Was tolles auf dem Dachboden gefunden *freu* .

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Sathim
Inventar
#1 erstellt: 02. Feb 2007, 18:15
Hallo,

ich habe ausnahmsweise mal keine Frage, sondern will einfach nur was loswerden.

Ich bin vor ein paar Tagen mal wieder um Vatis alten Sherwood-Receiver herumgeschlichen, der seit über nem
Jahr auf dem Dachboden steht. Nach einem Umbau in der Wohnstube kann er nun "leider" nicht mehr dort zum Einsatz kommen.

Jedenfalls haben mich schon immer diese seltsamen Metallbrücken zwischen den Preouts(Vorn) und einem omninösen "Main in" gewundert.
Nun, ich habe dann mal das Handbuch rausgekramt und siehe da: Das gute Stück ist auftrennbar!

Wenn ich also diese Brücken entferne und einfach von den Preouts meines Receivers zum Main in gehe,
verhält sich der alte Knabe (ca. 8-10Jahre) wie eine reinrassige Endstufe.
Es werden sämtliche anderen Bauteile umgangen, also Laustärkeregler, Bass/Höhen - alles. Nurnoch der An/Aus- Schalter geht.

Hier mal die Daten des "alten Knaben"
Sherwood 5090R Stereo Pro Logic Receiver
2x100 Watt an 8 Ohm (Front)
1x65 Watt an 8 Ohm (Center)
2x20 Watt an 8 Ohm (Rear)
Leistungsaufnahme: 600 Watt (Mein R956R hat nur 370 )
Eingänge für die Center/Rear Endstufen gibts nicht, daher nehme ich mal an, dass die dann auch ausgeschaltet werden.

Außerdem steht da was von einer Kanaltrennung von 50dB.
Ist das gut? Diesen Begriff habe ich nie so recht verstanden, was gibt der an?

Jedenfalls bin ich sehr glücklich mit meinem "Fund".
Meine 10er Evos sind zwar nur Kompaktboxen, scheinen aber trotzdem gern viel Saft zu wollen.
Mit dem 5090 als Endstufe klingt es einfach besser.
Der Bass ist besser differenzierbar und auch die allgemeine Auflösung leicht besser.
Das liegt sicherlich daran, dass der 5090 auch direkt auf Stereo ausgelegt ist und es nicht nur einfach "auch kann".
Am auffälligsten ist jedoch, dass ich nun ein gutes Stück lauter aufdrehen kann ohne dass es unangenehm oder unsauber wird.

Auf jeden Fall bin ich megaglücklich, dass ich so neugierig bin
Der alte Receiver sollte nämlich bei eBay verkloppt werden, weil ihn ja hier keiner mehr brauchen konnte.
Da hätte er vllt. noch 80€ gebracht. Bekommt man heutzutage eine Endstufe dieser Leisungsklasse für 80€ - sicher nicht.

Der einzige Nachteil ist nun, dass die zusammen 28 Kilo Radau-io ganz schön heizen ...
Naja und ein bisschen wuchtig siehts auch aus - aber das ist ja nicht unbedingt verkehrt

Was bleibt, ist die Frage der "Kanaltrennung" ... Was genau heißt das?

Ansonsten - freut euch mit mir

MfG
Matthias
_axel_
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2007, 18:37

Sathim schrieb:
Eingänge für die Center/Rear Endstufen gibts nicht, daher nehme ich mal an, dass die dann auch ausgeschaltet werden.

Kaum. Warum sollten sie?
Macht aber nichts (außer etwas höherem Stromverbrauch), weil Du sie nicht benutzt.

Kanaltrennung: (Wie deutlich) ist ein Signal des einen Kanals (zB. des linken) auf einem anderen zu hören? Wie stark wird "übersprochen"?
50dB ist mW. kein guter Wert. Aber was sind schon Messwerte?
Probiere es aus:
Stöpsele einen Kanal (zB. vom CDP) aus. Und für den anderen Kanal klemmst Du den LS ab. Und nun höre ...

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 02. Feb 2007, 18:39 bearbeitet]
Sathim
Inventar
#3 erstellt: 02. Feb 2007, 19:59
hmm, klingt einleuchtend...

Muss ich den LS direkt abklemmen oder reicht es, ganz einfach den entsprechenden Stecker am Preout zu ziehen?

Mir ist grad eingefallen - auf meinem bTech stehen 75dB Kanaltrennung,
also extrem viel mehr, aber das ist ja auch ein KHV.
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Feb 2007, 11:05
Überlegt Euch mal, wie gross das akustische Übersprechen in einem Raum ist, wie stark also das Signal des einen Lautsprechers am Ohr ankommt und wie stark das Andere.
Pegelmässig gibt es da geringe Unterschiede. Die Unterschiede beziehen sich hauptsächlich auf die Zeitdifferenz zwischen dem linken und rechten Ohr. Diese entsteht, weil die Lautsprecher nicht gleich weit von beiden Ohren entfernt sind. Es wird also kaum mit dem Pegel, sondern mit der Laufzeit geortet.
Dass nun der Pegel trotzdem einen grossen Einfluss hat, liegt einmal daran, dass heutige Stereo-Aufnahmen praktisch NUR auf Pegeldifferenzen aufgebaut sind. Damit werden die Lautsprecher unterschiedlich angesteuert und daraus ergeben sich dann im Abhörraum erst die Zeitdifferenzen.
Zweitens spielt das Übersprechen bei Kopfhörern eine Rolle, weil wir ja pro Ohr nur einen Schall haben.

Konkret: Bei Schallplatten war das Übersprechen bei etwa 26dB bis 30dB (1:20 bis 1:32).
Kassettengeräte brachten es auf gute 40dB (1:100), Studio-Tonbandgeräte auf etwa 56 bis 66dB, je nachdem, ob noch Dolby (A oder SR) verwendet wurde. Das sind Verhältnisse von 1:316 bis 1:2000.
Und mal angenommen, ich höre zuhause in normaler Lautstärke, also zwischen 80 und 90dB im Maximum, habe dabei aber im Wohnzimmer einen Geräuschpegel von gegen 40dB (Ein durchaus üblicher Wert), so reichen 50dB aus, um das leisere Signal nicht mehr richtig wahrnehmen zu können, weil es im Umgebungsgeräusch verschwindet. Ausserdem haben wir ja noch die Musik aus dem zweiten Lautsprecher, welche das leise Signal völlig verdeckt. So gesehen ist 50dB kein schlechter Wert, aber vor 8 oder 10 Jahren war es kein Problem, wesentlich bessere Trennungen hin zu bekommen.

NUR

Ich vermute, dass der Receiver keinen Digitaleingang hat und somit keinen digitalen Surrounddecoder besitzt. Er ist also nur mit Dolby Prologic surroundfähig. Und das erste Prologic war nun nicht gerade die grösste Erfindung.

Prinzipiell kann man ein Tonsignal wie folgt zuordnen:
a)Es tritt nur auf einem Kanal auf:
In diesem Fall ist es ein nicht korrellierendes Stereosignal, weil nur ein Kanal bedient wird und damit eine Korrellation nicht möglich ist.
b)Es tritt in beiden Kanälen mit unterschiedlichem Pegel auf:
Es handelt sich um ein korrellierendes Signal, das aber nicht als Monosignal bezeichnet werden kann, da es aufgrund der Pegeldifferenz eine Kanalzuordnung besitzt.
c)Es tritt in beiden Kanälen mit gleichem Pegel auf:
Das ist ein Monosignal, das über den Centerlautsprecher ausgegeben wird.
d) Es handelt sich um ein Signal, das in beiden Kanälen gleich stark ist, das aber gegeneinander phasengedreht ist:
Das ist ein reines Effektsignal, das über beide Rückseiten-Lautsprecher wiedergegeben wird.

Soweit Prologic. Zusätzlich gibt es noch ein Signal, das beim Prologic II zum Tragen kommt:

e) Es sind zwei Signale, die b und d vereinen, also Gegenphasigkeit und Pegelunterschied. In diesem Falle wird ein Signal gebildet, das über die Rückseiten-Lautsprecher ausgegeben wird, aber mit den Pegeln entsprechender Kanalzuordnung.

Was soll jetzt das Ganze:
Es sind prinzipiell zwei Quell-Kanäle vorhanden. Diese werden dauernd über die Stereo-Lautsprecher wiedergegeben. Bei einzelnen Geräten werden im Fall d) die Hauptlautsprecher im Pegel reduziert, bei anderen nicht.
Reine Mono-Signale werden zusätzlich über den Center ausgegeben, wobei die Hauptlautsprecher etwas reduziert werden können, aber nicht müssen, je nach Gerät.
Signale mit negativer Korrellation (phasengedrehte Signale) werden einmal (Prologic) über beide Rück-Lautsprecher gleich ausgegeben, gleichzeitig auch über die Hauptlautsprecher, oder sie werden pegelabhängig den beiden getrennten Rücklautsprechern zugeführt (Prologic II). In jedem Fall ist es ausgeschlossen, dass ein Signal gleichzeitig über den Center (korrellierend, gleiche Pegel, gleiche Phase) und die Rücklautsprecher (gegenphasig) wiedergegeben wird.

Die Folge:
Aus zwei Ursprungskanälen werden 4 oder 5 Kanäle gewonnen und einzeln wiedergegeben. Das geschieht durch Verknüpfungen und Differenzbildung, sowie durch Phasenvergleich und elektronische Lautstärkeregelung. Da ist es gut möglich, dass all diese Verkoppelungen die Kanaltrennung reduzieren. Andererseits gibt es ja nur den Fall a, wo ein Signal allein existiert. In allen anderen Fällen müssen immer zwei Signale vorhanden sein, um die entsprechende Funktion auszulösen, und somit ist das schwächere Signal oft schon deutlich durch das stärkere verdeckt.
Folglich spielt bei so einem Gerät die Kanaltrennung nicht mehr die entscheidende Rolle, im Gegenteil: Es wäre fast undenkbar, dass die Lautsprecher dauernd ein- und ausschalten, je nach Signalverteilung. Es ist sinnvoller, wenn alle Lautsprecher leicht mitlaufen und sie nur bei konkreter Ansteuerung etwas lauter gestellt werden.
_axel_
Inventar
#5 erstellt: 03. Feb 2007, 12:27

Sathim schrieb:
Muss ich den LS direkt abklemmen oder reicht es, ganz einfach den entsprechenden Stecker am Preout zu ziehen?

Kommt darauf an, in welchem Bereich Du die Kanaltrennung testen möchtest.
- Die in Deinem (nun als Vorstufe genutzten) Gerät: am CDP und die PreOuts.
- Nur die des als Endstufe genutzten Gerätes: PreOut und LS-Klemmen.
- Gesamte Verstärkerkette: CDP und LS.
Klar, oder?

Aber Richi hat schon recht: Obwohl es Geräte mit deutliche besseren Werten hier gibt, sind die 50dB in der Praxis schon durchaus ausreichend. Das steckte auch etwas verkürzt in meinem "Aber was sind schon Messwerte?" mit drin. Ich bin nur etwas schreibfauler als Richi
Um das Phänomen aber mal prinzipiell erfahrbar zu machen, kann man ja trotzdem mal testen.

Wichtiger als bei der Kanaltrennung ist die Übersprechdämpfung bei den versch. Eingängen (der Vorstufe): Sonst hört man zB. in leisen Passagen einer CD vielleicht das (laufende) Radio durch.

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 03. Feb 2007, 12:29 bearbeitet]
Sathim
Inventar
#6 erstellt: 07. Feb 2007, 16:10
Hmm, danke für die umfangreiche Erklärung zu ProLogic ... aber darum ging es eigentlich gar nicht.
Der alte Receiver läuft eh nur als Endstufe für die Fronts.

Habs grad mal probiert mit an/Abklemmen usw.

Soundquelle PC über 96KHz PCM Stereo
Linken LS abgeklemmt und den rechten Chinch-In auch ab.

Ehe ich auf dem rechten dann was höre, muss ich bis ca. -20 hochdrehen.
Selbst da ist mein PC schon fast lauter (wobei der schon silent ist) und dann auch nur, wenn grad laute Passagen im Lied sind.
(Probiert mit Queen - to much love will kill you)

Mein Regelbereich ist von -90 bis 0.
Auf -20 höre ich NIE Musik, weil mir da die Ohren abfallen und ich außerdem argen Ärger mit meinen Ellis bekomme.
Obwohl wir ein massives Haus haben und ich im Keller wohne ...

Also würde ich mal sagen die Kanaltrennung ist für mich ausreichend

Nun habe ich aber schon wieder ein anderes Problem, aber das gehört eher nicht hierher.
Meine Balance stimmt nicht.

Stimmen bzw. alles mit dem KH mittig ist, sind über die Anlage leicht nach rechts verschoben.
ABER: Ich habe die LS mal links/rechts vertauscht - Keine Änderung

Ich glaub ich werd langsam irre ...
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Feb 2007, 20:22
...armes Kellerkind
Aber bevor es wirklich arg wird, überleg Dir mal die Abhörsituation. Ungleiche Raumbedämpfung, ungleiche Reflexionen?
Das alles hat Einfluss auf die gehörte Lautstärke.
Und wenn es denn halt so ist, dass sich eine Unsymmetrie über die Lautsprecher ergibt, bleibt nur der Griff zum Balanceregler, dafür ist er ja da und hat Geld gekostet...
Und übrigens, hats Du auch mal die Verstärkerausgänge getausch oder nur Boxen geschleppt? Könnte ja auch aus der Endtsufe kommen..
Sathim
Inventar
#8 erstellt: 07. Feb 2007, 21:31
Also ich habe einmal die LS umgeklemmt und einmal die Chinch-Kabel vertauscht.
In Jedem Fall das gleiche Phänomen ... Ich habe auch andere Quellen versucht.

Ich habe hier ein optimales Stereodreieck von ca. 2,60 Seitenlänge.
(Also zwischen den Boxen und von jeder Box bis zu mir ...)
Beide Boxen stehen in ner Ecke, in der sonst nix weiter ist.
Glatte Wände. Gut, hinter der rechten ist eine Blechtür (Sicherungsschrank), hinter der linken StinoVliestapete.
Allerdings ist die linke Wand aus so Gipskarton mit Dämmwolle befüllt, aber die Wand ist ja trotzdem glatt.
Beide sind exakt bleich auf mich angewinkelt (13 zu 18,5 cm von der Spitze der Granitplatte auf der sie stehen...)
Sitzen tue ich natürlich auch mittig, ähm ja
(Klingt irgendwie recht pedantisch, wenn ich das so lese )

Auf dem direkten Weg zwischen mir und dem LS befindet sich nichts.
Allerdings habe ich links meine Schrankwand stehen, die steht ca. 45cm von der Wand vor.
Die sollte allerdings nicht dämpfen, ist Birke Massiv und sehr eckig. (also rein kubisch )

Sehr seltsam ... Aber gut, eine Anhebung des linken Kanals um +1 dB schafft den Ärger schon aus der Welt.
Aber irgendwie ärgert es mich doch. Vor allem sind ja alle Sachen die dämpfen, rechts! Nämlich Vorhänge und das Sofa.
Aber das Sofa steht ja noch hinter mir.

Naja, ist wurscht - die Mitte passt wieder. Ich kann hier eh nichts umräumen.


Im Übrigen - ich liebe es, ein Kellerkind zu sein !
Gibt nix besseres, im Sommer kühl, im Winter kühlts nicht so schnell aus ...
So hell mag ichs eh nicht als finsterer Schwarzmetaller ;-)
Ist auch prima, wenn mal Freunde da sind - weil - oben hört man nix.

Gruß und Dank
Matthias
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 08. Feb 2007, 09:30
Du solltest bedenken, dass die Pegelgleichheit am Lautstärkeregler bis 3dB abweichen kann und auch die Lautsprecher selbst sind bestenfalls auf 2dB gleich. Genauer ist die Sache nun mal nicht. Wenn Du also mit einer Korrektur von 1dB alles wieder ins Lot bringst, ist es ja prima.
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