ecc83 el84 se pfeift und verzerrt

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worf2
Neuling
#1 erstellt: 02. Feb 2009, 13:07
hallo im forum,
nachdem ich viele posts und schaltungen gelesen habe frage ich hier um hilfe an.
ich wollte meinem el84 erstversuch laut jogi http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84.htm nur die el84 ohne treiberrröhre, der tadellos funktioniert hat noch eine vorverstärkerröhre ecc83 dazu spendieren.
als schaltung habe ich folgende gewählt, frei verdrahtet.
http://s4b.directupload.net/file/d/1693/eotaunqc_jpg.htm

wenn ich an den eingang nun meinen cd player anhänge kann ich das poti nur ewta 5% aufdrehen, und beide kanäle spielen sauber, wenn ich aber weiter drehe, fängt das ganze an zu schwingen. pfeifen und verzerren, eine ohrenqual.

ich habe ein 2x12v 16Watt netzteil, heize die ecc83 normal bzw die el84 mit 12v in serie und pumpe mit einer kaskade die 2x12V auf etwa 220 volt auf.
hat bei der 2x el84 endstufe brummfrei und verzerrungsfrei funktioniert, stark genug scheint es auch zu sein, wenn ich ausschalte spielt es noch 5-10 sek sauber weiter um dann ers abzuklirren.
ich hatte vor der freiverdrahtung eine platinenlösung, hat auch gleich verzerrt.

was kann mein problem hervorrufen?
lg
w.
sidolf
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2009, 16:26

worf2 schrieb:

wenn ich an den eingang nun meinen cd player anhänge kann ich das poti nur ewta 5% aufdrehen, und beide kanäle spielen sauber, wenn ich aber weiter drehe, fängt das ganze an zu schwingen. pfeifen und verzerren, eine ohrenqual.



Hallo Wort2,

ich vermute mal, dass Deine Vorstufe mit der ECC83 durch den CD-Player hoffnungslos übersteuert wird!? Es könnte aber auch sein, dass die ECC83 sehr mikrofonisch ist und auf Schallwellen vom LS böse reagiert wenn es zu laut wird?! Rückkopplungseffekt! Auch das Chassis kann da böse mitspielen.

Ich würde mal folgendes ändern:

1. G2 (Pin 9) der EL84 mit den 100 Ohm Widerstand nicht an die Anode, sondern direkt an UB (Betriebsspannung) legen.

2. Einbau einer Überalles-Gegenkopplung auf die Katode der ECC83 einbauen. Wie macht man das: Überbrückelko 100mF für den Katodenwiderstand der ECC83 raus. Eine Seite der AÜ-Sekundärwicklung auf Masse legen. Die andere Seite der Wicklung über ein 50K Poti und in Reihe dazu einen 5K Widerstand mit der Katode der ECC83 verbinden. Das 50K Poti etwa auf Mittelstellung stellen und prüfen ob es mit Gegenkopplung lauter oder leiser wird. Wird es leiser, dann funktioniert die GK. Wird es aber lauter oder pfeift es, dann liegt eine Rückkopplung vor. In diesem Fall die Sekundäranschlüsse des AÜs vertauschen. Mit dem Poti kannst Du nachher die GK sehr gefühlvoll einstellen.

3. Den Anodenwiderstand der ECC83 auf 100k erhöhen

Beste Grüße


[Beitrag von sidolf am 02. Feb 2009, 17:12 bearbeitet]
worf2
Neuling
#3 erstellt: 02. Feb 2009, 21:46
Sidolf, der meister,

vielen dank, nun geht es.

habe 1 befolgt: (Pin 9) der EL84 mit 100 Ohm an UB gelegt.

habe 3 befolgt: Den Anodenwiderstand der ECC83 auf 100k erhöht

habe 2 teilbefolgt: Eine Seite der AÜ-Sekundärwicklung auf Masse gelegt.

habe 2 teilverworfen: die Überalles-Gegenkopplung hat in jeder variante gepfiffen wie nur was, also weggetan und dann ging es.

4. habe noch einen 22uF elko zwischen anode und masse gelegt.

lg
w.
worf2
Neuling
#4 erstellt: 02. Feb 2009, 21:52
korr. zwischen UB und Masse sollte es heissen.
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 02. Feb 2009, 22:03

habe 2 teilverworfen: die Überalles-Gegenkopplung hat in jeder variante gepfiffen wie nur was, also weggetan und dann ging es.
Dann hast du keine Gegenkoppelung, sondern eine Mitkoppelung gebaut. Du hast den falschen Anschluss des Ausgangsübertragers als Anschluss für die Gegenkoppelung genommen.
sidolf
Inventar
#6 erstellt: 02. Feb 2009, 22:05

worf2 schrieb:

4. habe noch einen 22uF elko zwischen anode und masse gelegt.


Hallo w,

wo und an welcher Anode hast Du diesen 22uF Elko angeschlossen und mit Masse verbunden? Das kann nicht sein! Da ist doch dann bis auf tiefes Grummeln absolute Ruhe im Karton!

Eine GK solltest du doch noch einbauen. Überlege mal in Ruhe was da falsch gelaufen sein könnte. Da darf dann nichts mehr pfeifen oder schwingen, der Klang wird mit einer GK extrem besser!

Beste Grüße
rorenoren
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Feb 2009, 11:02
Moin,

durch das Umlegen des 100 Ohm Widerstandes an die Betriebsspannung ist aus der Pseudo-Triodenschaltung eine Pentodenschaltung geworden.

Damit haben sich auch andere Eigenschaften verändert.

Die Pentode benötigt deutlich geringere Steuerspannungen am Gitter und ist dadurch erheblich empfänglicher für Schwingungen.

Ich würde als Erstes eine zusätzliche Siebung für die ECC83 einfügen, da die Betriebsspannung durch die Endstufe minimal moduliert wird.
(insbesondere durch HF bei längeren Kabeln zum AÜ)

Da sind 10 kOhm und ca 10µF 350V ausreichend.

Damit sollte die Schaltung als Pseudo-Triodenschaltung funktionieren, wenn auch 180 Ohm als Katodenwiderstand etwas niedrig sind.

Als Pentodenschaltung ändert sich der Innenwiderstand der Röhre.

Damit sind Katodenwiderstand und Anpassung des Übertragers zu verändern.

In der angegebenen Schaltung wären das 7kOhm für den AÜ und 180 (170) Ohm für Rk.

In Pseudo- Triodenschaltung sollte RK ca 270 Ohm und der AÜ ca 3,5 kOhm haben.

Das ist allerdings nicht so kritisch und hier nicht das Problem.

Ohne Gegenkopplung läuft eine Pentodenschaltung nicht immer befriedigend.

Ca. 22kOhm vom Lautsprecherausgang auf den Katodenwiderstand der ECC83 dürften schon gut passen.
(Kondensator an der Katode dazu entfernen)

In Pseudo- Tiodenschaltung sähe das so aus:



In Pentodenschaltung so:



Die Bauteilwerte habe ich hier nicht verändert.

Der Elko für die Siebung der ECC sollte min. 4,7µF 300V haben, max ca. 47µF.

Die Polung Gegenkopplung muss durch Versuche bestimmt werden.

Gruss, Jens
worf2
Neuling
#8 erstellt: 03. Feb 2009, 13:07
hallo,
folgende schaltung ist mein letztstand:



@sidolf: das mit der anode war ein tippfehler, ich meinte UB und masse wie in #4 nochmal geschrieben.

@Ingor: ich habe sowohl sekundär 1 als auch sekundär 2 auf masse bzw 2 resp. 1 über 50k poti auf die kathode gelegt und variiert. trotzdem pfiff es. vielleicht untersuche ich das nochmal genauer. ich habe aber schon so viel rumgepfriemelt, dass ich momentan nicht ganz lust dazu habe. und froh bin, dass es läuft.

@rorenoren: eine zusätzliche Siebung hatte ich mit dem elko zw. ub und masse vor, ich werde noch 10k einbauen wie in deiner zeichnung.
AÜ habe ich nur den einen. mal sehen wie das ganze auf besseren boxen als hier im büro klingt.
evtl versuche ich auch nochmal die pseudo tridenschaltung mit 270 ohm und 4k (was mein AÜ noch hätte).

nochmals danke
w.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Feb 2009, 14:46
Moin,

es müssen nicht unbedingt 10 kOhm sein.

Du kannst alles zwischen ca 22 kOhm und 1kOhm zum Testen verwenden.

Der Widerstand muss aber da sein, sonst bringt der Elko nichts.

Alle Werte würden die Pfeifstörung beseitigen, wenn sie denn daher kommt.
(Auf Dauer sind aber 10kOhm ideal)

Die Belastbarkeit des Siebwiderstandes muss nicht gross sein.

Ich verwende die 0,6Watt Metallfilmwiderstände.
(1 oder 2 Watt sind trotzdem sicher nicht verkehrt)

Beim Gegenkoppeln hattest du je eine Seite der Lautsprecherwicklung an Masse und eine über X kOhm (Poti) an der Katode der ECC?

Ohne Massebezug schwingt´s erst recht.

Mir gefällt sowohl der Klang, als auch die höhere Leistung bei der Pentodenschaltung besser.
(wie in deiner Schaltung, nur mit Gegenkopplung)

Meine Verstärker kommen (fast) alle ohne Schwingschutzwiderstände aus.
(die 2x 1,2 kOhm und der 100 Ohm)

Je nach Trafo und Übertrager verwende ich 150-180 Ohm Katodenwiderstände.
(an 5,2 kOhm wären 135 laut Röhrenbuch in Pentodenschaltung richtig, 180 Ohm sind aber auch OK, hält die Röhre länger)

Die ECC83 hat bei mir 1 kOhm oder 1,2 kOhm Katodenwiderstände.

Ansonsten verwende ich im Grunde exakt dieselbe Schaltung.
(Pentodenschaltung mit Gitter 2 direkt an B+)

Ich mag den Klang dieser Verstärker sehr gerne.

Gruss, Jens
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