Versorgungsspannung

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Flohw45699
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Apr 2013, 20:11
Hallo,

ich benötige für ein Röhrenprojekt 150VDC mit 0,06A.

Ich würde gerne eine Gleichrichtung mit einer Röhre erstellen.
Habe mich nun etwas eingelesen, bin aber noch nicht ganz durchgestiegen.
Das Netzteil, welches ich bauen möchte befindet sich in einem eigenen Gehäuse.
Darin enthalten ist Bereits ein Ringkern Trafo mit 6,3V welchen ich für die Heizung meines Projektes benötige.
Somit könnte ich diesen Trafo mitverwenden um die Gleichrichterröhre zu Heizen.
Nun habe ich etwas von Trafos mit Mittelanzapfung gelesen den man "braucht" oder eben nicht, da es ersatzschaltungen gibt.

Also Klartext: Ich brauche 150VDC mit 0,06A über Gleichrichterröhre vom Trenntrafo 230/230....

Also hier nun mein Hilferuf ....Was brauche ich, wie sieht das Schaltbild aus ....


Lieben Gruss Florian
VacuumTube
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Apr 2013, 11:35
Hier deine "Ersatzschaltung" - ich hoffe ich hab kein Fehler gemacht. ohne gewähr



Originalgeträu wäre so, mit Mittelanzapfung und einem richtigen Trafo

selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 02. Apr 2013, 11:38
Hallo Florian,
für die Gleichrichtung mit einer Röhre braucht man einen Trafo mit Mittenanzapfung, weil die Röhre nur zwei "Dioden" hat. Der Trafo hat dann eine doppelte Wicklung, die jeweils mit einer Diode gleichgerichtet werden und die dann zusammen geschaltet werden. Der Rückweg erfolgt jeweils über die Mittenanzapfung.

Das Ersatzschaltbild funktioniert wie ein Brückengleichrichter. An den beiden Polen der Trafowicklung, an denen auch die Röhre sitzt, werden zwei Dioden gegen Masse geschaltet.

Für deinen Fall kommt die EZ80 in Frage, oder die etwas stärkere EZ81.

Der Vorteil der Röhrengleichrichtung ist sicherlich, dass sie einen Softstart hinlegt und daher Elkos und Endröhren schont. Die Diodengleichrichter liefern sofort die Höchstspannung ohne Last, die dann erst nach dem Warmwerden der Röhren auf die Betriebsspannung absinkt. Daher braucht die Silizium-Variante sehr spannungsfeste Elkos.

Nachteil ist, dass Röhengleichrichter nur einen sehr kleinen Ladeelko vertragen - bei der EZ80 nur 50 µF. Eine Drossel ist daher Pflicht. Und dann natürlich der sehr viel größere Aufwand bei Trafo, Röhre, Heizung usw.

Gruß
sb
Flohw45699
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Apr 2013, 13:30
Hallo,
erstmal vielen dank für eure Mühen!
Den Mehraufwand möchte ich gern Betreiben, weniger wegen dem Elektrischen Vorteil sonder ehr wegen der Optik. Und der Grundgedanke ist, wenn schon Röhre dann richtig

Das Netzeil treibt jediglich einen OTL Kopfhörerverstärker mit einer E88CC und der 6080 Triodenröhre an.
Auch wenn es nicht ganz ohne Halbleiter geht, finde ich die Gleichrichtung mit der EZ80/81viel hübscher.

Die im ersatzschatbild gezeichneten Dioden würde ich mit den 1N4007 bestücken. Da sich diese nch zu Massen in meiner Bauteilebox finden lässt.
Frage ist nur ob die Dioden es Schaffen ich meine die 4007 Packt 1000V/1A. Bei der Silizium Variante würde ich es überdenken... Da ist ja nix mit ,,langsam" Anfahren. Was mein ihr ?

Zum 2. die Drossel: Wie berechne ich den Wert?
Welche Aufgabe muss die Drossel genau erfüllen? Ich verbinde Drosseln mit einer Induktivität und blindwiderständen.... So was noch aus der Ausbildung hängen geblieben ist eig. Bin ich ,,Starkströmer" und kein ,,Schwachströmer"

Lieben Gruss Florian

Edit:
prim : 2*115V
Sek1: 230V 100mA
Sek2: 230V 100mA
Sek3: 6,3V 1,2A
Sek4: 6,3V 3A; Gesamt 73VA
Abmessungen: D*H: 85*47mm²
Sek1 und Sek2 können getrennt, in Reihe, parallel oder in Mittelpunktschaltung beliebig verschaltet werden.
Sek3 und Sek4 dürfen NICHT parallel geschaltet werden.

Diesen Trafo habe ich bei Jan Wüsten gefunden. Dieser lässt sich in mittelpunktschaltung verschalten, ist also für dieses Projekt brauchbar??
Wenn ja, würde es mir sehr Zusagen, da er mir sowohl für die EZ80/81 als auch den OTL AMP die Heizspannung mit 2 getrennten Wicklungen zur Verfügung stellt...


[Beitrag von Flohw45699 am 02. Apr 2013, 13:48 bearbeitet]
Flohw45699
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Apr 2013, 02:17
image


So, ich habe mal etwas gelesen und mich an dieser Schaltung versucht.
Kann ich sie so übernehmen? Was meint ihr?

LG
selbstbauen
Inventar
#6 erstellt: 03. Apr 2013, 13:42
Der ausradierte Elko dirket hinter der Röhre muss wieder rein - 47µF ist ok.

Der zweite - bislang C1 - kann auch größer sein. Was halt da ist.

Die Drossel ist perfekt. 10 H wäre auch meine Wahl gewesen.

Bei einem Kopfhörerverstärker würde ich die Heizung der Röhren gleichrichten.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 11. Apr 2013, 20:32

selbstbauen (Beitrag #3) schrieb:

Der Vorteil der Röhrengleichrichtung ist sicherlich, dass sie einen Softstart hinlegt und daher Elkos und Endröhren schont. Die Diodengleichrichter liefern sofort die Höchstspannung ohne Last, die dann erst nach dem Warmwerden der Röhren auf die Betriebsspannung absinkt. Daher braucht die Silizium-Variante sehr spannungsfeste Elkos.


Moin,
den Elkos ist es egal, wie schnell die Anodenspannung kommt (die sind schon lange schaltfest) und den anderen Roehren ist es auch egal. Millionen von (vorwiegend westdeutschen) Dampfradios koennen es bezeugen ;-)
Die hoehere Spannungsfestigkeit ist auch kein Argument, denn das gesamte Netzteil muss ueberleben koennen, wenn die Last wegfaellt. Alles andere waere eine Fehlkonstruktion. Bei Gleichrichtern mit direkt geheizten Roehren (z.B. AZ11) muss die Spannungsfestigkeit noch viel hoher sein (Dampfradios damit, besonders die mit Erregerwicklung fuer den Lautsprecher, hatten Elkos fuer 500/550V).

Die Gleichrichterroehre hat in heutiger Zeit ausser ihrem "Dasein" keine technischen Vorteile. Wegen des vergleichsweise hohen Innenwiderstandes ist die erzeugte Gleichspannung niedriger als bei Siliziumgleichrichtern und die Verluste sind sehr hoch. Man muss wenigstens die Heizleistung aufbringen (mehrere Watt), dazu kommt naoch die Anodenverlustleistung. Die Verluste eines Si-Glrs. kann man dagegen, besonders bei 60mA, vernachlaessigen. Ausserdem hat er bei korrekter Auslegung eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer. Wenn nicht, die Dinger sind inzwischen billiger als eine Gleichrichterroehre.
Man sollte fuer den KH-Verstaerker mal dien Leistungsaufwand fuer den Verstaerker an sich und das Netzteil mit EZ80/81 ausrechnen ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 11. Apr 2013, 20:35 bearbeitet]
Flohw45699
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Mrz 2014, 23:46
KH AMP

Hallo, bisschen spät aber ein Bild vom fertigen AMP wollte ich dann doch einmal hochladen!
Es ist übrigens die aufwendige Röhrengleichrichtung geworden!

Lieben Gruss
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