Stand der Technik? Transparente LW bei Restlicht

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ic3fir3
Stammgast
#1 erstellt: 02. Nov 2017, 23:45
Hallo,

Ich bin gerade am Haus planen.
Nachdem ich schon seit fast 10 Jahren mit dem Heimkino Virus infiziert bin muss da natürlich auch was ordentliches ins Wohnzimmer

Die Idee ist ein offenes, freundliches Wohnzimmer in dem (fast) die ganze Technik versteckt ist.
D.h. keine dunklen Wände/Stoffe und etwas Restlicht (z.b. von indirekter gedimmter Beleuchtung oder Abenddämmerung) soll kein Problem sein.
Decke wird evt. eine Akustikdecke mit dunklen Holz-Verstrebungen aber die restlichen Wände sollen weiss oder in heller Stein-Optik werden.

Macht es Sinn in so einem Raum eine Leinwand mit Beamer zu betreiben?

Ich habe schon einen billigen Beamer auf einer weissen Wand in einem hellen Zimmer betrieben, das Ergebnis war natürlich ein Schwarzwert unter aller Sau => nie wieder!
Aktuell betreibe ich einen Epson 9200 auf einer Gain 1.0 Leinwand in einem dunklen Zimmer (schwarze vorhänge, dunkelblaue Wände) und das Bild ist Top!

Ich würde auch gerne ein akustisch transparentes Leinwandtuch verwenden damit ich meine Einbaulautsprecher und Basotect hinter dem Leinwand verstecken kann.

Welche Leinwand / Beamer würdet ihr in diesem Fall in Betracht ziehen?
Auf was muss ich achten?

Falls es überhaupt keinen Sinn macht würde ich auf einen Fernseher ausweichen.

LG
Beamer4U
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2017, 09:24
Eine Schall-transparente Leinwand im hellen Wohnzimmer wirkt dann ähnlich wie das Ergebnis auf der Tapete. Der richtige Weg ist eine Hochkontrast Leinwand zu verwenden. Nur gibt es diese nicht Schall-transparent.
Maxblade
Stammgast
#3 erstellt: 03. Nov 2017, 10:21
Die Stewart Firehawk gibts da beispielsweise, für weitere siehe diesen Thread:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-105-3208.html
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Motorleinwand und die Lautsprecher hinter akustisch transparenten (weißen oder mit Motiven) Stoff zu verstecken, sieh dazu grobi-tv.
Allerdings sind Gain 1.5 Hochkontrast Leinwände nur mit Licht aus richtig gut, von daher brauchst du sowieso einen Fernseher (oder mehr Gain) für Restlicht.
ic3fir3
Stammgast
#4 erstellt: 03. Nov 2017, 11:11
Wenn ich den Firehawk Thread richtig verstanden habe braucht man also einen Projektor mit etwa 5000 Lumen damit man ein schalltransparentes graues Leinwandtuch betreiben kann. Da wird es wohl mit der Beamer Auswahl eng. Für das ganze Wohnzimmer (inkl. Einrichtung, lautsprecher & elektronik jedoch schon vorhanden) haben wir mal €10k budgetiert, da geht sich notfalls aber auch ein etwas teurerer Beamer aus.

Ist grau automatisch hochkontrast?


[Beitrag von ic3fir3 am 03. Nov 2017, 11:49 bearbeitet]
Maxblade
Stammgast
#5 erstellt: 03. Nov 2017, 12:36
Die Firehawk hat einen realen Gain um 1, daher wirst du die gleiche Helligkeit haben, wie mit einer weißen Leinwand und gewinnst Kontrast durch die gräuliche Oberfläche und die Streulichtminderung. Am besten mal den cine4home Test der Draper (Gain 0.8) und Firehawk durchlesen, da wird das Thema nochmals erklärt.
Die 5000 Lumen benötigst du, wenn du ein dunkelgraues Tuch ohne Gainanhebung nutzt, z.b. Gain 0.5 heißt doppelte Lichtleistung (lumen) wird benötigt, dann hat man aber ein Thema mit Abwärme, Abmessungen, Lampenalterung und Projektorpreis.
Grundsätzlich wirst du im Wohnzimmer durch die hellen Wände trotz Hochkontrast Leinwand einen schlechteren Kontrast erzielen wie im dunklen Raum, daher ist der Projektor auch eher untergeordnet, ich habe den Epson 8100 und der Mehrwert zu einem deutlich teurerem JVC war marginal im Wohnzimmer.
ALPHALUXX-LEINWÄNDE
Stammgast
#6 erstellt: 08. Nov 2017, 11:00
Servus,

ic3fir3 hat einen Epson EH-TW9200...Diesen Beamer habe ich selbst eine Zeit genutzt. Dafür muss man nun wirklich keine Leinwand im 5-Stellingen- Eurobereich kaufen.

Ich empfehle eine graue schalldurchlässige Motorleinwand, wenn das WoZi verdunkelt werden kann. Diese verbessert die Kontrasteigentschaften, weil Streulicht gut absorbiert wird....Überdies bleibt der Blickwinkel stabil. Man kann aus seitlicher Position alles sehen, ohne dass Bildinhalte in dunklen Bereichen absaufen, wie es bei einigen Hochkontrast Leinwänden der Fall ist.

Wenn eine Hochkontrstleinwand, dann freilich darauf achten, daß man kein Fremdlicht aus Richtung des Beamers hat. Das würde die Bildqualität dramatisch verschlechtern.


Mfg
Sascha
Maxblade
Stammgast
#7 erstellt: 08. Nov 2017, 11:54
Im Wohnzimmer ist kein Unterschied zwischen vernünftigen Projektoren zu sehen (dazu zähle ich mal alle ab 2000€), die ein vernünftiges Objektiv und hochwertigen Lichtweg haben, da ist es auch egal ob der Projektor aktuell ist oder bereits 7 Jahre alt (gleiche Helligkeit vorausgesetzt).
Die einzige Möglichkeit einer Bildverbesserung bringt eine Hochkontrastleinwand - eine graue Leinwand ist ein Tauschgeschäft und bringt somit keinen Mehrwert. Wieviel Geld und welche Möglichkeiten man bei dieser Leinwand realisiert bleibt wohl jedem selbst überlassen. Testmuster und Händlerbesuche sollten Klarheit schaffen, die Cinegrey gibt es für wenige hundert Euro und ja eine motorisierte schalltransparente Firehawk stellt wohl das obere Ende dar, dafür bleibt diese Lösung wohl sehr lange bestehen.
Der Einsatzzweck liegt aber klar bei kompletter Verdunkelung bzw. Notbeleuchtung, eine Gain >1 LW schalltransparent ist mir auch nicht bekannt.
*Mori*
Inventar
#8 erstellt: 08. Nov 2017, 12:49

Ich empfehle eine graue schalldurchlässige Motorleinwand, wenn das WoZi verdunkelt werden kann. Diese verbessert die Kontrasteigentschaften, weil Streulicht gut absorbiert wird..

Warum soll eine schalldurchlässige Leinwand Streulicht absorbieren ?

Sie lässt höchstens generell Licht durch: Streulicht und vor allem auch Licht, das vom Beamer kommt. Damit gewinnt man also überhaupt nichts an Kontrast.

Bei einer Hochkontrastleinwand hat man hingegen einen besseren Kontrast in einem hellen Raum, weil Streulicht vermindert wird. Insbesondere Schwarz wird dadurch besser dargestellt und wenn irgendetwas absäuft, dann sollte man den Beamer korrekt einstellen.


Wenn eine Hochkontrstleinwand, dann freilich darauf achten, daß man kein Fremdlicht aus Richtung des Beamers hat. Das würde die Bildqualität dramatisch verschlechtern.

Rhetorische Gegenfrage: ist das bei anderen Leinwänden etwa nicht so ? Oder ist es so, dass es bei diesen einfach weniger auffällt, weil das Bild eh zum Vergessen ist ?

Natürlich hat eine Hochkontrast-LW nicht nur Vorteile: potentiell sichtbarer Hotspot, Glitzern und allenfalls eine sichtbare Struktur. Bei höherwertigen Leinwänden, kompetenter Beratung und entsprechender Umsetzung sind das in der Praxis allerdings keine Spassverderber und meist irrelevant. Die Vorteile überwiegen bei weitem !

Eine schalldurchlässige Leinwand hat wiederum genauso potentielle Nachteile: sichtbare Strukturen, eine noch diffusere Lichtreflexion als eine 0815 LW durch die Unebenheiten der Poren und Lichtverlust, weil eine gewisse Lichtmenge nicht reflektiert wird, sondern die Leinwand ganz einfach durchdringt.

Also: Hände weg von schalldurchlässige Leinwänden in einem nicht optimierten Raum, wenn man einen gewissen Anspruch an das Bild hat. In so einem Raum wäre ein echte Hochkontrast-LW, die den Namen auch verdient, allerdings sehr sinnvoll.


[Beitrag von *Mori* am 08. Nov 2017, 12:52 bearbeitet]
Beamer4U
Inventar
#9 erstellt: 08. Nov 2017, 13:01
Mori hat mal wieder recht!



Ich empfehle eine graue schalldurchlässige Motorleinwand, wenn das WoZi verdunkelt werden kann. Diese verbessert die Kontrasteigentschaften, weil Streulicht gut absorbiert wird..


Eine graue Leinwand verbessert den Schwarzwert und zwar um den Faktor wie die Leinwand ab-getönt ist. Um den gleichen Faktor ist aber das ganze Bild dunkler!

Will man das? Dazu kommt der Lichtverlust durch die Microperforation, so ca. nochmal 10% Lichtverlust.

Eine Kontraststeigerung ist nicht wirklich gegeben. Durch die graue Tönung der Leinwand wird praktisch Licht absorbiert. Dadurch wird weniger Streulicht entstehen. Der Preis für eine dadurch resultierende Kontrast Erhöhung erkauft man mit einem flauen Bild. Dazu würde ich nicht raten.
ic3fir3
Stammgast
#10 erstellt: 08. Nov 2017, 13:48
Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe natürlich keine Illusionen und mir ist klar dass (1) nicht optimierter Raum und (2) schalldurchlässigkeit nicht die Freunde eines perfekten Projektor Bildes sind. Ich würde aber einen kleinen Qualitätsverlust beim Bild eingehen wenn sich dadurch ein Wohnbereich realisieren lässt der auch einen guten WAF Faktor hat. Die Frage ist wie groß sind die Abstriche?

Hier die Skizzen die wir für den Architekten angefertigt haben, das ganze findet sich noch in der Vorplanung kann also noch abgeändert werden:

wz

Beamer würde also an die Decke kurz hinter der Couch kommen.
Restlicht würde also leider von Beamer Richtung kommen, schlecht oder?

Grundsätzlich ist auch ein dunkler Vorhang eingeplant der bei Bedarf vorgezogen werden kann (strichlierte Linie rechts von Couch) aber der soll nicht ständig Notwendig sein.

Was meint ihr zur Skizze im Bezug auf mein Vorhaben? Verbesserungsvorschläge?
Sollte ich das ganze um 90° drehen um Streulicht auf einen seitlichen Einfallswinkel zu beschränken?


[Beitrag von ic3fir3 am 08. Nov 2017, 13:50 bearbeitet]
Maxblade
Stammgast
#11 erstellt: 08. Nov 2017, 15:07
Ohne jemals eine schalldurchlässige Firehawk gesehen zu haben glaube ich einfach mal, dass die Firma nach mehr als 50 Jahren Leinwand-Manufaktur das Produkt im Griff hat, bei normalen Betrachtungsabstand sollte nichts zu sehen sein.
Ich revidiere meine Aussage von vorhin, Stewart hat auch ein Produkt mit Gain 3 und Microperforierung im Angebot "Silver 3D", da kann dann schon etwas mehr Restlicht im Raum sein, allerdings weiss ich nicht, ob der Screen auch für Restlicht geeignet ist.
ic3fir3
Stammgast
#12 erstellt: 10. Nov 2017, 20:18
Ich könnte mir noch eine zweite Variante für das WZ vorstellen, nämlich 90° gedreht hier meine Skizze:
raum2

Diese Variante würde das seitliche Restlicht verringern.
Vorallem die kleine Wande die rechts von der LW wäre (evt. ein Holz-Ofen) würde das Licht etwas abhalten.
Diese Variante wäre allerdings mehr Trockenbau erfordern, ich bin jetzt mal überschlagsmäßig auf 41qm gekommen.
Die Couch steht dann relativ nahe an der hinteren Trockenbau-Wand.

Würde dass die Performance des Bildes verbessern?
Maxblade
Stammgast
#13 erstellt: 13. Nov 2017, 10:14
Also für Restlicht gilt ganz einfach:
Je steiler der Winkel ist, mit dem Licht auf die LW trifft, desto besser, am schlimmsten ist gerichtetes Licht aus der Projektorrichtung. Direkt seitliches Licht (160 Grad) macht eher nicht so viel aus. Am besten nur indirektes Licht (z.b. Licht, dass auf die Decke gerichtet ist) oder stark gerichtetes Licht verwenden, wo nötig (z.b. Decken Hotspots).

Also in deinem Beispiel besser eine Abtrennung in der nähe der Couch/Projektor anstatt zur Leinwand

Eine Gain 1 HK-LW ist nur in Verbindung mit einem sehr lichtstarken Projektor für Restlicht geeignet, am besten zum Händler fahren und sich so eine LW unter Restlicht Bedingungen mal ansehen - im direkten Vergleich zu einer weißen LW bei einer hellen Szene wird diese genauso kontrastarm sein, erst in dunklen Bildpartien kann sie sich absetzen.


[Beitrag von Maxblade am 13. Nov 2017, 10:19 bearbeitet]
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