Bouyuu EL 34 erfahrung

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misfits
Inventar
#1 erstellt: 28. Jan 2021, 21:39
Hallo liebes forum.Ich habe mir aus neugierde einen Bouyuu NS 11D verstärkerchen zugelegt da ich nach jahrer langer abstinenz nochmal eine Röhre ausprobieren wollte.Ich hab mir dann einen gebrauchten zu gelegt der auch heil hier ankam.Das teil wird auch unter douk 34 oder reisin vertrieben und scheint ziemlich verbreitet zusein.Hat jemand auch so ein teil und mag seine Höreindrücke mal hier nieder schreiben?

Ich hab meinen gestern in Betrieb genommen und dafür meine Yamaha Endstufe mal abgeklemmt.Als Vorverstärker dient ein Advance Acoustic MPP 505.

Was ich bisher leider negativ festgestellt hab,ist das es ein konstantes leichtes brummen gibt was aber auch nicht lauter wird.Dazu hab ich mich hier im forum schonmal schlau gelesen,das sind wohl die kabel zu nah an der hizleitung und alle zusammen gerafft mit einem kabelbinder.Das werde ich mal beheben.Die lautstärke ist nu nicht gerade der wahnsinn aber nuja.

Was mir am meisten fehlt ist aber die brillianz in den höhen und der punch im bass.Das ist ein wenig so als wenn ein vorhang davor hängt.Vielleicht erwarte ich auch zuviel für den preis.Oder die übertrager sind nicht die besten was sich aber bei austausch,falls möglich wieder im preis niederlegt.

Ob neue Röhren da was rausholen?

Vielleicht hat ja einer von euch eine idee?
DB
Inventar
#2 erstellt: 30. Jan 2021, 11:41
Hallo,

zeig doch mal einen Schaltplan.

MfG
DB
Doomit
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Jan 2021, 13:33
Was soll man für 250,00 $ erwarten.
Schaltplan gibt es hier

Gruß Klaus


[Beitrag von Doomit am 30. Jan 2021, 13:34 bearbeitet]
misfits
Inventar
#4 erstellt: 30. Jan 2021, 13:54
Für wahr vielleicht waren meine erwartungen einfach zu hoch
DB
Inventar
#5 erstellt: 30. Jan 2021, 13:55
Tja. Viel ist nicht dazu. Eine linearisierende Gegenkopplung von der Sekundärseite des Ausgangsübertragers ist nicht vorgesehen. Die Frage ist, ob die Daten des AÜ überhaupt hergeben, da was zu machen.

Mit den Röhren hat der Klang zunächst einmal nichts zu tun. Wenn, dann müßte das Gerät vermessen werden. Dann erst kann man sich Gedanken machen, ob sich eine Überarbeitung lohnt. Gute Eintaktübertrager sind i.d.R. größer.
misfits
Inventar
#6 erstellt: 30. Jan 2021, 13:57
Aber danke für den Schaltplan
misfits
Inventar
#7 erstellt: 30. Jan 2021, 13:59
Ich denke ich werd den wieder verkaufen und "beizeiten" einen renomierten Hersteller kaufen.Da waren meine Augen wieder grösser als der Hunger.

DB
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2021, 14:08
Wenn Du was über Röhren lernen willst, ist das Gerät vielleicht ein ganz gutes Bastelobjekt.
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 30. Jan 2021, 14:50
Servus misfits,

zum Brumm: Eine Induktivität der Siebdrossel von 3[H] ist bei einem Eintakter zwar besser als nichts, aber auch nicht besonders viel (besoonders vor dem Hintergrund, daß der Ladekondensator grade mal 22[µF] aufweist (allerdings erlaubt das Datenblatt der 5Z3 auch nur maximal 40[µF]) und das Netzteil damit schon in Richtung "Drosseleingang" geht). Die Schirmgittergegenkopplung ("Ultralinearbetrieb") killt Ausgangsleistung. Und durch die (bereits angesprochene) fehlende Über-Alles-Gegenkopplung hat der Verstärkerausgang einen recht hohen Innenwiderstand und zusammen mit dem Lautsprecher demzufolge einen kleinen Däpfungsfaktor --> fehlende Baßkontrolle. Die physikalische Größe der Ausgangsübertrager, die sich unter den Hauben versteckt, kann auch nicht allzu groß sein --> mögliche Baßdefizite.

Wie steht es so schön im Datenblatt der 5Z3 Gleichrichterröhre von TungSol von 1965: "Value of input choke 3[H] minimum. Mehr würde also nicht schaden. Um abzuschätzen, wie viel Anodenspannung an der EL34 aus den 315[Veff] Trafospannnung wirklich ankommt, müßte man etwas rechnen und die Verlustwiderstände von Netztrafo, Drossel und Ausgangsübertrager kennen - so richtig "wach" wird die EL34 allerdings meiner Erfahrung nach erst bei Anodenspannungen > 350[V].

So, wie es ausieht, ist dieser Kauf unter "Lehrgeld" zu verbuchen.

Wenn Du was über Röhren lernen willst, ist das Gerät vielleicht ein ganz gutes Bastelobjekt.

Genau - zumal der Ansatzpunkt für eine Gegenkopplung an R104 vorhanden wäre - da könnte man mal vom 8[Ohm] Lautsprecherausgang zurückführen und damit ein bißchen spielen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Jan 2021, 14:51 bearbeitet]
misfits
Inventar
#10 erstellt: 30. Jan 2021, 18:09
Vielen dank für eure zahlreichen und ausführlichen Antworten.D.h wenn man gewillt wäre und andere grössere ausgangsübertrager verbauen würde,könnte man etwas mehr Bass rausholen?

Ich bin zwar elektroniker aber Röhren sind für mich absolutes neuland
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 30. Jan 2021, 20:01
Servus misfits,

Ich bin zwar elektroniker aber Röhren sind für mich absolutes neuland

diese Bemerkung veranlaßt mich, auf die üblichen Sicherheitskommentare - wegen hoher Spannungen etc. - die jetzt üblicherweise von mir gekommen wären, zu verzichten. Mit Spannungen bis in die Gegend von 400[V] oder mehr ist absolut zu rechnen - und daß die tödlich sein können und wie man damit sicher umgeht, weißt Du, oder?

Ich hab' jetzt den relevanten Teil des Schaltbilds mal ausgeschnitten, damit die Diskussion hier leichter wird:

Verstärker:
Bouyuu EL34 SE-Amp

Netztrafo:
Bouyuu EL34 SE-Amp - Netztrafo

Ausgangsübertrager:
Bouyuu EL34 SE-Amp - Ausgangsübertrager


D.h wenn man gewillt wäre und andere grössere ausgangsübertrager verbauen würde,könnte man etwas mehr Bass rausholen?

Was man da machen oder nicht machen könnte, hängt sehr von den Eingangsinformationen ab:

  • Bilder, Bilder, Bilder - hochauflösend, detailliert, aussagekräftig aus allen (Innen)Perspektiven.
  • Genaue Kernabmessungen der Ausgangsübertrager.
  • Gleichstromwiderstände aller (Teil)Wicklungen der Ausgangsübertrager.
  • Übersetzungsverhältniss(e) der Ausgangsübertrager.
  • Gleichstromwiderstand der Drossel.
  • Gleichstromwiderstand beider Teilwicklungen der Anodenwicklung des Netztrafos.
  • Kernabmessungen des Netztrafos.
  • Gleichspannung (nach 5 Minuten Betrieb, d.h. fertig angeheizt an den bezeichneten Stellen (laut verlinktem Schaltbild), jeweils gegen Masse gemessen (sofern nicht anders angegeben):
  • --> Versorgungsspannung "B1".
  • --> Versorgungsspannung "B2".
  • --> Anode (Pin 3) EL34 (beide Kanäle)
  • --> Schirmgitter (Pin 4) EL34 (beide Kanäle).
  • --> Kathode (Pin 1) EL34 (beide Kanäle) = Spannungsabfall über R107/R108 und R207/R208.
  • --> Anode 6N9PJ (Pin 2 und 5) (beide Kanäle).
  • --> Kathode 6N9PJ (3 und 6) (beide Kanäle) = Spannungsabfall über R104 und R204.
  • --> Spannungsabfall über R106 bzw. R206.
  • --> Spannungsabfall über der 3[H] Drossel L301.
  • --> Spannungsabfall an der Gleichrichterröhre 5Z3PJ von Pin 4 nach Pin 8 bzw. von Pin 6 nach Pin 8.
  • --> Spannungsabfall an R301 / R303.
  • --> Spannungsabfall an R304.

Wechselspannungsmessungen:

  • SOFORT nach dem Einschalten (d.h. wenn alle Röhren noch kalt sind und keine Ströme fließen können): Spannung an den beiden Anodenspannungswicklungen des Netztrafos, die mit "AC315V" bezeichnet sind.
  • 5 Minuten nach dem Einschalten (d.h. wenn alle Röhren angeheizt sind und die endgültigen Ströme fließen): Spannung an den beiden Anodenspannungswicklungen des Netztrafos, die mit "AC315V" bezeichnet sind.
  • Mit diesen Meßdaten kann man versuchen, die Größenordnung des Innenwiderstands der Anodenwicklung des Netztrafos zu ermitteln.

Wenn diese Informationen in sinnvoller Form und vollständig vorliegen, dann kann man hier seriös weiterdiskutieren. Was diese Aktion auf alle Fälle kostet: Zeit, und zwar deutlich Zeit. Bist Du bereit, da Zeit reinzustecken? Ich frage das deswegen, weil es hier im Forum schon einige verunglückte Projekte dieser Art gab, in denen zwar die fachkundigen User hier eine Menge Zeit und Energie reingesteckt haben - allerdings der Threadersteller, dem geholfen wurde, dann vor Projektende sang- und klanglos von der Bildfläche verschwand, wohl weil ihm die Sache zu schwer und zeitaufwendig wurde. Ich will nur Verdruß für alle Seiten im Vorfeld vermeiden, deswegen frage ich.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Jan 2021, 20:43 bearbeitet]
misfits
Inventar
#12 erstellt: 30. Jan 2021, 21:18
Hallo Herbert.Vielen vielen dank für deine ausführliche Aufstellung.Spannungen bis 400 Volt (z.b Drehstrom) sind für mich kein Problem.

Das mit der zeit und muse ist da eher so ne sache.Ich denke ich mach da kein projekt draus sondern werde das gerät wieder verkaufen da mir der arbeits aufwand deutlich zu hoch erscheint.Da ich auch zum Glück nicht von der Kurzarbeit betroffen bin ist zeit auch ein Faktor der nicht vernachlässigt werden will.Da nutze ich die Zeit lieber mit meiner familie und dem Musik hören.

Was ich aber klasse finde ist das du direkt darauf aufmerksam gemacht hast was es für ein Aufwand wäre,und nicht nur durch 2-3 arbeitschritte abgespeist wäre.

Vielen dank auch den mit forianer für ihre Antwort.

Ich werde wohl erstmal mit meiner vorhandenen Kette weiter hören und sparen um dann ein verstärker zu kaufen auch klanglich mithalten kann und nicht mit gewalt irgendwas Röhren ähnliches einsetzen nur weil es Röhren sind
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