Seltsame Frage zur Pegelabsenkung

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stoske
Inventar
#1 erstellt: 02. Mrz 2007, 01:00
Hi,

ich hoffe die Frage ist nicht allzu dämlich...

Um einen Pegel abzusenken, verwende ich den Pegel-Berechner auf der
Strassacker-Seite.

Für eine Absenkung von 6.7 dB ergeben sich dort rechnerisch für Rs = 4.7 Ohm
und für Rp = 8.2 Ohm.
Meine nach Gehör gefundene Einstellung ist Rs = 2.2 Ohm und Rp = 2.5 Ohm,
was lt. Rechner zwar auch eine Absenkung von 6.7 dB darstellt, aber deutlich anders klingt.
Woran liegt das, bzw. welche Abhängigkeit wirkt hier? Kann das jemand
verständlich erklären?

Grüße, Stephan Stoske
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 02. Mrz 2007, 01:06
Hi,

Kondensator in Reihe zum Fostex ist vorhanden? Wenn ja, könnte der der Übeltäter sein... Lass mich raten: Weniger Grundton?

Harry
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Mrz 2007, 01:32
Hallöchen, Stefan,

der Unterschied liegt an der veränderten Impedanz des Gesamtsystems: der eine Spannungsteiler arbeitet eher auf eine 8-Ohm Impedanz hin, der andere eher auf eine 4-Ohm Impedanz, selbst bei ansonsten völlig unbeschalteten Treiber ergeben sich hier im Bereich der natürlichen Impedanzmaximas des Treibers Pegelunterschiede von 1-2 db. (Bei Hochtönern ohne Ferrofluid zum Beispiel um die Resonanzfrequenz, bei Breitbändern um die Resonanzfrequenz und je nach Stärke des Anstiegs im Bereich des Hochtonimpedanzanstiegs)
Im Zusammenwirken mit anderen Frequenzweichenbauteilen verändert sich (bei normaler Anordnung) die Filtercharakteristik völlig, deine Weiche sollte sich schon an der neu entstandenen Impedanz der Spannungsteiler-Treiber-Kombi orientieren, zumindest sollte man sich das Ganze nochmal in der Simulation oder in der Messung ansehen um unkontrolliertes Überschwingen oder ähnliches auszuschliessen.
Aber auch beim Zusammenspiel mit einem Röhrenamp ergeben sich unterschiedliche Wechselwirkungen.

Schöne Grüße, Günther
doctormase
Inventar
#4 erstellt: 02. Mrz 2007, 01:32
hallo stephan!

ein parallelwiderstand glättet und senkt die impedanz im gesamten verlauf. und je kleiner der ist, desto heftiger tut er das. serienbauteile funktionieren impedanzabhängig....
jetzt weisst du bestimmt, was harry meint.


beste grüsse!
dr.m

edit: trotz des ausführlicheren textes war der günther schneller.


[Beitrag von doctormase am 02. Mrz 2007, 01:34 bearbeitet]
ralf_4224
Stammgast
#5 erstellt: 02. Mrz 2007, 09:37
Hi,

wie meine Vorredner schon sagten:

Widerstände, sei es als Spannungsteiler oder als Vowiederstand verändern je nach Verhätnis mehr oder weniger stark die Gesamtimpedanz.

Die Frequenzweichenbauteile davor arbeiten entsprechend auf diese.

Verändert man also durch einen Vorwiederstand oder durch einen Spannungsteiler diese Gesamtimpedanz, so verändert sich die Wirkung der Frequenzweiche (in einfachsten Fall des Kondensators davor) und somit der Klang.

Sie meißten Spannungsteiler vor einem Hochtöner werden dann möglicht in ihrem Verhältnis so ausgelegt, daß sich die Impedanz möglichtst nich ändert.

Sehr vereinfachtes Beispiel:
8 Ohm Hochtöner mit 8 Ohm parallel ergibt 4 Ohm.
Wieder 4 Ohm in Reihe ergibt dann wieder die ursprünglichen 8 Ohm.

Eine Frage meinerseits habe ich allerdings noch nie eindeutig beantwortet bekommen: Senkt man nun den Pegel mit Hilfe von Widerständen nicht zwischen Weiche und Hochtöner ab, sondern mit einem Widersrtand komplett davor, wie verhält sich das denn - wird in den seltensten Fällen gemacht, warum nicht??
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 02. Mrz 2007, 10:36
Hallöchen, Ralf,

bei der von dir angefragten Anordnung verliert man die meist ja gewünschte Impedanzlinearisierung, hat also deutlich mehr Wechselwirkung zwischen der eigentlich trennenden Weiche und der Treiberimpedanz.
Die elektrische Belastung der Widerstände steigt steil an, man müsste also auf die typischen kleinen Highender verzichten.
Ausserdem kommt es zu Wechselwirkung mit den anderen Weichenzweigen, der Spannungsteiler liegt dann ja praktisch parallel mit seiner Eigenimpedanz zu allen anderen Weichenzweigen!

Man sollte also zumindest auf den Spannungsteiler verzichten und einen reinen Vorwiderstand nehmen, hierbei bleibt als Nachteil nur der Verzicht auf die Impedanzlinearisierung.
Vorteile einer solchen Anordnung sind nicht wirklich erkennbar - einen üblichen Spannungsteiler direkt vor dem Treiber anhand dessen Eigenimpedanz ordentlich zu dimensionieren ist nun wirklich kein Problem und läßt noch viele Beschaltungsfreiheiten.

Schöne Grüße, Günther
norsemann
Inventar
#7 erstellt: 02. Mrz 2007, 11:49
wenn ich das also richtig verstehe könnte ich wenn ich einen 4 ohm widerstand in reihe vor der frequenzweiche lege die box von 4 auf 8 ohm erhöhen ?? hätte ich dabei nicht klangliche verluste ??
wie sieht das aus wenn zum beispiel mittel und hochtöner 4 ohm haben und der tieftöner ohm hat könnte ich dann einen 8 ohm wieder stand paralel zum tieftöner schalten um diesen auch auf 4 ohm zu bekommen , allerdings kenne ichdas so das bei parallel schaltung von wiederständen der gesammt wiederstand kleiner ist als der kleinste teilwiederstand
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Mrz 2007, 12:51
Hallöchen, Norsemann,


norsemann schrieb:
wenn ich das also richtig verstehe könnte ich wenn ich einen 4 ohm widerstand in reihe vor der frequenzweiche lege die box von 4 auf 8 ohm erhöhen ?? hätte ich dabei nicht klangliche verluste ??


Klar, das geht, allerdings spielt die Box dann nur noch halb so laut und die Dämpfung des Verstärkers geht flöten, die Box wird also zumindest in einigen Frequenzbereichen unpräziser arbeiten, ausserdem verändert sich die Güte der Gehäuseabstimmung, ein Bassreflexgehäuse müsste also völlig neu abgestimmt werden. Echte Vorteile gäbe es keine, aber man könnte sowas ausprobieren, wenn ein Satellit zu laut für einen passiven Subwoofer spielt(sinnvoll ist trotzdem anders)...


norsemann schrieb:

wie sieht das aus wenn zum beispiel mittel und hochtöner 4 ohm haben und der tieftöner ohm hat könnte ich dann einen 8 ohm wieder stand paralel zum tieftöner schalten um diesen auch auf 4 ohm zu bekommen


Das geht und der Widerstand wirkt dabei impedanzlinearisierend auf den Tieftöner, sollte aber direkt vor dem Tieftöner eingefügt werden, da der Widerstand ja sonst parallel zu allen Chassis liegt... Diese Impedanzlinearisierung ist auch der einzige Vorteil, den eine solche Schaltung bieten würde - einfacher und viel kostengünstiger als andere Arten der Impedanzlinearisierung (vor allem im TT), muß aber sorgfältig berechnet werden.
Bei der Dimensionierung solcher Parallelwiderstände zur Impedanzlinearisierung muß man sorgsam darauf achten, daß die Impedanz nicht zu tief sinkt. Wenn der Tieftöner schon real um die 6 Ohm hat, dann noch der Parallelwiderstand dazu kommt, dann vielleicht noch eine leicht überschwingende Weichenschaltung und flugs ist man im 2-Ohm-Bereich.
Ausser der Impedanzlinearisierung könnte man diesen Parallelwiderstand direkt vor dem TT auch nutzen um einen 8-Ohm-Treiber an eine 4-Ohm-Weichenschaltung anzupassen, z.b. bei Verwendung typischer Standardfertigweichen, Sinn macht das aber ebenso wenig wie die Verwendung solcher Standardweichen.

Schöne Grüße, Günther
stoske
Inventar
#9 erstellt: 02. Mrz 2007, 14:17
Hi,

ich danke euch allen für die Erklärungen, jetzt habe ich das zumindest im Ansatz verstanden. Meine Anpassung nach Gehör war dann schlicht falsch, weil ich nur einen der Widerstände verändert habe. Da ich aber auch einen Röhrenverstärker benutze, lasse ich den zweiten Widerstand drin, aber mit korrekt berechnetem Wert. Einen Kondensator in Reihe gibt es nicht (Audio Nirvana super 8 in knapp 4 Liter geschlossen) - wofür wäre der?

Grüße, Stephan Stoske
ralf_4224
Stammgast
#10 erstellt: 02. Mrz 2007, 19:15
Hallo Günther,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung - habe wieder was dazugelernt. Das Forum hier ist doch immer wieder klasse!!!!

Stephan,

einen Kondensator in Reihe nimmt man um zB. einen Hochtöner mit 6dB Flankensteilheit von tiefen Frequenzen zu entlasten. Eh ich geschlagen werde - war ja nur ein Beispiel - für einen reinen Hochtöner nimmt man natürlich meistens steilere Filter...

Neugierig geworden frage ich mich jetzt natürlich, warum Du den AN8 mit einem Spannungsteiler leiser machen möchtest. Solltest Du ihn auf diese Weise an einen Bass ankoppeln wollen, empfielt sich eine Weiche bzw, ein Hochpass um ihn von tiefen Frequenzen zu entlasten..?

Oder dienen die Wiederstände einer Art Impedanzlinearisierung?

Übrigens, die Audio Nirvana Treber finde ich ziemlich geil, habe selber den AN10super und bin noch ein wenig am entzerren und am messen...
stoske
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2007, 22:16
Hi Ralf,

mein AN8 super steckt in einem geschlossenen Gehäuse von 4.6 Litern. Gegenüber einem Delta 12LF in knapp 100 Litern BR ist der aber etwas zu laut, deshalb die Absenkung. Siehe Diva.

Grüße, Stephan Stoske
ralf_4224
Stammgast
#12 erstellt: 02. Mrz 2007, 23:28
Aaaah, ich verstehe.

Na dann viel Erfolg dabei.

Wird bestimmt ein tolles Gespann...
Wäre natürlich auf einen kleinen Bericht gespannt - oder hab ich den irgendwo übersehen...
stoske
Inventar
#13 erstellt: 03. Mrz 2007, 00:40
Hi,

> oder hab ich den irgendwo übersehen...

ja, hier...

http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=8896


Grüße, Stephan Stoske
ralf_4224
Stammgast
#14 erstellt: 03. Mrz 2007, 20:52
Simmt, das waren Deine...

Hatte den Beitrag lange nicht meht verfolgt, aber gerade nochmal reingesehen - meine Fresse sind die Geeeiiiiil.

Sagenhaft, super, mir fehlen die Worte - das ist doch mal ein Projekt - Hut ab!!!!!!
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