Erfahrungen mit Trafospulen ?

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holly65
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Jul 2006, 13:21
Hallo,

da ich im Moment einige Experimente mit
Trafospulen mache möchte ich euch nach euren
Erfahrungen mit diesen Spulen fragen.

Einsatzgebiet soll HIFI sein nicht PA.

Es interessieren mich speziell klangliche
Unterschiede zu anderen Spulenformen , Belastbarkeit
im verhältnis zur Drahtstärke und Sättigung.

grüsse
Karsten
NORDMANN28
Inventar
#2 erstellt: 02. Jul 2006, 11:19
nun...ich hatte mal einen bandpass mit trafospuhle als vorgeschalteter 6db pass gebaut......
in der theorie sollen speziell trafospulen erst sehr spät in die sättigung fahren u deswegen speziell für hohe ströme ausgelegt sein weil sie dann erst sehr spät anfangen zu klirren........

allerdings sind sie auch recht teuer........
holly65
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Jul 2006, 11:51
Hallo,

Danke für die Antwort.
Da ich unter Umständen sehr günstig an Trafospulen komme
die aber für andere Anwendungen konzipiert sind
interessieren mich besonders die Unterschiede zu
anderen Spulenformen , Vorteile/Nachteile von
Trafospulen abgesehen vom hohen Preis.

Ich habe hier zu Testzwecken eine T.spule mit ca 2 qmm
Draht und einem Wiederstand von unter 0,2 Ohm.
Eine "E-Spule" von der ich auf der einen Seite die
Trafobleche entfernt habe.
Wenn ich die entfernten Trafobleche (rechteckiger Block)
an dem "E" der Spule anders positioniere verändert sich
die Induktion , der Wiederstand bleibt annähernd gleich.

Theoretisch könnte ich mit diesen Spulen eine große
Bandbreite an mH Werten herstellen.
Im Prinzip wahrscheinlich wie bei einer verstellbaren
Glockenkernspule.

Die frage ist nun ob ich bei der praktischen Anwendung
mit Problemen in der Weiche rechnen muss.

grüsse
Karsten
holly65
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Jul 2006, 19:23
Schad das da keiner weiter was zu berichten hat,
ich hätte gern was dazugelernt.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Jul 2006, 14:33
Spulen mit Eisenkern sind so eine Sache. Als Tieftondrossel ist meist die Induktivität zu gross, sodass die Grenzfrequenz sehr tief ausfällt.
Und wenn man (wie ich früher) auf die Idee kommt, Draht abzuwickeln oder gar von Hand irgendwie Draht auf den Spulenkörper zu bekommen, so stellt man fest, dass die Spule klirrt. Dies, weil die Windungen lose sind und sich beim Stromfluss bewegen. Diese Bewegung hat eine gewisse Veränderung der Windungsdichte und damit der Induktivität zur Folge, sodass sich die Grenzfrequenz ändert, was sich nach Klirr anhört.

Trafospulen (wie Du es nennst) wurden von Grundig oft verbaut, weil es letztlich auch nicht teurer wird als Ferrit- oder Luftspulen, wenn man mal die Wickelmaschine und das Vergussbad hat und die Trafobleche per Tausend einkauft und nicht einzelstückweise.
Sicher ist aber, dass die Dinger für wirklich tiefe Frequenzen gross und schwer werden und eine deutliche Leistungsgrenze durch die magnetische Sättigung gegeben ist.
WilliWinzig
Stammgast
#6 erstellt: 04. Jul 2006, 14:51
Hallo Karsten!

Mit den Problemen der Sättigung, dem Einfluß des Luftspalts etc. kennen sich die Leute aus, die Röhrenverstärker bauen bzw. entwickeln.
Da ist der Ausgangsübertrager in der Hinsicht ein kritisches Teil. Drosseln werden da in den Netzteilen gern eingesetzt.

Die dürften doch auch Diskussionsforen haben. Wenn Du sonst nichts findest versuch es mal bei Jogis Röhrenbude.

Gruß Michael

p.s.: Wenn Du was gelernt hast natürlich posten!
holly65
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Jul 2006, 14:54
Hallo richi44,

jetzt bin ich aber reichlich verwirrt.

Im Netz habe ich bisher überall gelesen das gerade
Trafospulen erstens hochbelastbar und zweitens
erst sehr spät in die Sättigung gehen - im gegensatz
zu Ferrit.
Daher werden diese Spulen besonders für PA empfohlen.

Wie ich oben schon geschrieben habe verändere ich die Anordnung der Bleche und lasse die vakuumgetränkte
Spule unangetastet.
Die Induktion kann ich dadurch auf eine für HIFI nutzbare
Größe bringen.

Bei Strassacker werden sie Trafokernspulen und
Trafospulen genannt.

Wenn ich da jetzt was wichtiges übersehen habe
mach mich schlau.

Grüsse
Karsten
holly65
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Jul 2006, 14:57
Danke Michael,
werde ich mal probieren.

grüsse
Karsten
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 04. Jul 2006, 15:15
Wenn Du als Lautsprecherdrossel Draht auf einen Ferritstab wickelst, bekommst Du die Sättigung erst später, weil der Magnetkreislauf ja nicht geschlossen ist. Du hast natürlich auch eine wesentlich geringere Induktivität.
Wenn Du eine Spule auf einem Ferrit-Rollenkern aufbaust, hast Du eine etwas höhere Induktivität und erreichst die Sättigung etwas früher als beim Ferritstab.
Der nächste Schritt ist der Ferrit-Topf, mit noch früherer Sättigung und noch höherer Induktivität.
Und der Schluss ist die Trafospule. Wenn Du diese mit einem Luftspalt betreibst (E I Kern) oder nur E, dann hast Du eine geringere Induktivität, aber auch eine spätere Sättigung.

Wenn Du also an Deinem Labormuster sowohl I als auch E verstellbar ausführst, bekommst Du eine grosse Variationsbreite bezüglich der Induktivität. Aber je höher die Induktivität, desto geschlossener ist der Magnetkreislauf im Eisen und desto schneller ist die Sättigung erreicht.

Es ist einfach eine Frage der Dimensionierung, genau wie bei einem Ausgangstrafo.
holly65
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Jul 2006, 15:34
Ah danke das bringt mich scho mal sehr
viel weiter.
Im Original hatte die T.spule ca.14 mH.
Ich habe testweise das I und das E variiert - es ist
tatsächlich recht einfach nur durch verschieben des I
Induktivitäten zwischen 1 und 14 mH herzustellen.

Was den "Klirr" betrifft ??
Wenn ja ist das deutlich hörbar ?

Kann man das "hobbymäßig" ohne sehr großen Aufwand messen?

Kann man die Belastbarkeit der Spule messen oder
annähernd abschätzen?

Grüsse
Karsten
holly65
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Jul 2006, 16:34
So , damit man mal sehen kann worum es sich dreht.

Das ist eine kleinere Spule aus einem alten Halogentrafo
bei dem die 230 V seite durch war.
Unzerlegt 5,2mH und ca 0,1 Ohm.


Hier habe ich die Spule für's Bild noch mal zusammengesteckt.



Auf dem zweiten Bild sieht man den zerlegten Trafo,
links die E und I Bleche , rechts die Hochvolt-Seite.

Unten die Niedervolt-Seite ist das wichtige Teil,
Drahtstärke hier geschätzte 1,4 qmm.

Die "größere" Spule s.O. sitzt gerade testweise in einem
provisorischen Tiefpass mit 1,8 mH und macht
"tierisch BASS".

grüsse
Karsten


[Beitrag von holly65 am 04. Jul 2006, 16:55 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Jul 2006, 19:13
Der Klirr der Bassdrossel ist sehr wohl hörbar. Natürlich wird dieser im normalen Betrieb durch die Mitten und Höhen der anderen Lautsprecher überdeckt, und wenn der Tieftöner im Mittenbereich schon schlapp macht...
Man kann statt des richtigen Tieftöners einen Breitband manschliessen und Mittel- und Hochtöner durch Lastwiderstände ersetzen. Dann wird die Wahrnehmung nicht mehr verdeckt und der Klirr ist bei entsprechenden Pegeln deutlich zu vernehmen.
Allerdings ist die Sache eine Frage der Grösse. Es braucht einfach genügend Eisen, dass das Magnetfeld nicht für den Eisenkern zu stark wird.
Wenn man sich die Daten solcher Eisenspulen anschaut, so sind zwar ( http://www.lautsprechershop.de/ ) Maximalleistungen angegeben, aber keine Klirrwerte. Es stellt sich somit die Frage, wie die Leistungsdaten definiert wurden und wie hoch bei welcher Lautsprecherimpedanz und Frequenz der Klirr letztlich ist.
holly65
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 04. Jul 2006, 19:35

richi44 schrieb:
D Es stellt sich somit die Frage, wie die Leistungsdaten definiert wurden und wie hoch bei welcher Lautsprecherimpedanz und Frequenz der Klirr letztlich ist.


Genau das frage ich mich auch seit ein paar Tagen.
Die angegebenen Maximalleistungen sind jedoch so hoch
das ich daraus für mich eher positive Schlüsse ziehe.
Mal ganz laienhaft ausgedrückt belaste ich einen
Tieftöner im Extremfall mit 70 Watt.

Bei den "Klangtests" die ich bis jetzt gemacht habe
ist mir absolut nichts negatives aufgefallen.

Wenn ich den Tieftöner mit der Spule recht tief
ankoppele und dann solo spielen lasse würde
ich den möglichen Klirr dann hören?

Meinem kleinen FRS8 möchte ich das nicht unbedingt
zumuten.

Grüsse
Karsten
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 05. Jul 2006, 08:48
a) es wäre hörbar und
b) wie gross sind denn die Spulen und Eisenkerne? Aus den Bildern ist dies nicht herzuleiten, weil ein Vergleich (Hand, Massstab) fehlt.
holly65
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 05. Jul 2006, 12:17
Hallo,

die kleine Spule hat die Außenmasse 67 x 57 x 60 mm
gewicht 800 Gramm.
Maße des Eisenkerns 67 x 57 x 37 mm.
Drahtquerschnitt ca. 1.4 mm

Die große Spule :
Außen 80 x 60 x 60 mm
gewicht 1200 Gramm
Maße des Eisenkerns 80 x 60 x 30 mm
Drahtquerschnitt ca. 2 mm

Ich habe einen 17 er TMT im BR-Gehäuse an die kleine
Spule mit 3,6 mH und einem 10 uF Kondensator angeschlossen.
Leider habe ich momentan keine größeren Kondensatoren.

Beim Probehören gab es keine verzerrungen die mir
negativ aufgefallen wären.
Bedingt durch den kleinen Kondensator war aber noch
einiges (stark abgeschwächt)im Mittelton hörbar.

Ich habe mal eine MLS Messung gemacht , weiß aber nicht
ob man daraus schlüsse ziehen kann.
Bei Messungen und deren Interpretation bin ich
noch in der Lernphase.




grüsse
Karsten
MBU
Inventar
#16 erstellt: 05. Jul 2006, 23:36
Hallo Karsten,

ich würde mir da "keinen großen Kopf" machen. Üblicherweise hört man mit sehr geringen Leistungen ("schlechter" Wirkungsgrad bei Boxen = 85 dB/Watt/1 Meter). Bei einem Watt kommt nicht mal ein Ferrit-Glockenkern in die Sättigung. Wenn es denn 95 dB (durchschnittlich) sein dürfen, dann geht eine Trafokernspule auch nicht in die Sättigung. Bei den Peaks über 100 dB ist das Gehör schon ziemlich unempfindlich gegenüber Klirr.

Ich entwickle meine Weichen mit verstellbaren Ferrit-Rollenkernen. Das geht völlig in Ordnung, wenn man sich nicht deutlich über 100 dB reinpfeifen will. Guckst Du hier: http://www.uibel.net/bauvor/fw_board/fw_board.html
holly65
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 06. Jul 2006, 00:08
Hallo Michael,

deine Seite habe ich schon vor längerer Zeit
im Netz gefunden , finde ich sehr gut.

Nach deiner Meinung kann ich diese modifizierten
Trafospulen also für Home HIFI problemlos einsetzen ?!

Verstellbare Glockenkern-Spulen bekomme
ich in der nächsten Woche geliefert.
Die werde ich aber nur zur Weichenentwicklung nutzen.

Grüsse
Karsten
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