Yamaha A-500: Rauschen auf einem Kanal

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Bepone
Inventar
#1 erstellt: 31. Mrz 2008, 21:52
Hallo liebe Stereo-Freunde!

Ich habe mir vor kurzem einen Yamaha A-500 Vollverstärker bei einem bekannten online-Auktionshaus ersteigert. Laut Verkäufer soll das Gerät funktionstüchtig sein, ich hab aber ein Problem:
Auf dem linken Kanal kommt ein stärkeres Vordergrundrauschen, das zeitweise in starkes Rascheln und Knistern übergeht und manchmal wieder auf reines Rauschen abklingt. Dies tritt an allen Ausgängen auf (Kopfhörer sowie Lautsprecher A und B).
Lasse ich Musik laufen, kommt diese seltsamerweise auf beiden Kanälen klar durch, auf dem linken Kanal eben begleitet vom Rauschen/Rascheln. Scheint also ansonsten zu funktionieren.

Dabei hat das Drehen am Lautstärkeregler keinerlei Einfluss, auch nicht das Drehen oder Schalten sämtlicher Knöpfe und Schalter. Habe auch alle mechanischen Schalter und Regler an der Front mit Kontaktspray behandelt, ohne Veränderung.
Wenn man allerdings die Bässe oder Höhen verändert, so ändert sich auch der Klang des Rauschens.

Eine Sichtprüfung der Platine von unten hat keine Ergebnisse gebracht hinsichtlich gebrochener Lötstellen o.ä., von oben sind keine abgebrannten Bauteile zu erkennen.

Hat jemand einen Tipp, woran das Rauschen liegen könnte? Ich bin bastlerisch recht versiert und verfüge über ein Standard-Digitalmultimeter. Kenne mich aber mit Elektronik im Speziellen nicht allzu gut aus.

Danke im Voraus für eure Hilfe!


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2008, 19:36
Hat niemand eine Idee?

Ich hab inzwischen neue Erkenntnisse gewonnen: Lässt man den Verstärker ein paar Stunden mit zugedrehter Lautstärke und ohne anliegendes Signal laufen, so verschwindet das Rauschen vollständig. Nach ein paar Minuten kommt das Rauschen jedoch wieder, wenn man Musik hört.

Vielleicht hilft das ja weiter.


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#3 erstellt: 18. Mai 2008, 11:24
Hallo,

schade, dass niemandem ewtas einfällt, denn der Yamaha scheint doch ein recht hochwertiger Verstärker zu sein. Wäre zu schön, wenn ich den wieder ohne Macken zu Laufen bekommen würde.

Durch Herumprobieren habe ich noch mehr herausgefunden: Lässt man den Verstärker ohne anliegendes Signal eine ganze Nacht eingeschaltet, Lautsprecher abgeschaltet sowie Kopfhörer abgestöpselt, außerdem Volume auf Minimum und Bass und Treble auf 0 ("defeat"), dann läuft er manchmal mehrere Tage ohne Probleme. Irgendwann kommt dann jedoch das Rauschen/Rascheln/Knistern mit einem Schlag wieder in den linken Kanal. Dann muss man ihn wieder eine Nacht "ruhen" lassen (s.o.).
Am Rec-Out von Tape 1 und Tape 2 (das sind wahrscheinlich Line-Ausgänge), ist dieses Rauschen/Rascheln/Knistern übrigens nicht vorhanden!

Was könnte da die Ursache sein? Wäre für jeden Tipp dankbar!!


Gruß
Benjamin
Toni_
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Mai 2008, 12:48
Hallo Benjamin,

es kann sein das die Lautsprecherschalter oder die Eingangssignalschalter schlechte Kontakte haben.
Abhilfe schaft da ein gutes Kontaktspray ( bitte kein Autokontaktspray ) wie Oszillin t6 von tesanol dieses
hinterläßt einen Gleitfilm.
Ist besonders wichtig bei Potis das die Gleitschicht nicht entfernt wird, sonst "stirbt" langsam der Poti.

Ich würde mir an Deiner stelle auch die Lötpunkte auf der Platine anschauen, ob diese alle in Ordnung
sind und auch die Versorgungsspannungen überprüfen ob diese stabil sind.

Es kann auch an einem defekten Bauteil liegen.

Ups habe gerade gesehen Du hast schon mit Kontaktspray gearbeitet
und hast Dir die Lötpunkte schon angeschaut.

Aber schaue Dir die Lötpunkte bei der Klangregelung nochmals genau an,
ich hatte mal einen ähnlichen Fehler an meinen Yamaha und nach dem
nachlöten war das Problem weg.

Eventuell alles mal nachlöten, vielleicht hilf dabei vorher ein Fön um diverse
Stellen leicht zu erwärmen, bitte nicht erhitzen !
Keinesfalls ein Heißluftgebläse nehmen !!!!
Auch ein Kältespray kann postiv zur Fehlersuche beitragen.

Noch eine Bitte:

Vor dem öffnen Netzstecker ziehen und sei vorsichtig !!!


Viel Erfolg

Gruß
Toni
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 18. Mai 2008, 20:15
Hallo Toni,

erstmal vielen Dank für die Tipps und Hinweise!
Habe heute alle Lötstellen der Hauptplatine mit dem Handlötkolben (30W) nachgelötet. Hat zwar ca. drei Stunden gedauert, aber um den Verstärker zu reanimieren ist mir kein Aufwand zuviel. Hat er doch auch eine excellente Phonostufe mit Wahlmöglichkeit für MM und MC - Systeme.
Nach der Aktion läuft der Verstärker jetzt erstmal wieder ordentlich, mal sehen wie lange; hoffentlich für immer. Falls das Rauschen wieder auftreten sollte, nehme ich mir noch die einzelnen kleinen Platinen im Inneren vor, wo diverse Schalter oder Regler drauf sitzen.

Die Regler und Schalter hatte ich auf alle Fälle schonmal komplett durchgemessen, die sind 100% in Ordnung.

Ich werde mich in jedem Fall nochmal melden und Erfolg bzw. Misserfolg mitteilen.


Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#6 erstellt: 01. Jun 2008, 11:18
Hallo,

der Verstärker lief jetzt fast zwei Wochen super, hatte ihn allerdings auch wenig genutzt. Doch vorgestern trat das Problem wieder auf: Verstärker eingeschaltet, ca. 10 Minuten über Kopfhörer Musik gehört, alles einwandfrei. Plötzlich fing es an, auf dem linken Kanal neben der Musik zu rauschen. Das ging ca. eine Minute, dann setzte unvermittelt starkes Rascheln und Knistern wieder ein.

Nachdem ich den Verstärker dann wieder eine Nacht angelassen habe ohne Signalquelle und alle Regler auf null, lief er gestern wieder problemlos meherer Stunden durch.
Ich habe nun noch die Lötstellen der einzelnen kleinen Platinen im Inneren nachgelötet. Vielleicht bringt das ja etwas.

Mir ist noch aufgefallen, dass die eine Seite des großen Kühlkörpers für die Endstufentransistoren wärmer wird als die andere. Es scheint so, dass der Ruhestrom für einen Kanal höher eingestellt ist als für den anderen. Im Standby-Betrieb werden jedenfalls die beiden Endstufentransistoren eines Kanals handwarm, die anderen bleiben kühl.
Auf der Hauptplatine gibt es zwei Potis mit der Bezeichnung "Idle Adj.", es liegt nahe dass sie für die Ruhestromeinstellung zuständig sind. Weiß jemand die korrekte Einstellung des Ruhestroms; wo kann ich ihn messen und wie hoch muss er sein?
Kann das überhaupt mit meinem Problem zusammenhängen?


Gruß
Benjamin
Altgerätesamler
Inventar
#7 erstellt: 03. Jun 2008, 19:28
Hallo,
Das der Ruhestrom falsch eingestellt ist kan durchaus möglich sein.. Es ist warscheindlich auch so.
Wenn du an denen etwas verstellen willst, musst du sehr vorsichtig sein, denn wenn der Ruhestrom zu hoch ist, gehen die Transistoren defekt.

Das mit dem Rauschen ligt nach den Symtomen an einer oder mehrere kalten Lötstellen.
_ES_
Administrator
#8 erstellt: 03. Jun 2008, 22:14

Wenn du an denen etwas verstellen willst, musst du sehr vorsichtig sein, denn wenn der Ruhestrom zu hoch ist, gehen die Transistoren defekt


Manuel, bitte...


Weiß jemand die korrekte Einstellung des Ruhestroms; wo kann ich ihn messen und wie hoch muss er sein?


Den Ruhestrom misst Du als Spannungsabfall über die Emitterwiderstände, nach einer "Warmlaufphase" von etwa 20 minuten, ohne Last.

Die Spannung sollte im mV Bereich liegen.

Den genauen Wert kenne ich (noch) nicht.

Eingreifen solltest Du nur dann, wenn der eine Wert (auf der "wärmeren" Seite)deutlich über den anderen liegt.

Und dann erstmal nach dem niedrigeren Wert einstellen.

Solltest Du mit dem, was ich hier gerade schrieb, wenig bis gar nix anfangen können, solltest Du überhaupt nix einstellen..

Deine Aussetzer aber sollten damit nix zu tun haben.

Vielmehr tippe ich auf die div. Regler und Schalter, die einfach korridiert sein dürften.
Altgerätesamler
Inventar
#9 erstellt: 04. Jun 2008, 13:10

Manuel, bitte.


Hab ich denn was falsches geschrieben. Nach meiner Meinung gehen doch dann die Powertransistorn defekt, ist zumindest bei meinem Lencoverstärker so. Zumindest wurde es mir so gesagt..

Natürlich erst etwas verstellen, wenn du den richtigen Wert weisst.
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 04. Jun 2008, 13:52

Nach meiner Meinung gehen doch dann die Powertransistorn defekt,


Stimmt,aber das ist nur die eine Seite.
Du kommst mir tendenziell zu schnell mit dem Lötkolben um die Ecke..
Altgerätesamler
Inventar
#11 erstellt: 04. Jun 2008, 14:12
Hehe, da hast du auch recht..
Lehrne gern etwas dazu... Also her damit..
Habe ja noch Zeit, bin immernoch ein Schüler.
2 Oberstufe..

Bepone
Inventar
#12 erstellt: 04. Jun 2008, 17:27
Hallo,

@Random_Task: Damit kann ich etwas anfangen. Die Emitterwiderstände sind doch sicher die Widerstände, die direkt vor den Emittern der Endstufentransistoren geschaltet sind (in Reihe), richtig?
Wenn du noch die korrekten Sollwerte herausfinden könntest, wäre das super! Ansonsten vergleiche ich erstmal beide Kanäle.
Die Regler und Schalter sind definitiv am Problem nicht schuld, die habe ich alle einzeln kontrolliert (Durchgang) und wenn nötig mittels WD-40 zur korrekten Funtion gebracht. Das war aber nur am Eingangswahlschalter "Tape1" nötig.
War ja auch mein erster Gedanke gewesen, diverse Yamahas sollen ja an dieser Stelle eine richtige Krankheit gehabt haben.

Vielen Dank für eure Anregungen ; nehme gerne noch jeden weiteren Rat an.


Gruß
Benjamin
_ES_
Administrator
#13 erstellt: 04. Jun 2008, 18:41

Die Regler und Schalter sind definitiv am Problem nicht schuld, die habe ich alle einzeln kontrolliert (Durchgang) und wenn nötig mittels WD-40 zur korrekten Funtion gebracht.


Auf Durchgang prüfen verrät nicht alles..

Und ob WD-40 das geeignete Mittel ist ?
Toni_
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Jun 2008, 22:18
Oh, oh,

WD 40 Spray tztz.
Warum nicht Deospray oder Schlagsahne aus der Dose ?
Schade das Du nicht auf gut gemeinte, seriöse Tip's hörst.

Viel Glück beim verbasteln.

gruß
Toni
Bepone
Inventar
#15 erstellt: 05. Jun 2008, 08:59
Hallo,

was spricht denn gegen die Verwendung von WD-40 als Kontaktspray? Ich benutze es schon seit mehreren Jahren in der Elektronik bei Potentiometern,Tastern, Schaltern, Relais und Steckverbindungen und habe stets positive Erfahrungen gemacht, nie negative.
Lerne aber gerne dazu, falls jemand gegenteilige Erfahrungen gemacht hat (Toni oder Random_Task ?)


Toni_ schrieb:
Oh, oh,

WD 40 Spray tztz.
Warum nicht Deospray oder Schlagsahne aus der Dose ?
Schade das Du nicht auf gut gemeinte, seriöse Tip's hörst.

Viel Glück beim verbasteln.

gruß
Toni

Oh, darauf bin ich noch gar nicht gekommen, Schlagsahne an der richtigen Stelle würde vielleicht das Rascheln/Rauschen dämpfen...
Aber ernsthaft, deine Ratschläge waren bist jetzt ja sehr hilfreich, aber das musste wirklich nicht sein. Habe ja schon das WD-40 benutzt, bevor du mir davon abraten konntest. Und "verbastelt" habe ich damit noch nie ein Gerät (und es gingen schon unzählige durch meine Hände).

Aber wie gesagt, ich bin mir sicher, dass es NICHT an den Schaltern/Reglern liegt, es verändert sich ja auch rein gar nichts an den Sörgeräuschen wenn ich alle Schalter/Regler betätige. Habe diesbezüglich (mit mechanischen Schaltern und Drehwiderständen) auch schon einiges an Erfahrung.

Bin immer noch für weitere (ernstgemeinte) Tipps offen und dankbar!


Gruß
Benjamin
_ES_
Administrator
#16 erstellt: 05. Jun 2008, 23:15
Naja, es gibt unter den Kontaktsprays "gute" und "böse" für den Hifi-Bereich..

Und zwar solche, die sich nicht damit zufrieden geben, "nur" die Kontake vom Dreck zu befreien, sondern selbige auch angreifen.

Wo WD 40 sich einordnen lässt, kann ich allerdings nicht sagen, da ich dieses eher zum Schraubenlösen benutzt habe...


[Beitrag von _ES_ am 05. Jun 2008, 23:16 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#17 erstellt: 29. Jun 2008, 15:28
Hallo,

es gibt wieder Neues vom Verstärker. Leider hat das Nachlöten SÄMTLICHER Lötpunkte nichts gebracht - das Rauschen und Knistern trat nach mehrwöchigem Betrieb wieder auf.

Ich habe nun einmal den Ruhestrom des linken Kanals, dort wo die Endstufen-Transistoren wärmer wurden, auf den Wert des rechten Kanals angeglichen. Und zwar habe ich dazu den Spannungsabfall über den jeweiligen Emitterwiderständen gemessen. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das die "richtigen" Widerstände sind, die waren aber direkt vor den Emittern in Reihe. Der Wert der Widerstände beträgt gemessen 0,3 Ohm; der Spannungsabfall beläuft sich beim rechten Kanal auf 2,7mV; links waren es 7mV, nun sind es dort 2,8mV.
Das würde rechnerisch ca. 10mA Ruhestrom ergeben, erscheint mir ein bisschen wenig. Ich habe aber diesbezüglich keinerlei Erfahrung.

Mir ist noch etwas aufgefallen: Ich habe mal die Gleichspannung am Lautsprecherausgang gemessen (ohne Musiksignal). Rechts sind es -8mV gegen Masse, Links sind es +55mV Wie kann man diese Werte interpretieren?

Ach ja, habe alle Schalter und Potis mit "Kontakt 60 Plus" von Kontakt Chemie nachbehandelt (Kontaktreiniger mit Schutzöl), auch solche, wo ich WD-40 eingesprüht habe .


Falls jemand noch eine Idee hat oder etwas zu meinen Messerten sagen kann, immer her damit!


Gruß
Benjamin
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 30. Jun 2008, 08:59
Hallo!

das mit dem Ruhestrom einstellen hast du so schon richtig gemacht und gemessen.
10mA könnten schon zuwenig sein, aber eine letztendliche Aussage kann nur ein Blick ins Service Manual bringen.

Die Offset Spannung am Ausgang kann durchaus 55mV betragen. Das wäre schon ok. Unter 100mV würde ich sagen, ist auf alle Fälle ok!

Gruß
Bernhard
Bepone
Inventar
#19 erstellt: 30. Jun 2008, 17:39
Hallo Bernhard,

danke für die Antwort.

Servicemanual habe ich leider keins, hab auch im Netz nichts gefunden. Vielleicht kennt ja jemand den korrekten Wert des Ruhestromes?

OK, die 55mA Offsetspannung am linken Kanal erscheinen mir plausibel, aber was ist von den -8mV (man beachte das Vorzeichen) am rechten Kanal zu halten?


Gruß
Benjamin
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 30. Jun 2008, 19:18
Hallo!

Eine Offset-Spannungen besagt, dass die Eingangs-Differenzspannung am Differenzverstärker eben nicht genau 0V ist, sondern ein paar mV daneben. Weil z.b. die beiden Transistoren nicht ganz gleich sind.
Daher sind auch beide Vorzeichen möglich.

Wenn z.b. ein Operationsverstärker laut Datenblatt max. 8mV Offset-Spannung hat, dann können das +8mV aber auch -8mV sein. Also der ganze Bereich.

Gruß
Bernhard
Bepone
Inventar
#21 erstellt: 06. Jul 2008, 10:32
Hallo,

so langsam bringt mich dieser Verstärker zum Verzweilfen!
Auch das Angleichen des Ruhestroms vom linken Kanal auf den Wert des rechten Kanals hat nichts gebracht. Eine Woche lief der Verstärker wieder top, gestern aber gings wieder los.

Und wieder das gleiche Spiel: Eine Nacht ohne Signal und mit abgeschalteten Lautsprechern angelassen, nun geht er wieder
Was kann denn die Ursache dafür sein, dass das Problem erst nach einer gewissen Zeit auftritt und dann von selbst wieder verschwindet?? Für mich gibt es da absolut keine plausible Erklärung.
Seltsam ist ja auch, dass die Musik absolut klar und sauber wiedergegeben wird, und dann eben manchmal im linken und nur im linken Kanal durch dieses Rauschen und Knistern begleitet wird; das Musiksignal selbst wird nicht verändert.

Hat noch jemand eine Idee zu diesem Phänomen? Ich würde den Verstärker nur sehr ungern entsorgen, irgendwas muss doch da zu machen sein...


Gruß
Benjamin
gst
Inventar
#22 erstellt: 09. Jul 2008, 21:35
Fehler mit Kältespray suchen?
gst
Bepone
Inventar
#23 erstellt: 10. Jul 2008, 08:28
Hallo gst,

das Kältespray hatte auch schon Toni erwähnt, ich weiß nur nicht wie die Vorgehensweise so aussieht. Hab das noch nie verwendet.
Wie kann ich denn damit einen Fehler finden? Einzelne Bauteile einsprühen und hören, ob sich was tut?

Danke für Hilfe!


Gruß
Benjamin
Bertl100
Inventar
#24 erstellt: 10. Jul 2008, 09:08
Hallo!

ja genau. Einzeln Bauteile gezielt besprühen. Und hören, ob was passiert! Auch den Fön zur Hand haben und warmfönen!

Gruß
Bernhard
Albus
Inventar
#25 erstellt: 10. Jul 2008, 09:29
Morgen,

Temperaturabhängigkeit eines inzwischen (Alterung) instabilen OPA im Modul Tone Control Amp? Oder, ebenso vielleicht die Transistoren der Treiber-Stufe, linke Seite, ein vorkommender Fehler bei älteren Yamaha-Verstärkern. - Der Ruhestrom ist bei Geräten aus der damaligen Zeit typisch in der Größenordnung von Specs wie 10 mV +/-4 mV DC an den jeweiligen Widerständen.

Freundlich
Albus
xxmichel
Stammgast
#26 erstellt: 10. Jul 2008, 11:39
moin,

hat das teil nen relais?
Bepone
Inventar
#27 erstellt: 10. Jul 2008, 12:51
Hallo,

schön, dass der Thread nun weiteres Interesse weckt! Mit eurer Hilfe krieg ich den Verstärker schon wieder hin...

OK, dann werde ich mal den Fön bzw. ein Kältespray verwenden, wenn das Problem wieder auftritt. Wäre schön, wenn ich den Übeltäter endlich einmal finden würde.

@Albus: Der Begriff OPA ist mir gar nicht geläufig, meinst du einen Operationsverstärker (OP) oder ist das ein mir (noch) unbekanntes Bauteil (ich bin kein Elektroniker)?
Eine Temperaturabhängigkeit konnte ich jedenfalls nicht direkt feststellen, der Verstärker läuft oft mehrere Stunden problemlos durch. Das Problem tritt meist erst nach ca. einer Woche auf. Ansonsten könnte das Problem schon irgendwie mit der Klangregelung zusammenhängen, an den Tape-Ausgängen tritt das Rauschen nämlich nicht auf.
Die Endstufentransistoren habe ich auch schon umgetauscht, d.h. die des linken Kanals in den rechten eingelötet und umgekehrt. Brachte leider gar nichts.
Mit Ruhestrom, meinst du da vielleicht den Spannungsabfall, da du die Einheit mV verwendet hast? Wenn ja, über welchem Widerstand muss ich den messen? Oder meinst du evtl. 10mA (Tippfehler)?

@xxmichel: Ja, es ist ein Lautsprecher - Schutzrelais vorhanden, dass erst einige Sekunden nach dem Einschalten des Verstärkers anzieht und das Signal an die Lautsprecherausgänge gibt. Das hatte ich aber auch schon zerlegt, es schaltet einwandfrei (Durchgangswiderstand am geschlossenen Zustand weniger als 0,2 Ohm). Auch eine vorübergehende Überbrückung des Relais änderte nichts am Rauschen/Knistern.


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#28 erstellt: 10. Jul 2008, 13:12
Tag erneut,
und Tag Benjamin,

die Einstellung des Ruhestroms erfolgt gängig über den TP (Testpunkten, etwa TP1, TP2, steht bei Yamaha häufig auf den Platinen) per VR (Variable Resistor, kleines 'Potentiometer') und anhand der Spannung in mV; bei Yamahas ist der Emitterwiderstand typisch 0,22 Ohm/3V. Die Endverstärker liegen dann beim Ruhestrom mit specs von 15+/-2 mV DC No Load, der aktuellere Vollverstärker AX 596 liegt bei 8 mV+/-4 mV DC.

OPA = Operationsverstärker; am Eingang der Tone control sitzt einer, näher zum Treble.

Temperaturabhängigkeit: Wenn das Gerät ohne Last und ohne Signal = im Leerlauf dahinsteht, dann kann kein Temperaturproblem auftreten, es bleibt im Niedertemperaturbereich. Wenn aber mit Signal und Last eines LS bei einem Drittel der Nennleistung betrieben, dann erhitzt sich der Amp binnen 10 Minuten so sehr, dass der Dummy Load-Widerstand (50W/8 Ohm) anfängt zu dampfen und der Verstärker zu stinken beginnt vor Hitze. Dann kommt es auf die Temperatursteuerung in der Endstufe an, entweder - oder.

Noch etwas, kann man die Versorgungsspannung an TP messen und einstellen? Gibt es TP dafür in der Nähe des Netzteiles? Die Werte müssten so bei 65 V DC je minus und plus liegen. Früher konnte man in derartigen Volverstärkern auch den DC Offset (auch DC Bias, DC Balance) per VR kontrollieren/justieren, typischer Wert dann 0+/-10 mV.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 10. Jul 2008, 13:19 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#29 erstellt: 10. Jul 2008, 16:25
Hallo Albus,

Testpunkte hab ich auf der Platine noch keine sehen können, jedenfalls nicht auf der Lötseite. Möglicherweise sind sie auf der Bauteilseite markiert.
Die 15+/-2mV an 0,22 Ohm würden ja einen Ruhestrom von 68+/-9mA bedeuten. Ich habe 2,7mV an 0,3 Ohm gemessen (die 0,3 Ohm sind auch ein Messwert, ich glaube auf den Widerständen (große weiße Keramikblöcke) steht etwas von 0,22 drauf). Das würde einen Ruhestrom von 10mA ergeben, also viel zuwenig. Wie äußert sich ein zu geringer Ruhestrom?


Albus schrieb:

Temperaturabhängigkeit: Wenn das Gerät ohne Last und ohne Signal = im Leerlauf dahinsteht, dann kann kein Temperaturproblem auftreten, es bleibt im Niedertemperaturbereich. Wenn aber mit Signal und Last eines LS bei einem Drittel der Nennleistung betrieben, dann erhitzt sich der Amp binnen 10 Minuten so sehr, dass der Dummy Load-Widerstand (50W/8 Ohm) anfängt zu dampfen und der Verstärker zu stinken beginnt vor Hitze. Dann kommt es auf die Temperatursteuerung in der Endstufe an, entweder - oder.

Den Part verstehe ich nicht. Kannst du das näher erklären? Was ist ein Dummy Load-Widerstand? Ein Lastwiderstand, den man statt der Lautsprecher anschließt?

Die Versorgungsspannung kann ich bestimmt irgendwie messen. An die Hauptplatine kommen zwei Kabel direkt vom großen Trafo, da liegt dann Wechselspannung an. Wieviel, kann ich messen. In direkter Nähe befindet sich dann ein Brückengleichrichter, mal sehen ob ich dann die Versorgungs-Gleichspannung irgendwie herausfinden kann.
Einstellen werde ich da aber nichts können, da sich einzig zwei VRs auf der Platine befinden, und die sind für den Ruhestrom.


@Alle: Vielen Dank für die fachmännische Hilfestellung!!


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#30 erstellt: 10. Jul 2008, 16:36
Tag erneut,
und Tag auch Benjamin,

richtig, die so genannte Dummy Load ist ein einen Lautsprecher ersetzender Lastwiderstand (gibt es z.B. bei Conrad Electronic von Dale für bis zu 100 W, auch in 25 und 50 W, Drahtwiderstand 1% Toleranz).

Ruhestrom: Der erstgenannte Wert, die 15 mV, gelten für eine 100 Watt-Endstufe und nur zur Illustration. Dagegen: Für den A-500 Vollverstärker werden eher gelten 8 mV +/-4 mV oder 10 mV +/-2 mV. Die weissen Drahtwiderstände sind die typischen 0,22 Ohm-Widerstände.

Freundlich
Albus
Bepone
Inventar
#31 erstellt: 29. Aug 2008, 12:17
Hallo,

wollte mich mal wieder melden und über den Stand der Dinge berichten.

Seit meinem letzten Beitrag läuft der Verstärker bis jetzt tadellos, obwohl ich seitdem nichts dran gemacht habe. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich ihn jetzt öfter benutze, mindestens eine halbe Stunde pro Tag läuft er schon.

Falls der Fehler nicht mehr auftreten sollte, werde ich den Verstärker natürlich erstmal nicht mehr öffnen.
Wenn er aber wieder Macken macht, werde ich mich schon wieder hier melden .

Gruß
Benjamin
Bepone
Inventar
#32 erstellt: 13. Mrz 2009, 18:11
Hallo allerseits,

zum Abschluss des Themas:
Der Fehler ist gefunden, der Yamaha läuft nun tadellos.


Übeltäter war ein Kleintransistor im Signalweg, der dieses Rauschen und Knistern zeitweise erzeugte.
Habe ihn mit der Fön - Methode ausfindig gemacht.


Zwischendrin hatte ich selbst die Endstufentransistoren des anderen Kanals gekillt.
Das ist aber ein anderes Thema und wurde auch behoben (die original Sanken gibt's übrigens noch).
Aber im Endeffekt hat mir das geholfen, dem eigentlichen Problem auf die Spur zu kommen.


Wen es interessiert, hier ist das Thema, wo es um die Endstufentransistoren geht und in dessen Verlauf auch die besagten fehlerhaften Transistoren gefunden wurden.



Danke an dieser Stelle nochmals allen, die mir hier mit Tips und Kritik zu Seite standen!


Gruß
Benjamin
Kleintechniker
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 23. Feb 2013, 17:19
Hi,
ich finds leider nich so genau, welches sind die Treibertransistoren? Bzw welchen Typ haben sie? Ich hab den gleichen Verstärker mit exakt (sogar der gleiche Kanal) dem gleichen Knistern..
Grüße,
Thomas
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