Röhrenwechsel nötig oder ganz anderes Problem?

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Sailking99
Inventar
#1 erstellt: 27. Nov 2019, 13:04
Hallo,

Sie Suche hat mir nicht so wirklich weitergeholfen, bzw. ich habe den richtigen Thread nicht gefunden.
Daher mache ich nun doch ein Thema hier auf.

Ich habe aus verschiedenen Gründen meine Musikanlage ein paar Jahre nicht benutzt.
Nun habe ich sie endlich wieder in Betrieb nehmen können.

Mir fällt nun auf, dass mein Pathos Classic One MK3 nicht mehr so räumlich spielt (es baut sich keine wirkliche Bühne mehr auf), wie ich es in Erinnerung habe.

Zusätzlich kommt ein leises Rauschen/Zischen aus den Boxen, wenn keine Musik spielt.
Bei Musik kann ich es nicht hören. Dieses Rauschen/Zischen ist mir nie vorher aufgefallen. Der Lautstärkeregler hat keine Einfluss auf das Rauschen/Zischen. Soweit ich weiß hat jeder Verstärker ein gewisses Grundrauschen, dieses ist mir aber noch nie bei meinem Pathos aufgefallen.

Nun frage ich mich, ob die lange Standzeit dem Pathos ein wenig mitgespielt hat und ich ihn in Reparatur bringen sollte, weil irgendein Bauteil schwächelt.

Oder vielleicht die Röhren einfach gealtert sind und ausgetauscht werden müssten. Soweit ich verstehe könnte man ja sowas wohl selber machen, da sie nur gesteckt sind.
Ich habe zwar Standard Werkzeug zu Hause aber keine elektronischen speziellen Messgeräte oder Werkzeug.

Ich will aber natürlich auch nicht ausschliessen, dass mir in der Vergangenheit die beiden Punkte nie so aufgefallen sind bzw. meine Erinnerung mich bei der Größe der Bühne austrickst.

Was wäre denn Eure erste Einschätzung zum Sachverhalt und wenn man einen Röhrentausch in Betracht ziehen sollte, was wären denn zu empfehlende Röhren bzw. Shops?

Vielen Dank und viele Grüße
Yahoohu
Inventar
#2 erstellt: 27. Nov 2019, 13:46
Moin,
die einfachste Sache um einen ersten Check durchzuführen ist tatsächlich der Röhrentausch.
Das Blöde wäre aber, wenn die beiden Vorstufenröhren nicht die Ursache für die Fehler sind.
Dann bleibt nur die Fachwerkstatt.
Der Tausch der Röhren ist kein Hexenwerk. Die Verschraubungen lösen und die Röhren vorsichtig herausziehen.
Ich kann leider nicht sehen, welcher Röhrentyp verwendet wird. Steht aber in der Regel drauf.
Meistens gibt es die Typen von unterschiedlichen Herstellern. Einfach hier schreiben welcher Typ es ist und wir schauen mal.
Sailking99
Inventar
#3 erstellt: 27. Nov 2019, 15:07
Danke für die Antwort.

Ich hab grad mal nachgesehen und entdeckt, dass man die eine Röhre gut lesen kann.
Da da steht 6922 Sovtek Made in Russia 01 09
Ich muss also speziell nach 6922 Röhren suchen oder muss ich etwas anderes beachten?
Vielen Dank und viele Grüsse
Yahoohu
Inventar
#4 erstellt: 27. Nov 2019, 15:20
nach 6922 oder E88CC.
Gibt es z.B. hier: www.tubeampdoctor.com/search?sSearch=6922
Wenn, dann kaufe ein "gematchtes" Paar.
hier z.B.: www.classic-tubeshop...7193/Products/120078
Über die Klangbeschreibungen bei diesen Vorstufenröhren würde ich mir keinen allzu großen Kopf mache, da wird viel erzählt....


[Beitrag von Yahoohu am 27. Nov 2019, 15:22 bearbeitet]
Sailking99
Inventar
#5 erstellt: 27. Nov 2019, 18:17
ok, habe ich verstanden.

Bleibt noch die Frage des Wechsels. Soweit ich gelesen habe sind Vorstufen-Röhren, im Gegensatz zu Endstufen-Röhren, beim Wechsel unkritisch und müssen lediglich abgezogen und neu eingesteckt werden.

Jedoch sollte die Sache mit den speichernden Elkos auch die Vorstufen-Röhren betreffen, oder?

Was sollte man alles beim Wechsel von Vorstufen-Röhren beachten?

1. Kabel abziehen
2. Verstärker über Nacht vom Strom abgestöpselt stehen lassen
3. was noch?

Sollte man Elektrikerhandschuhe beim Wechsel tragen?


[Beitrag von Sailking99 am 27. Nov 2019, 18:20 bearbeitet]
Yahoohu
Inventar
#6 erstellt: 27. Nov 2019, 18:56
Moin,
Gerät natürlich stromlos.
Röhren sollte man nie mit seinen Fettfingern anfassen. Tuch oder Textilhandschuhe sind ok.
Beim reinsetzen die auf die Pinne achten, man kann nix falsch machen, die eine große Lücke zwischen den Pinnen gibt es auch auf dem Röhrensockel mit den Löchern. Manchmal muß man die Röhre gaaaaanz vorsichtig hin und her bewegen.
raindancer
Inventar
#7 erstellt: 27. Nov 2019, 19:08
Bevor du neue Röhren kaufst erstmal die vorhandenen ziehen und wieder einsetzen, ev sind nur die Kontaktstifte korrodiert.
höanix
Inventar
#8 erstellt: 27. Nov 2019, 19:13

Sailking99 (Beitrag #1) schrieb:
Mir fällt nun auf, dass mein Pathos Classic One MK3 nicht mehr so räumlich spielt (es baut sich keine wirkliche Bühne mehr auf), wie ich es in Erinnerung habe.

Das könnte auch an der Aufstellung der Lautsprecher im Raum liegen, wurde da was geändert?
Yahoohu
Inventar
#9 erstellt: 27. Nov 2019, 19:24
Da liegt Raindancer natürlich nicht falsch.

Aber ich warte schon drauf, das Akustikmaßnahmen für den Raum und natürlich ein billiger AVR gefordert wird....
höanix
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2019, 19:45
War nur so ein Gedanke, wenn die Anlage länger nicht benutzt wurde, wurden die LS vielleicht direkt an die Wand / in die Ecke geschoben.
Sailking99
Inventar
#11 erstellt: 27. Nov 2019, 20:37
Aufstellung ist ein berichtigter Einwand.
Die LS stehen jetzt wirklich anders, jedoch im Stereo-Dreieck, so wie früher in der alten Wohnung aus der ich die schöne Bühne kenne.
Sie stehen vielleicht etwas näher an der Wand als früher. Muss ich mal ausprobieren.
Naja, vielleicht bilde ich es mir auch ein.


[Beitrag von Sailking99 am 27. Nov 2019, 20:38 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Nov 2019, 20:42
Nun der Pathos (benutze ich fast täglich) dürfte höchstens 10 - 12 Jahre alt sein und die Vorstufenröhren halten "fast ewig".
Wenn das Gerät in der Auszeit ordentlich gelagert wurde, dürfte die Wahrscheinlichkeit eines Defektes relativ gering sein.
Auch ich würde die beiden Röhren ziehen, die Pins reinigen und dann weiterschauen.
Der offizielle Deutschlandvertrieb sitzt in der Augsburger Altstadt (https://www.hifi-studio-augsburg.de/), doch repariert bzw. durchgecheckt wird dort nichts, d.h. die schicken den Verstärker nach Italien...
Sailking99
Inventar
#13 erstellt: 28. Nov 2019, 12:58
Danke für die Tips, ich hab jetzt mal Röhren bestellt und probiere das mal aus.
Auch schau ich mir die Aufstellung der LS noch einmal an.
Werde berichten.
Sailking99
Inventar
#14 erstellt: 29. Nov 2019, 23:00
Sodale, heute mal in Tube Rolling gestartet und eine E88CC / 6922 JJ Gold eingesteckt.
Im ersten Moment sehr enttäuschend.
Viel weniger räumlich als die original verbauten Sovtek. Insgesamt klingt es einfach nur dünn. Bass fehlt fast total. Stimmen sind stark gehoben, Dynamik kommt mir weniger als bei den Sovteks vor. Insgesamt recht kalter Klang.
Jetzt laufen die Röhren über den Tag und die Bühne wird besser.
Ansonsten immer noch alles recht dünne und keinerlei Wärme.
Jetzt lass ich die Dinger mal über das WE Laufen und dann schau ich mal weiter.
Wie lange müssen denn Röhren sich so üblicherweise einlaufen bis man sie realistisch beurteilen kann?

Ich hatte auch gleich mal die 6922 Gold Lion von Genalex mitbestellt. Die teste ich dann als nächstes.
Wenn die mir dann auch nicht passen, dann probiere ich vielleicht noch di Electro-Harmonix aus. Die sind wohl in den aktuellen Pathos Geräten verbaut.
Und zuletzte kann ich ja immer noch die alten Sovteks wieder reinstecken.

Ach ja, das Rauschen is im rechten Kanal zwar da, aber wahrscheinlich etwas leiser. Im linken Kanal knistert es nun dafür.

Lautsprecher hatte ich vorher schon etwas weiter von der Wand weggestellt. Bühne wurde daraufhin bessser. Der Tip war wirklich gut. Da hatte ich beim Aufstellen garnicht mehr drangedacht.

Werde also weiter berichten und dann gibts wohl bald Röhren von mir im Biete Bereich.


[Beitrag von Sailking99 am 29. Nov 2019, 23:09 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 30. Nov 2019, 00:04
Wie eigentlich alle (ich auch) hier schrieben: Die Vorstufenröhren (nach einigen Minuten sind diese "eingespielt") sind nicht das Problem.
Sailking99
Inventar
#16 erstellt: 30. Nov 2019, 22:01
Nun war ich doch neugierig und hab heute mal die Gold Lion 6922 / E88C von Genalex eingesteckt.
Die klingen genauso, wie ich mir das erhofft habe. Sehr schöne Bühne, klar und deutlich wärmer als die JJ und ordentlich Bass.
Auch wesentlich dynamischer als die JJ. Lediglich die Optik der JJ hat mir besser gefallen. Aber darum gehts ja nicht hier.
Aber ich bin erst einmal sehr zufrieden.
Wenn ich jetzt noch einen Verbesserungswunsch hätte, dann würde ich mir noch etwas mehr Wärme wünschen.
Aber wenn es so bleibt, dann passt es auch.
höanix
Inventar
#17 erstellt: 01. Dez 2019, 22:18

Sailking99 (Beitrag #16) schrieb:
dann würde ich mir noch etwas mehr Wärme wünschen

Heizung höher drehen.
tony73
Inventar
#18 erstellt: 01. Dez 2019, 22:41
Wer Klangunterschiede von typgleichen Vorstufen Röhren hört, hat ein ausgesprochen gutes Einbildungsvermögen! Die Röhrenverkäufer freut's auf jeden Fall. Sachen gibt's.
cptnkuno
Inventar
#19 erstellt: 02. Dez 2019, 12:52

Sailking99 (Beitrag #16) schrieb:

Wenn ich jetzt noch einen Verbesserungswunsch hätte, dann würde ich mir noch etwas mehr Wärme wünschen.

+2dB bei 100 Hz
burki111
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 06. Mai 2020, 14:37
Muss hier doch nochmals schreiben:
Da sich bei mir in letzter Zeit die Bühne sehr nach rechts verlagert hatte und ich den Pathos gefühlsmässig etwas lauter aufdrehen musste, habe ich die Vorstufenröhren mal vertauscht und tatsächlich wanderte daraufhin die Bühne nach links.
Gestern ersetzte ich dann die Vorstufenröhren auch gegen neue 6922 Genalex GOLD LION und die Bühne war wieder da wo sie hingehört.

Normalerweise sollte dieses Verhalten eigentlich nicht auftreten, da Vorstufenröhren ja automatisch auf einen Arbeitspunkt eingestellt werden. Aus was für einen Grund verhält sich hier der Pathis Classic One anders?
pragmatiker
Administrator
#21 erstellt: 07. Mai 2020, 10:34
Servus burki111,

burki111 (Beitrag #20) schrieb:
Normalerweise sollte dieses Verhalten eigentlich nicht auftreten, da Vorstufenröhren ja automatisch auf einen Arbeitspunkt eingestellt werden. Aus was für einen Grund verhält sich hier der Pathis Classic One anders?

Vorneweg: Ich kenne dieses spezielle Gerät nicht. Jedoch: Automatische Arbeitspunkteinstellung ist das eine. Die genaue Schaltungstechnik der lokalen Stufengegekopplung und der globalen Gegenkopplung, die einen ordentlichen Stereo-Kanalgleichlauf (und damit gleiche Verstärkung beider Kanäle) auch bei Röhren- und sonstigen Bauteiletoleranzen sicherstellt, ist das andere. Diese beiden Themenfelder haben zunächst einmal praktisch nichts miteinander zu tun. Wenn hier aus High-Ender-"Philosophie"gründen bei der Schaltung auf eine Gegenkopplung teilweise oder ganz verzichtet wurde, dann gehen die Röhrentoleranzen voll in das Ergebnis ein - und das kann unterschiedliche Verstärkung auf dem linken und dem rechten Kanal bedeuten.

Grüße

Herbert
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