watt RMS machen sich im Akkubetrieb schon deutlichst bemerkbar.

In dem Radio ist ein 4 Ohm Lautsprecher verbaut. Wenn ich einen 8 Ohm Lautsprecher nehme weil es da in der Größe mehr Auswahl gibt, kann man da vielleicht sagen wie viel Leistungsverlust ich dadurch habe? Oder anders herum gefragt: um wie viel dB muss der 8 Ohm Lautsprecher lauter sein damit er genauso laut spielt wie das 4 Ohm Exemplar?
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 29. Sep 2015, 12:03
Hi,
DJ-Spacelab (Beitrag #6) schrieb:
... um wie viel dB muss der 8 Ohm Lautsprecher lauter sein damit er genauso laut spielt wie das 4 Ohm Exemplar?

3 dB (pro Watt/m)
0 dB (pro xV/m)
(parallel am gleichen Verstärker angeschlossen).

Gruss,
Michael
saniiiii
Inventar
#8 erstellt: 29. Sep 2015, 12:11
@tetzlaff, also mit spezifisch gefertigten chassis und genug mitteleinsatz lässt sich das ganze schon extrem weit dehnen.
z.b. mit größere passivmembran, mit der das gehäuse extrem tief abgestimmt wird, so dass es effektiv wie ein geschlossenes gehäuse wirkt. jetzt entzerrt man mit FIR-filtern nach unten.
das chassis muss sehr wenig hub machen, daher auch noch geringere intermodulationsverzerrungen. gruppenlaufzeit, phasenschweinerein etc. gibts dank FIR nicht. netto hat man also schonmal 3db mehr mehr bass bei geringerem chassishub.
im tausch für mehr leistung. mit großen akkus und starkem verstärker auch eben wieder kein problem, alles eine frage des geldes

ausgehend davon kann man noch mit psychoakustischen tricks arbeiten, das gibt fast nochmal ne ganze oktave tiefgang mehr. (natürlich dann nicht mit hifi-ansprüchen, aber bei weitem genug für die kleinen mobilen boxen)
trotzdem hat man natürlich die angesprochenen limitierungen irgendwo, man dehnt das ganze nur sehr weit.

(fun facts ende )


[Beitrag von saniiiii am 29. Sep 2015, 12:14 bearbeitet]
DJ-Spacelab
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2015, 12:35
Bei so tragbaren Geräten hast du halt das Problem das diese eben noch tragbar sein sollen. Es ist ja auch bei den modernen Kisten selten nur der Verstärker der mit Strom versorgt werden will. In dem konkreten Fall des Pure Radios um das es hier geht zieht ein WLAN Modul oder der DAB+ Tuner und ein großes beleuchtetes Display noch reichlich Saft. Trotz dickem 8800mAh Li-Ion Akku ist, wenn man lauter hört, nach knapp 6 Stunden Feierabend. Und da der verbaute Lautsprecher sehr leise ist bewegt man sich eigentlich ständig im oberen Drittel des Lautstärkereglers.

Mir ist aufgefallen das dieser Lautsprecher wohl sehr weich aufgehangen sein muss. Denn bereits bei halber Lautstärke macht er schon ziemlich viel Hub. Und dreht man lauter werden Stimmen auch ziemlich rau und unsauber. Hier scheint der Hersteller das Chassis wohl gnadenlos auf Bass getrimmt haben.
A._Tetzlaff
Inventar
#10 erstellt: 29. Sep 2015, 18:08
Wäre interessant zu wissen, was aktuell für ein Lautsprecher da drin werkelt.

Wie gesagt: Mit Tieftonverzicht kann man noch was rausholen, aber Wunder wird das Teil nicht vollbringen. Da Digitalverstärker sehr gute Wirkungsgrade haben, gehen die Hersteller eher den anderen Weg (klein und geringerer SPL).
DJ-Spacelab
Inventar
#11 erstellt: 29. Sep 2015, 18:23
Auf dem verbauten Lautsprecher steht außer "5W 4Ω" natürlich nichts drauf. Entweder ist das Teil irgendwo in China vom Band gefallen oder es ist tatsächlich ein Custom Chassis.

Pegelwunder erwarte ich natürlich keine. Aber das man sich direkt neben dem voll aufgedrehten Radio noch bequem unterhalten kann ist doch schon sehr mager. Dafür macht der Lautsprecher derartige auslenkungen das man sich am Bassreflexport die Finger trocknen lassen kann.
saniiiii
Inventar
#12 erstellt: 29. Sep 2015, 18:55
weiche aufhängung heißt nicht so viel.
schön langsam gehts richtung neuentwicklung was ich so seh. ein einfacher chassistausch ist zwar möglich, aber es wird vmtl nicht viel lauter, und obs dann noch klingt ...
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 29. Sep 2015, 23:11
Hi,
saniiiii (Beitrag #8) schrieb:
...z.b. mit größere passivmembran, mit der das gehäuse extrem tief abgestimmt wird, so dass...

Leider läuft die Physik genau anders rum:
Je größer die PM, desto höher die Abstimmung (bei gegegebenen Gehäusevolumen).

Gruss,
Michael
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 29. Sep 2015, 23:21
ich habe hier zwei 13cm-Quadral-Chassis mit harter Aufhängung,
Herstellerangaben;
Nennbelastbarkeit 6W
4ohm, 90..15000Hz (offene Box)
1W/1m : 96dB
saniiiii
Inventar
#15 erstellt: 29. Sep 2015, 23:49

Mwf (Beitrag #13) schrieb:
Hi,
saniiiii (Beitrag #8) schrieb:
...z.b. mit größere passivmembran, mit der das gehäuse extrem tief abgestimmt wird, so dass...

Leider läuft die Physik genau anders rum:
Je größer die PM, desto höher die Abstimmung (bei gegegebenen Gehäusevolumen).

Gruss,
Michael



... mit passendem gewicht natürlich. der nötige hub wird hald auf die passivmembran abgewälzt, deswegen große PM. IMs werden so auch weniger

@kay, haste da mal die tsp da?


[Beitrag von saniiiii am 29. Sep 2015, 23:50 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 30. Sep 2015, 00:01

haste da mal die tsp da?

leider noch nicht gemessen
Viper780
Inventar
#17 erstellt: 30. Sep 2015, 13:01
der Hersteller schreibt dass ein 3,5" Breitbänder verbaut ist.

Mess mal bitte aus wieviel Platz du hast (inkl Schraubenabstände,..) und am besten gibst du uns auch ein Bild mit rein.

Ich bin mir sicher das dein Radio in irgend einer Weise einen Saugkreis oder ähnliches besitzt um den Klang und die Abstimmung des Chassis zu optimieren. Das passt nachher nicht mehr, auch das Innenvolumen und die Bassreflex abstimmung.

Dazu kommt dass Wirkungsgradstarke Lautsprecher oft einen großen Magneten haben und dir dann wieder viel weniger Innenvolumen zur Verfügung steht (was dir wieder Tiefgang kostet) und genau beim Tiefgang sind wir wo du Lautstärke und Strom verbrätst da sich die Membran hier stark bewegen muss.

Die Scan Speak 10F wären tolle Breitbänder, braucht aber einiges an Luft und ist teuer. Alternativ kannst du dir mal Koaxlautsprecher aus dem Autobereich ansehen die haben meist mehr Wirkungsgrad.

Dir fällt sicherlich schon auf dass es hier immer um ganz schlechte Kompromisse geht und die Verbesserung minimal sind und vorallem nicht vorhersehbar.

Du bist hier im DIY bereich wie wärs wenn du dir komplett selbst einen mobilen Radio entwickelst? Es gibt hier einige projekte die in diese richtung gehen. Da man ein Smartphone immer dabei hat (oder evtl wo ein altes rum liegt) kann man das zum steuern davon verwenden.
saniiiii
Inventar
#18 erstellt: 30. Sep 2015, 13:33
deswegen meinte ich ja, läuft auch komplette neuentwicklung raus
da kannste auch endlos viel geld versenken, muss aber auch nicht. wenn man programmiertechnisch nicht auf den kopf gefallen ist, dann kann man sogar nen kompletten festplattenplayer, steuerbar über wlan, verbauen.
DJ-Spacelab
Inventar
#19 erstellt: 30. Sep 2015, 15:28
Der Lochabstand ist 60,5. Die Tiefe darf 37 nicht überschreiten. Sonst bekomme ich die Rückwand nicht mehr drauf. Der Scan Speak ist ja viel zu groß. Alleine schon vom Durchmesser her.

Ich hab heute morgen mal ein ur-altes Chassis aus einem ausgeschlachteten Telefunken Röhrenfernseher ins Radio eingebaut und damit spielt das Gerät gefühlt mindestens doppelt so laut. Klanglich konnte man das natürlich total vergessen. Nur grelle Mitten und Hochton. Die Membrane war aber auch bretthart eingespannt. Ein Kompromiss aus dem Original Chassis und dem Telefunken Tröter wäre ideal. Ein bisschen weniger Bass, dafür mehr Lautstärke. Ich brauch weder so viel Bass wie mit dem Original Lautsprecher noch so eine hohe Lautstärke wie mit dem Telefunken Teil.

Gegen einen kompletten Selbstbau sprechen gleich mehrere Punkte. Erstens hab ich bis jetzt noch kein Selbstbauradio gesehen das nicht auch genau danach ausgesehen hat. *würg* Zweitens bin ich noch zu blöd um eine viereckige Sperrholzkiste zu bauen. "Werken" war in der Schule damals mein Albtraumfach. Drittens müsste das Radio dann schon wieder so groß werden das es nicht mehr bequem transportabel wäre. Denn eine gleich große Kiste zu zimmern wie schon vorhanden ist, ist ja komplett sinnbefreit.
Kay*
Inventar
#20 erstellt: 30. Sep 2015, 23:19

Ein Kompromiss aus dem Original Chassis und dem Telefunken Tröter wäre ideal

vlt. FRS8-M von Visaton?
Rotel_RA-980BX
Inventar
#21 erstellt: 01. Okt 2015, 08:05
Moin,

Faital Pro 3FE22

Faital Pro 3FE25A




MfG

Rotel

DJ-Spacelab
Inventar
#22 erstellt: 01. Okt 2015, 08:12
Das Fatial Pro 3FE22 sieht doch mal interessant aus. Und mit 91dB sogar richtig laut.
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