Frage zum Test zur Trafoanordnung auf Verstärkerchassis

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Monohuhn
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 23. Okt 2012, 01:25
Hallo zusammen,

bei der Anordnung von Netztrafo und Ausgangsübertrager eines Röhrenverstärkers wird oft folgender Test empfohlen: Der Netztrafo wird am Netz angeschlossen, der AÜ an einem Lautsprecher und dann werden beide auf dem Chassis so gedreht, dass keine Brummeinstreuung auftritt.

Meine Frage ist, ob man auch die Anodenwicklung bei diesem Test belasten muss. Bei der Heizwicklung ist das ja kein Problem (einfach eine oder mehrere Röhren anhängen), diese Prozedur habe ich auch schon durchgeführt. Aber um in der Anodenwicklung bspw. 70 mA fließen zu lassen, bräuchte ich einen 3,3-kOhm-Widerstand mit 16 Watt (!) Belastbarkeit. (Solche Hochlastwiderstände besitze ich keine.)

Ich freue mich auf eure Antworten.

Gruß
Vincent
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Okt 2012, 10:25
Ich würde am Ausgangstrafo nicht einen Lautsprecher anschliessen, sondern einen Kopfhörer. Damit ist das Brummen aus den Einstreuungen besser hörbar.
Und je praxisnäher der Netztrafo belastet ist, desto praxisnäher streut er. Nun ändert sich als Folge der Belastung die Feldstärke, nicht aber die "Abstrahlcharakteristik". Das bedeutet, dass bei einem schwach belasteten Netztrafo die Brummeinstreuung in den Ausgangstrafo schwächer ist (daher der Kopfhörer), dass aber die Position genau gleich feststellbar sein wird.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 23. Okt 2012, 13:50
Als Belastungswiderstand für den Anodenzweig kannst du ja auch eine oder zwei Glühbirnen nehmen, je nachdem, wieviel Spannung der Trafo abgibt.
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Okt 2012, 21:32
@Richi
Danke, das hilft mir. Man kann übrigens durchaus einen Lautsprecher verwenden. Wenn der empfindlich genug ist, hört man schon die Einstreuungen.

@Ingor
Die Glühbirnen sind eine sehr gute Idee. Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.

Gruß
Vincent
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 27. Okt 2012, 14:29

Olvin schrieb:
Die Glühbirnen sind eine sehr gute Idee. Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.

Glühbirnen sind für viele Dinge beim Basteln sehr gut brauchbar - u.a. sind 60[W] bis 100[W] Glühbirnen in Serie zur Netzleitung auch ein sehr guter Einschaltstrombegrenzer bei Röhrengeräten (egal ob alte oder neue Geräte), wenn's um die Fehlersuche bei kurzschlußähnlichem Verhalten der Geräte geht.

Bei höheren Ansprüchen an die Belastbarkeit des "Bastel-Lastwiderstandes" kann man die Glühbirnen auch gegen die nötige Menge an Tauchsiedern, die in einem großen mit Wasser gefüllten Eimer stecken, ersetzen. Die Dinger gibt's für wenig Geld in 300[W] (176[Ohm]), 500[W] (106[Ohm]) und 1[kW] (53[Ohm]) für 230[V] sowie für 12[V] in 130[W] (1,1[Ohm]), 150[W] (0,95[Ohm]) und 200[W] (0,72[Ohm]) sowie für 24[V] in 200[W] (2,9[Ohm]). Damit kann man durch geeignete Serien- und Parallelschaltung feingestufte Lastwiderstände bis in's [kW] Gebiet aufbauen, die auch dauerlastfähig sind, wenn man immer wieder kaltes Wasser nachfüllt - ich hab' da allerbeste Erfahrungen damit.

Ansonsten geb' ich Richi recht - Kopfhörer statt Lautsprecher verwenden. Ich würd' allerdings noch einen Schritt weitergehen: Ich würd' statt des Kopfhörers den Mikrofoneingang einer Soundkarte (natürlich über ein abgeschirmtes Kabel) anschließen und mir das Ganze sowohl über die Soundkarte anhören wie auch quantitativ mittels einer geeigneten Aussteuerungsmessersoftware anzeigen lassen. Bei Unterschieden < 1[dB] wird's mit dem Gehör schwierig - das sieht man aber auf einem ordentlichen Aussteuerungsmesser noch gut.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 27. Okt 2012, 14:39 bearbeitet]
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