Mittelanzapfung Übertrager für UL benutzen?

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Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Feb 2008, 18:49
Hallo,
habe hier einen Eintakt Übertrager für El84, er ist wohl symmetrisch gewickelt und neben den Primärwindungen kommt in der Mitte noch eine Anzapfung raus. Allerding sind die beiden Pinne abgeknipst.
Nun meine Frage könnte man die beiden Pin's miteinander verbinden und als 50% Anzapfung für Ultralinear benutzen? Und macht das Sinn,
a) wg. der Qualität des Übertragers und
b) sind 50% nicht ein bisschen viel für Ultrlinear?
Würde halt nette Experimente ermöglichen.
Ah ja, wie berechnet sich dann eigentlich die benötigte Steuerspannung in Ultralinear? Identisch mit Triodenmodus? Arbeitspunkt in Ultralinear wie Pentode?
Wenn man halt keine Datenblätter für Ultralinear hat?

Gruß
Cpt_Chaos1978
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 25. Feb 2008, 19:05

Cpt_Chaos1978 schrieb:
habe hier einen Eintakt Übertrager für El84, er ist wohl symmetrisch gewickelt und neben den Primärwindungen kommt in der Mitte noch eine Anzapfung raus. Allerding sind die beiden Pinne abgeknipst.

Ein Eintaktübertrager für EL84, der mehrere Primärwicklungen hat? Ist der verschachtelt gewickelt und jemand hat die Verschachtelungsverbindungen aufgeknipst?

Nun meine Frage könnte man die beiden Pin's miteinander verbinden und als 50% Anzapfung für Ultralinear benutzen? Und macht das Sinn,
a) wg. der Qualität des Übertragers und
b) sind 50% nicht ein bisschen viel für Ultrlinear?
Würde halt nette Experimente ermöglichen.

50% sind bei der EL84 für Ultralineargegenkopplung vielleicht ein bißchen viel (in EL84 Datenblättern für Gegentaktbetrieb stehen meistens Anzapfungen bei 20% und 43%), das macht aber nichts - es gehen halt Maximalleistung und Klirrfaktor runter.

Ah ja, wie berechnet sich dann eigentlich die benötigte Steuerspannung in Ultralinear? Identisch mit Triodenmodus? Arbeitspunkt in Ultralinear wie Pentode?
Wenn man halt keine Datenblätter für Ultralinear hat?

Grobe Abschätzung der benötigten Steuerspannung näherungsweise: U_steuer(UL) = ((U_steuer(triode) - U_steuer(pentode)) * (UL_Prozentsatz / 100)) + U_steuer(pentode). Das gilt natürlich nur, wenn man für Trioden- und Pentodenmodus ähnliche Betriebsfälle betrachtet (also identische Betriebsspannung sowie R(a) des Ausgangsübertragers und nur bis zur Maximalleistung des Triodenmodus).

Der Ultralinearmodus stellt eine Schirmgittergegenkopplung dar, wodurch Maximalleistung, Verstärkung der Stufe und der Klirrfaktor sinken - eine prozentual größere Anzapfung erhöht diese Effekte lediglich. Das Absinken der Stufenverstärkung bei Anwendung der UL-Gegenkopplung gegenüber dem reinen Pentodenbetrieb ist insbesondere bei der Dimensionierung der "über-alles-Gegenkopplung" des Verstärkers im Hinterkopf zu behalten.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 25. Feb 2008, 19:07 bearbeitet]
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Feb 2008, 21:47
Hi,
ja der Aü hat Wicklungen für 4k und 5,2k, und dann in der Mitte diesen beiden Pin's mit jeweils einm Draht dran, die aber am Plastik abgeschnitten sind, so das man sie nicht so ohne weiteres nutzen kann, die 4k Wicklung kann man doch auch für UL heranziehen oder?
Aber wie zwei Pin's, ein Steuergitter, hä?

Gruß
Cpt_Chaos1978
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 25. Feb 2008, 22:38

Cpt_Chaos1978 schrieb:
Hi,
ja der Aü hat Wicklungen für 4k und 5,2k, und dann in der Mitte diesen beiden Pin's mit jeweils einm Draht dran, die aber am Plastik abgeschnitten sind, so das man sie nicht so ohne weiteres nutzen kann, die 4k Wicklung kann man doch auch für UL heranziehen oder?
Aber wie zwei Pin's, ein Steuergitter, hä?


Das hab' ich jetzt nicht mehr verstanden - ein erläuterndes Photo und eine Skizze wären nett.

Grüße

Herbert
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Feb 2008, 00:46
Ok,
hier eine Skizze vom Pinout und ein Foto vom fraglichen Aü.






Beim Foto ist Primär unten, aussen 5k dann 4k und in der Mitte die beiden ominösen Pin's.

Gruß
André
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 26. Feb 2008, 01:12

Cpt_Chaos1978 schrieb:
hier eine Skizze vom Pinout und ein Foto vom fraglichen Aü.






Beim Foto ist Primär unten, aussen 5k dann 4k und in der Mitte die beiden ominösen Pin's.


Da mußt Du mit dem Ohmmeter ran - vorher alle Drähte ablöten. Wenn ich den Plan von "askjanfirst" richtig verstehe, dann hat der Übertrager vier galvanisch völlig getrennte Wicklungen:

  • Primär #1: 5.2[kOhm] (gn/gn).
  • Primär #2: 4.0[kOhm] (rt/rt).
  • Sekundär #1: 4[Ohm] (ws/ws).
  • Sekundär #2: 8[Ohm] (ge/ge).

Meine obige Vermutung solltest Du mal durch Messungen mit einem Ohmmeter nachprüfen - dabei genau messen und die Widerstandswerte aufschreiben. Im Zuge dieser Messungen kannst Du dann gleich noch messen, mit welcher Wicklung / welchen Wicklungen die ominösen Mittelpins verbunden sind und Dir die dazu gemessenen Widerstandswert aufschreiben. Das Ganze skizzierst Du dann bitte sauber mit allen Wicklungen, allen Widerstandswerten und allen sonstigen Informationen in einem Trafoschaltbild und stellst es hier ein - und dann sehen wir hoffentlich klarer.

Außerdem nehme ich mal an, daß es sich um diesen Trafo:

http://www.die-wuestens.de/kb/ATRA0247-2.jpg

handelt. Wenn dem so ist, kannst Du ja bei dieser Firma auch mal direkt anfragen, ob die näheres wissen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 26. Feb 2008, 01:17 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#7 erstellt: 26. Feb 2008, 04:19
Das es der Atra0247 ist hab ich mir sofort gedacht

Ist ein brettschwerer Übertrager für die EL84 und Co (1.3kg), allerdings mit verschweißten Kernen und IMHO mangelnder Verarbeitungsqualität. Bin daher schon seit einigen Stunden auf der Suche nach Material im Internet, leider ohne großen Erfolg. Was ich erfahren habe ist, das der Übertrager zwar bassmäßig aufgrund seines großen Kernes sehr tief kommt, höhenmäßig aber Schwächen hat.
Selber gefällt er mir vom Klang eigentlich ganz gut.

@Cpt_Chaos1978:
Daher die Frage:
Was hälst du von den Übertragern und wie findest du sie und schätzt sie ein? Kannst du das aufgrund deiner Erfahrung eventuell besser beurteilen als ich (ist mein erster Röhrenverstärker)?
pragmatiker
Administrator
#8 erstellt: 26. Feb 2008, 11:31

Q_Big schrieb:
Ist ein brettschwerer Übertrager für die EL84 und Co (1.3kg), allerdings mit verschweißten Kernen und IMHO mangelnder Verarbeitungsqualität


Das mit dem verschweißten Kern ist nicht schön, relativiert sich jedoch wieder etwas, wenn das Teil einen anständigen Luftspalt hat (was ich nicht weiß).

Wenn die optische Verarbeitungsqualität natürlich schon Grund zu Beanstandungen gibt,sollte man bei allen anderen Dingen zweimal hinschauen....

Im übrigen ist vielleicht ja das interessant (hier geht es um den Übertragertyp 53.70E):

http://www.roehrentechnik.de/html/bastel-au.html

Ich habe mit dieser Firma nur gute Erfahrungen (und, nein, ich bin nicht verwandt oder verschwägert oder sonstwas...).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 26. Feb 2008, 11:33 bearbeitet]
Cpt_Chaos1978
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Feb 2008, 13:48
@ Q-Big
hey, also ich habe den Trafo diverse Male verbaut und kann eigentlich nicht klagen.
Ob der optisch jetzt so schlecht aussieht, k.A. habe nicht wirklich Vergleichsmöglichkeiten.
Habe ihn in 2x1626SE und 2x El84 als Triode plus einem Gitarrenverstärker eingebaut.
Da klingt er eigentlich gut. Das mit dem Bass kann ich bestätigen, vor allem wenn eine Triode mit geringerem Ruhestrom dranhängt geht er sautief.
Zu den Höhen: Habe auf Jogis-Röhrenbude, diverse Verstärker gesehen die ihn verwenden, einige mit Frequenzschrieb, der sah ordentlich aus.
Klingen tut er meiner Meinung nach gut. Und das ist doch die Hauptsache, ob ein 22kHz Ton den eh keiner mehr hört wirklich super sauber kommt, k.A. hört man ja eh nicht ;-)
Sagen wir mal so, für den Preis ist der glaube ich ziemlich gut.
@Pragmatiker
juhu, das wird ein Spass....sobald ich vor Ort bin werde ich mal messen.
Gruß
Cpt_Chaos1978
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