Russische Hifi Röhrenendstufe wer kennt sie

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psdu110
Neuling
#1 erstellt: 16. Mrz 2006, 22:21
Hallo
Ich habe günstig eine Röhrenendstufe geschnappt . Sie ist Russischer Herkunft und hat folgende Bezeichnung NPUSOLI-50 YM-204 C. Sie hat einen Traumhaften Klang und Viel Power. Wer kennt sie oder weiß irgendwas über sie . Kann euch auch Fotos senden .Vielen Dank im Vorraus an die Experten
DB
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2006, 22:46
Das Ding heißt Priboj 50-UM204s.

Hatte ich auch mal. Ein durchschnittliches Gerät mit ebensolcher Verarbeitung und technischen Daten.
Problematisch sind u.a. die Exotenendröhren und deren Fassungen. Im Netz gibt es einige Vorschläge, was alles zu ändern ist, um das Gerät standfest zu bekommen.

MfG

DB
hf500
Moderator
#3 erstellt: 17. Mrz 2006, 21:34
Moin,
man sage nicht den Ukrainern, dass der Verstaerker aus Russland kommt.
Er kommt aus Taranrog am Schwarzen Meer, Ukraine.

Besserwissmodus aus und weiter:

Wenn der Priboj laeuft, setzt er sich wirklich eindrucksvoll in Szene.
Aber wie DB schon sagte, der Verstaerker muss unbedingt ueberholt werden, was seine Endstufen und
die Gitterspannungsversorgung angeht.
Das Netzteil kennt mit durchgehenden Endroehren keine Gnade, sie werden blitzschnell so heiss,
dass der Glaskolben schmilzt.
Aus dem Grund muss die Sicherung bei den Endroehren auf der Platine unbedingt eine vom Flinken Typ sein
Und solange man nicht weiss, ob der Verstaerker zuverlaessig ist, sollten es maximal 200mA sein.

Besser, ein paar Sicherungen beim Aufdrehen verlieren, als teure Endroehren.

73
Peter
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2006, 22:06
Hallo zusammen,

darf ich aus reiner Neugier eine Frage stellen? Gibt es zun dieser Endstufe auch Bilder und eine Beschreibung in Form von Links?

Gruß,

Nils
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 17. Mrz 2006, 22:43

Tulpenknicker schrieb:
Hallo zusammen,

darf ich aus reiner Neugier eine Frage stellen? Gibt es zun dieser Endstufe auch Bilder und eine Beschreibung in Form von Links?


z.B. hier:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Oldies/Priboj/Priboj.htm

Grüße

Herbert
MOHAX
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Mrz 2006, 22:47
Hi Nils,

Hier ein Link zum Thema Priboi

http://www.frihu.com/plaene/verstaerker/priboj/priboj-1.html

Gruss
psdu110
Neuling
#7 erstellt: 18. Mrz 2006, 14:32
Hallo
Habe jetzt den Priboj mal stressgetestet und bin echt begeistert von dem Klang vor allem der staubtrockene Bass ist Klasse. Mir ist jedoch nach 2 Stunden Betrieb aufgefallen das die rechte hintere Endröhre etwas hell war und habe dann gleich die flinken 200 er Sicherungen eingesetzt. Weiss einer wer so ein Gerät fachgerecht durchsehen kann am besten in NRW?? bin für jede Hilfe dankbar. Noch ein Satz zum Hifi Forum hier sind echt tolle Leute unterwegs wenn man mal Hilfe braucht ( Hut ab Leute ) und Danke
rokobo77
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Nov 2006, 02:20
[quote="psdu110"]Hallo
Habe jetzt den Priboj mal stressgetestet und bin echt begeistert von dem Klang vor allem der staubtrockene Bass ist Klasse.


Hi,
hast Du den Priboj immer noch? Immer noch begeistert?
Berichte doch einmal über Deine Langzeiterfahrungen!

Bin auf der Suche nach einem preisgünstigen Röhrenamp für impedanzkritische Boxen.

Ich habe aber eine innere Skepsis gegen das, was ich auf den Internetseiten vom Innenleben gesehen habe. Und...wie sieht es zum Thema Ersatzteilversorgung undd Folgekosten für durchbrennende Röhren aus???

Das haät mich doch ein wenig auf Distanz.

Wie sieht´s Du das?

Gruß
rokobo77
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Nov 2006, 02:32

DB schrieb:
Das Ding heißt Priboj 50-UM204s.

Hatte ich auch mal. Ein durchschnittliches Gerät mit ebensolcher Verarbeitung und technischen Daten.
Problematisch sind u.a. die Exotenendröhren und deren Fassungen. Im Netz gibt es einige Vorschläge, was alles zu ändern ist, um das Gerät standfest zu bekommen.

MfG

DB




Hallo,
bin im Internet auf der Suche nach dem priboj auch auf einige Erklärungen (positiv) von dem Verstärker gestoßen. Ist das einen ewige Baustelle und Bastelobjekt oder kann man wirklich über Jahre weg seinen Spaß haben? Zumindest scheint mir das Gerät nichtunkritisch zu sein.
Habe im Forum gelesen, das der Anschaffungspreis wirklich abgrundtief sei (ca. 90 €). Was darf denn dann noch an Kosten für die notwendigen Mofdifikationen veranschlagt werden: kommen da nicht auch 350-400€ zusammen? Eine Preiskategorie, wo die Chinesen (Dynavox und Co.) wieder als Konkurrenz auftreten.

Ist der priboj also wirklich eine Freude für den Laien und Einsteiger oder nicht? Übrigens- ich würde ihn mit einem Transistor Vorverstärker betreiben wollen. Klang-Dynamikgewinn oder nur Verluste?


Viel Grüße
hf500
Moderator
#10 erstellt: 10. Nov 2006, 21:55
Moin,
fuer meinen Pribij habe ich seinerzeit etwa 400,-DM bezahlt.
ELV hatte die mal im Angebot.

An sich ist der Aufbau ungewoehnlich, aber nicht verkehrt. Das Chassis ist eine Rahmenkonstruktion aus geschweissten Alu-Winkelprofilen,
Die Platinen sind Epoxy mit Hohlnieten fuer die schweren Bauteile, der Eingangspegelsteller ist ein Stufenschalter mit Spannungsteilerkette
und kein Poti. Der Heizkreis ist auf etwa 30V hochgelegt, die Massefuehrung ist auch ok.

Die 18kg des Geraetes gehen fast vollstaendig an die drei Trafos. Durch die Ausgangsuebertrager bekomme ich bei 10Hz immer noch Rechtecke hindurch.

Der einzige echte Schwachpunkt scheinen wirklich die Endroehren zu sein, die gerne durchgehen.
Mittlerweile scheinen sich die Endroehrenfassungen und die Sockelstifte der Roehren als eine wesentliche Ursache herausgestellt zu haben.
Da scheint es gerne in der Hitze zu oxidieren. Also regelmaessig die Roehren ziehen und wieder einstecken, sowie die Sockelstifte mit einem Glasfaserstift
gruendlich reinigen.

73
Peter
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 10. Nov 2006, 22:26
Servus Peter,


hf500 schrieb:
Die 18kg des Geraetes gehen fast vollstaendig an die drei Trafos. Durch die Ausgangsuebertrager bekomme ich bei 10Hz immer noch Rechtecke hindurch.


Alle Achtung...*MalAnerkennendDurchDieZähnePfeif*....geht das bei voller Leistung oder bei 1[W], 5[W] oder so?



Der einzige echte Schwachpunkt scheinen wirklich die Endroehren zu sein, die gerne durchgehen.
Mittlerweile scheinen sich die Endroehrenfassungen und die Sockelstifte der Roehren als eine wesentliche Ursache herausgestellt zu haben.
Da scheint es gerne in der Hitze zu oxidieren. Also regelmaessig die Roehren ziehen und wieder einstecken, sowie die Sockelstifte mit einem Glasfaserstift
gruendlich reinigen.


Das würde ich auch fast annehmen. Die Röhren selbst würd' ich da nicht direkt als Hauptursache ansehen - wenn man so liest, was Röhren aus russischer Produktion offensichtlich alles klaglos an massivster Überlastung mitmachen (siehe der allgemeine Dynavox-Tuningthread)......

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 10. Nov 2006, 22:28 bearbeitet]
hf500
Moderator
#12 erstellt: 10. Nov 2006, 23:44
Moin,
die Ausgangsspannung habe ich an 5 Ohm Lastwiderstaenden oszillographiert.
Ich kann jetzt nicht mehr sagen, bei welcher Leistung ich das gemacht habe.
Ich haette noch die untere Grenzfrequenz der Uebertrager gesucht, aber mein Generator reicht nicht weiter herunter.
Die des Verstaerkers selbst liegt, glaube ich, bei 0,5Hz. Er hat ja sehr reichlich bemessene Koppelkondensatoren.

Sobald ich sie wiedergefunden habe, werde ich in die Schirmgitterzuleitung der Endroehren noch
UKW-Breitbanddrosseln legen. Ich habe den Verdacht, dass die Endroehren sich auch durch wildes Schwingen zerstoeren koennen.
Sicher ist sicher. Eine leichte Schwingneigung mit etwa 110kHz konnte bei einem Verstaerker durch Vergroessern des
Gridstoppers derjenigen Endroehre, die an der Katode des Katodyns liegt, verhindert werden. Damit beide Roehren einen annaehernd
gleichen Quellwiderstand sehen, habe ich diesen Widerstand auf 10k vergroessert.

73
Peter
rokobo77
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 11. Nov 2006, 12:26

hf500 schrieb:
Moin,

...Der einzige echte Schwachpunkt scheinen wirklich die Endroehren zu sein, die gerne durchgehen...

73
Peter





Hi Peter,
es ist wie immer bei russischen Bauteilen...ungewöhlich, pragmatisch und funktioniert (meistens) immer. Deine Erfahrungen hören sich doch gut an- wenn man bestimmte Dinge berücksichtigt (Endröhren reinigen...).Frage: Kann man den Priboj klanglich und von der Wertigkeit auf der gleichen Höhe wie Ballad, Dynavox sehen? Wie sieht es mit Reparaturkosten und Ersatzteilversorgung aus? Würdest Du das Gerät einem Einsteiger in der 400€ Klasse empfehlen?

Gruß
hf500
Moderator
#14 erstellt: 12. Nov 2006, 23:01
Moin,
mit 2x 50W hat der Priboj ordentlich "Rumms" und laeuft gar nicht mal so uebel.
Etwas holzohrig, wie ich bin, habe ich mit dem Priboj keine Probleme ;-)

Aber wer sich mit diesem Geraet abgeben will, sollte fundierte Kenntnisse der Roehrentechnik haben und
sich bei Stoerungen selbst helfen koennen.

Der Schwachpunkt scheinen auch nicht die Endroehren selbst zu sein, also alles, was sich innerhalb des Glaskolbens befindet.
Nur sind die Sockelstifte aus irgendwelchen Gruenden aus einem Material, das anschenend gerne oxidiert oder sich
nicht sonderlich gut mit dem der Fassungskontakte vertraegt. Da selbst in der Gitterspannungserzeugung umgebaute Verstaerker
mit durchgegengenen Endroehren versagten, bleibt nur der Schluss uebrig, dass der Gitteranschluss durch Oxidation am Sockelstift
seinen Kontakt verlor.
In meiner Sammlung an Endroehren, die ich mir fuer meinen Priboj anlegte, ist auch eine Roehre dabei, die einen etwas anderen Glaskolben mit Pumpstutzen
oben und vernickelte Anschlusstifte hat. Womoeglich sollte man nach denen etwas intensiver suchen...

Fuer die Vorstufenroehren passen wahrscheinlich auch nur die russischen Originaltypen.
Die Vorroehre ist aehnlich EF86, die Phasenumkehrroehre aehnlich ECC85 oder 88.
Aber russische Novalroehren haben etwas duennere Sockelstifte und die entsprechenden Fassungen nehmen Ruecksicht darauf...
Westliche Ersatztypen koennen mit Presstellerbruchen enden :-/

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 12. Nov 2006, 23:09 bearbeitet]
mellory
Neuling
#15 erstellt: 14. Jun 2007, 17:48
Hallo

Ich habe mir letztens auch eben diese Endstufe für 45€ erstanden. Das was ich finden konnte, habe ich gelesen und fand es sehr interessant.
Nun meine Frage, da ich ja erst ein dummer 11. Klässler bin^^: Sie hat da ziemlich lange im Keller gestanden und ist !sehr! eingedreckt. Das grobe habe ich entfernt, aber der Glanz wie bei http://www.jogis-roehrenbude.de/Oldies/Priboj/Priboj.htm
zu sehen ist, ist schon gänzlich vergangen. Könnt ihr mir ein Mittelchen empfehlen, mit dem ich die Bauteile generell reinigen kann und eines für das beschriebene Problem mit der Oxidationsfreudigkeit der 4 Fassungen der Endröhren, damit ich dem entgegen gehen kann.
Vielen Dank
Aber, laufen tut sie ( noch...)
und durch eure Hilfe wird sie s noch schön lange tun!
Liebe Grüße Darvid
DB
Inventar
#16 erstellt: 14. Jun 2007, 17:52
Hallo,

mellory schrieb:
Könnt ihr mir ein Mittelchen empfehlen, mit dem ich die Bauteile generell reinigen kann

Pinsel, Staubsauger. Kontakt WL geht auch.


und eines für das beschriebene Problem mit der Oxidationsfreudigkeit der 4 Fassungen der Endröhren, damit ich dem entgegen gehen kann.


Da wirst Du Dich auf die Lauer legen müssen, bis in der Bucht oder bei einem Händler mal Keramikfassungen angeschwommen kommen. Die Röhrenstifte kannst Du mit einem Glashaarpinsel säubern.

MfG

DB
hf500
Moderator
#17 erstellt: 14. Jun 2007, 20:56
Moin,
keramische Fassungen haben die Endroehren schon. sie sind in eine Oeffnung der Endstufenplatinen eingesetzt
und ueber Draehte mit der Schaltung verbunden. Das Problem kalter Loetstellen an den Fassungen von Endroehren in Platinen
gibt es also nicht. Man sollte sich aber die Loetstellen dieser Drahtverbindungen, wie des ganzen Geraetes ueberhaupt, genau ansehen.
Bei meinem Priboj war bei einer Endroehre ein Draht zu einem Heizanschluss nicht angeloetet.

Ich meine, die Endroehren hatten den gleichen Sockel wie die LS50, wenn man also nach Fassungen suchen sollte...

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 23. Jun 2007, 21:14 bearbeitet]
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