ES Audio "Transmitter" und "Konverter"

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stereo-leo
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Sep 2006, 22:42
Hallo!

Ich schaue mich seit einer Weile nach schönen und wertigen Röhrenverstärkern um, zunächst einfach mal so aus Interesse.

Ein Kauf ist nicht zwingend vorgesehen, aber auch nicht ausgeschlossen -
Interesse halt.

Neben Cayin bin ich da auch über ES Audio gestolpert.
Über die "Meiler" habe ich hier schon einiges gelesen, durchaus positives.

Überhaupt nichts hört oder liest man aber über die "Transmitter"-Mono-Endstufen und den dazu gehörigen Vorverstärker "Konverter".

http://www.es-audio.de/

Ich bin technisch eher Laie, doch sehen diese Geräte für mich doch sehr "wertig" aus, und den Preis von ca 3000 Euro für ein "Paket" finde ich, verglichen mit Produkten der Konkurrenz, eigentlich recht "günstig".

Kennt jemand hier diese Geräte?
Höreindrücke im Vergleich?

Und was sagt die "Bastlerfraktion" zu Verarbeitung, Qualität, Materialien etc?

Würde mich über ein paar Meinungen und/oder Eindrücke freuen!
(und klar, "probehören" wäre im Falle des Falles selbstverständlich).

Danke und Gruß:

leo

appice
Stammgast
#2 erstellt: 27. Sep 2006, 15:23
Schliesse mich der Fragestellung von stereo-leo an.
Hat wirklich niemand irgendwelche Infos?
Basteltante
Inventar
#3 erstellt: 27. Sep 2006, 19:30

stereo-leo schrieb:
Und was sagt die "Bastlerfraktion" zu Verarbeitung, Qualität, Materialien etc?

sorry für die nun harten worte

Die Röhren sehen aus wie Äffchen in Käfigen.
Ich mag wertige Materialien aber das Design dieser Geräte ist etwa so daß jeder alte Röhrengerätebaumeister beim Anblick einen Schüttelfrost bekommen würde. Im Übrigen frag ich mich wie eine Fernsteuerung (aus vollaluminium LOL) zu einem Röhrenamp gefunden hat, da hat wohl jemand versehentlich doch die Hälfte ungeheizt gestaltet. "glatter Stilbruch"

Es mag also klingen wie immer es will, für mich ist das planloser Murks.

Manu
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Sep 2006, 19:48

Basteltante schrieb:

stereo-leo schrieb:
Und was sagt die "Bastlerfraktion" zu Verarbeitung, Qualität, Materialien etc?

sorry für die nun harten worte


Zunächst mal Danke für deine Meinungsäusserung, dachte schon hier käme garnix.

Und kein Problem: Ich habe die Geräte ja nicht gebaut...


Die Röhren sehen aus wie Äffchen in Käfigen.


Eine Frage der "Optik", wie mir scheint.
Finde diese "Einzelkäfige" auch nicht so toll, dürfte aber wohl eine Geschmacksfrage sein.
Immerhin kann man die Geräte wahlweise auch mit herkömmlichem Käfig nehmen. Also kein Problem, oder?


Ich mag wertige Materialien aber das Design dieser Geräte ist etwa so daß jeder alte Röhrengerätebaumeister beim Anblick einen Schüttelfrost bekommen würde.


Warum denn?
Sehen doch eigentlich eher "gewöhnlich" aus, also das Design.
Da habe ich schon ganz andere gesehen, die eher an ein bruchgelandetes Ufo erinnern, oder so.
Und die kosten das dreifache, wenn du weißt welche ich meine...


Im Übrigen frag ich mich wie eine Fernsteuerung (aus vollaluminium LOL) zu einem Röhrenamp gefunden hat, da hat wohl jemand versehentlich doch die Hälfte ungeheizt gestaltet. "glatter Stilbruch"


Verstehe ich nicht ganz.
Ist das ein Statement gegen FBs allgemein bei Röhren-Amps?
Was sollen denn da die ganzen Cayin-Liebhaber sagen?
Oder hat dein Statement einen technischen Hintergrund, den ich (--> technischer Laie) nur nicht verstehe?


Es mag also klingen wie immer es will, für mich ist das planloser Murks.


Interessante Meinung, und wie schon gesagt:
Meinen Dank dafür!

Eifelgeist
Stammgast
#5 erstellt: 27. Sep 2006, 20:26
Hallo Leo,
ich kenne die Geräte.
Dann bist du mit dem Cayin besser bedient!
Das wird dir auch Harald von ESS Audio bestätigen-so denke ich.

Aber wie gesagt,es gibt nichts besseres als probehören und ich denke,das dir Harald es dir ermöglicht!!

LG
Rolf
Basteltante
Inventar
#6 erstellt: 27. Sep 2006, 20:34

stereo-leo schrieb:
Verstehe ich nicht ganz.
Ist das ein Statement gegen FBs allgemein bei Röhren-Amps?
Was sollen denn da die ganzen Cayin-Liebhaber sagen?
Oder hat dein Statement einen technischen Hintergrund, den ich (--> technischer Laie) nur nicht verstehe?

eigentlich ja. Ich meine Röhrengeräte sind auch ein Spiegel ihrer Zeit, ihr technischer Standart ein völlig anderer als der heutige Transistor- und IC Kram. Und grade deswegen kaufen sich auch viele diese urtümlichen Geräte. Ich finde, so ein Röhrenamp sollte nichtnur wie ein Röhrenamp aussehen, er sollte auch nach den Richtlinien, also dem Stand der Röhrenzeit entsprechend, konstruiert sein. Das ist nämlich sein Stil, und grade den mögen wird doch...
Daraus ergibt sich logischerweise, keine Sachen zu verbauen die in der Röhrentechnik-Epoche noch garnicht exisitiert haben, insbesondere da wären: Transistoren und ICs, Leuchtdioden und kabellose Fernbedienungen aller Art.
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 27. Sep 2006, 21:16

Basteltante schrieb:
Daraus ergibt sich logischerweise, keine Sachen zu verbauen die in der Röhrentechnik-Epoche noch garnicht exisitiert haben, insbesondere da wären: Transistoren und ICs, Leuchtdioden und kabellose Fernbedienungen aller Art.


Servus Manuela,

nun, dann dürften aber Röhrenverstärker ganz generell nicht so gebaut werden, wie es heute häufig der Fall ist. Früher waren die Geräte nämlich insgesamt geschlossen - da wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, Netztrafos, Ausgangsübertrager, Elkos und Röhren sozusagen "auf den Deckel des Gehäuses zu setzen".

Allerdings: Wenn unsere "thermionic friend" ihr Werk in einem geschlossenen Gehäuse verrichten, dann sieht man ihr Glühen nicht...und das dürfte heute ein ganz wesentliches Kaufargument sein: die Optik der Geräte. Sogar bei 19["] Geräten für den semiprofessionellen Einsatz setzt man ja heute die Röhren häufig hinter kleine Fensterchen in der Frontplatte, damit man deren Glühen auch schön sieht - von der Funktion her gesehen ein absoluter Schmarrn.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 27. Sep 2006, 21:17 bearbeitet]
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Sep 2006, 22:01
Das wird ja richtig interessant hier!

Basteltante als ein(e) Vertreter(in) einer Art "Puristenfraktion" (wenn ich das mal so interpretieren darf) -
dagegen pragmatiker mit etwas, naja, "pragmatischeren" Ansichten... könnte man das so sagen?

Ich will mich da mal ein wenig raushalten, glaube auch nicht, daß ich mich dazu qualifiziert äussern kann.
Mich interessiert "Klang", und bin da beeindruckt vom Cayin-CDP, den ich seit einigen Monaten habe, und wirklich mag, incl. "tube-rolling", und ich höre da erhebliche Unterschiede!
Nun kann man ja auch gern Aspekte wie "Psycho-Akustik" ins Feld führen, und da spielt dann natürlich auch Optik eine Rolle, und wohl auch grundsätzliche Ansichten dazu, wie ein Gerät auszusehen und aufgebaut zu sein hat.

Wenn all das passt, dann ist man halt auch geneigter, ein Gerät und dessen Klang zu mögen, nicht wahr?
Vermutlich bin ich da auch "pragmatisch", aber ich habe auch gar kein Problem mit anderen Überzeugungen und/oder Erfahrungen.

Interessante Ansichten so weit!



Eifelgeist schrieb:
Hallo Leo,
ich kenne die Geräte.
Dann bist du mit dem Cayin besser bedient!
Das wird dir auch Harald von ESS Audio bestätigen-so denke ich.

Aber wie gesagt,es gibt nichts besseres als probehören und ich denke,das dir Harald es dir ermöglicht!!


Zunächst mal finde ich sehr erfreulich, daß du die Geräte zu kennen scheinst, und da offenbar eindeutige Präferenzen hast. Das ersetzt zwar nicht eigene Eindrücke, da hast du völlig recht, aber ich finde solche Erfahrungen/Meinungen dennoch sehr hilfreich!

Ich kenne "Harald" natürlich nicht, nur von wenigen posts auf "Röhren und Hören", wo ich mal ein wenig "gesucht" habe.
In seinen posts machte er auf mich einen durchaus kompetenten Eindruck, sehr moderat, aber auch durchaus zu den Geräten stehend, für die er steht.
Insofern würde es mich schon wundern, wenn er tatsächlich freimütig einräumen würde, daß der Cayin besser sei als seine "Top-Modelle".
Wäre natürlich sympathisch, aber irgendwie auch "suizidal", oder?

Und ja, stimmt, ES-Audio macht es einem nicht schwer, ihre Geräte auszuprobieren. Auch nett.

Über weitere, möglicherweise auch abweichende Meinungen oder Erfahrungen würde ich mich dennoch freuen.
Sehr interessant so weit, Danke!

Basteltante
Inventar
#9 erstellt: 28. Sep 2006, 06:23
Herbert da hast du sicherlich Recht mit,
aber da man mich eh als Puristin einstuft,
- es wäre auch damals schon möglich gewesen solche Affenkäfige zu bauen oder die Röhren oben ins Radio zu stecken. Von daher find ich die Bauweise heutiger Sachen völlig OK. Übrigends ist ein moderner Röhrenverstärker im Gegensatz zu einem alten Siemens hochgefährlich für kleine Kinder, bei dem alten Siemes konnten die nicht an die glühenden EL34 fassen Erfordert somit auch modernen Umgang damit sprich für Kids nicht zugänglich zu betreiben. Damals gabs eben nichts anderes als Röhren, somit war der Anblick uninteressant und sie kamen unter den DEckel.
transswiss
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Sep 2006, 07:45
Hallo Leo
Ich besitze einen Meiler sowie einen DAConverter von ES-Audio. Ich bin mit beiden Geräten sehr zufrieden. Auch die Beratung und den Support von Harald schätze ich sehr. Klar ist die Optik nicht jedermanns Sache, mir gefallen sie aber. Die Cayin Produkte sind sehr schön anzuschauen und qualitativ sicher auch sehr gut, leider überstiegen sie mein Budget und ein Import aus China kam für mich nicht in Frage. Mich überzeugen die ES-Audio Geräte (Meiler + DA/Converter) aufgrund ihres guten Preis-/Leistungverhältnis.
Gruss
Markus
Mister_Two
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 28. Sep 2006, 08:22


interessante Meinungen hier...

@Eifelgeist
kann mich nicht entsinnen, wo du jemals auch nur ein Gerät von mir gesehen, geschweige denn gehört hast.
Aber du meintest ja auch nicht mich, sondern Harald von ESS Audio...


@Basteltante
das ist natürlich Geschmackssache, müssen dir ja nicht gefallen. Es mag halt nicht jeder einfach nur eine schwarze, viereckige Kiste rumstehen haben.


@Stereo-Leo
ich kann dir gerne ein paar Mail-Adr. zum nachfragen zukommen lassen, wenn du wirklich Interesse hast, denn die Transmitter-Kunden rekrutieren sich nur selten aus der hiesigen Forumsschicht.

Gruß
Harald
Basteltante
Inventar
#12 erstellt: 28. Sep 2006, 09:03

Mister_Two schrieb:
@Basteltante
das ist natürlich Geschmackssache, müssen dir ja nicht gefallen. Es mag halt nicht jeder einfach nur eine schwarze, viereckige Kiste rumstehen haben.


hallo Harald,
es sollte auch nicht als Kritik aufgefaßt werden, letztendlich gibts soviele verschiedene Sachen weil alle was anderes besonders mögen. Stimmr dir völlig zu, einfache schwarze Kisten sind wirklich kein Hingugger.
Meine Meinung zum ES Design: Die Verkleidungen der Röhren sind sehr aufwendig hergestellt, das zeigt schon daß der Hersteller großen Wert darauf legt. Ich geh davon aus daß die Zeit dort noch viele schöne Designs bringt, wer sich müht, entwickelt ständig neues. Und vielleicht ist ja dann auch mal einer dabei den ich wunderschön finde
Die Geräte sind eigentlich schon zu billig für die Ausstattung die sie bieten. Ich weis genau was die Zutaten kosten..
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 28. Sep 2006, 17:53
@ Harald:

Danke für dein Statement!

(Hast Post)




@ Markus:

Über gute Erfahrungen mit den Meiler habe ich schon verschiedentlich gelesen.
Insofern kann ich mir nicht recht vorstellen, daß die Transmitter da qualitativ abfallen.

Und ja, ich mag Cayin auch (habe den CDT-23), und auch der Direkt-Import schreckt mich nicht wirklich.
Wenn ich allerdings das Wort "modifizieren" höre, dann kriege ich Hautausschlag. Ist halt nicht mein Ding, kann ich nicht und will ich nicht.
Bin kein Bastler, und ich will an einem Gerät in der Preisklasse nicht erst rumschrauben müssen, damit es sein wirkliches Potential entfaltet...

TSF
Stammgast
#14 erstellt: 28. Sep 2006, 19:43

pragmatiker schrieb:

...dann dürften aber Röhrenverstärker ganz generell nicht so gebaut werden, wie es heute häufig der Fall ist. Früher waren die Geräte nämlich insgesamt geschlossen - da wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, Netztrafos, Ausgangsübertrager, Elkos und Röhren sozusagen "auf den Deckel des Gehäuses zu setzen".


Ich möchte nur kurz daran erinnern, dass die offene Bauweise im Grunde doch ein alter Hut ist.

Etliche Radioempfänger der zwanziger Jahre hatten die Röhren in der Tat aussen aufgesteckt.

Ausserdem leuchteten die Röhren auch heller, solange man noch nicht beim Bariumoxid angekommen war.

Gruss
TSF
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 03. Okt 2006, 10:40
Hallo,

nach Stöbern in verschiedenen Foren (insgesamt sind nur sehr wenige Höreindrücke zu finden) und ausführlicher Unterhaltung mit Herbert habe ich die Transmitter und den Konverter jetzt bestellt.

Bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, werde aber noch einige Wochen auf die Folter gespannt, da die Geräte erst gebaut werden.

Werde dann meine Erfahrungen und Eindrücke hier gern schildern, sofern Interesse besteht.

Dank an alle, die ihre Meinungen gepostet haben.
Auch subjektive und negative Meinungen erachte ich stets als hilfreich für das Gesamtbild...

transswiss
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Okt 2006, 12:46
Gute Wahl.

Bin schon auf deinen Bericht gespannt.
Gruss
Markus
Arcolette
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 04. Okt 2006, 13:49
Hallo zusammen,

ohne genaue(!) Kenntnis der Schaltung würde ich keinen Amp mit Senderöhre a la 805, 845, 211 usw. betreiben wollen. Grund: Diese Röhren werden erst ab ca. 1000V mobil. Das ist mehr als ausreichend, um einen schönen Lichtbogen zu zünden, falls mal was schiefgeht. Ich hab so ein Teil schon mal in Flammen aufgehen sehen: in China gefertigter Amp mit 845. Offensichtlich war der Biaskreis ausgefallen, die Röhre glühte gigantisch auf und anschließend schmolz das Glas . Abgesehen davon: Ein Ausgangsübertrager für diese hohen Spannungen (die Anodenwechselspannung kommt noch dazu, so ein Teil sollte seriöserweise für mind. 6kV Isolationsspannung ausgelegt sein) hat erhebliche parasitäre Komponenten (z.B. Streuinduktivität), die den nutzbaren Übertragungsbereich stark begrenzen. Damit man damit Musik und nicht nur Geräusche hören kann, muss er SEHR aufwändig gefertigt werden. Bei dem Verkaufspreis des "Transmitter" kann ich mir das schlicht nicht vorstellen...

Fazit: Senderöhren-Amps mit 805, 845 usw. niemals ohne Aufsicht betreiben! Akute Brand- und Abrauchgefahr, und zwar nicht nur für den Amp! Gemessen an der mangelhaften Betriebssicherheit geht der Klangvorteil gegen Null

@Basteltante:
Die geschmähten neuzeitlichen Bauelemente haben durchaus ihre Berechtigung: mit moderner Schaltungstechnik kann man viel besser Arbeitspunkte überwachen und notfalls das Gerät automatisch und kontrolliert herunterfahren, wenn was schiefgeht oder eine Röhre ihren Geist aufgibt. Zusätzlich ermöglichen erst geregelte DC-Heizung und Anodenspannung ein Hören ohne störendes Brummen und Rauschen. Ich weiss, was ich da schreibe: in meinem Haushalt betreibe ich sowohl alte Röhrengeräte (z.B. Telefunken Opus 2430, Goldpfeil Rossini 6010, Rochlitz Stradivari 4, diverse Saba-Telewatts) bis hin zu ganz neuzeitlichen (Röhren-)Geräten. Die alten Geräte haben ihren Charme - nicht weil sie brummen und rauschen (das tun sie ), sondern weil es Originale sind und man deshalb viel verzeiht. An neuzeitliche(!) Boxen angeschlossen kann man obendrein staunen, was mit alter Schaltungstechnik alles schon möglich war. Ein heutiger Nachbau alter Schaltungstechnik hat für mich aber wenig Reiz. Er ist nur für einen Fall gut: Als Lehrmittel und um den Nachwuchs über die Nostalgieschiene für Elektronik zu begeistern.
Basteltante
Inventar
#18 erstellt: 04. Okt 2006, 14:38
da hab ich ja was losgetreten, auwei

Sollte ich einen Röhrenverstärker so bauen wie ich es am einfachsten finde, dann hätte der vorn einen OP, hinten irgendwo Endröhren, gefüttert würde selbstverständlich mit einem Resonanzwandler-SNT und die ATR wären Ringkerne.

Man kann sogar einen Volltransistor-Amp mit Deko-Röhre bauen die nurnoch beheizt wird und ansonsten eher representative Aufgaben erfüllt Vielleicht kommt da mal ne lustige Imitation mit LED-Heizung raus?

Man kann einen Röhrenverstärker so aufbauen daß sein Innenleben gemixt ist, also ein Hybride. Hier würde ich aber Wert drauf legen das röhrige Design zu behüten, also keine LED vorn sondern ein Glühlämpchen. Und natürlich keine 7 Segment-Anzeigen

Man kann unter Einhalt dieser Vorgabe einen Röhrenverstärker aufbauen dessen Signalweg durchgehend warm ist, also halbleiterfrei. Den fände ich sogar glaubwürdig.

Und man kann ihn so bauen wie es damals gemacht wurde, komplett warm, mit dicker fetter Anodensiebdrossel

Jede Version findet gewiß ihre Liebhaber.
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 05. Okt 2006, 07:16

Arcolette schrieb:
Hallo zusammen,

ohne genaue(!) Kenntnis der Schaltung würde ich keinen Amp mit Senderöhre a la 805, 845, 211 usw. betreiben wollen. Grund: Diese Röhren werden erst ab ca. 1000V mobil. Das ist mehr als ausreichend, um einen schönen Lichtbogen zu zünden, falls mal was schiefgeht. Ich hab so ein Teil schon mal in Flammen aufgehen sehen: in China gefertigter Amp mit 845. Offensichtlich war der Biaskreis ausgefallen, die Röhre glühte gigantisch auf und anschließend schmolz das Glas . Abgesehen davon: Ein Ausgangsübertrager für diese hohen Spannungen (die Anodenwechselspannung kommt noch dazu, so ein Teil sollte seriöserweise für mind. 6kV Isolationsspannung ausgelegt sein) hat erhebliche parasitäre Komponenten (z.B. Streuinduktivität), die den nutzbaren Übertragungsbereich stark begrenzen. Damit man damit Musik und nicht nur Geräusche hören kann, muss er SEHR aufwändig gefertigt werden. Bei dem Verkaufspreis des "Transmitter" kann ich mir das schlicht nicht vorstellen...

Fazit: Senderöhren-Amps mit 805, 845 usw. niemals ohne Aufsicht betreiben! Akute Brand- und Abrauchgefahr, und zwar nicht nur für den Amp! Gemessen an der mangelhaften Betriebssicherheit geht der Klangvorteil gegen Null


Hallo Arcolette,

Vielen dank für dein interessantes Statement.

Was verwendete Allgemeinplätze anbelangt, so kann man diesen sicherlich ohne weiteres zustimmen (besser mit als ohne Schaltplan, nicht ohne Aufsicht betreiben, etc), gelten diese doch mehr oder weniger generell für Röhren-Amps.

Auch muß und kann man deine persönlichen Erfahrungen respektieren, diese sind somit auch kaum diskutabel.

Was nun die Transmitter anbelangt, so wird es nun natürlich schwierig etwas zu diskutieren, was du dir nicht "vorstellen" kannst.
Immerhin kann man sagen, daß die Transmitter keineswegs "neu" auf dem Markt sind und schon eine ganze Reihe sehr zufriedener Besitzer haben. Auch andere Firmen scheinen die 805er ohne Probleme zu betreiben.

Ich habe mich mit Harald von ES-Audio über dein post unterhalten, und bin mit seiner Antwort durchaus zufrieden, das ist irgendwo auch eine Frage der "Plausibilität".
Ich habe allerdings auch Verständnis dafür, daß er es leid ist, diese Fragen immer und immer wieder zu diskutieren.

Mit seinem Einverständnis poste ich hier mal einen Teil seiner Antwort:

(...)von uns ist noch kein einziger Amp "hochgegangen".
Er hat ja auch nicht gesagt, daß es unsere betrifft,
nur daß er es sich nicht "vorstellen" kann.
Bei allen unseren Amps sind Schaltpläne dabei, ausserdem sind alle Amps
CE geprüft (auch EMV), nicht nur einfach das CE Schildchen draufgepappt!
Ich bin es einfach nur noch leid, mich ständig in sämtlichen Foren
gegenüber irgendwelchen selbsternannten "Spezialisten" rechtfertigen zu müssen.(...)


Nun ist Harald ja durchaus bekannt dafür, ernst gemeinte Fragen geduldig zu beantworten.
Wenn es denn also um dein "Verständnis" geht, so würde ich vielleicht vorschlagen, daß du dich mit deinen Bedenken direkt an ihn wendest?
Könnte ja eine durchaus interessante Unterhaltung werden.

Meinen Dank für deine interessanten Gedanken -

Gruß:
leo
Basteltante
Inventar
#20 erstellt: 05. Okt 2006, 07:37
Dazu fällt mir nur eins ein:

die meisten Männer fahren mit motoren rum die sie nie voll ausnutzen werden, trotzdem herscht Einigkeit darin daß es so sein muß.
Und die Welt hat viele Jahre damit verbracht fernzusehen (mit 20.000 Volt ....)

- Wenn der ausreichend isoliert ist, was ich für selbstverständlich halte, ist das kein Thema. Hoher Strom macht noch schneller Brand als hohe Spannung. Daß der Chinese da abgefackelt hat lag an der vergessenen Sicherung in der Anodenleitung.
Arcolette
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 05. Okt 2006, 09:53
Hallo Leo,


Was nun die Transmitter anbelangt, so wird es nun natürlich schwierig etwas zu diskutieren, was du dir nicht "vorstellen" kannst.


Ich kann mir diesen Amp nicht nur vorstellen, sondern ihn jederzeit auch selbst bauen. Doch warum sollte ich das tun? Die Amps, die ich bisher mit diesen Röhren bestückt gehört habe, waren nicht der Hit. Und der Aufwand für fachgerechte Isolation und einen brauchbaren Ausgangsübertrager steht in keinem Verhältnis zum (Hör-)Ergebnis. Es geht hier nicht um Glaube, Liebe, Hoffnung, sondern um technische Fakten. Und die sind nun mal durch den Typ der verwendeten Röhre vorgegeben (siehe auch Problematik Ausgangsübertrager).


Wenn es denn also um dein "Verständnis" geht, so würde ich vielleicht vorschlagen, daß du dich mit deinen Bedenken direkt an ihn wendest?


Da ich schon gar nicht vorhabe, mir einen solchen Amp zu kaufen, habe ich auch keine Veranlassung, mich mit irgendeinem Hersteller einer solchen Kiste in Verbindung zu setzen. Und nichts liegt mir ferner, als Hersteller zu missionieren. Die sollen ruhig das herstellen, was sie für richtig finden. Ich verwende meine Zeit ja auch für Konzepte, die ich selbst für richtig halte

@Basteltante: Natürlich hast Du recht, Bildröhren werden mit 20kV und mehr betrieben. Aber dieser Vergleich hinkt doch sehr:
1. Der Innenwiderstand des Hochspannungsnetzteiles im Fernseher ist sehr hoch, im Fehlerfall bricht die Hochspannung zusammen, da kein großer Energiespeicher vorhanden ist. Ganz anders dagegen im Leistungsverstärker mit Hochspannungssenderöhre: Hier werden heftige Energiemengen in den Lade- und Siebkondensatoren gespeichert, die im Fehlerfall kontrolliert(!!) abgebaut werden müssen - sonst erfolgt das ungesteuert mit heftiger Rauchentwicklung .
2. Die Bildröhre und die gesamte Hochspannungserzeugung sind nicht nur in die "Fernsehkiste" weggepackt, sondern zusätzlich noch isoliert (z.B. Hochspannungskäfig). Von derlei Isolationsmaßnahmen darf man bei dem offenen Aufbau des "Transmitter" nur träumen. Das Bedienen dieses Amps wäre schon mir als Fachmann nicht geheuer, Kinder würde ich nicht mal in die Nähe lassen. Was anderes wäre das Verpacken des gesamten Amps in eine (gut belüftete) Glaskiste wie z.B. bei Wavac.

Gruß Arcolette
Basteltante
Inventar
#22 erstellt: 05. Okt 2006, 10:16

Arcolette schrieb:
Ein Ausgangsübertrager für diese hohen Spannungen (die Anodenwechselspannung kommt noch dazu, so ein Teil sollte seriöserweise für mind. 6kV Isolationsspannung ausgelegt sein) hat erhebliche parasitäre Komponenten (z.B. Streuinduktivität), die den nutzbaren Übertragungsbereich stark begrenzen. Damit man damit Musik und nicht nur Geräusche hören kann, muss er SEHR aufwändig gefertigt werden. Bei dem Verkaufspreis des "Transmitter" kann ich mir das schlicht nicht vorstellen..

Was man so von den Besitzern des Gerätes hört klingt er ausgezeichnet. Somit scheint das ja gelungen zu sein.
Die Elkos die da verbaut sind machen mir ehrlichgesagt keine Angst, einfach zu klein um große Schäden anzurichten.
Und die Fa. schreibt ja auch :
kostenlos: Einzelkäfige oder Gesamtabdeckung (schw. oder chrom)
Desweiteren ist kein Bericht über einen abgefackelten Transmitter da. Somit hat Harald da ganz offensichtlich ein feines Teil gebaut, und bezahlbar.

Ich bastel mir trotzdem erst den 6AQ5. Spaß muß sein
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 05. Okt 2006, 11:43

Arcolette schrieb:
Hallo Leo,


Was nun die Transmitter anbelangt, so wird es nun natürlich schwierig etwas zu diskutieren, was du dir nicht "vorstellen" kannst.


Ich kann mir diesen Amp nicht nur vorstellen, sondern ihn jederzeit auch selbst bauen. Doch warum sollte ich das tun? Die Amps, die ich bisher mit diesen Röhren bestückt gehört habe, waren nicht der Hit. Und der Aufwand für fachgerechte Isolation und einen brauchbaren Ausgangsübertrager steht in keinem Verhältnis zum (Hör-)Ergebnis. Es geht hier nicht um Glaube, Liebe, Hoffnung, sondern um technische Fakten. Und die sind nun mal durch den Typ der verwendeten Röhre vorgegeben (siehe auch Problematik Ausgangsübertrager).


Wenn es denn also um dein "Verständnis" geht, so würde ich vielleicht vorschlagen, daß du dich mit deinen Bedenken direkt an ihn wendest?


Da ich schon gar nicht vorhabe, mir einen solchen Amp zu kaufen, habe ich auch keine Veranlassung, mich mit irgendeinem Hersteller einer solchen Kiste in Verbindung zu setzen. Und nichts liegt mir ferner, als Hersteller zu missionieren. Die sollen ruhig das herstellen, was sie für richtig finden. Ich verwende meine Zeit ja auch für Konzepte, die ich selbst für richtig halte


Hallo Arcolette,

Ich habe ühberhaupt nicht vor, dich für irgendetwas zu interessieren oder gar zu begeistern.
Für den Fall, daß du etwas nicht verstehst oder aber den Wunsch verspürst, technische Details zu diskutieren, habe ich dich lediglich darauf hingewiesen, mit wem du das am besten tun könntest/solltest.

Dein oben zitiertes post erweckt allerdings im Inhalt und auch der Formulierung eher den Eindruck, als handele es sich bei dir um vorgefasste Meinungen, von denen abzuweichen du unter keinen Umständen bereit bist, Verständnis hin oder her.

Auch das ist natürlich kein Problem.


Sei versichert:

Deine Meinung wurde zur Kenntnis genommen -

und bewertet.

RoA
Inventar
#24 erstellt: 05. Okt 2006, 12:13

Basteltante schrieb:
Was man so von den Besitzern des Gerätes hört klingt er ausgezeichnet.


Das tun andere Amps mit "gutmütigen" 200-400V auch.


Die Botschaft, die ich aus dem Thread von Arcolette mitnehme ist, dass sich Sendetrioden im Havarie-Fall möglicherweise etwas unkontrollierter verhalten und die Arbeit mit Ihnen etwas mehr Sensibilität mit hohen Spannungen erfordert. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen, außer das auch die Auswahl der Bauteile etwas begrenzter ist. Das erstreckt sich nicht nur auf die Trafos, Elkos und sonstige Bauteile, sondern das fängt bereits mit den Kabeln an. Wenn hier geschludert wird, hat dies möglicherweise eher schwere Konsequenzen als mit einen 08/15-Amp. Insofern stellt sich schon die Frage, ob der Aufwand für einen solcher Verstärker durch genügend "Mehrwert" gerechtfertigt wird. Das kann dann ja jeder für sich selbst beurteilen.
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 11. Dez 2006, 16:37
Nach zwei Monaten Bauzeit:

Die beiden "Transmitter" und der "Konverter" sind seit einigen Tagen bei mir!



Wen es interessiert:

Erste Eindrücke und Bilder gibt es hier:
http://www.hifi-foru...um_id=100&thread=725

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