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Nachbau Eintakt-A-Endstufe von Gerhard Haas (ELRAD 10/90)

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Beitrag
pragmatiker
Administrator
#101 erstellt: 13. Jan 2015, 19:49

Tucca (Beitrag #100) schrieb:
Leider gibts bei Reinhöfer keine Angaben zum Gleichstromwiderstand des AÜs


  • Typ 53.05: R(DC)prim = 210[Ω], L(prim) = 29[H], 42[Hz] - 24[kHz] @ +0.3[dB] / -1.0[dB], Z(prim) 5.2[kΩ], Z(sek) 4-8-16[Ω], Kern M74, 6-fach verschachtelt.
  • Typ 53.62: R(DC)prim = 210[Ω], L(prim) = 25.8[H], 43[Hz] - 23[kHz] @ +0.2[dB] / -1.0[dB], Z(prim) 5.2[kΩ], Z(sek) 8[Ω], Kern M65, 6-fach verschachtelt.



Ich kenne keine besser dokumentierten Ausgangsübertrager (außer vielleicht die Ringkern-Dinger von Plitron).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jan 2015, 20:03 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 13. Jan 2015, 20:52
Nabend Herbert,

ich bezog mich auf die Angaben zum "Reinhöfer 53.70". Dazu habe ich auf der Reinhöfer- Homepage (Bastel- AÜs) nix gefunden. Ansonsten gebe ich Dir voll und ganz Recht.

Grüße,

Michael
NewNerd
Ist häufiger hier
#103 erstellt: 13. Jan 2015, 22:39
Hallo zusammen!

@sb:

Guck mal hier:

http://www.ebay.de/i...&hash=item259d6af647

oder hier:

[url]http://www.ebay.de/i...&hash=item3cd0818ed2
[/url]

Gut, sind VVG's. Aber damit kenne ich leider immer noch nicht die größe der Drossel. Und wie berechnet man den passenden Kondensator?

@Michael:

Das reicht dicke, weil Du ja noch gleichrichten mußt. Mit Brückengleichrichter kommt da schonmal das 1,41-fache raus, also gepflegte 353V. Nach dem von Dir verlinkten Plan liegen am Netzteilausgang also grob 330V an.


Ja, das wusste ich schon. Das Autsch bezog sich auf die Bemerkung von sb "Wenn dein Netztrafo eine 270-Volt-Wicklung hat, dann kannst du noch einen weiteren Siebelko vorsehen und eine Drossel.". Da bin ich davon ausgegangen, dass er 270V sekundär gemeint hat - vor der Gleichrichtung. Ich wollte den Travo ja dann möglichst weiterverwenden.

Bestellung ändern geht jetzt nicht mehr... Zug ist abgefahren.

@Alle: Würde aber jetzt gern noch eine Ausschaltknackunterdrückung einbauen. Was muss das Relais abkönnen? Reicht da ein Leistungminiaturrelais mit einer Schaltspannung von max. 250VAC (2500VA/300W)?

Gruß Oliver


[Beitrag von NewNerd am 13. Jan 2015, 22:44 bearbeitet]
DB
Inventar
#104 erstellt: 13. Jan 2015, 23:49

NewNerd (Beitrag #103) schrieb:

Gut, sind VVG's. Aber damit kenne ich leider immer noch nicht die größe der Drossel.

Laß das mit den VVGs. Nimm richtige, für Gleichstrombetrieb vorgesehene Drosseln.


NewNerd (Beitrag #103) schrieb:

@Alle: Würde aber jetzt gern noch eine Ausschaltknackunterdrückung einbauen. Was muss das Relais abkönnen? Reicht da ein Leistungminiaturrelais mit einer Schaltspannung von max. 250VAC (2500VA/300W)?

Was, wo und wie willst Du denn damit schalten?
Wenn Du Schaltknackse unterdrücken willst, dann geht das am besten, indem der Netzschalter mit einem Entstörkondensator überbrückt wird.

Die etwas hohe Sekundärspannung des Trafos ist wenig problematisch, besser so als zu wenig. Ich würde eine CLC-Siebung vorsehen und den Ladekondensatorvon der Größe her klein wählen (vielleicht 5µF), damit wird die Anodenspannung kleiner.

Mach nur erstmal den grundsätzlichen Verstärker, das wird sicher aufregend genug.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 14. Jan 2015, 00:03 bearbeitet]
NewNerd
Ist häufiger hier
#105 erstellt: 14. Jan 2015, 00:19
Hallo DB,

bei G. Haas steht, dass man unbedingt bei Eintakt-A-Schaltungen solch eine Schutzschaltung verwenden soll, um die Lautsprecher nicht zu beschädigen. Er schließt mit einem Relais den Ausgang lautsprecherseitig am Übertrager kurz, wenn die Netzspannung abgeschaltet wird.

Gruß Oliver
DB
Inventar
#106 erstellt: 14. Jan 2015, 00:22
Kann man, muß man nicht. Wenn Lautsprecher von so einem Knacksen kaputtgehen, taugen sie nichts.
Kein mir bekanntes Radio (ob mit Eintakt- oder Gegentaktendstufe) hatte derlei an Bord.


MfG
DB
selbstbauen
Inventar
#107 erstellt: 14. Jan 2015, 11:09
Hallo Oliver,

wenn du viel Geld ausgeben willst, dann nimmst du richtige Drosseln. Solch ein Amp verbraucht über die Anoden etwa 120 mA, dafür müssten diese schon ausgelegt sein.

Wenn der Ladeelko groß genug ist - also 220 bis 470µF - dann gibt es auch keinen Ausschaltknacks, weil der Verstärker gar nicht merkt, dass Schluss ist. Solche Störgeräusche entstehen meist durch schmalbrüstige Netzteile.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#108 erstellt: 14. Jan 2015, 11:49
Servus zusammen,

ich selbst würde auch zu einem ebenfalls eher kleinen Ladekondensator (in der Gegend von ca. 5....10[µF]) tendieren - dann bleibt die Anodenspannung etwas kleiner und die Oberwellenbildung durch den Gleichrichter ebenfalls. Dann die nachfolgende - preisgünstige - Drossel (Typ ND150, 10[H], Bestellnummer 72C130) dahinter https://www.buerklin...tId%3A0&l=d&ch=41795 und danach einen Siebkondensator, der dann ruhig einige hundert [µF] groß sein darf, wenn erforderlich. Mit der Größe des Ladekondensators kann man die Höhe der Anodenspannung dabei recht schön steuern.

Grüße

Herbert
selbstbauen
Inventar
#109 erstellt: 14. Jan 2015, 14:07
Hallo Herbert,

die Oberwellenbildung erscheint mir doch eher ein theoretisches Problem zu sein. (Hab ich es nicht schon mal als dein Lieblings-erhobener-Zeigefinger bezeichnet?) In meinen Labornetzteilen sind Ladeelkos mit 2,2mF verbaut, im Kopfhörerverstärker ist ein 1mF Ladeelko. Und weder höre ich noch sehe ich auf dem Oszi irgendwelche Schwingungen.

Die Anodenspannung gering zu halten ist doch eher ein Nachteil. Denn dann fehlt Siebpotential.

Gut, ich mache das immer nach dem Motto: Viel hilft viel. Eine Berechnung der Brummspannung führt sicherlich zu einem Minimal-Materialaufwand. Da geht es aber um Centbeträge. Ich habe mir mal eine ganze Kiste 270µF/450V Elkos gekauft und schöpfe daher nun aus dem Vollen. Und selbst die EY81 erlaubt 50µF und diese geringe Ladekapazität wurde seinerzeit immer als der größte Nachteil bei Röhrengleichrichtern gesehen.

Also 100µF dürfen es schon sein - so quasi als Kompromiss für eine Empfehlung?

Gruß
sb
Goldrohr
Stammgast
#110 erstellt: 14. Jan 2015, 17:41

DB (Beitrag #104) schrieb:
Ich würde eine CLC-Siebung vorsehen und den Ladekondensatorvon der Größe her klein wählen (vielleicht 5µF), damit wird die Anodenspannung kleiner.



pragmatiker (Beitrag #108) schrieb:
ich selbst würde auch zu einem ebenfalls eher kleinen Ladekondensator (in der Gegend von ca. 5....10[µF]) tendieren - dann bleibt die Anodenspannung etwas kleiner


Genau. Und der Ripple um so größer.

Ein absolut widersinninger, unökonomischer, letztlich un-ingenieurmäßiger Vorschlag, wenn man schon eine teure Drossel verwenden möchte.
DB
Inventar
#111 erstellt: 14. Jan 2015, 18:14

selbstbauen (Beitrag #109) schrieb:

Gut, ich mache das immer nach dem Motto: Viel hilft viel.

Sinnlos.
Und sinnlos, darüber diskutieren zu wollen.

@pragmatiker: Völlig richtig.


DB
selbstbauen
Inventar
#112 erstellt: 14. Jan 2015, 19:01
Mal wieder ein Beitrag so völlig ohne Inhalt. Vielleicht sollte man hier einen "like-button" einfügen. Das würde viel Platz sparen.
DB
Inventar
#113 erstellt: 14. Jan 2015, 19:11
Schön, daß Du Deine Beiträge endlich einmal korrekt einschätzt. Und jetzt konkret: was soll Oliver daraus lernen, daß Du "viel hilft viel" glaubst?
Rechne Ihm doch mal Siebfaktoren und Restwelligkeiten vor.

DB
Goldrohr
Stammgast
#114 erstellt: 14. Jan 2015, 19:37

DB (Beitrag #113) schrieb:
Schön, daß Du Deine Beiträge endlich einmal korrekt einschätzt. Und jetzt konkret: was soll Oliver daraus lernen, daß Du "viel hilft viel"


Mal wieder ein typischer DB. Viel reden, nix sagen, nur polemisieren.

Sb's Einlassung kann man vielleicht naiv finden, ist aber allemal besser, als eine schwere teure Drossel zur Siebung vorzuschlagen, und dann deren Sieb-Potential durch einen viel zu kleinen Ladekondensator zu un­ter­mi­nie­ren. Das ist einfach nur dumm.

Es sei denn, man verbaut die Drossel blos als Show off.
Das nennt sich dann aber Pimpen, und nicht Ingenieurskunst.
Tucca
Hat sich gelöscht
#115 erstellt: 14. Jan 2015, 20:21
Nabend,

Mal wieder ein typischer DB. Viel reden, nix sagen, nur polemisieren...Das ist einfach nur dumm

...der Unterhaltungswert Deiner Beiträge hier ist minimal, vom fachlichen mal ganz abgesehen...

Ich würde gerne darauf verzichten.

Grüße,

Michael


[Beitrag von Tucca am 14. Jan 2015, 21:13 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#116 erstellt: 14. Jan 2015, 21:47
Was bin ich froh, daß uns nun endlich jemand mit wirklicher(!) goldener Kompetenz an der Hand nimmt und uns den rechten Weg weist und uns von den ganzen Stümpern der Vergangenheit erlöst - unser un-ingenieurmäßiges Arbeiten ist ja auch wirklich völlig unerträglich und dem erlauchten Kreis hier kaum mehr zuzumuten.......und ich für meinen Teil schäme mich nun ganz toll ob all der Resultate, die meine berufliche Arbeit vieler Jahrzehnte erbracht hat.....daß all diese Sachen zum aller-, allergrößten Teil ihre Ziele erfüllt oder sogar erheblich übererfüllt haben und problemlos zur Freude ihrer Nutzer arbeiteten und arbeiten, kann ich vor dem Hintergrund unserer nun erfolgten Erleuchtung nur noch als einen unheimlich großen, äußerst lang anhaltenden Zufall deuten. Ich hab' jetzt auch a bisserl gesucht und ein paar Resultate von unerträglichen Vergangenheitsstümpern gefunden - daß sich dieser Irrtum unwidersprochen über Jahrzehnte halten konnte spricht ja nur für die goldgetränkte Brillanz desjenigen, der dies nun schonungslos und in schnörkellosester Sprache aufgedeckt hat:

http://historische-r...ink%20F/Ela.V407.htm

Dieser Verstärker einer wirklich völlig unbekannten Bastler-Firma konnte natürlich nur das Werk absoluter Stümper sein, was durch sein Schaltbild zweifelsfrei belegt wird:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/cv90lhwy0pb740qi1.jpg

http://www.r-type.org/articles/art-144.htm
http://www.faculty.u...s/binarydoc/3755.ppt.

Meine (gedruckte) und über viele Jahrzehnte zusammengetragene Fachbibliothek hab' ich jetzt erst gar nicht mehr bemüht (zum einen, weil ich momentan keine Zeit habe - ich habe meine Defizite klar erkannt und jetzt wahnsinnig viel nachzulernen, das kostet Zeit - und zum anderen, weil mein bescheidenes, nur ein paar hundert Bücher umfassendes Fachkonglomerat das goldgetränkte Niveau unseres Exzellenz-Mentors sowieso in keinster Weise erreicht).

Auch über viele, viele Jahre renommierte Fachbuchautoren kann man natürlich nur noch in die Stümperecke einordnen - hatten sie doch keinerlei Überblich - und was wahr ist, darf man dann doch auch ehrlich sagen, oder ("Herr Schröder hat keine Ahnung" sowie "Schröder (so wie hier zitiert) labert Unsinn")? Ein lockerer, flapsiger, unmißverständlich bewertender Umgangston als "Add-on" ist hierbei natürlich unheimlich hilfreich, um die Rolle eines Arrogators auch überzeugend auszufüllen - gehört also quasi zur Grundausstattung, wenn man oben schwimmen will.

ein Fachbeitrag schrieb:
Choke-input filters are the butt of derision by modern engineers who have little experience with them and do not understand their many advantages.

Anmerkung: "butt of derision" = Zielscheibe des Hohns / Zielscheibe des Spotts. Aber diese Einlassung kann ja eigentlich niemanden in unserem Zirkel meinen......

Ich hab' ja auch wirklich lange gebraucht, bis ich dahinter gekommen bin, daß wir uns hier im Forum nicht etwa aus Hobbygründen, Spaß an der Freude und dergleichen mehr mit Techniken und Technologien beschäftigen, die schon viele Jahrzehnte alt sind und wo der Einsatz von modernen Techniken (Halbleiterei und so) keineswegs ein unumstößliches und dogmatisches Muß ist......nein, wir sind hier natürlich, natürlich beruflich und vollprofessionell an der technologisch vordersten Front mit dem absoluten Ernst des Lebens beschäftigt......also mit so heißen Sachen wie z.B. selbstfahrenden Autos, Riesen-Jets (A380 usw.), Roboter-Medizintechnik etc., etc., bei denen wegen Kosten, Gewicht, Betriebszuverlässigkeit, Betriebsstreß etc. natürlich eine computergestützte Optimierung (also Simulation) und ein Test des Entwurfs unter nur allen denkbaren, widerwärtigen Betriebs-, Umgebungs- und Langzeitbedingungen einfach unabdingbar ist. Wie konnte ich das nur vergessen, daß derlei Kriterien natürlich auch für all unsere Röhrenprojekte gelten, die wir hier im Forum so bearbeiten.

Und bei einer solchen Profi-Arbeitsweise braucht es natürlich auch knallharte Reviews samt dem dazugehörenden ruppigen Ton - und in so einer Reviewer / Realizer Truppe muß auch immer mindestens einer den großen Arrogator spielen, sonst klappt das ganze psychologische Human-Resources Spiel natürlich nicht.......daß ich das nicht früher erkannt habe.....

Und: Die allermeisten hier in unserer kleinen Hobby-Röhren-Projekt-Reviewer-Realizer-Truppe haben hier im Laufe der Jahre durch ihre Beiträge doch tatsächlich schon Belege dafür erbracht, daß sie das eine oder andere Röhren-Projekt auch in der Realität - und nicht nur auf dem Papier - entwickelt / gebaut / repariert / zum Laufen gebracht haben - mit welchem ingenieurmäßigen Maximalst-Optimierungsgrad, das sei natürlich mal dahingestellt und ist sicher stark personenabhängig. Der Arrogator einer solche Truppe jedoch muß und darf so einen Nachweis (Photos, Meßwerte, andere Funktionsnachweise) natürlich keinesfalls persönlich erbringen - es würde ihn ja möglicherweise (oder fast sicher) der Arrogator-Funktion im Projekt-Team berauben!

Meister der güldenen Erleuchtung - mir steht es nicht an, mit so einem goldbeschienenen Überfliegerrohr auch nur irgendwie fachlich zu parlieren.....das habe ich jetzt ganz klar erkannt......deswegen, Herr, fordert von mir bitte in Zukunft keine Antworten mehr, die Eurer goldschimmernden fachlichen Exzellenz nicht würdig sind......ja nicht im entferntesten würdig sein können! Und, ja, diesen verbalen fachlichen Bückling werde ich bei Bedarf und Anfrage natürlich selbstverständlich in allen relevanten Foren vor Euch machen, damit auch nicht der kleinste Schatten meiner völligen Unzulänglichkeit auf Eure übergroße Brillanz fällt!

im Rückwärtsgehen ganz tief buckelnde Grüße mit erfurchtsvollstem Augenaufschlag

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 14. Jan 2015, 21:52 bearbeitet]
NewNerd
Ist häufiger hier
#117 erstellt: 14. Jan 2015, 23:10
Hallo zusammen!



http://www.r-type.org/articles/art-144.htm
[url]http://www.faculty.u...s/binarydoc/3755.ppt.


Danke für die Links Herbert, jetzt habe ich schon einmal einen Anhaltspunkt. Werde den zuvor von mir verlinkten Verstärker jetzt erst einmal OHNE Abwandlung bauen und versuchen den zum Spielen zu bekommen. Muss damit bis Anfang Februar fertig werden, da dann die große Zeit der Familienfeiern (Geburtstage) beginnt. Abends habe ich nicht mehr die Muße mich hinzusetzen und zu basteln, wenn ich die Kinder endlich ins Bett bekommen habe. Da bleiben mir nur die Wochenenden... und da sind dann alle Geburtstage.

Die Wiederstände und Kondensatoren kommen morgen (sollen kommen). Hoffe dass die Röhren auch spätestens Freitag da sind. Muss mich dann morgen - wenn ich rechtzeitig aus der Firma komme - um das Chassis kümmern.

Deshalb zurück zu dem Thema Chassis: Kann ich einfach einen Komplettholzkasten bauen oder brennt mir das Ding ab? Im o.g. Link ist ein Holzgehäuse mit abgebildet, aber ich trau' dem Frieden nicht. Habe schon einmal eine Terrarienbeleuchtung aus Holz gebaut und das fing an zu kokeln. Wenn Holz doch geht (ist ja recht fix bewerkstelligt), drr Boden sollte doch wenigsten Lochblech erhalten - oder? (schon wegen Griffschutz)

Gruß Oliver


[Beitrag von NewNerd am 14. Jan 2015, 23:14 bearbeitet]
DB
Inventar
#118 erstellt: 14. Jan 2015, 23:20
Du solltest ein Chassis aus Blech verwenden, das sorgt für eine Schirmung.

MfG
DB


[Beitrag von DB am 14. Jan 2015, 23:25 bearbeitet]
Goldrohr
Stammgast
#119 erstellt: 15. Jan 2015, 00:21
Hallo,

hier ist ja was los.

Sofern ich mich recht erinnere, ging es um diesen Amp hier, und wie man das Netzteil gestalten kann bzw. sollte. Die gezeichnete Schaltung hat nämlich so ihre Problemchen:

  1. Die Brummfilterung ist nicht so doll. Sie ist sogar sehr schlecht.
  2. Die Ausgangsspannung des Netztrafo ist mit 250V @ 0.15A ein wenig hoch für eine Anodenspannung von 270V DC @ 120mA.

Dazu gibt's diverse Möglichkeiten, die da klassischerweise wären

  • Einfach Widerstand vorschalten
  • Zusätzliche RC-Filterstufen
  • Ladekondensator verkleinern (nicht ganz so klassisch), wie von DB und Herbert vorgeschlagen.

Lasst uns diese Varianten mal ganz sachlich fachlich durchgehen.

Als Referenz dient eine CLC-Basisschaltung mit 100uF Ladekondi, und 270uF Siebelko.
Bei Röhrengleichrichter wären 22~50uF Ladekondi typisch, aber bei Halbleitern gibt es keinen echten Grund, nicht auf 100uF zu gehen. Die 270 uF orientieren sich an Ideen von selbstbauen und Herbert ("der dann ruhig einige hundert [µF] groß sein darf") und liegen im üblichen Rahmen. Als Drossel nehmen wir die von Bürklin, wie von Herbert vorgeschlagen (10H, 150mA, 140Rdc).
Ref
Ergebnis: Vb = 300V, Ripple ~6mVss

Schon ganz ordentlich. Aber Vb 30V höher als gewünscht.

Nun die Variante mit vorgeschaltetem Widerstand, ein Wertvon 100 Ohm erweist sich hier als passend.
v1
Ergebnis: Vb = 270V, Ripple ~5mVss

Verhalten praktisch gleich wie die Referenz, Ripple gemäß der abgesenkten Vb etwas niedriger.

Nun die Variante mit zusätzlicher RC-Stufe, R = 30V/0,12A = 250 Ohm, siehe Schaltplan:
v2
Ergebnis: Vb = 270V, Ripple ~0.3mVss (rechnerisch)

Verhalten nochmal deutlich verbessert und jetzt ganz hervorragend, allerdings um den Preis eines zusätzlichen Hochvolt-Kondensators.

Und nun die Variante mit verkleinertem Landekondensator, wie von DB & Herbert vorgeschlagen. Kapazität 5~10uF, hier passt 5.6uF:
V3
Ergebnis: Vb = 273V, Ripple ~103mVss!!!!!

20-fach schlechtere Siebung des Netzbrumm, auf CRC-Filterniveau (bestenfalls), dafür aber etwas weniger Oberwellen im Trafo und ein paar Cent wg. dem kleineren Ladekondi gespart.

Ich halte diese letzte Variante für hochgradig widersinnig im Hinblick auf das angestrebte Ergebnis.
Sowas einem hilfesuchenden Einsteiger vorzuschlagen halte ich für höchstgradig unseriös!
In Anbetracht der Kosten für die Drossel und das erreichte Ergebnis auch höchst unökonomisch!

Ich hoffe, das war sachlich & fachlich zufriedenstellend. Auf nichts anderes haben meine Kommentare gezielt.

Grüße,
GR

Edit: Namen korrigiert.


[Beitrag von Goldrohr am 15. Jan 2015, 03:11 bearbeitet]
mk0403069
Hat sich gelöscht
#120 erstellt: 15. Jan 2015, 03:55
Hallo Goldrohr,

Die letzten Ausführungen zum Thema Siebung sind wieder ein brauchbarer Kommentar...Warum immer das "Rumgemotze"...sollte Herbert mit seinem "Arrogator" recht haben?

Zum Thema...
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn Du schon vergleichen willst, zwischen verkleinerter Ladekapazität an CLC und vorgeschlagener CLCRC, dann doch bitte mit der gleichen Gesamtkapazität.
Dann verschiebt sich Deine Darstellung nämlich etwas und das Choke-loaded Konzept kommt "etwas besser weg"
Also, wir nehmen die 100µF von "vor der Drossel" und die 100µ von "nach der Drossel" und packen die auf die Letzte Kapazität von 270µF drauf.
Dann haben wir "hinten", also die relevante Kapazität, die die Verstärkerschaltung "sieht", von 470 µF (5,6µF Ladekapazität...aber die können wir in der Summen-Betrachtung wohl vernachlässigen...die gehen in den +20/-10% der Tolleranzen unter)
Und schon sehen die Ergebnisse ganz anders aus...
HV
Und genau deshalb würde ich auch die Variante mit der "kleinen" Ladekapazität vorziehen..."Brummsiebung" ist nämlich nur eine Seite der Medaille...(40mV Brumm auf der Ub find ich nicht so viel...da beibt am Lautsprecher nur etwas mehr als 1mVeff übrig...und da muss ich in meine Cornwalls mit 101dB/W/m schon reinkriechen, um die zu vernehmen )
Aber zusammenbrechende Betriebsspannungen haben auf den Klirr im Bass und auf uneingeschwungene Impulsbelastungen verheerende klangliche Wirkung...deshalb lieber ein "hartes" Choke-loaded...oder in Abwandlung, eine Ladekapazität >10µF
Nebenbei "verballert" der Widerstand in der CLCRC ca. 3-4W in Wärme...wozu? Damit könnte man schon eine Endstufenröhre heizen .

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#121 erstellt: 15. Jan 2015, 11:55
Hallo zusammen,

man kann fachliche Dispute auch gesittet führen, aber eine Kritik, die man nicht begründen will, klingt nach Korpsgeist und Überheblichkeit. Sei es drum.

Aber es gibt ihn, den technischen Fortschritt. Lösungen aus den 50'er-Jahren - auch wenn sie rechnerisch richtig sind - mussten die Beschränkungen lösen. Sie folgen einer Philosophie, aus einem beschränkten Fundus das beste zu machen. Kapazität war teuer, ein paar mehr Windungen auf dem Trafo war hingegen billig, 1mV Brumm war ein Traumwert und die Verstärker (im verlinkten Artikel 50 Watt!) waren Class-B oder schlechter. Da sieht ein Netzteil natürlich anders aus, als ein solches welches man heute mit ein paar Cent mehr, in Class-A und mit einem Brumm von 0,1 mV bauen will.

Machen wir uns nichts vor: Die Dinger damals haben gebrummt wie Teufel! 8 oder 16µF als MP war der Standard. Eine 50µF Kapazität verbauen zu können, war mit Gold nicht aufzuwiegen. Wir haben unseren Fundus durch Ausschlachten der noch viel älteren Geräte gewonnen. Die Lösung mit 10µF als Ladekapazität unterstellt die Möglichkeit, einen dazu passenden Trafo herstellen zu können. Und sie zielt auf einen Verstärker, der seine Leistung überwiegend aus dem Netztrafo zieht (Class-B).

Heute und im hiesigen Fall ist es umgekehrt: Man hat einen fertigen Netztrafo, 1mV-Brumm ist indiskutabel, 0,1 mV ist anzustreben. Man baut in Class-A und Kapazitäten kosten nur einige Cent. Die Zeiten haben sich geändert, man muss heute die Philosophie der Beschränktheit nicht mehr hoch halten.

Aber die zentrale Frage ist doch: Wie klingt das. In Leistungsebenen von maximal 10 Watt wird man keinen Unterschied zwischen verschiedenen Netzteilen ausmachen können. Es lohnt daher den Streit nicht. Ein Unterschied im Brumm ist das einzig relevante.

Gruß
sb
selbstbauen
Inventar
#122 erstellt: 15. Jan 2015, 13:27
Damit es auch mal konstruktiv (in nur und genau dem Sinne des Wortes) weitergeht:

So würde ich das Netzteil aufbauen:

Netzteile

Zwei Versionen, mit Drossel oder VVG. Das Vorschaltgerät würde ich wegen der geringeren Induktivität erst an zweiter Stelle setzen. Da wirkt es zufriedenstellend.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#123 erstellt: 15. Jan 2015, 14:05
Servus zusammen,

selbstbauen (Beitrag #121) schrieb:
Machen wir uns nichts vor: Die Dinger damals haben gebrummt wie Teufel! 8 oder 16µF als MP war der Standard.

"Gebrummt wie Teufel" würde ich jetzt so nicht unterschreiben - hier gibt es genügend Beispiele aus der Studiotechnik und Meßtechnik der 50er und 60er-Jahre, die das glatte Gegenteil belegen - auch damals wurden schon Fremdspannungsabstände > 80....90[dB] erreicht.

Und der Einsatz von MP-Kondensatoren hatte da oft auch ganz andere Gründe und wurde (z.B. von der Meßgerätefirma Rohde & Schwarz) ganz bewußt in großem Stil praktiziert (obwohl die Dinger nur in kleineren Kapazitätswerten verfügbar waren und ein verglichen mit Elkos riesiges Bauvolumen aufwiesen): Elkos waren (und sind) die lebensdauerbegrenzenden passiven elektronischen Bauelemente schlechthin, deren (Teil)versagen zudem die Betriebszuverlässigkeit von Geräten negativ beeinflußt. Röhren waren (und sind) natürlich (auch) Verschleißteile - auch darauf nahm Rohde & Schwarz beim Geräteentwurf Rücksicht: Wo immer möglich, waren die (steckbaren) Röhren so leicht zugänglich wie möglich angebracht, so daß ein Röhrenwechsel so wenig Zeit und Fachkenntnis wie möglich kostete. Und die Schaltungen (auch im Hochfrequenzgebiet) waren durchweg so gestaltet, daß ein Röhrenwechsel entweder keinerlei Nachgleich des Gerätes erforderte oder daß - wenn ein Nachgleich erforderlich war - sich, wo immer nur irgendwie möglich, sämtliche dafür erforderlichen Elemente an Bord des Gerätes befanden (also keinerlei externe Meßgeräte dafür erforderlich waren) und von der Frontplatte aus bedienbar waren.

Um noch etwas zum Thema "Drosseleingang beim Anodennetzteil" zu sagen: LTSpice ist ein ganz wunderbares Werkzeug und wird auch von mir viel genutzt. Jedoch: Speziell bei induktiven Bauelementen mit weichmagnetischem Kern (wie z.B. Netztrafos und Siebdrosseln) können meiner Erfahrung nach zum Teil riesigste Unterschiede zwischen Simulationsergebnis und aufgebauter Realität auftreten - ganz einfach deswegen, weil die Simulationsmodelle die vielen (zum Teil deutlich variablen) Randeigenschaften dieser Bauelemente, welche zum Teil erheblich zum Gesamtverhalten des Bauelementes beitragen, gar nicht oder nur äußerst unzureichend abbilden. Und diese Unterschiede zwischen Simulation und Realität können sowohl produktiver wie auch kontraproduktiver Natur sein. Und - was man nochmal erwähnen sollte: Eine Drossel ist ein Energiespeicher - und legt damit ein anderes Betriebsverhalten an den Tag als ein Gyrator / eine (Längs)Regelschaltung / ein Kapazitätsmultiplizierer / ein aktiver Leistungstiefpaß / ein NIC / ein Siebwiderstand usw., welche diese Eigenschaft eben nicht haben (können).

Ich selbst habe jedenfalls Netzteile mit reinem Drosseleingang mit allerbesten Eigenschaften (auch brummspannungsmäßig) im Einsatz - wobei ich natürlich auch Gebrauch von reichlich Siebkapazität (also Kapazität hinter der Drossel) mache (das ist nicht verboten und verschlechtert die Eigenschaften der Schaltung auf der Lastseite keineswegs (genausowenig wie auf der Primärseite - Stichworte: Ladestromspitzen, Stromflußwinkel, Oberschwingungen, Blindstrom)) - diese Siebkapazität gibt es ja heutzutage als hochkapazitive und qualitativ hochwertige Elkos für sehr wenig Geld, warum sie also nicht nutzen? Insofern entbehrt diese Formulierung aus meiner Sicht jeder vernünftigen Grundlage:

Ich halte diese letzte Variante für hochgradig widersinnig im Hinblick auf das angestrebte Ergebnis.
Sowas einem hilfesuchenden Einsteiger vorzuschlagen halte ich für höchstgradig unseriös!

Ich habe bereits mehrfach einen praktischen Vorschlag einer Drossel gemacht - und zwar von einem sehr gut beleumundeten Lieferanten, der unkompliziert auch an Privatleute liefert: Die (ursprünglich mal von Engel gebaute) Drossel des Typs ND150 (10[H], 150[mA], 140[Ω] ist von Bürklin unter der Bestellnummer 72C130 für EUR 23,09 erhältlich https://www.buerklin...ArtNr_72C130&ch=3553 . Wie man angesichts dieses Preises (und unter der Würdigung der Begriffe "Hobby, das nicht primär unter der Knute eines ökonomischen Diktats steht" sowie "Ehrliche Gesamtkosten eines Röhrenverstärkerprojektes, wenn man sich nicht in die Tasche lügt") von so etwas:

In Anbetracht der Kosten für die Drossel und das erreichte Ergebnis auch höchst unökonomisch!

sprechen kann, erschließt sich mir nicht. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, daß ja auch die anstelle einer Drossel einzusetzenden Komponenten ein Geld kosten und deswegen noch nicht mal der komplette Drosselpreis anzusetzen ist, sondern nur der Differenzpreis zwischen Drossel und möglichen Alternativen - ein Aspekt, der dieses ökonomische Argument noch weiter marginalisiert.

Der Vorschlag des Einsatzes einer recht kleinen Ladekapazität im Fall dieses Threads hier entspringt übrigens nicht irgendeiner Spezial-Philosophie, sondern ist einzig und allein dem Umstand geschuldet, daß - wenn ich das richtig verstanden habe - wohl 270[V]DC als Anodenspannungsversorgung gewünscht werden, jedoch nur ein bereits vorhandener Netztrafo mit einer Sekundärwicklung von 250[Veff]AC zur Verfügung steht. Und nur, weil ein reiner Drosseleingang hier deutlich zu wenig Gleichspannung zur Verfügung stellen würde (nämlich ca. 230[V]), ein Ladekondensator üblicher Größenordnung aber viel zu viel Gleichspannung zur Verfügung stellen würde (nämlich ca. 350[V]), wurde angemerkt, daß man durch geeignete Wahl des Kapazitätswertes eines hinreichend klein bemessenen Ladekondensators den gewünschten Gleichspannungswert zumindest ungefähr einstellen kann (ohne daß man dafür verlustbehaftete Widerstände einsetzen müßte).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 15. Jan 2015, 14:53 bearbeitet]
Goldrohr
Stammgast
#124 erstellt: 15. Jan 2015, 16:23
Hallo Matthias,


mk0403069 (Beitrag #120) schrieb:
Zum Thema...
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn Du schon vergleichen willst, zwischen verkleinerter Ladekapazität an CLC und vorgeschlagener CLCRC, dann doch bitte mit der gleichen Gesamtkapazität.
[...]"Brummsiebung" ist nämlich nur eine Seite der Medaille...(40mV Brumm auf der Ub find ich nicht so viel..


Klar kann man die Kapazitäten rumschieben und so die Performance etwas beeinflussen. Der CLCRC-Filter aus meinem Post liefert dann 0,3mV Restbrumm, also >100-fach (statt 20) besser als "Dein" Konzept wenn wir Äpfel mit Äpfel vergleichen wollen..


Aber zusammenbrechende Betriebsspannungen haben auf den Klirr im Bass und auf uneingeschwungene Impulsbelastungen verheerende klangliche Wirkung...deshalb lieber ein "hartes" Choke-loaded...oder


Da hast Du ganz recht, und wenn Du eine wirklich brettharte Anodenspannung wünschst, so schlage ich zumindest eine Teilaktivierung des Netzteils mittels Kapazitätsmultiplizierer vor. Nur passiv brauchst Du für vergleichbare Performance sonst Siebkapazitäten >>10.000uF low ESR... Vielleicht poste ich später mal was dazu.
Goldrohr
Stammgast
#125 erstellt: 15. Jan 2015, 16:41
Hallo sb,

selbstbauen (Beitrag #121) schrieb:
Aber es gibt ihn, den technischen Fortschritt.
[...]
Die Zeiten haben sich geändert, man muss heute die Philosophie der Beschränktheit nicht mehr hoch halten.

Sehr schön auf den Punkt gebracht.

Ich sehe heute im wesentlichen zwei Philosophien oder Schulen, wie und warum man sich mit Röhrenaudioverstärkern rumschlägt.

Die einen bauen aus nostalgischen Gründen oder aus intellektueller Herausforderung mit Technik einer vergangenen Epoche (Vor-Transistor-Ära) ihre Geräte, und erfreuen sich an diesem Spirit.

Die anderen versuchen, mit heute zur Verfügung stehenden Mitteln die "alte" Röhrentechnik und ihre spezifischen Vorteile weiter an ihre Grenzen zu pushen, und darüber hinaus.

Beides ist berechtigt und vollkommen OK. Aber ich habe ein Problem damit, wenn erstere zu ideologisieren anfangen und letzteren die Welt erklären wollen, und warum ihre Bemühungen vergebens sind.

Sorry, aber mit der Technik von anno dunnemals sind die Ergebnisse, wie sie heute zu erzielen sind, nicht erreichbar.
Nicht mal unter Verbiegungen und unverhältnismäßigen Materialschlachten. Gerade auch in klanglicher Leistung.
Das zu leugnen ist Realitätsverweigerung. Punkt.
Goldrohr
Stammgast
#126 erstellt: 15. Jan 2015, 17:20

pragmatiker (Beitrag #123) schrieb:
LTSpice ist ein ganz wunderbares Werkzeug und wird auch von mir viel genutzt. Jedoch: Speziell bei induktiven Bauelementen mit weichmagnetischem Kern (wie z.B. Netztrafos und Siebdrosseln) können meiner Erfahrung nach zum Teil riesigste Unterschiede zwischen Simulationsergebnis und aufgebauter Realität auftreten


PSUD2 z.B. liefert sehr sehr ähnliche Ergebnisse wie (meine) LTSpice Simulationen, und PSUD2 deckt sich auch sehr gut mit realen Aufbauten, wie von unzähligen DIYern bestätigt. Wenn Deine LTSpice-Simulationsergebnisse einfacher (L)CLC(RC) Netzteile riesigste Unterschiede zeigen, machst Du etwas falsch.


Ich selbst habe jedenfalls Netzteile mit reinem Drosseleingang mit allerbesten Eigenschaften [...]- diese Siebkapazität gibt es ja heutzutage als hochkapazitive und qualitativ hochwertige Elkos für sehr wenig Geld, warum sie also nicht nutzen


pragmatiker (Beitrag #123) schrieb:
Elkos waren (und sind) die lebensdauerbegrenzenden passiven elektronischen Bauelemente schlechthin, deren (Teil)versagen zudem die Betriebszuverlässigkeit von Geräten negativ beeinflußt.





Insofern entbehrt diese Formulierung aus meiner Sicht jeder vernünftigen Grundlage:

Ich halte diese letzte Variante für hochgradig widersinnig im Hinblick auf das angestrebte Ergebnis.
Sowas einem hilfesuchenden Einsteiger vorzuschlagen halte ich für höchstgradig unseriös!

Ich habe bereits mehrfach einen praktischen Vorschlag einer Drossel gemacht...

Sb hat Vorschläge für passende Netzteile gemacht, Matthias auch, Ich auch.

Wie soll denn deiner Meinung nach hier ein passendes Netzteil mit 5uF Ladekapazität un der 10H Drossel aussehen? Schlag doch mal was konkretes vor, anstatt dich in algemeinem und historisierenden Blabla zu verlieren. Dann reden wir nochmal über "seriös".


für EUR 23,09 erhältlich[...] Wie man angesichts dieses Preises [...] von so etwas:

In Anbetracht der Kosten für die Drossel und das erreichte Ergebnis auch höchst unökonomisch!

sprechen kann, erschließt sich mir nicht.

Ich hab mal die Bauteilkosten für ein teilaktives NT beim Reichelt zusammen geklickt, waren so +/-7,- EUR.
Inkl. Edel-Mosfet und Mosfet-Kühlkörper und allem. Nicht nur die (dann unnötige) Drossel.

Edit: Eigentlich gehts mir beim Stichwort Ökonomie aber um was anderes. Warum die Performance eines 20+ EUR Bauteiles durch die Wahl eines falschen Ladekondensators auf Pfennigniveau drücken? Das ist false economy.


Der Vorschlag des Einsatzes einer recht kleinen Ladekapazität im Fall dieses Threads hier entspringt übrigens nicht irgendeiner Spezial-Philosophie, sondern [...] daß man durch geeignete Wahl des Kapazitätswertes eines hinreichend klein bemessenen Ladekondensators den gewünschten Gleichspannungswert zumindest ungefähr einstellen kann


In Anbetracht der Parameterstreuungen realer Kondensatoren in der Tat nur ganz ganz "ungefähr".


[Beitrag von Goldrohr am 15. Jan 2015, 22:43 bearbeitet]
DB
Inventar
#127 erstellt: 15. Jan 2015, 18:13
Hallo Herbert,


pragmatiker (Beitrag #123) schrieb:

Ich habe bereits mehrfach einen praktischen Vorschlag einer Drossel gemacht - und zwar von einem sehr gut beleumundeten Lieferanten, der unkompliziert auch an Privatleute liefert: Die (ursprünglich mal von Engel gebaute) Drossel des Typs ND150 (10[H], 150[mA], 140[Ω] ist von Bürklin unter der Bestellnummer 72C130 für EUR 23,09 erhältlich https://www.buerklin...ArtNr_72C130&ch=3553 .

hier auch noch eine Drossel, die an der Stelle sehr gut funktioniert:
62.72 von Reinhöfer.

MfG
DB
mk0403069
Hat sich gelöscht
#128 erstellt: 16. Jan 2015, 03:48
Hallo Goldrohr,


Der CLCRC-Filter aus meinem Post liefert dann 0,3mV Restbrumm, also >100-fach (statt 20) besser als "Dein" Konzept wenn wir Äpfel mit Äpfel vergleichen wollen..


Ja, weiß ich doch...Ich wollte ja auch nur darauf eingehen, wie man die Betriebspannung dahin bekommt, wo man sie braucht, ohne Leistung zu "verbraten". Und eben auch auf die geringere Impedanz eines eher Choke-loaded gegenüber eines Capacitor-loaded Netzteils.
Und solange das jeweilige Konzept Brumm unter der Wahrnehmbarkeit erzeugt, ist die Diskussion doch rein akademisch. Ich höre mit meinen Ohren, und nicht mit einem Messgerät. Ob da nun der Fremdspannungsabstand 80 oder 150dB beträgt ist doch völlig unerheblich. Wenn ich dann noch meine direkt geheizten Endstufentrioden mit Wechselspannung heize und nur über ein Poti "entbrumme", dann ist die ganze Diskussion über die Glättung im Netzteil eh "für die Katz".

Wir sind nun schon so weit offtopic, dass wir dringend zum Thema zurückkehren sollten, um den Fragesteller und potentiellen Röhrenbastler nicht total zu verunsichern. Im Fall des Einstiegs mit EL84 "in Penthode" ist die Frage nach der Siebung doch eher unerheblich und alle vorgeschlagenen Konzepte, sogar die CRC-Variante, sollten für den Einstieg zielführend sein.

Gruß, Matthias

Übrigens sollte es in meinem letzten Post
...ein "hartes" Choke-loaded...oder in Abwandlung, eine Ladekapazität <10µF... heißen, Tippfehler.
selbstbauen
Inventar
#129 erstellt: 16. Jan 2015, 15:37

mk0403069 (Beitrag #128) schrieb:
Im Fall des Einstiegs mit EL84 "in Penthode" ist die Frage nach der Siebung doch eher unerheblich und alle vorgeschlagenen Konzepte, sogar die CRC-Variante, sollten für den Einstieg zielführend sein.


Daraus kann man dann die Empfehlung machen, das Gerät zunächst wie im Originalschaltplan gezeichnet aufzubauen. Man sollte aber Platz genug lassen, um nachrüsten zu können, wenn es doch vernehmbar brummt.

Wie schon hingewiesen stellt das Netzteil im Original etwa 325 V dem Übertrager auf die Leitungen. Nun kann die EL84 sicherlich deutlich mehr als die 300 V ab, die in den Handbüchern stehen. Im Zusammenhang mit dem Kathodenwiderstand von 150 Ohm werden pro System aber reichlich über 50mA fließen. Eher sogar über 60mA, weil ja auch das Schirmgitter über den Übertrager läuft. Die meisten Übertrager für die EL84 können aber nur 50mA ab.

Im Netzteil sollte daher der Widerstand auf jeden Fall auf 470 Ohm/10 Watt angehoben werden.

Gruß
sb
Goldrohr
Stammgast
#130 erstellt: 16. Jan 2015, 19:46

mk0403069 (Beitrag #120) schrieb:
Aber zusammenbrechende Betriebsspannungen haben auf den Klirr im Bass und auf uneingeschwungene Impulsbelastungen verheerende klangliche Wirkung...deshalb lieber ein "hartes" Choke-loaded


Goldrohr (Beitrag #124) schrieb:
wenn Du eine wirklich brettharte Anodenspannung wünschst, so schlage ich zumindest eine Teilaktivierung des Netzteils mittels Kapazitätsmultiplizierer vor. Nur passiv brauchst Du für vergleichbare Performance sonst Siebkapazitäten >>10.000uF low ESR... Vielleicht poste ich später mal was dazu.


Ok, hier mal ein mögliches Netzteil mit Kapazitätsmultiplizierer:

Capmult

Lassen wir erstmal das Bild für sich sprechen..
Grün = Kapazitätsmultiplizierer (mit vorgeschaltetem CRC-Filter, der hier eigentlich aber nur der Absenkung auf 270V Vb dient)
Blau = CLCRC-Netzteil aus vorigem Post (Das mit dem <1mV Ripple)

Belastung ist ein 20Hz Bassimpuls mit Vollaussteuerung.
pragmatiker
Administrator
#131 erstellt: 16. Jan 2015, 20:07
......für die Puristen sei angemerkt, daß dann der gesamte Signalstrom über Halbleiter läuft.....

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#132 erstellt: 16. Jan 2015, 20:17

pragmatiker (Beitrag #131) schrieb:
......für die Puristen sei angemerkt, daß dann der gesamte Signalstrom über Halbleiter läuft.....


Klar läuft er darüber. Aber nicht mehr über einen dicken Siebelko.
Edit: Die Ladestromspitzen sind hier jetzt auch geringer als bei CLC mit 5uF Ladeelko

Das ist für Puristen aber eh alles beides nix. Die nehmen nur Kupfer, Eisen, und vielleicht noch Bienenwachs-Papierkondensatoren. Damit es ordentlich "röhrt"


[Beitrag von Goldrohr am 16. Jan 2015, 20:22 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#133 erstellt: 16. Jan 2015, 20:43

Goldrohr (Beitrag #132) schrieb:

pragmatiker (Beitrag #131) schrieb:
......für die Puristen sei angemerkt, daß dann der gesamte Signalstrom über Halbleiter läuft.....

Klar läuft er darüber.

......über Halbleiter, die natürlich nicht statisch auf einem bestimmten Wert stehen, sondern über ein Regelungs-Eigenleben, mit welchem sie den gesamten Signalstrom bearbeiten, verfügen......wie für die Puristen nur der Vollständigkeit halber angemerkt sei.

Grüße

Herbert
Goldrohr
Stammgast
#134 erstellt: 16. Jan 2015, 20:57

pragmatiker (Beitrag #133) schrieb:
......über Halbleiter, die natürlich [...] über ein Regelungs-Eigenleben, mit welchem sie den gesamten Signalstrom bearbeiten, verfügen......wie für die Puristen nur der Vollständigkeit halber angemerkt sei.

Eher für Audio-Voodoo-Jünger..
NewNerd
Ist häufiger hier
#135 erstellt: 16. Jan 2015, 22:43
Hallo sb,


Im Zusammenhang mit dem Kathodenwiderstand von 150 Ohm werden pro System aber reichlich über 50mA fließen. Eher sogar über 60mA, weil ja auch das Schirmgitter über den Übertrager läuft. Die meisten Übertrager für die EL84 können aber nur 50mA ab.

Im Netzteil sollte daher der Widerstand auf jeden Fall auf 470 Ohm/10 Watt angehoben werden.


...mach kein Scheiß, die Lieferung mit Kondensatoren, Widerständen etc. ist heute angekommen. Das heißt ja erst einmal, ich darf nicht voll aufdrehen. Dann muss ich noch einmal nachlegen.

Gruß Oliver
DB
Inventar
#136 erstellt: 16. Jan 2015, 22:47
Mit dem "Aufdrehen" hat das nichts zu tun, weil die Stromaufnahme eines A-Verstärkers bei jedem Aussteuerungsgrad gleich ist.
Du mußt lediglich dafür sorgen, daß der Siebwiderstand zwischen Lade- und Siebelko passend ist, so daß sich die richtige Anodenspannung ergibt.

MfG
DB
mk0403069
Hat sich gelöscht
#137 erstellt: 17. Jan 2015, 03:10
Hallo

@Oliver
Lass Dich mal nicht verunsichern und bau einfach nach dem von Dir herausgesuchten Schaltplan auf. Ob die Ub nun genau eine Punktlandung ist, oder 10% drüber liegt ist völlig unerheblcih. Das "Dingens" wird funktionieren und nicht mal schlecht klingen...Eine evtl. Optimierung (kann ich mir bei dieser "Grundlagenschaltung" nicht so wirklich vorstellen) sollte später "dran sein".

@Goldrohr
Danke für die Schaltung. Die simulierten Ergebnisse sind ja optimal. Wenn da nur nicht meine Antipatie gegenüber Halbleitern in Röhrenverstärkern wäre...
Und nun nenn mich ruhig "Audio-Voodoo-Jünger"...ist nicht schlimm, musste mir hier schon viel mehr anhören ;-)
Im Grundsatz ist für mich hinter der Gleichrichtung (schon ein Kompromiss) mit Halbleitern absolut "Schluss". Im Hobby habe ich mir eben die Prämisse gestellt, die gleichen Ergebnisse wie mit modernen Halbleitern eben mit Röhrentechnik zu erreichen.
Mein letzter Ausflug in Richtung aktives Netzteil mit Röhren, wurde hier kontrovers zerrissen...gleichwohl arbeiten zwei dieser Dinger, zur vollsten Zufriedenheit, seit über einem Jahr...

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#138 erstellt: 17. Jan 2015, 13:48
Hallo Oliver,

so wie Mathhias das sagte, sehe ich das auch: Bau das erstmals so auf und dann sehen wir weiter. Wir werden dann sehen, ob sich die Spannungen so einstellen, wie vermutet. Aber guck doch mal, ob du ein Sortiment von Standardwiderständen günstig erstehen kannst. Dann kann man Änderungen aus dem Fundus realisieren.

Noch ein Hinweis: Durch die Optimierung wird der Klang nicht grundlegend verändert sondern die maximale Leistung erhöht. Wenn der Verstärker an der Leistungsgrenze laufen soll, dann wird das Ergebnis der Optimierung natürlich auch Verzerrungen verringern und die Tieftontauglichkeit verbessern.

An der Diskussion hier siehst du schon, jeder Entwickler hat seine Philosophie. Da wirst du dir einen eigene Meinung bilden müssen. Wenn du fertige Schaltungen übernimmst, dann musst du das Vertrauen aufbringen, dass der Entwickler alle Optionen wirklich abgewogen hat. Besser ist es, du schaffst dir auch einige Messinstrumente an, mit denen du die Ergebnisse auch überprüfen kannst: Voltmeter, Tongenerator und auch ein Oszi ist schon mal ganz gut.

Gruß
sb
selbstbauen
Inventar
#139 erstellt: 17. Jan 2015, 18:56
Hier mal ein Schaltbild von einem meiner EL84 SE - Versionen. Du siehst, das ist alles sehr ähnlich.

SE EL84

Zu der Klangregelung würde ich dir auch raten. Einfach genug Platz im Gehäuse lassen, damit man bei Bedarf nachrüsten kann.

Gruß
sb
Goldrohr
Stammgast
#140 erstellt: 18. Jan 2015, 00:46
Hallo Matthias,


mk0403069 (Beitrag #137) schrieb:
Hallo
@Goldrohr
Danke für die Schaltung. Die simulierten Ergebnisse sind ja optimal. Wenn da nur nicht meine Antipatie gegenüber Halbleitern in Röhrenverstärkern wäre...
Und nun nenn mich ruhig "Audio-Voodoo-Jünger"...ist nicht schlimm, musste mir hier schon viel mehr anhören ;-)
Im Grundsatz ist für mich hinter der Gleichrichtung (schon ein Kompromiss) mit Halbleitern absolut "Schluss". Im Hobby habe ich mir eben die Prämisse gestellt, die gleichen Ergebnisse wie mit modernen Halbleitern eben mit Röhrentechnik zu erreichen.

Man könnte das Netzteil ja in eine separate Kiste bauen. Dann wird der Röhrenverstärker nicht mit pösen Halbleitern verschmutzt

Auf eine echte berechtigte Kritik an oben gezeigter Schaltung möchte ich allerdings hier noch eingehen, auch wenn sie noch nicht genannt wurde. Die Ausgangsspannung hängt in gewissem grad von Vgs des Mosfet ab, und die unterliegt ja gewissen Streuungen. Drum möchte ich hier noch eine Variante mit BJT vorstellen:

bjt_capmult

Die performt fast so gut, ist aber noch billiger aufzubauen, und wir können uns (zumindest lt. Datenblatt) sogar den Kühlkörper für Q2 sparen (Q1 benötigt eh' keinen). Zu beachten sei noch, dass die einzigen Hochvoltbauteile die Kondis sind. Die Transen, Z-Diode und Widerstände sind alle Pfennigskram, kostet alles zusammen inkl. dem Siebelko C2 keinen Oiro.

Mein letzter Ausflug in Richtung aktives Netzteil mit Röhren, wurde hier kontrovers zerrissen...gleichwohl arbeiten zwei dieser Dinger, zur vollsten Zufriedenheit, seit über einem Jahr...

Jaja, Lehrbuchmeinung halt
Sicherheitsmassnahmen hast Du ja eingehalten, dann ist ja alles gut.

Aber der grosse Schwachpunkt einer Regelung mit Röhren ist ja auch gut rausgekommen - Ist sehr aufwändig und ineffizient. Die Regelröhren kosten fast soviel wie die Leistungsröhren, und verballern ähnlich viel Leistung..

Grüße
GR
NewNerd
Ist häufiger hier
#141 erstellt: 19. Jan 2015, 20:31
Soooooo...

heute ist denn endlich mein langersehntes Paket mit den Röhren und Trafos angekommen, leider 2 Tage zu spät.

Habe noch nie ein so teures Paket mit so wenig inhalt erhalten

Muss jetzt wieder bis zum WE warten. Denke aber, dass ich heute schon einmal mit den Netzteil-Teilen beginnen werde. Das Alps-Poti bekomme ich leider nicht auf eine Lochraster gesetzt, mal sehen wie ich das hinfrickel. Habe natürlich in der Aufregung vergessen Kabel mitzubestellen. Was nehme ich da am besten? Feinere Litze lässt sich besser verarbeiten, so mit 0,1 mm Einzeldrähten mit 1,5 mm² sollte hoffentlich reichen, was bekommt man da auf die schnelle in einem Elektrofachhandel (beim Elektriker)? Oder ist das eher Röhrenuntauglich? Wollte nicht erst wieder 1 Woche auf das Paket warten.

An Messequipment besitze ich derzeit nur ein Multimeter, hoffe dass das für den Anfang reicht.

Gruß Oliver
selbstbauen
Inventar
#142 erstellt: 20. Jan 2015, 13:12
Hallo Oliver,

Vorschlag: Kaufe in einem Baumarkt einen Meter 5 adriges Stromkabel NYM 1,5 mm für die Unterputzverlegung. Dann hast du schon mal etwas für das Netzteil und die Masseverlegung. Du hast dann vier Farben zur Unterscheidung ihrer Funktion. Da schwarz doppelt ist, eignet es sich für Heizung, verdrillt und als erstes dicht am Chassis verlegt.

Einen blanken Draht legst du durch das gesamte Gehäuse, beginnend am Minuspol des Gleichrichters über die Sockel der Endstufe zu den Treibern und dann zu den Eingangsbuchsen. Hier kommen alle Masseanschlüsse der Schaltung dran. Siebelkos im Treiberteil müssen mit Extradrähten zum Minuspol geführt werden.

Im Baumarkt bekommst du auch andere Drahtsorten. Aber meist nur in weiß oder schwarz. Vernünftig ist es, sich einen Satz bunter Kabel als Sortiment zu bestellen. In der Bucht findest du Anbieter. Dann kann man Funktionen einer Farbe zuordnen und hat einen guten Überblick. Beim Verlegen darauf achten, dass man der Heizung nicht zu nahe kommt. Auf keinen Fall sollte man Kabelbäume zusammenbinden. Kreuz und quer ist die Devise.

Ich habe noch nie Kabel im Inneren abgeschirmt. Das ist nur bei Phono und in sehr engen Gehäusen notwendig. Massive Drähte eignen sich besser für eine solche Innenverkabelung. 0,5 mm reicht meist, noch dünner bricht leicht beim Verlegen.

Ebenso günstig ist es, wenn man Lötverbindungen so ausführt, dass das Lötzinn nur ein Verrutschen verhindert, also dass die Drähte durch zusammenpressen von alleine eine Verbindung herstellen. Das Lötzinn kommt dann drüber.

Apropos Löten: Die Lötspitze immer an einem nassen Schwamm abwischen bevor man neues Lötzinn aufträgt und eine Verbindung zusammenlötet. So verhindert man kalte Lötstellen.

Ein Multimeter - wenn er denn eine ordentliche Qualität hat - ist zwingend. Wenn alles funktioniert, brauchst du auch nicht mehr. Wenn du ein neues Hobby aufgetan hast, den nächsten schon im Kopf, dann kommt ein Tongenerator, ein Oszi, eine Klirrfaktormessbrücke, ein Millivoltmeter, usw noch dazu!

Gruß
sb
GüntherGünther
Inventar
#143 erstellt: 20. Jan 2015, 15:10
Hallo,

auch wenn es vielleicht nicht so schön ist - nimm lieber Sternmase, also einen zenralen Massepunkt, wo alle Stufenmassen hinlaufen. Dieser Massepunkt kann am Ladekondensator sein oder - wenn man Masse mit Erde verbindet - an jener Schraube, an der die PE-Leitung liegt.

Wenn man verschiedenen Quellen glauben darf, ist Sternmasse messtechnisch überlegen im Vergleich zum Durchschleifen des Massedrahtes.

Litzen besorge ich gern als Meterware von Dirk bei Tubetown, da sie aus Silikon sind und deshalb bei längeren Lötvorgängen (wie sie ja bei Anfängern gern mal vorkommen können) nicht wegschmoren.

Zumindest im Gegenkopplungszweig würde ich auf abgeschirmte Leitungen setzen, habe ich aber bei meinem 6V6 Gegentakter nicht gemacht, ohne hör- & messbare Verstärkung des Brummens.

Grüße, Thomas
NewNerd
Ist häufiger hier
#144 erstellt: 20. Jan 2015, 21:02
Danke euch beiden!

@sb: NMY? Das sind doch die steifen Dinger?! Da habe ich noch gute 5m in der Garage liegen. Für die Sinal-Leitungen hast Du dünnen 0,5 mm Draht verwendet? Telefonleitung gibt es in 0,6mm² oder meintest Du 0,5 mm im Durchmesser? Beim Telefonkabel ist der Vorteil, dass dort viele verschiedenfarbige Adern drin sind.

@Thomas: Sind Litzen denn besser für die Verlegung? Das Argument von sb mit der leichteren Verlegung leuchtet mir ein. Einmal in Form gebracht bleiben sie wo sie sind. Löten lassen sich die Geflechte auf jeden Fall besser. Es gibt beim Elektriker ja auch PVC-Aderleitung. Die haben in der flexiblen Ausführung auch Geflecht. Wenn ich jetzt noch bei Tubetown bestelle, wird es wieder nichts am WE. Muss erst einmal das Chassis anfertigen. Wird wohl eine Mischung aus Blech und Holz. Bekomme passendes Blech nicht so schnell gekanten und gelocht.

Gruß Oliver
GüntherGünther
Inventar
#145 erstellt: 20. Jan 2015, 21:19
Hallo,

zugegebenermaßen sieht es bei mir in den Verstärkern alles andere als aufgeräumt aus, dafür erreiche ich kürzeste Leitungslängen. Muss jeder für sich wissen, wie er es am besten macht.

Grüße, Thomas
DB
Inventar
#146 erstellt: 20. Jan 2015, 23:58
Null-Volt-Führung:
Klick!

MfG
DB
GüntherGünther
Inventar
#147 erstellt: 21. Jan 2015, 01:37
Genau so meine ich das. Wurde mehrfach empfohlen.
Goldrohr
Stammgast
#148 erstellt: 21. Jan 2015, 02:55

GüntherGünther (Beitrag #143) schrieb:
Zumindest im Gegenkopplungszweig würde ich auf abgeschirmte Leitungen setzen, habe ich aber bei meinem 6V6 Gegentakter nicht gemacht, ohne hör- & messbare Verstärkung des Brummens.

Vergleichsmessung mit geschirmten und ungeschirmten Kabel gemacht?
GüntherGünther
Inventar
#149 erstellt: 21. Jan 2015, 11:28
Ja, ganz einfach - Eingang kurzgeschlossen, Oszi auf Wechselspannung und an einer Anode (damit die gute Messbarkeit gegeben ist - die Brummspannung wird ja im AÜ runtertransformiert) abgegriffen. Frag mich nicht, welcher Wert das war, auf jeden Fall waren die beiden Werte relativ gleich, wirklich nur kleine Veränderung. Habe die Gegenkopplungsleitung weit entfernt von anderen Leitungen direkt an einer Gehäuseinnenkante verlegt.

Grüße, Thomas
selbstbauen
Inventar
#150 erstellt: 21. Jan 2015, 11:59

DB (Beitrag #146) schrieb:
Null-Volt-Führung:
Klick!

MfG
DB


Der Siebelko der Stufe 1 muss aber direkt an die Netzteilmasse geführt werden. Das ist das größte Brummpotential.

Signalleitungen gehen mit allem ab 0,1 mm. Telefonleitungen sind sehr gut geeignet.

Gruß
sb
NewNerd
Ist häufiger hier
#151 erstellt: 26. Feb 2015, 23:03
Hallo zusammen!

Kurzes Update: Wie angekündigt war die Zeit im Februar recht knapp. Eigentlich wollte ich ja ein "Erstmal-Gehäuse" bauen. Dann habe ich aber daran Gedacht, dass ich ja noch weitere Projekte in diesem Jahr umsetzen wollte (z.B. Plattenspieler bauen, die passenden Lautsprecher für die Röhren usw.) und dieser "Erstmal-Zustand" sich wohl doch etwas länger ziehen könnte. Deswegen sollte der Verstärker optisch doch ein bisschen mehr hergeben, damit er wohnzimmertauglich ist. Da hat sich das Gehäuse ein bisschen hingezogen (3x lackiert). Habe dann auch prompt die Bohrungen für Eingang und Ausgang vergessen. Lautsprecheranschlüsse ist nicht das Problem, nur die Eingangsbuchsen muss ich noch nachträglich versenken. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen... hier schon einmal die Bilder (die Schutzfolie vom VA-Blech lasse ich bis zum Schluss drauf):

SideFront

Muss jetzt noch die Gleichrichterschaltung / Siebung einbauen, dann wäre die Spannungsversorgung fertig. LED und Schalter sind schon funktionsfähig, bis zur Wechselhochspannung läuft das Ding wenigstens schon einmal... jetzt kommt der harte Teil, es wird spannend.

Ausserdem fehlen noch der Lautstärke-Knopf für das Alps-Poti und die Abdeckung der Trafos. Muss da noch einmal die Abwicklung zeichnen.

Gruß Oliver
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