Resonanz bei 65 Hz - wie bekämpfen?

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Takeda
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Dez 2013, 12:45
Hallo liebe Leute.

Derletzt wurde endlich mein neuer Sub fertig, nachdem nach 10 Wochen lieferzeit endlcih mein chassis kam.
Da gleich mal zu den Daten:
Das Chassis ist ein Dayton RSS315-HF4
Das Gehäuse ist ein selbstgebautes 162l Gebilde mit einem Varioflex bei 27 cm (ist dann mit modelsim bei 21 Hz Abstimmfrequenz), 18 mm Multiplex, mit reichlich Kreuz-Verstrebungen (also nix, was man mal eben so anhebt :D)
Nachdem ich den guten in Betrieb genommen habe war ich erstmal erstaunt, dass er tatsächlich (hörbar!) so tief ging wie berechnet. Nur mir is schon gleich eine nervige Sache aufgefallen, als ich sweepgen drüber laufen lassen hab. bei ca 65 Hertz resoniert er sehr laut.
Um das Ganze zu verifizieren habe ich das mit Arta (rosa rauschen) aufgenommen.
Erstmal wie es am Speaker direkt und am Rohr direkt aussieht:
Arta-amspeaker <-- Speaker arta-amRohr <--Rohr

Und jetzt das erschreckende: so sieht es am Hörplatz aus!

arta-amhörplatz

Er wird bei 100Hz nach oben abgetrennt. Den Kick wollte ich noch über meine Standlautsprecher laufen lassen.
Das Aktimodul is übrigens ein IMG StageLine SAM-300D (seperat, später rüste ich da schon noch auf ;D). Also ein Digitalkasten, der aber für die Resonanz, wie ersichtlich, nicht verantwortlich sein kann.

Da die Messungen im Rohr und am Speaker ja ziemlich gut aussehen nehm ich mal an, dass ich hier mit einer schrecklichen Raummmode zu kämpfen habe.
Was kann man in so einem Fall tun? Lohnt es sich für den kleinen Bereich einen Frequenzgang-Ebner zu berechnen und einzubauen? bzw. bringt der dann bei einer Raummode überhaupt die erhoffte Verbesserung? Ich hab den Sub auch schon im Raum verschoben, das hat leider gar nichts gebracht.
Das Gehäuse vibriert auch nicht wirklich mit. Vor allem grad bei 60 Hz ist es schon nahezu am ruhigsten.
Das Problem ist auch, dass mein Raum eine "L"-Form hat, man also mit herkömmlichen Betrachtungsmethoden nicht unbedingt allzu weit kommt. (Zumindest ich nicht, mit meinem dafür noch nicht gut genug ausgeprägtem Verständnis.)

Ich bin für jede Hilfe unglaublich dankbar!
Hayatepilot
Stammgast
#2 erstellt: 04. Dez 2013, 16:26
Am Subwoofer liegt es sicherlich nicht. Hier handelt es sich um eine Raummode bei 65Hz.

Dagegen gibt es zwei möglichkeiten: Erstens den Sub an einen besseren Platz verschieben, oder man zieht die Resonanz mit einem Equalizer raus

Die erste Möglichkeit ist akustisch sicher die bessere. Dafür bräuchte ich eine genaue Skizze vom Raum mit Hörposition und Lautsprecherstandorten ect. Dann kann man etwa sagen, wo der Sub am besten stehen sollte, damit er die Mode nicht anregt.

Für den Equalizer gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es gibt Aktivmodule, welche schon einen eingebaut haben oder externe Geräte wie z.b. MiniDSP oder Anti-Mode. Bei gewissen AV-Receivern hilft auch die Einmessfunktion, oder man kann manuell Filter definieren.
Von einem fixen analogen Aktivfilter würde ich abraten, da das sehr unflexibel und ungenau ist. Es sei denn du hast wirklich viel Freude an Elektronik und löten.

Gruss
Takeda
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Dez 2013, 19:44
ok, danke!

ich dachte mir das schon fast.
Die möglichen Plätze für den Sub hab ich schon alle ausprobiert. Andere Positionen gehen leider nicht, da die Möblierung fest ist und bei so nem 60 cm tiefen, 91 cm hohen und 43 cm breitem Teil is das nicht so einfach :/
Da das ganze über meine ASUS Xonar D2 (die hier auch als Weiche fungiert) läuft kann ich bei dieser mit dem Equalizer, der zum Glück direkt ein 60 Hz-Band regelt, das wenigstens etwas minimieren. Übrigens hat mein Aktivmodul einen Phasen-regler (0 - 180°) ! Mit diesem konnte ich das Problem allerdings nicht beseitigen.

Ich muss sogar sagen, dass ich tatsächlich Freude am Löten und generell Elektronik hätte (ist auch ein großer Teil meines Studiums), mir aber dann die etwas übertriebenen Kosten für die Menge und Größe an Kondensatoren (zumindest was ich gefunden hab. je nach Berechnung der Bandbreite bis zu 10 mF (Mili!)) und deren Toleranz von 20% doch etwas zu viel waren. Und Bipolare Elkos hab ich dann gar keine gefunden in der Größe oder eben für den Zweck zu teure Folien- oder Öl-kondensatoren.

Aber ich denke ich überleb das, da ich nach dem Studium sowieso ausziehe.
Würde sich aber (mal auch für die Zukunft mit angedacht) so ein MiniDSP extern lohnen? Bei mir läuft jegliches Medium eh über meinen PC. Die Xonar bietet allerdings in der Hinsicht keine Anti-Mode. Nur ein paar Speaker Shifter, die allerdings nicht wirklich von Vorteil sind und eher den Klang versauen. Gibt's in der Hinsicht Programme die bekannt sind? ich hab da schon früher mal geforscht, bin allerdings nicht weiter fündig dazu geworden.

grüße!
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2013, 19:54

Takeda (Beitrag #3) schrieb:
..., mir aber dann die etwas übertriebenen Kosten für die Menge und Größe an Kondensatoren (zumindest was ich gefunden hab. je nach Berechnung der Bandbreite bis zu 10 mF (Mili!)) und deren Toleranz von 20% doch etwas zu viel waren. Und Bipolare Elkos hab ich dann gar keine gefunden in der Größe oder eben für den Zweck zu teure Folien- oder Öl-kondensatoren...

Zu einem Passiv-Filter rät dir hier auch niemand.
Im Tiefbass machen ausschließlich aktive Filter Sinn,
dort sind dann auch Folien-Cs mit 5% Toleranz zu bekommen und kein großer Kostenfaktor.


Gruss,
Michael
Black-Devil
Gesperrt
#5 erstellt: 11. Dez 2013, 03:03
Die 65Hz würden zu einer Abmessung von ca. 2,6m passen. Und das klingt nach Boden-Decke Reso. Stell den Sub mal auf einen Stuhl oder Tisch zum testen.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, einen Absorber oder eine Bassfalle in den Raum zu integrieren.
Gerdo
Inventar
#6 erstellt: 11. Dez 2013, 09:26
Gute Idee von Black Devil!

Ich hab das so gelöst:

http://www.hifi-forum.de/bild/63-anlage-frontansicht_259028.html

Auf dem Boden klangen die 30er auch immer etwas grummelig...
Jetzt nicht mehr!

Eine ganz einfach Regel,um den perfekten Platz für einen Sub zu finden:

Stell den Sub auf Deine ideale Hörposition,laufe im Zimmer umher und schau,wo es am besten klingt!

Dort ist dann auch analog der beste Platz für den Sub,damits an der idealen Hörposition am besten klingt!
Hayatepilot
Stammgast
#7 erstellt: 11. Dez 2013, 12:48

Black-Devil (Beitrag #5) schrieb:
Die 65Hz würden zu einer Abmessung von ca. 2,6m passen. Und das klingt nach Boden-Decke Reso. Stell den Sub mal auf einen Stuhl oder Tisch zum testen.


Stimmt, wenns wirklich Boden-Decke ist, dann muss man den Sub genau auf halbe Raumhöhe stellen, dann verschwindet diese Resonanz nahezu komplett.
Takeda
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Jan 2014, 19:29
Also es is jetz schon ein Stück her, aber hab mir jetz noch einige Gedanken gemacht.
Danek für die Vorschläge!
Nachdem ich mal meine Profs dazu befragt hab, wie man ne Frequenz in dem bereich effektiv herausfiltern könnte und ich dann nur zu hören bekommen habe: das machst im 4. Semester in Signale und Systeme, gab ich mich damit nicht zufrieden. Im Internet habe ich leider nicht wirklich etwas hilfreiches gefunden, was aktive Filter in dem bereich angeht und mit Simulationen in LTSpice mit von mir erdachten Schaltungen mit einem Operationsverstärker, konnte ich auch nicht so tolle Ergebnisse erzielen. Das hoch- oder runterstellen meines subs ist ein Problem, da er ganze 50 Kilo wiegt.
Also kam ich auf die Idee des Absorbers zurück, und die tolle Physik erklärt mir ja auch, dass so wie ich eine Resonanz bei einer gewissen Frequenz mit Helmholtz erzeugen kann, ich das auch benutzen kann um eben diese gegenzukoppeln.
Wäre es sinnvoll mir dazu einen helmholtz-resonator zu bauen? gibt da ja ein kleines berechnungstool im lautsprechershop.
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 16. Jan 2014, 20:54

Takeda (Beitrag #8) schrieb:
Das hoch- oder runterstellen meines subs ist ein Problem, da er ganze 50 Kilo wiegt.

Ernsthaft?
Magnum,_p.i.
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Jan 2014, 21:08
Ich werfe mal ein Anti-Mode in den Raum.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2014, 21:17
Schau mal hier:

mh-audio

und hier:
VPR Fraunhofer

Für einen Helmholtz-Resonator braucht man auf jeden Fall ein Messmikrofon zur Abstimmung.

Ansonsten große Basstraps (Steinwolle)
oder Room EQ (DRC-Antimode-miniDSP usw.)
Takeda
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Jan 2014, 23:20
Die Absorber-Module sind ne coole Idee, aber viel zu riesig.

Das AntiMode hatte ich auch schon mal auf dem Schirm. Das ist ne coole Idee und einige Erfahrungsberichte sprechen ja auch positiv darüber, allerdings sind 295 euro, nachdem ich mir das schon für den woofer gespart hatte ein nicht allzugünstiger Spaß für einen Student. ;/ später vllt. mal.
Das miniDSP, gibt's das in Deutschland?

und ja ernsthaft, mein Sub is so schwer. hatte mich für 18mm multiplex und aus eben solchem Material reichlich Verstrebungen entschieden und die schallwand aufgedoppelt ^^

ich glaube am ehesten käme für mich dann wohl wirklich der Resonator in Frage. Ist ja auch der Thematik des momentanen Semesters passend danke für die Seite!

Bei der Software bin ich leider auch nicht wirklich fündig geworden, nur ein paar VSTs und die meisten treiberseitigen DSPs sind ja eher banane, wie der von der XONAR D2, die ich hab. man kann zwar schön der 7.1 sound um sich herumdrehen (wofür auch immer) aber iwelche laufzeitkorrekturen oder Phasen... naja, wäre ja zu schön um wahr zu sein.
Im Grunde wäre ein Tool, dass sich zwischen DirectSound und Treiber klinkt extrem wertvoll.
Naja, vllt. hab ich ja iwann mal das Wissen und die Muse im Studium sowas zu probieren

Danke jedenfalls für alle vorschläge, das hat mir schon arg weitergeholfen.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#13 erstellt: 16. Jan 2014, 23:49

Das miniDSP, gibt's das in Deutschland?

Guckst Du!
bpa
Black-Devil
Gesperrt
#14 erstellt: 16. Jan 2014, 23:53

Takeda (Beitrag #12) schrieb:

und ja ernsthaft, mein Sub is so schwer. hatte mich für 18mm multiplex und aus eben solchem Material reichlich Verstrebungen entschieden und die schallwand aufgedoppelt ^^

Das Gewicht war eigentlich nicht gemeint!
Magnum,_p.i.
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Jan 2014, 23:55
Jetzt habe ich's auch verstanden!
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