Raa eines Ausgangsübertragers ermitteln

+A -A
Autor
Beitrag
Claudia_D
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jul 2010, 13:03
Ich hätte da mal eine Frage an die Profis. Wie kann man den Raa eines Ausgangsübertragers im eingebauten Zustand ermitteln? Geht das überhaupt oder muss ich alle Anschlüsse am Übertrager vorher ablöten?

Liebe Grüße
E130L
Inventar
#2 erstellt: 07. Jul 2010, 14:41
Hallo Claudia,

erstmal herzlich Willkommen im Forum!

Für den Raa gilt: Raa= Ü^2 * Rl, d.h. Du mußt den Verstärker mit dem Nennwiderstand abschließen und dann mit einem Sinusgenerator(Soundkarte) mit 1 (0,8)kHz ansteuern und am AÜ das Übersetzungsverhältnis messen.

MfG Volker
Claudia_D
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jul 2010, 18:28
Hallo Volker,

erst mal DANKE für die schnelle Antwort. Als ich von der Arbeit nach Hause kam habe ich erst mal die Lümmelkleider angezogen und mich dann direkt meiner Endstufe gewidmet.

Lastwiderstand, hatte ich keinen aber ich hatte noch 4 x 47R und 4 x 100R als 25 Watt Typen. Also habe ich diese Widerstände zusammengelötet. Rechnerisch sollten es zwar fast 8 Ohm ergeben aber tatsächlich sind es 7,85. Naja, sollte aber auch passen.

Diesen Widerstand habe ich nun mit den Ausgangsbuchsen des Verstärkers verbunden. Den Sinusgenerator habe ich auf 800 Hertz eingestellt und die Ausgangsspannung auf 1 Volt.

Soweit so gut.

Nun habe ich an den Anoden der KT88 die Spannung gemessen. Beide Anoden lieferten einen Wert von 11,5 Volt, die Schirmgitter 3,8 Volt . Ultralinearbetrieb ohne Schutzwiderstände an den Schirmgittern.

11,5 ???

Also habe ich diese Werte in Deine Formel eingesetzt

11,5 zum Quadrat = 132,25 und diesen Wert mit dem Lastwiderstand RL multipliziert.

132,25 x 7,85 = 1038,16.

Kann das wirklich sein? Ein Ausgangsübertrger mit 1K?

Ich glaube, ich habe etwas verkehrt gemacht.

Liebe Grüße
Claudia_D
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 07. Jul 2010, 19:59
ich schäme mich,

ich habe den Lastwiderstand zusammengelötet und bei der Messung vergessen ihn anzuschließen.

ohjeeeee.

Nun bekam ich auch ganz andere Werte.

Den Sinusgenerator habe ich auf 1000 Hertz eingestellt. Ausgangsspannung 1 Volt. Nun habe ich den Sinusgenerator mit den Lautsprecherbuchsen verbunden. Diesmal war der Lastwiderstand angeschlossen(Entschuldigung). Die Spannung fiel auf 0,027 Volt. An den Anoden habe ich nun eine Spannung von 0,497 gemessen.

Das Verhältnis beträgt 0,497 / 0,027 = 18,4

18,4 zum Quadrat = 338,83

338,83 * 7,85 = 2659,8

Ich weiß nicht. Das ist doch viel zu wenig?

Ich mache sicherlich etwas verkehrt.

Aber in 35 Minuten beginnt die WM. Halb, oder Viertelfinale?

Auf jeden Fall spielt Deutschland. Also Daumen drücken.

liebe Grüße


[Beitrag von Claudia_D am 07. Jul 2010, 20:01 bearbeitet]
Claudia_D
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Jul 2010, 22:35
oooops, jetzt bin auch ich als Laie deprimiert. 0:1

vielleicht werden wir ja Dritter bei der WM

Mein Raa Problem kann da natürlich warten. Und nun, Äugle zu und schlafen.

Bis morgen

liebe Grüße
E130L
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2010, 22:39
Hallo laudia,

ich würde die Ausgangsspg. an Rl größer einstellen, z.B. 1V.
Ich habe Dich so verstanden, das Du die Anoden gegen Masse gemessen hast. Dann hast Du Ra statt Raa bestimmt.Für Raa zwischen den Anoden messen. Geht dein Voltmeter bis über 1kHz?
Die einfachen DVMs machen das nicht, Du kannst mit der Frequenz auch auf 400Hz runtergehen.

Raa=6k lt. Datenblatt, hast Du vorsichtshalber auch am 2.Kanal eine Last/Lautsprecher?

MfG Volker
Claudia_D
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Jul 2010, 08:36
Mooooorgen,

erst kurz nach acht Uhr und schon sooo heiß im Büro. Puh.

Du hast recht Volker. Ich habe gegen Masse gemessen. Nach der Arbeit werde ich die Messung widerholen und versuche alles richtig zu machen.

ja, mein Messgerät kann schon etwas mehr. Zur Zeit habe ich den Low Distortion Sinusgenerator von Hameg im Modulgehäuse stecken. Frequenzgang von 0 HZ bis 49 KHz. Die maximale Ausgangsspannung ist aber nicht so hoch. Ich schätze so max 2 Volt.

Es handelt sich um Monoblöcke. Keine Last am zweiten Kanal

liebe Grüße
Claudia_D
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Jul 2010, 11:23
Mooorgen,

gestern hatte ich wieder ein wenig Zeit und beschäftigte mich wieder mit der Messung des Ausgangsübertragers. Zuvor durchforstete ich allerdings meine komplette Festplatte nach dem Schaltplan meines Verstärkes. Ich fand nichts mehr. Also habe ich meinen Sekretär durchsucht. Irgendwo muss der Schaltplan ja sein und dann fiel mir eine Diskette in die Hand. Eine Diskette . Die ist ja wohl schon sehr alt. Natürlich ohne Beschriftung. Aber zum Glück habe ich noch parallel zu meinem Notebook einen alten 700er Pentium mit Diskettenlaufwerk. Diskette rein und siehe da ... zwar kein Schaltplan aber die Daten des Transformators und des Ausgangsübertragers. 4,5 K Raa.
Jetzt wird mir nichts anderes übrig bleiben als den Schaltplan anhand der Bauteile zu ermitteln.
Ich habe da nämlich ein kleines Problem. Auf dem Ossi sieht man schön einen Überschwinger bei der negativen Halbwelle. Aber nur bei mittlerer Leistung. Bis zu einer Ausgangsspannung von 5 Volt an den LS-Klemmen ist alles OK. Über 5Volt zeigt sich die Schwingung und bei 15 V ist sie wieder verschwunden.

Bisher habe ich den Fehler noch nicht gefunden. Beide Verstärker (Monoblöcke) haben an allen Messpunkten identische Werte.

Aber eine ganz andere Frage. Bin ich mit meinem Thread eigentlich in der richtigen Rubrik?

Liebe Grüße
DB
Inventar
#9 erstellt: 10. Jul 2010, 13:55
Hallo,

das Problem hängt vermutlich mit der Gegenkopplung zusammen. Entweder ist parallel zum Widerstand, der von der Sekundärseite des Ausgangstrafos eine Spannung in die Vorstufen zurückführt, ein Kondensator. Oder im eigentlichen Verstärker sitzt ein Kondensator / RC-Glied, welches den Frequenzbereich zu hohen Frequenzen beschneidet. Das müßte angepaßt werden.

MfG
DB
Claudia_D
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 10. Jul 2010, 17:27
Halihalo, ich bin es mal wieder und WOW.

Also DB, der Tip mit der Gegenkopplung war Gold wert. Vom Ausgangsübertrager (8Ohm-Anschluß) verläuft ein Kabel zur zweiten Verstärkerstufe und wird über einen 680R Widerstand und einen parallel geschalteten 100 Pico-Kondensator in den Kathodenkreis der Stufe eingespeist. Die Gegenkopplung der ersten Stufe (Parallelgeschaltete ECC83) geht über einen 330K Widerstand zur zweiten Stufe.

Ich habe nun mal ganz einfach die Gegenkopplung zur zweiten Stufe entfernt ... und der Überschwinger war komplett weg. Aber wieso funktioniert das bei dem anderen Monoblock ohne Probleme?

Aber es kommt noch viel schlimmer. Nach all den Jahren weiß ich nicht mehr ob ich eine ECC81 oder eine ECC83 in der ersten Verstärkerstufe verwendet habe und ich finde meinen Schaltplan nicht mehr. Das Problem trat vor fast 10 Jahren auf und seitdem stehen die Monoblöcke wohl behütet neben den Schuhen im Kleiderschrank.

Ohjee. Hätte ich doch nur alles dokumentiert.

Liebe Grüße
Claudia_D
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 10. Jul 2010, 20:32
Meine Nachbarn haben mich heute ausgelacht. Da saß ich doch wirklich auf der Terrasse und um mich herum das Ossi, der Sinusgenerator, die Lötstation und die beiden Monoblöcke.

Aber vorerst habe ich es geschafft. Die Verstärker funktionieren und haben einen sagenhaften Klang. Vor allem im Bassbereich. Ich bin wirklich schockiert. Absolut schnell und präzise. Das sollte ein Doppel WOW geben.

Die letzten Jahre spielten zwei QUAD II Monoblöcke mit KT66 Röhren. Nicht schlecht aber die beiden Monoblöcke ... freu

Wenn ich jetzt noch wüsste welche Vorröhren ich damals verwendet habe. Aber das wird sich mit Sicherheit auch noch klären.

Mal ein paar Fakten zu den Endstufen. (KT88)

Betriebsspannung 445V
An den Anoden 438
An der Kathode -49
Am Kathodenwiderstand 0,05V bei einem Widerstand von 10R.
Bei Vollaussteuerung 0,092V

Wechselspannung pro Gitter zur Ansteuerung 29V, ergibt 82Vss.

Aber die Treiberstufe. Da weiß ich wirklich nicht mehr was ich damals gemacht habe. Sie funktioniert aber die Werte der Bauteile??

Nächste Woche stelle ich den Schaltplan hier auf diesem Forum ein. Vielleicht hat jemand eine plausible Erklärung.

Aber jetzt wird erst mal Musik gehört. Loreena McKennitt, Nights from the Alhambra

Habt noch einen schönen Tag

Liebe Grüße

Claudia
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Raa des Ausgangsübertragers
benyto am 02.07.2010  –  Letzte Antwort am 04.08.2010  –  54 Beiträge
Ausgangsimpedanz ermitteln ECLL800
Grissu112 am 10.05.2009  –  Letzte Antwort am 11.05.2009  –  7 Beiträge
Ausgangsübertrager für Röhren-Gegentakt-Endstufen
1981Thomas am 23.08.2011  –  Letzte Antwort am 23.08.2011  –  8 Beiträge
welcher AÜ für den 300B SE?
Theo_lingem am 03.05.2011  –  Letzte Antwort am 04.05.2011  –  5 Beiträge
ELV RV-100 linker Kanal knackt
heiko522 am 25.03.2005  –  Letzte Antwort am 26.03.2005  –  3 Beiträge
Aufstellung eines Röhrenverstärkers
mischa100 am 07.12.2004  –  Letzte Antwort am 07.12.2004  –  4 Beiträge
Vorteile eines Röhrenverstärkers?
made2006 am 25.01.2006  –  Letzte Antwort am 25.01.2006  –  2 Beiträge
Umlöten eines Netztrafo
vandeus am 30.08.2008  –  Letzte Antwort am 31.08.2008  –  9 Beiträge
Die Flexibilität eines Konstrukteurs
Bow_Wazoo_1 am 11.01.2010  –  Letzte Antwort am 12.01.2010  –  9 Beiträge
Leistung eines Röhrenverstärkers
Highend-Träumer am 23.02.2012  –  Letzte Antwort am 26.02.2012  –  16 Beiträge
Foren Archiv
2010

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitgliedmobile-club-sounds
  • Gesamtzahl an Themen1.551.076
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.519

Hersteller in diesem Thread Widget schließen