Auto-Class A bei Yamaha M-40 Endsufe

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tobitobsen
Inventar
#1 erstellt: 02. Nov 2006, 22:32
Moin,

ich habe folgende Frage:

Ich besitze eine Yamaha M-40 Endsufe, welche über eine sogenannte Auto-class-A Schaltung verfügt.

Dies heißt die Endstufe soll bei geringer Lautstärker automatisch in den Class A Modus wechseln. Die Enstufe verfügt über einen Schalter um den Auto-Class A Schaltung zu aktivieren. Es ergibt sich für mich aber bei Umschaltung auch bei geringen Lautstärken kein Klangunterscheid, obwohl die Kontrolleuchte aufleuchtet.

Ist die Schaltung nun defekt ? Ist der Klangunterschied zu gering oder ist es ein "Fake-Feature". Wer hat Erfahrung mit dieser Endstufe oder kann Tipps zur Repartur geben. Vielleicht ist die Schaltung ja auch separat abgesichert ?

Vielen Dank für Hinweise !

Gruß

Tobias
Albus
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2006, 15:58
Tag,

bei aktivierter Auto Class A-Funktion, also Schalter gedrückt, arbeitet eine M-40 bis etwa 15-20 Watt/8 Ohm in Class-A-Modus. Es ist realistisch, vom Class A-Betrieb keine hörbar merklichen Veränderungen zu erwarten. Wenn die Endstufe im Class A-Betrieb, Schalter gedrückt, deutlich wärmer wird als im Class AB-Betrieb, dann ist die Schaltung in Funktion. Da der durchschnittliche typische Leistungsbedarf für Wohraum-gerechte Lautstärken bei ca. 75-100 mW (75-100 Tausendstel eines Watt) liegt, und bei diesen Kleinst- und Kleinleistungen der Störgeräuschpegel wesentlich noch von den unvermeidlichen Störanteilen der Komponenten bestimmt ist, daher ist Class A eigentlich verzichtbar.

MfG
Albus

NS: Hast du eine BDA?
Hier: http://www2.yamaha.co.jp/manual/pdf/av/english/SepA/M-40.pdf


[Beitrag von Albus am 03. Nov 2006, 15:59 bearbeitet]
tobitobsen
Inventar
#3 erstellt: 03. Nov 2006, 19:51
Hallo Albus,

vielen Dank für Deine Info!

mich persönlich hat es auch nicht überrascht, dass keine merklich wahrnehmbare Klangveränderung bei aktivierter Auto-class-A Schaltung eintritt.

Es verhält sich vielmehr so: Ich habe die Endstufe guten Gewissens bei ebay versteigert. Der Käufer hat dann die nicht funktionierende Class A Schaltung moniert.

Selbstverständlich nehme ich das Gerät zurück. Es war mir einfach nicht bewußt, welch Wert auf dieses "Ausstattungsmerkmal" gelegt wird. Vielleicht hätte Yamaha besser eine Loudness-Schaltung einbauen sollen. Der Verkäufer regstrierte auch keine merkliche Erwärmung. ich selbst habe nie darauf geachtet.

Meine Frage wäre jetzt noch wie ich mit einfachen Mitteln die Funktion dieser Schaltung prüfen kann, um beim nächsten Verkauf solcherlei Verdruß vermeiden zu können ?

Die BDA habe ich übrigens. Ich kenne den guten Online-Service von Yamaha. Die Beschreibungen dort geben leider nicht mehr Informationen her.

Das aus meiner Sicht "merkwürdige" am Verhalten des Käufers ist, dass er den Klang der Endstufe sehr gut findet, jedoch den "kick" bei Einschalten der Schaltung vermisst. Es ist ein Lehrer mit den soll man besser nicht streiten .

Viele Grüße


Tobias
tobitobsen
Inventar
#4 erstellt: 05. Nov 2006, 19:25
Moin,

wenn ich es richtig verstehe verbrauchen doch Class-A-Schaltungen deutlich mehr Strom, welcher dann primär in Wärme umgewandelt wird.

Wenn die Auto-class A Funktion in Ordnung ist, müsste beim Einschalten der Funktion der Stromverbrauch doch zunehmen. Dies könnte ich dann doch mit einem herkömmlichen Stromverbrauchsmesser nachweisen. So ein Teil habe ich nämlich, um meine bösesten Stromfresser zu identifizieren.

Gruß

Tobias

PS: Aus sicherheitesgründen werde ich die Endstufe aber wohl doch noch zu meinem Service-Techniker geben. Eine durchgepürfte und frisch eingestellte Endstufe macht sich ja auch immer ganz gut !
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 17. Aug 2010, 05:16

Albus schrieb:
Tag,

bei aktivierter Auto Class A-Funktion, also Schalter gedrückt, arbeitet eine M-40 bis etwa 15-20 Watt/8 Ohm in Class-A-Modus. Es ist realistisch, vom Class A-Betrieb keine hörbar merklichen Veränderungen zu erwarten. Wenn die Endstufe im Class A-Betrieb, Schalter gedrückt, deutlich wärmer wird als im Class AB-Betrieb, dann ist die Schaltung in Funktion. Da der durchschnittliche typische Leistungsbedarf für Wohraum-gerechte Lautstärken bei ca. 75-100 mW (75-100 Tausendstel eines Watt) liegt, und bei diesen Kleinst- und Kleinleistungen der Störgeräuschpegel wesentlich noch von den unvermeidlichen Störanteilen der Komponenten bestimmt ist, daher ist Class A eigentlich verzichtbar.

MfG
Albus



...und messtechnisch konnte ich (gemessen bei bei 1W und 10W an 8 Ohm) auch keinen Unterschied zwischen normalem Betrieb und Auto-Class A Modus feststellen. Klirrfaktoren und Intermodulationsverzerrungen sind absolut identisch in beiden Betriebsarten bei beiden Ausgangsleistungen und sowieso weit unter Hörschwelle. Wirklich reine Stromvergeudung! Gerade an einer reparierten M-40 gemessen!

(Klirrfaktor von 1 kHz bei 70W an 8 Ohm war gemessen 0.0018 %.)

Herzlichen Gruss,
Reinhard
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 18. Aug 2010, 16:42
Wie mißt du eigentlich IMD, nach SMPTE (60/7k)? Ich würde im Zweifelsfall die Methode mit 19/20 kHz nehmen, geht ja mit Dummy-Load ohne weiteres. Simulationstechnisch habe ich mir immer den Klirr bei 10 kHz ausspucken lassen, aber das ist ja nicht ganz so einfach zu messen. Jedenfalls trennt sich bei relativ hohen Frequenzen ziemlich leicht die Spreu vom Weizen, da braucht man nicht bei 1 kHz die Nullen hinter dem Komma zu zählen.

Aber schon lustig, daß sich bei der M-40 mal eben gar kein Unterschied zwischen A- und AB-Betrieb feststellen läßt. Der Flaschenhals liegt dann wohl nicht bei der Ausgangsstufe.
oldiefan1
Inventar
#7 erstellt: 19. Aug 2010, 04:06
Ein Ergebnis hatte ich aufgehoben:


IMD gemessen bei Leistung: 60W an 8 Ohm
für 250 Hz / 8 kHz im Verhältnis 4/1 (SMPTE)

Ergebnis: IMD = 0,0087 %

Ist etwas höher bei mir gewesen als die Yamaha Spezifikation. Allerdings hat Yamaha nicht angegeben, mit welchen Frequenzen u. Pegelverhältnis ihre Werte zu verstehen sind)
(Yamaha Spezifikation für M-40: 0,003% IMD SMPTE)

Da ich mit ARTA und Soundkarte messe (Soundkarte: ESI Juli@) kann ich auch andere Frequenzen und Pegel-Verhältnisse für die Messung einstellen. Habe manchmal auch mit 19/20 kHz gemessen, aber nicht diesmal.

Bei dem M-40 arbeitet (nach Yamahe User Manual) die Auto-Class A Schaltung bis zu max 10W im Class-A Modus. Ich verstehe das so, dass ein gleitender Übergang in den A-B Modus stattfindet (in Abhängigkeit der Ausgangsspannung, die den Arbeitspunkt verschiebt). Über welchem Leistungsfenster dieser Übergang stattfindet, steht nirgends; mglw. bereits schon bei wenigen Watt. Es ist sicher so, wie Albus schon sagte: Bei niedriger Leistung dominieren die Störanteile ohnehin (obwohl der M-40 ein besonders "ruhiger" Vertärker ist). Auch unter 10 W und bei 1 Watt habe ich in der Spektrumanalyse bei Einschalten von "Auto Class-A" keine Pegelveränderungen der Oberwellen gesehen. Da hatte ich extra drauf geachtet.

Herzlichen Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 19. Aug 2010, 04:19 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 20. Aug 2010, 01:46
Komme zurück auf den Vorschlag, die Verzerrungen bei niedriger Frequenz anzuschauen.

Zuerst zum Vergleich: Receiver R 3000 von Grundig, Baujahr 1980, 2 x 30 W (Sinus) an 8 Ohm (2 x 50 W an 4 Ohm)

Hier THD bei 20 Hz und Vollaussteuerung (30 W an 8 Ohm), da bei meinem Soundkartensampling das 10 Hz Signal in der Frequenzanalyse zu stark verbreitert ist (bedingt durch den Messaufbau). Die 20 Hz Messung ist sicherer!

Messwert Grundig R 3000 bei 20 Hz und 30 W: 0,011 % THD. Bei diesem Gerät liegt allerdings noch ein Vorverstärker davor (eingebaut, da Receiver).



Man sieht die beiden Oberschwingungen bei 40 und 60 Hz und den Netzbrumm bei 50 Hz (der "wahre" Netzbrumm liegt wahrscheinlich unter -90dB, meine Verkabelung und die Masseverbindungen fangen sich sich da was ein, -90dB ist bei 50Hz bei mir deshalb nahe am Minimum, was ich bei mir erreiche). Das hat aber auf die Frequenzanalyse und Klirrfaktormessung hier keinen Einfluss. Ausser diesen drei Frequenzen gibt es Null und Nix oberhalb von -100 dB bis hin zu 45 kHz (meine Messgrenze).

Der Yamaha M-40 tritt dagegen morgen an!

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 20. Aug 2010, 01:58 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#9 erstellt: 22. Aug 2010, 22:40
So, hier der Yamaha M-40, ebenfalls 20 Hz bei 30W.

Klirrfaktor ist 0,004 % (THD)



Man sieht oberhalb von -100 dB keine Oberschwingung, nur den 50Hz Netzbrumm (bei mir leicht erhöht, siehe oben).


Bei 10 W ist der 20Hz Klirr 0,0085% THD. Bei 1 W 0,025% THD. Mit oder ohne "Class A" in beiden Fällen genau gleich.

Intermodulation jetzt gemessen mit 19 kHz/20 kHz, 4:1. Ergebnis 0,0018% bei 10W an 8 Ohm. Class-A gibt das gleiche Ergebnis.

Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 22. Aug 2010, 23:27 bearbeitet]
Yamaha_a_1000
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 15. Nov 2016, 02:51
Mir scheinen ja hier so manche profis unterwegs zu sein.
Kenn mich zwar auch bisschen aus aber nicht so gut.
Habe so eine Endstufe gestern erworben.
Der verkäufer hat sie mir vorgeführt und sie spiele einwandfrei.
Zuhause habe ich dann gesehen das da drinne rumgefuscht wurde. Die kabel die vom lautsprecher-wahlschalter gehen wurden zum grosstwil gekappt. Nur ein paarchen ist noch übrig. Und die kabel vom chinch wurden auch was dran gemacht. Könnt mir einer gegen bezahlung versteht sich sie wieder im urzustand stetzten?
Gruß
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