Endstufe von Gerd Haas mit 4xEL34

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karsten555
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jul 2021, 15:53
Servus zusammen,

habe ja schon seit langem vorgehabt mir einen Röhrenverstärker zubauen.
Im Sommer 2016 habe ich dann auch damit begonnen das Gehäuse und Chassis anzufertigen.
Nachdem ich die Trafos und Drosseln bei EXPERINCE electronic bestellt habe konnte die Endmontage und Verdrahtung beginnen.
Nun ging es vor einigen Tagen an die Inbetriebnahme des Verstärkers.
Erfreulicherweise läuft er soweit Schwing- und Brummfrei.

Aber jetzt kommt das aber:
Er bringt nicht die angegebene Leistung von 115Watt.
Ich habe mich an die Schaltpläne aus dem Buch High End mit Röhren gehalten. Die Ausgabe ist von 2003 Es ist die Endstufe die mit verschiedenen Endröhren und Leistungen von ca. 70W bis 230W.

Ich wollte die Variante mit 4xEL34 und 115W aufbauen.

Also Ruheströme eingestellt wie angegeben auf 40mA pro Röhre über den 10 Ohm Kathodenwiderstand. Entspricht nach Abzug des Schirmgitterstromes von 4mA einen Anodenstrom von 36mA. Also nicht so weit von den Telefunken angaben entfernt.
Ub im Leerlauf sind 520V. Bei Vollaussteuerung sind es noch 470V.
Ua im Leerlauf sind 510V. Bei Vollaussteuerung noch 450V.
Ug2 sind im Leerlauf 500V und bei Vollaussteuerung 380V.
Find ich alles nicht so schlecht. Und kommt dem Telefunken Arbeitspunkt bei Ub=475V recht nahe.

Der Herr Haas verwendet allerdings einen AÜ mit einem Raa von 1,5kOhm.
An den Steuergittern der EL34 habe ich ca. 50VVeff an Steuerspannung. Gegen Masse gemessen ist das richtig? Also auch mehr als genug.

Jetzt meine Frage wieso aber kommen aus der Kiste nur ca.58W unverzerrt heraus? Die 50Veff sind absolut sauber und unverzerrt.

Ich bedanke mich schon mal im voraus für eure wie immer sehr nette Hilfe.

MfG
Karsten
DB
Inventar
#2 erstellt: 17. Jul 2021, 10:51
Hallo,

welchen Raa hat denn Dein Ausgangstrafo?
https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf
Die maximale Schirmgitterspannung von 425V ist bei EL34 sehr ernst zu nehmen. 500V sind definitiv viel zuviel. Wie wird die Schirmgitterspannung überhaupt erzeugt? Auch, daß sie so enorm auf 380V einbricht, ist nicht gut.

MfG
DB
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 17. Jul 2021, 12:15
Hallo Karsten,

sind die 4 x EL34 pro Kanal oder hat jeder Kanal nur 2 x EL34? Ich vermute mal Du hast 4 x EL34 je Kanal, da bei der UB von 470V niemals 115 Watt rauskommen. Der RAA von 1,5K scheint mir zu niedrig. Wenn Du sekundär am AÜ mehrere Anzapfungen hast, z.B. 2, 4, 8 und 16Ohm, dann kann man den RAA bei passendem Lautsprecher etwas anpassen.

Gruß
karsten555
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Jul 2021, 16:26
hallo,

also das ganze Projekt stammt aus dem Buch "High-End mit Röhren" von Gerhard Haas.
Es sind je Kanal 4xEL34 verbaut. Der verwendete Übertrager entspricht vom Raa dem original AÜ A-434 S. Also Raa=1,5kOhm.
Ich hatte mich jedoch mit der Firma in Verbindung gesetzt und mein Projekt das für HIFI zwecke sein soll geschildert.
Daraufhin wurde mir gesagt das ein MD85B Kern für einen Leistung von ca. 100W zu klein sei. Mir wurde der Übertrager B-488-15 empfohlen. Jedoch wurde bei diesem der Raa auf die 1,5kOhm angepasst.
Der Vorteil dieses Übertragers liegt im größeren Kernschnitt MD102b.

Also die Endstufe läuft im Leerlauf (mit eingesetzten Röhren) bei Ub=520V. Diese brechen bei Vollaussteuerung auf 470V zusammen.

Der Netztransformator wurde für mich gewickelt. Er hat die Spannungen des originalen NTR-12 C. Jedoch alles in doppelter Ausführung.
Also:
2x390V / 0,6A mit Anzapfungen bei 360V und 340V.
2x50V / 0,05A für negative Gittervorspannung
2x6,3V / 10A Heizung.

Somit hat jeder Kanal sein eigenes Netzteil.

Ich hänge mal die Schaltbilder an: (in der hoffung das ich das darf)

DSC_0452

DSC_0453

DSC_0454

zum Netzteil:
Das die EL34 an den g2 empfindlich ist habe ich schon öfters gelesen. Das halb wollte ich sie nicht an die Anzapfungen am AÜ hängen. Im Buch steht nämlich auch das die Schirmgitter optional hinter R5 angeschlossen werden können.
Sonst habe ich alles so übernommen. Bis auf die Tatsache dass, ich bei der negativen Gittervorspannung einen Zweiweg Brückengleichrichter verwendet habe.

MfG
Karsten


[Beitrag von karsten555 am 17. Jul 2021, 16:27 bearbeitet]
DB
Inventar
#5 erstellt: 17. Jul 2021, 16:55
Die Schirmgitterspannung sinkt infolge des bei B-Betrieb mit steigender Aussteuerung anwachsendem Schirmgitterstromes. Im Idealfall ist die Schirmgitterspannung stabilisiert.
Im Prinzip aber sollte es dennoch reichen, s. Datenblatt. Wichtig ist auch ein gemeinsamer Schirmgitterwiderstand für die beiden im Gegentakt arbeitenden Röhren.

Eigentlich bräuchtest Du ein Raa von 2 ... 2,5k. Mehr als die 58W sollten aber dennoch kommen.
Ich würde an Deiner Stelle mal die Ausgangsleistung bei verschieden großen Raa ermitteln.
sidolf
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2021, 17:58
Hallo Karsten,

wie hast Du die Ausgangsleistung ermittelt? Die Formel:

P = Uss² / 8 * Rl

Rl = Lastwiderstand in Ohm am Sekundärausgang des AÜ
Uss² = Gemessene AC am Lastwiderstand * 1,41 * 2

Du hast doch hoffentlich nicht mit angeschlossenem Lautsprechern gemessen? Wie hast Du festgestellt ab welcher Leistung der Verstärker verzerrt, Klirrfaktormessbrücke vorhanden?

Gruß


[Beitrag von sidolf am 17. Jul 2021, 18:38 bearbeitet]
karsten555
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Jul 2021, 18:40
hallo sidolf und DB,

erstmal vielen dank für eure Bemühungen.
Ich habe den Ausgang mit einem Wattmeter mit Eingebautem Lastwiderstand abgeschlossen. Parallel dazu habe ich ein NF-Millivoltmeter und Oszi angeklemmt.
Dann die Eingangsspannung langsam hochgefahren und ab ca. 15,5Veff begann der Sinus von 1kHz zu verformen.
Wenn ich die Spannung weiter steigere komme ich auch auf 21Veff. Aber da ist halt der Sinus schon mehr ein Rechteck.

Dann hatte ich vermutet das die EL34 nicht genügend unverzerrte steuerspannung bekommen. Aber wie ich oben schon schrieb sind an den Steuergittern 55Veff vorhanden. Laut Datenblatt brauche ich da aber nur ca. 26Veff. Also mehr als genug.

Es hängt also meiner M. einung nach definitiv an den EL34 oder wie DB schon anmerkte am AÜ. Mir kam der Raa von 1,5k auch schon sehr niedrig vor aber wenn der Herr Haas das so gemacht hat dachte ich mir wird das schon stimmen.
Ich habe auf der Sekundärseite des AÜ Anzapfungen für 4 Ohm, 6 Ohm, 8Ohm. jetzt hänge ich an der 4 Ohm Anzapfung da meine Boxen und der Lastwiderstand 4Ohm haben. Ich werde das testweise mal an die 6Ohm Anzapfung hängen. Dann sollte der Raa auch etwas steigen.

Wegen der Ug2 Spannung:
Wie könnte man diese am einfachsten stabilisieren? Soll ich für die ein eigenes Netzteil bauen und dieses aus der 340V Anzapfung am

Netztrafo speisen? Oder gibt es da einfachere Lösungen?

Danke für eure Hilfe.

Gruß
Karsten

PS: Bilder von der Kiste kommen natürlich auch noch.


[Beitrag von karsten555 am 17. Jul 2021, 18:41 bearbeitet]
karsten555
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Jul 2021, 19:42
so hier jetzt noch mal kurz die Bilder von dem Verstärker.

DSC_0452

DSC_0453

DSC_0454
RoA
Inventar
#9 erstellt: 18. Jul 2021, 08:00

wieso aber kommen aus der Kiste nur ca.58W unverzerrt heraus?


Warum das bei deinem Projekt konkret so ist wird dir hier niemand per Ferndiagnose erklären können. Die Leistungsangaben der Verstärker von Experience wurden in der Praxis zwar vielfach bestätigt, aber bei dieser PP-Variante halte ich die Leistungsangaben für reichlich ambitioniert. Mit 2 EL34 sind beim typischen Arbeitspunkt Ua 420-440V mit Raa=3,4k im Pentodenmodus rund 50 Watt und bei UL abhängig von der Anzapfung 30-35 Watt möglich. MIt 4 EL34 entsprechend das doppelte, also gut 100 Watt. Vergleich das mal mit den Ausführungen von Haas in dem Buch zu den Gegentakt-Endstufen.

Auf 115 Watt kommt er auch nur durch den Bezugswert 2% Klirr, das ist für HiFi zu viel, dann lieber ein paar Watt weniger. Die angegebenen 230 (!) Watt mit 4 KT88 halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit. Mein Cayin mit 4 KT88 schafft knapp 80 praxis-relevante Watt, mit EL34 etwa 60 Watt (jeweils UL). Also in der Hinsicht sind die Erwartungen an die Leistungsabgabe schon mal zu hoch geschraubt. Auch würde ich den Verstärker in UL aufbauen, auch wenn das Leistung kostet. Wenn dann > 60 Watt rauskommen, ist das schon 'ne Hausnummer.

In einer neueren Auflage des Buches stellt er diese Endstufe nur in einer Variante mit 75 Watt (4*EL34) bzw. 160 Watt (4*KT88) dar, jeweils als PP UL. Auch diese Angaben halte ich für reichlich optimistisch, zumindest für die KT88.

Dann hängt natürlich viel an den Übertragern. Der Übertrager B-488-15 von Experience ist für den Betrieb von 4*KT88 vorgesehen (Raa 3,2k), und den hat Experience für dich auf 1,5k gebracht? Der Raa von 1,5k ist im unteren Bereich (optimal wären etwa 1,7k), aber das dürfte keine wesentliche Rolle spielen und Haas hat sich dabei schon was gedacht. Ansonsten bleibt der Übertrager natürlich die große Unbekannte. Für Fragen rund um Übertrager und Schaltung ist Experience der erste Ansprechpartner, da würde ich mal anrufen und dem Herrn Horch das mal schildern.

Die Betriebsspannung ist Haas-typisch nahe den Grenzwerten, hier im Leerlauf allerdings deutlich überschritten. Für 420-440V DC braucht man eigentlich nur 310V AC, und die EL34 verträgt je nach Datenblatt nur max. 425-450V. 520V ist der Wohlfühl-Bereich der KT88. Der Einbruch der Spannung bei hoher Aussteuerung ist eher Dynavox-typisch, die Trafos von Experience sind hier eigentlich stabiler. Ug2 bricht natürlich mit Ua zusammen ein, stammen schließlich aus der gleichen Quelle. Ug2 muß auch nicht stabilisiert werden, würde ansonsten bei Aussteuerung u.U. sogar über Ua liegen, das macht niemand.


wie ich oben schon schrieb sind an den Steuergittern 55Veff vorhanden. Laut Datenblatt brauche ich da aber nur ca. 26Veff. Also mehr als genug.


Bei der Einstellung des Ruhestroms wird an den Steuergittern die Vorspannung festgelegt, bei der sich der gewünschte Ruhestrom ergibt. Solange der Sollwert (40mA = 400mV an den Kathodenwiderständen bei 10 Ohm) erreicht wird, ist die Höhe der Vorspannung mehr oder weniger egal. Je höher die Vorspannung an g1, desto niedriger der Ruhestrom. Wenn die Vorspannung an den Röhren sehr stark variiert, deutet das auf eine relativ hohe Streuung hin, wobei die Röhren mit den niedrigsten Vorspannungen die geringste Emission aufweisen (bei alten Röhren gleich Verschleiss). Bei der Messung der Leistung sollte der Ruhestrom natürlich optimal eingestellt sein. Wenn sich dann eine Vorspannung von 55V ergibt, sind die Röhren sicherlich in einem ausgezeichneten Zustand.

Eine Frage am Rande: Wenn dir Leistung wichtig ist, warum hast Du dann nicht gleich auf die KT88 gesetzt?
DB
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2021, 09:48
Naja. Wenn Ug2 sich über die Aussteuerung so stark ändert, ist das nicht zweckmäßig. Wenn man Leistung will, muß Ug2 schon konstant sein. B-Verstärker brauchen nun einmal harte Netzteile, sonst ist das kalter Kaffee.

Verstärker, bei denen es wirklich auf Leistung ankam, hatten deshalb schon eine aufwendigere Schirmgitterspannungserzeugung, z.B. mit zweitem Gleichrichter (FWK V125, V150, PV890) oder eben Stabilisierung (FWK V75, Böthner LV-75 ... LV-450). Bei den alten Eisen saßen da passende Glimmstabis.

Der vorhandene AÜ mit 1,5k paßt nach dem Telefunken-Datenblatt lediglich zu dem Arbeitspunkt bei Ub=425V. An diese 425V lassen sich dann auch die Schirmgitter über den dafür vorgesehenen gemeinsamen Vorwiderstand von 1k anschließen.
Allerdings sind für diesen Arbeitspunkt die 340V am Netztrafo aber schon zuviel. Für einen Drosseleingang geht er aber auch nicht, da hättest Du am Ende ca. 350V und würdest aus den vier EL34 magere 72W holen können.
sidolf
Inventar
#11 erstellt: 18. Jul 2021, 12:20
Hallo Karsten,

wie hoch ist der RL im Wattmeter 4, 8 oder 16 Ohm? Kann man nachmessen wenn das Ding nicht angeschlossen ist und im Gerät auch keine Induktivitäten verbaut sind. Einfach Mal nachmessen.

Ist das Wattmeter auch am richtigen Ausgang des AÜ angeschlossen. Man bedenke, nur 0 zu 4 Ohm sind tatsächlich echte 4 Ohm, 4 Ohm zu 8 Ohm sind aber keine 4 Ohm und auch 8 Ohm zum 16 Ohm Anschluss sind keine 8 Ohm!
Alle angebotenen Anschluss-Werte beziehen sich immer ausgehend vom 0-Anschluss des AÜ!

Gruß
karsten555
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 18. Jul 2021, 21:42
Guten Abend die Herren,

jo Wattmeter ist am richtigen Abgriff des AÜ angeschlossen. Also ich hab den Widerstand nachgemessen und komme auf 4,5Ohm.
So wie er immoment ist schafft er an diesen 4,5Ohm am 4Ohm Abgriff des AÜ saubere 17Veff am Ausgang.

Ich hatte es auch mal Testweise an den 6Ohm Abgriff angeschlossen, aber da komme ich nur noch auf 15,5Veff. Also schlechter.

Wenn ich mir die alten Dynacord Endstufen B1000 oder auch die Endstufe vom MV120 so anschaue müsste ich eigentlich ca. 100W unverzerrt erreichen können.
Gut ich habe nur 380V auf den g2 der EL34 liegen. Im MV120 sind es ca. 400V. Soll das den Bock so fett machen?
Gut auch die Anodenspannung ist deutlich höher mit ca.550V.

Naja ich werde mich mal mit dem Herrn Horch in Verbindung setzen. Vielleicht fällt dem guten Mann ja noch was ein.

Ansonsten muss ich halt mit ca. 17Veff² / 4,5Ohm = 64,2W leben.
Finde ich halt für 4xEL34 als Pentode geschaltet recht mager.

Aber naja schaumer mal dann sehmers schon.
karsten555
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Jul 2021, 22:02
Nochmal kurz eine frage:
Beim studieren der Dynacord Endstufen ist mir (wie DB auch schon Anmerkte) aufgefallen, dass beide im Gegentakt Arbeitenden Endröhren immer nur über einen gemeinsamen Schirmgitterwiderstand an der g2 Versorgungsspannung hängen.
Ich habe es so wie im Schaltbild gezeichnet aufgebaut und zwar für jedes Schirmgitter einen eigenen 470Ohm Widerstand und dann zum Netzteil.

Könnte mir jemand den Sinn eines gemeinsamen Schirmgitterwiderstandes erklären?.

MfG
Karsten
DB
Inventar
#14 erstellt: 19. Jul 2021, 07:27
Die Schirmgitterspannung sollte ausreichen. Das Problem in Deiner Schaltung wird die starke Änderung der Schirmgitterspannung sein. Deinen Arbeitspunkt stellst Du mit hoher Spannung ein und dann wird sie immer geringer.

Zudem ist Raa zu klein. Du könntest mal einen 6 Ohm Lastwiderstand am 4 Ohm Abgriff betreiben und schauen, wie es da aussieht.
sidolf
Inventar
#15 erstellt: 19. Jul 2021, 12:25
Hallo Karsten,

wenn der RL (im Wattmeter) 4,5 Ohm beträgt, dann bekommst Du verzerrungsfrei nur etwa 53 Watt aus der Kiste. Das ist für 4xEL34 zu wenig!

Übrigens Dein RL von 4,5 Ohm ergibt einen Raa von etwa 1,7K und würde m. M. nach perfekt passen!!

Ich würde auch vom B-Betrieb auf AB-Betrieb wechseln. Dazu musst Du den Ruhestrom je EL34, über den Kathodenwiderstand gemessen, auf etwa 60mA einstellen. Das ergibt etwa 50 - 52mA Anodenstrom, also etwa 23 Watt Anodenverlustleistung und bleibt innerhalb der max. Anodenverlustleistung der EL34.
Die Schirmgitter würde ich, wie vorgesehen, über die getrennten Vorwiderstände an die UL-Anzapfungen des AÜ legen.

Bei einem RL von 4,5 Ohm sollten jetzt am AÜ ca. 21,3 Veff mit max. 0,5% Klirr messbar sein. Die 0,5% Klirr sieht man am Oszi eigentlich gar nicht und sind nur mit einer KFMB messbar.

Wenn das nicht der Fall ist, dann ist was oberfaul, etwa:

- UB bricht zu stark ein (zu weiches Netzteil)
- Gegenkopplung falsch oder nicht angeschlossen
- Raa des AÜ extrem falsch, oder AÜ von schlechter Qualität
- AÜs zu schwach für die Leistung (sehen auf Deinem Bild recht putzig aus für 100 Watt?)
- UL Anschlüsse vertauscht
- usw.

Wie DB schon vorgeschlagen hat, sollte das Ganze auch mal mit einem RL von 6 Ohm am 4 Ohm Ausgang des AÜ probiert werden. Das hebt den Raa auf etwa 2,2K an, schon fast etwas zu hoch!

Der RL muss aber mindestens 70 -100 Watt für die kurze Zeit der Messung aushalten.

Ich hatte vor langer Zeit mal eine Endstufe mit 2xEL34, fast ähnlichen UBs, einem AÜ mit 3,4K Raa, UL und Kathodenruhestrom von 60mA gebaut. Die gab tatsächlich 51Watt mit 0,48% Klirr ab! Gemessen mit einer Hameg-KFMB! Das Ding läuft heute noch einwandfrei mit den ersten Röhren bei Bekannten.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 19. Jul 2021, 13:47 bearbeitet]
karsten555
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 19. Jul 2021, 19:37
Hallo,

also ich danke euch beiden erstmal bis hier hin für eure wertvollen Tipps.
Ich werde es mal im Ultralinear Betrieb wie sidolf schrieb probieren. Ist ja schnell umgelötet.

Ich melde mich dann wieder wenn's was neues gibt.

Gruß
Karsten

PS: Wegen der AÜ's ich denke das die schon "dick" genug für 100W sind. Sind immerhin MD102b Kerne. Und sie sind mit einem Leistungsfrequenzgang von 12Hz bis 30kHz +/-0,5 dB bei 130W angegeben.
Da vertrau ich jetzt einfach mal Experince.
DB
Inventar
#17 erstellt: 20. Jul 2021, 08:38

karsten555 (Beitrag #16) schrieb:

Ich werde es mal im Ultralinear Betrieb wie sidolf schrieb probieren. Ist ja schnell umgelötet.

Dafür ist die Versorgungsspannung zu groß, Ug2max wird deutlich überschritten.
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 20. Jul 2021, 11:00

karsten555 (Beitrag #16) schrieb:
Sind immerhin MD102b Kerne. Und sie sind mit einem Leistungsfrequenzgang von 12Hz bis 30kHz +/-0,5 dB bei 130W angegeben.

Kernleistung eines MD102b mit einem Kernmaterial M111-35N (0,35[mm] Dicke, schlußgeglüht) bei einer magnetischen Flußdichte von 1,65[T]: 320[VA] bei 50[Hz] Netzfrequenz. Da dürfte das mit den 130[W] bei 12[Hz] etwas knapp werden......

Grüße

Herbert
sidolf
Inventar
#19 erstellt: 20. Jul 2021, 11:22

DB (Beitrag #17) schrieb:

karsten555 (Beitrag #16) schrieb:

Ich werde es mal im Ultralinear Betrieb wie sidolf schrieb probieren. Ist ja schnell umgelötet.

Dafür ist die Versorgungsspannung zu groß, Ug2max wird deutlich überschritten.


Deswegen habe ich ja den AB-Betrieb vorgeschlagen, da liegt Ug2 immer unter 450V. Die Differenz zwischen UA und Ug2 liegt im Mittel bei etwa - 40V am g2. Zusätzlich senkt UL den Klirr deutlich!

Übrigens, das g2 verträgt bis zu 800V DC. Im SE Betrieb ist Ug2max bei mir mit 450V angegeben. Wichtig ist die Stromaufnahme von g2 und die sollte nicht über 10 Watt sein!

Gruß


[Beitrag von sidolf am 20. Jul 2021, 11:24 bearbeitet]
DB
Inventar
#20 erstellt: 20. Jul 2021, 15:25
Ug2L = 800V, das ist die Schirmgitterkaltspannung. Im Betrieb reden alle Datenblätter von maximal 425V (je nach Arbeitspunkt 325 ... 400V).
Eine Ausnahme bilden die EL34 nach Mullard-Spezifikation, die vertragen auf dem g2 im Betrieb bis zu 500V. Die sind aber teuer und selten.

Für den AB-Betrieb ist im Datenblatt aber nur ein Arbeitspunkt angegeben, mit 375V Anodenspannung (und mageren 35W). Das kann der Netztrafo aber nicht. Dessen Minimum liegt bei 480V Gleichspannung.
sidolf
Inventar
#21 erstellt: 20. Jul 2021, 19:10

DB (Beitrag #20) schrieb:
Ug2L = 800V, das ist die Schirmgitterkaltspannung. Im Betrieb reden alle .


Nein, nicht die Kaltspannung sondern nur der Strom bei Ig2 = 0!


[Beitrag von sidolf am 20. Jul 2021, 19:11 bearbeitet]
DB
Inventar
#22 erstellt: 21. Jul 2021, 07:51
Ich finde im Datenbuch Ug2Lmax - maximale Schirmgitterkaltspannung.
Was aber auch keine Rolle spielt, denn wenn in einem Verstärker die Schirmgitterspannung sich während des Anheizens von 800V auf unter 425V verändert, dann ist dessen Entwurf völlig daneben.
karsten555
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 22. Jul 2021, 21:28
Servus miteinander,

ich bin's noch mal also im UL Betrieb geht auch nicht mehr als 15,5Veff. Allerdings lässt er sich höher "übersteuern" bis ca. 24Veff.

Dann habe ich nochmal auf eine feste g2 Spannung umgelötet und den 340V Abgriff am Netztrafo gewählt.
Und was sehen wir da: wieder genau das selbe Spiel bis 15,5Veff ein sauberer Sinus und darüber mehr und mehr verzerrt. Aber ich konnte ihn natürlich jetzt nur bis ca. 21Veff aussteuern.
Ich hatte die 340V AC gewählt weil ich damit einen Ub von 460V erhalte und somit dem 400V Arbeitspunkt aus dem Datenblatt näher komme. Bei diesem ist ein Raa von 3,4k für zwei Röhren angeeben.
Macht also 1,7k für vier EL34 im Gegentakt.
Das müsste nun also besser passen.
Den Ruhestrom habe ich auf 40mA eingestellt.

Ich glaube irgendwie so langsam das es doch am Treiber und nicht an den Endröhren liegt weil egal welche Betriebsspannung ich anlege, immer bei ca 15Veff verzerrt der Verstärker.

Der R9 (Kathodenwiderstand der ECC82) im Schaltbild ist mir einem * gekennzeichnet, aber in der Stückliste steht nur ein Wert von 1k. Vielleicht sollte ich hier mal etwas experimentieren? Hat dazu jemand noch eine Idee?

Mich wundert es halt das es immer bei ca. 15Veff verzerrt.

Schönen Abend allerseits noch.


[Beitrag von karsten555 am 22. Jul 2021, 21:29 bearbeitet]
DB
Inventar
#24 erstellt: 22. Jul 2021, 22:11
Hast Du schon die Gegenkopplung dran? Wenn ja, entferne die mal, das macht die Messung einfacher.
Rolf_Meyer
Inventar
#25 erstellt: 23. Jul 2021, 00:19
Moin,

Ich habe mal meine "Spice-Girls" mit der Schalte gefüttert...

Wenn alles richtig aufgebaut ist und die EL34 ihren Namen verdienen, sind damit die 100W gerade so machbar:
104W
Allerdings mit schlimmen Klirr von ~4% und gaaanz häßlichen Übernahmeverzerrungen... Wer braucht sowas?
Schön ist anders.
Ich würde Folgendes tun...
Die Kapazitäten C1/C2 gegen was Spannungsfestes mit 2-10µF (Testen!) in Folie tauschen... Macht das Netzteil "härter" und bringt einen in einen "gesunden" Spannungsbereich um die 420V....
Dann das Ganze flugs auf UL umgeklemmt... und siehe, Musik ist. Zwar "nur" noch mit ~70W aber bei <0,5% Klirr und ohne Übernahmeverzerrungen:
70W
Viiiel besser. Und schlußendlich ist es doch egal, ob das Dingens nun 50, 70 oder 100W macht... Lautstärkenverdoppelung erst bei 10facher Leistung!

Gruß, Matthias
sidolf
Inventar
#26 erstellt: 23. Jul 2021, 08:48

karsten555 (Beitrag #23) schrieb:
ich bin's noch mal also im UL Betrieb geht auch nicht mehr als 15,5Veff. Allerdings lässt er sich höher "übersteuern" bis ca. 24Veff.


Hallo Karsten,

bei 24Veff an 4,5 Ohm RL das sind etwa 127 Watt Output. Klar das zerrt gewaltig! Ist die Gegenkopplung richtig herum angeschlossen, nicht dass Du da eine saubere Mitkopplung eingebaut hast? GK einfach mal abklemmen, dann sehen wir weiter. Ist bei den 127 Watt Output der Sinus an den G1-einsen der EL34 noch sauber? Wenn ja, dann kann es nicht an Vorstufen liegen.

Gruß
DB
Inventar
#27 erstellt: 23. Jul 2021, 09:03
Ich würde mir unabhängig von der Ausgangsleistung die Vorstufen mal ansehen. ECC82 sind nun nicht die verzerrungsärmsten Gesellen.

@Matthias: ich habe die Schaltung mal schnell nachgebaut, anders als in Deiner Schaltung aber die Schirmgitter aus einer Spannungsquelle 375V und die Gegentaktpaare jeweils ein gemeinsamer Schirmgittervorwiderstand von 750 Ohm.
Damit komme ich auf einen Klirr (edit) von 2,3% bei Paus=110W. Wenn Du mir noch sagst, was für Wicklungswiderstände und Kapazitäten Du angesetzt hast, probiere ich auch noch ein wenig herum.

Wie schon gesagt: man braucht eine harte Schirmgitterspannung.


[Beitrag von DB am 23. Jul 2021, 17:12 bearbeitet]
Dago64
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 23. Jul 2021, 19:17
Hallo,
interessant wer hier alles so kommentiert.

Wer wirklich Leistung will muss B-Betrieb wählen, Ultralinear schafft mit 4xEL34 keine 110W.
Zur Frage warum ein gemeinsamer Schirmgitterwiderstand verwendet wird: Es hat auf die Leistung keinen Einfluß. Aber wenn ausgesteuert wird, fliesst während der positiven Halbwelle vermehrt Schirmgitterstrom durch die eine Röhre, während in der anderen weniger Schirmgitterstrom fliesst. Verbindet man jedoch beide Gitter miteinander, dann fließt bei Aussteuerung immer gleich viel Schirmgitterstrom durch beide Röhren. Dadurch wird der maximale Gitterstrom zeitlich etwas reduziert, was der Lebensdauer zu Gute kommt.

@Matthias
Die 211 läuft mit Rechteck super und klingt besser als mit DC! Und kein Rauschen, kein Brummen, nix. Nur so als Info.
Versuchs mal, Du wirst staunen

Gruß
Dago64
Rolf_Meyer
Inventar
#29 erstellt: 24. Jul 2021, 00:28
Moin,

Ist hier zwar völlig OT...

Die 211 läuft mit Rechteck super und klingt besser als mit DC! Und kein Rauschen, kein Brummen, nix. Nur so als Info.

Die Frage ist, wie lange... Und da wirst Du noch 1-2 Jahre durchgehend laufen lassen müssen, um zu ergründen, wie sich Deine HF-Rechteckerei an der Heizung, auf die Lebensdauer auswirkt...

Versuchs mal, Du wirst staunen

Och nööö, lass ma. Und ich will dieses Thema hier weder aufgreifen, noch vertiefen.

@DB

Wenn Du mir noch sagst, was für Wicklungswiderstände und Kapazitäten Du angesetzt hast, probiere ich auch noch ein wenig herum.

L1 und L4 30Ohm/100p
L2 und L3 20Ohm/100p
L5 und L6 100mOhm

hier noch mein verwendetes Modell für die EL34:

*
* Generic pentode model: EL34
* Copyright 2003--2008 by Ayumi Nakabayashi, All rights reserved.
* Version 3.10, Generated on Sat Mar 8 22:42:48 2008
* Plate
* | Screen Grid
* | | Control Grid
* | | | Cathode
* | | | |
.SUBCKT EL34 A G2 G1 K
BGG GG 0 V=V(G1,K)+0.29360503
BM1 M1 0 V=(0.040003405*(URAMP(V(G2,K))+1e-10))**-0.73308055
BM2 M2 0 V=(0.67171782*(URAMP(V(GG)+URAMP(V(G2,K))/8.2063559)))**2.2330806
BP P 0 V=0.0033402929*(URAMP(V(GG)+URAMP(V(G2,K))/12.216969))**1.5
BIK IK 0 V=U(V(GG))*V(P)+(1-U(V(GG)))*0.0019762451*V(M1)*V(M2)
BIG IG 0 V=0.0016701465*URAMP(V(G1,K))**1.5*(URAMP(V(G1,K))/(URAMP(V(A,K))+URAMP(V(G1,K)))*1.2+0.4)
BIK2 IK2 0 V=V(IK,IG)*(1-0.4*(EXP(-URAMP(V(A,K))/URAMP(V(G2,K))*15)-EXP(-15)))
BIG2T IG2T 0 V=V(IK2)*(0.87617414*(1-URAMP(V(A,K))/(URAMP(V(A,K))+10))**1.5+0.12382586)
BIK3 IK3 0 V=V(IK2)*(URAMP(V(A,K))+1250)/(URAMP(V(G2,K))+1250)
BIK4 IK4 0 V=V(IK3)-URAMP(V(IK3)-(0.0020885491*(URAMP(V(A,K))+URAMP(URAMP(V(G2,K))-URAMP(V(A,K))))**1.5))
BIP IP 0 V=URAMP(V(IK4,IG2T)-URAMP(V(IK4,IG2T)-(0.0020885491*URAMP(V(A,K))**1.5)))
BIAK A K I=V(IP)+1e-10*V(A,K)
BIG2 G2 K I=URAMP(V(IK4,IP))
BIGK G1 K I=V(IG)
* CAPS
CGA G1 A 1.1p
CGK G1 K 9.1p
C12 G1 G2 6.1p
CAK A K 8.4p
.ENDS



Ich habe die originale Schalte nur mal "quick & dirty" reingehackt für einen schnellen Überblick, weil der TE ja nun anfangen will, an der Treiberei rumzubasteln. Da ist nix optimiert... Nur ein paar erste Gedanken (UL und eine etwas stabielere, niedrigere Ub)
Denn wo soll sowas:

Wie schon gesagt: man braucht eine harte Schirmgitterspannung.


Bei diesen Angaben aus dem Eröffnungspost:


Ub im Leerlauf sind 520V. Bei Vollaussteuerung sind es noch 470V.
Ua im Leerlauf sind 510V. Bei Vollaussteuerung noch 450V.
Ug2 sind im Leerlauf 500V und bei Vollaussteuerung 380V.


herkommen? Regelung und die Schalte mit "Sand" durchsetzen?

@Dago

Wer wirklich Leistung will muss B-Betrieb wählen, Ultralinear schafft mit 4xEL34 keine 110W.

Ach nee, nu kucke mal... gaaaanz neue Erkenntnisse...
Deswegen schrieb ich ja auch was von 70W. Und es ist wirklich unerheblich, ob da nu 70 oder 100W rauskommen, außer man hat Mudderns Bügeleisen, statt Lautsprechern dran.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 24. Jul 2021, 00:32 bearbeitet]
DB
Inventar
#30 erstellt: 24. Jul 2021, 09:21

Rolf_Meyer (Beitrag #29) schrieb:

Denn wo soll sowas:

Wie schon gesagt: man braucht eine harte Schirmgitterspannung.


Bei diesen Angaben aus dem Eröffnungspost:


Ub im Leerlauf sind 520V. Bei Vollaussteuerung sind es noch 470V.
Ua im Leerlauf sind 510V. Bei Vollaussteuerung noch 450V.
Ug2 sind im Leerlauf 500V und bei Vollaussteuerung 380V.


herkommen? Regelung und die Schalte mit "Sand" durchsetzen?

Wenn es die volle Leistung werden muß, werden nicht viele Alternativen bleiben.
Im Prinzip ist es auch unerheblich, ob es nun 70 oder 100W sind, da hast Du schon recht. Dennoch, egal ob Ultralinear oder Pentodenbetrieb, das Entwicklungsziel wurde deutlich verfehlt.
Schade.
RoA
Inventar
#31 erstellt: 24. Jul 2021, 10:29
@Karsten:
In dem Buch von Haas wird im Kapitel Gegentakt-Verstärker-AB ein stabilisiertes Hochvolt-Netzteil eingesetzt, wenn du das nachbaust (für jeden Kanal separat) sind bei 4 EL34 in Ultra-Linear klirr-arme 70 Watt drin.
karsten555
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 24. Jul 2021, 12:42
Moin allerseits,

also ich habe den unterschied jetzt selber gehört. Es soll auf jedenfall Ultralinear werden. Und die 70W reichen ja auch voll und ganz aus. Denn wie weiter oben schon jemand schrieb braucht's für eine verdopplung der Lautstärker die 10fache Verstärkerleistung.

Der Netztrafo bringt auf jedenfall genügend Leistung. Ich habe die Wechselspannung mal nachgemessen. Im Leerlauf mit Röhren sind es 350V und bei Vollaussteuerung immer noch 345V. Und selbst wenn man ihn weiter Aussteuert also Übersteuert brechen die 345VAC nicht zusammen.

Also liegt es an der Netzteilschaltung. Ich werde als ersten schritt mal die zwei Elkos C1,C2 gegen zwei 10uf/400V MKP tauschen. Und dann schauen wir weiter.

Vielen dank schonmal bis hier hin für die Mühe die sich hier viele machen.
DB
Inventar
#33 erstellt: 24. Jul 2021, 13:12
Die Drossel sorgt mit ihrem Wirkwiderstand dafür, daß die Anodenspannung um 50V einbricht. Im Prinzip kannst Du die Anoden auch direkt vom Ladekondensator versorgen. Ob das bei Ultralinear hinreichend brummfrei wird, kann ich Dir nicht sagen. Bei Pentodenbetrieb geht das, da ist eine gut gesiebte Schirmgitterspannung wichtig.
karsten555
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 24. Jul 2021, 20:18
Tach zusammen,

also ich habe den AÜ mal direkt vom Ladeelko aus gespeist. Und siehe da im Ultralinear-Betrieb komme ich auf saubere 17Veff an 4,5Ohm.

P = 17² / 4,5 = 64,2W

ist doch so schlecht nicht!
Ich lass das auf jedenfall jetzt erstmal so und bestücke den anderen Kanal ebenfalls.


Ein Versuch wäre vielleicht später noch:
Die EL34 so zu beschalten wie im RIM Herkules 101. Ub=530V und die Schirmgitter über 1kOhm Widerstände an den AÜ.
Vielleicht kann das bei Gelegenheit noch mal jemand Simulieren?

Ich danke dir DB für den Tipp.

UND selbstverständlich auch allen anderen für die sehr hilfreichen Kommentare.

So wie er jetzt läuft klingt er auf jedenfall super. Sehr deteilreiche Höhen und super druck im Klang.

Also bis dann.
Karsten
karsten555
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 28. Sep 2021, 16:51
Hallo zusammen,

ich wollte nochmal kurz ein Feedback geben. Also der starke einbruch der Betriebsspannung lag an den zu großen Ladekondensatoren (220µF).
Mit 47µF ist die Versorgungsspannung jetzt ziemlich stabil. Im Leerlauf habe ich jetzt 450V und bei Vollaussteuerung immer noch 430V. Gefällt mir schon viel viel besser als vorher.
Im UL-Betrieb mit einem Ruhestrom von 50mA je EL34 und 1kOhm Widerständen an den g2 bringt er 70W Sinusleistung.

Der Frequenzgang ist von 16Hz bis 30kHz linear mit einem leichten Anstieg von 1,5dB bei 100Hz. Bei Vollaussteuerung gemessen.

Ich möchte mich nochmals sehr für die Unterstützung bedanken.

MfG
Karsten

ps: Den Mittelabgriff des AÜ habe ich wieder nach der Drossel angeklemmt wegen Brummstörungen.
tubescreamer61
Inventar
#36 erstellt: 28. Sep 2021, 17:42
Moin,

bei 4 mal EL 34 in AB - Schaltung bekommt man maximal 60 Watt an Ausgangsleistung ............ bei (einigermaßen noch) vertretbarem Ruhestrom und in Hifi- Qualität.
Für die angepeilten 115 Watt Ausgangsleistung müsste man auf 6550 oder KT 88 umrüsten.
Die EL 34 ist eine Pentode mit maximal 25 W totaler Anodenverlustleistung, KT 88 liegt bei etwa 40 oder 42 W und 6550 liegen bei 35 W.
Evtl. solltest du einen Endverstärker mit 2 mal EL 156 je Kanal in`s Auge fassen - da liegst Du dann bei 130 Watt Ausgangsleistung im Pentodenbetrieb ........ und im Quartett dann bei locker über 200 W.
Allerdings ist diese (leistungsstärkste deutsche) Endpentode (echte Pentode!!! - keine beam power Tetrode!) teuer, als Original Telefunken-Röhre selten, braucht vergleichsweise hohen Heizstrom (je Röhre 1,9 A ) und passende AÜ`s werden mit Sicherheit eine Einzelanfertigung werden.
Als Pseudeo-Triode beschaltet bringt die Pulle im Gegentaktschaltung ja schon soviel Ausgangsleistung, wie ein Pärchen EL 34 im Pentodenbetrieb
Ich betreibe die EL 156 im Eintakt A Betrieb (bei Ua 350V/ Usg 250V und Ra 4 Kohm) und sie leistet bis knapp 15 W (Telefunken gibt im Datenblatt bei Ua 450V/ Usg 280V und Ra 3,8 Kohm bis 24 W an) ............... und sie arbeitet nicht an der/ ihrer Belastungsgrenze.
Gruß
Arvid

P.s: Warum wollen die Leute immer so riesige Ausgangsleistungen von Röhrenendstufen? Kauft lieber hocheffiziente Schallwandler/Lautsprecherchassis für die Glaspullen (SPL deutlich über 95 dB/ 1 W ) - das bringt mehr ............ und klingt auch besser


[Beitrag von tubescreamer61 am 28. Sep 2021, 18:05 bearbeitet]
DB
Inventar
#37 erstellt: 28. Sep 2021, 18:40
Mag sein, aber rein von den Verzerrungswerten ist man im B-Betrieb auch nicht schlechter dran.
https://frank.pocnet.net/sheets/128/e/EL34.pdf
Dynacord gab für Gigant / MV160 mit vier EL34 k=1% bei 150W an.


[Beitrag von DB am 28. Sep 2021, 18:44 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#38 erstellt: 28. Sep 2021, 18:50
Also ich würde ja komplett auf Röhren im "Stromverstärker" verzichten und Halbleiter einsetzen.
Wenn`s denn unbedingt Röhren sein müssen, dann allenfalls im Spannungsverstärker der Endstufe (Treiberstufe) ............ also quasi ein Hybrid-Amp.
Das macht dann mehr Sinn - weil Röhren eben gut "Spannung" können ............... "Strom" zum Treiben von niederohmigen Lautsprechern leider nur über den sehr "unschönen" und fehlerbehafteten Weg der Transformation mittels Ausgangsübertrager (denn auch der beste weil aufwändigst geschachtelte Ausgangsübertrager - selbst mit bestem und großzügig dimensioniertem Kernmaterial - ist niemals so gut wie gar kein Ausgangsübertrager im Signalweg .......... und ich habe in der Vergangenheit schon richtige "Klopper" mit Kernformaten von um EI 130b und größer verbaut).

Ich mache mittlerweile mit Röhren in der Ausgangsstufe eines Endverstärkers nix mehr .......... allenfalls noch bei Eintaktverstärkern.

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 28. Sep 2021, 18:57 bearbeitet]
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