EL 34 x 4 hilfe

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Daniel1981*
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jun 2010, 13:50
Hallo, ich hab auf meinem AMP bias meßpunkte...un ich hab ma gemessen

V3 links vorne 0.26 volt
V1 links hinten 0,31 volt

V4 rechts vorne 0,38 volt
V2 rechts hinten 0,44 volt
sollte da was geändert werden oder wird der bias individuell auf jede röhre eingestellt?

danke für eure hilfe
Daniel
RocknRollCowboy
Inventar
#2 erstellt: 01. Jun 2010, 14:28
Hallo Daniel.

Was ist das für ein Amp?
Was sagt die Bedienungsanleitung zum richtigen Ruhestrom?

Bei Deinen Werten könnte es nicht Schaden den Bias mal nachzustellen.

Schönen Gruß
Georg
Daniel1981*
Stammgast
#3 erstellt: 01. Jun 2010, 16:39
das ist ein yaqin mc10 L und da steht 0,35 - 0,4 volt auf dem amp... die anleitung ist chinesischjapanisch
Earl0Grey
Neuling
#4 erstellt: 01. Jun 2010, 17:48
Moinmoin Daniel,

per Ferndiagnose nicht 100%ig zu sagen, aber meine 5 Cent:

1.) Ich kenne deinen Amp nicht, kannst du den Ruhestrom für jede Röhre getrennt einstellen?

2.) Hast du einen Lastwiderstand, genug Mut und Kenntnis, unter Last zu messen?


Falls du 1.) bejahen kannst:
Stell den Ruhestrom für alle gleich ein, die angegebenen 0,35 - 0,4 Volt - wohl entsprechend 35 - 40mA, guck mal den Widerstandswert des Kathodenwiderstands an, über dem du misst - sind voll OK.

Danach und falls du auch 2.) bejahen kannst:
Was passiert unter Last? Bleiben die Werte etwa gleich?

Obwohl Georg völlig Recht hat und auf die Gefahr hin, geschlagen zu werden: Ich halte deine Abweichungen nicht für sehr schlimm. Du kannst also zumindest m.E. auch ruhig alles so lassen. Da stirbt Nix von, und das wird auch keiner hören, der es nicht weiß.

Martin
Daniel1981*
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jun 2010, 19:14
ich kann jede röhre einzeln einstellen, und in dem amp sind oben löcher als meßpunkte und löcher mit ner stellschraube zum
bias verstellen

zu punkt 2 ich hab keinen lastwiederstand und auch eher weniger lust mir 450 volt duch die knochen zu geben und kentnis eher nö......

aber ich möchte meine electron china tubes auch gern bald durch quad gematchte JJ tauschen muß dann neu eingestellt werden?
Earl0Grey
Neuling
#6 erstellt: 02. Jun 2010, 10:42
Moinmoin Daniel,

prinzipiell sollte bei jedem Röhrentausch der Ruhestrom kontrolliert und ggf. auch eingestellt werden.
Dabei ist folgendes zu beachten:

- nur die Röhren nehmen, die auch reingehören (Röhrentyp, Firma kannst du schon ändern. Geheimtipp-Tauscherei von (End-)Röhrentypen verschlimmbessert meistens deutlich!)
- nur hinreichend gleiche Röhren einsetzen (in deinem Fall mit gematchten also sicherlich erfüllt, mir persönlich würden auch Röhren aus einer Charge vom vertrauenswürdigen Händler reichen)
- den Ruhestrom für alle Röhren einer Endstufe gleich einstellen (eigentlich klar)
- wenn die Symmetrie einstellbar ist, diese ebenfalls kontrollieren (dazu brauchst du aber Oskar und Lastwiderstand)
- das Ganze unbedingt nach einer "Einbrennphase" wiederholen !!! (besser mindestens eine Stunde am Lastwiderstand, zur Not im ersten halben Jahr monatlich gucken)
- überhaupt regelmäßig kontrollieren (Ich täte das besonders bei höher belasteten Endstufen wie Musikerzeugs einmal jährlich)

Röhrenamps sind nicht wartungsfrei!

HTH

Martin


[Beitrag von Earl0Grey am 02. Jun 2010, 10:45 bearbeitet]
Daniel1981*
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jun 2010, 10:50
also heißt das den bias einstellen bedeutet alle röhren auf den gleichen wert zu stellen?
Earl0Grey
Neuling
#8 erstellt: 02. Jun 2010, 11:35
Moinmoin Daniel,

den bias einstellen heißt, den Ruhestrom einstellen. Punkt.

Guck dir ein gutes Buch und die Ausgangskennlinie der Endröhren an, versuch was über Gegentakt-Endstufen zu lesen und dann weißt du mehr. Hier geht es nur kurz:

Prinzipiell ist es so, dass Gegentakt-Endstufen für jede Halbwelle ("positive Signale" und "negative Signale") eine eigene Röhre - in deinem Fall sogar zwei Röhren je Halbwelle - nutzen.
Jede Endstufenhälfte ist also nur in ihrer Halbwelle aktiv, in der jeweils andern tut sie gar nichts. Nachher wird das dann schön addiert - bei Röhrenenstufen im AÜ -, damit im Lautsprecher dann wieder beides ankommt

Im Moment des Nulldurchganges muss dann die eine Hälfte das Signal abgeben, die andere es übernehmen, wie beim Staffellauf halt. Und genau wie beim Staffellauf ist der Stabwechsel auch bei Gegentakt-Endstufen nicht ganz unkompliziert...

Gibt es eine Lücke, bricht das Signal bei jedem Nulldurchgang kurz ab -> nichtlineare Verzerrungen.

Gibt es keine Überlappung und keine Lücke, ist man dennoch i.A. nicht glücklich, weil die Kennlinien in diesem Bereich nicht exakt gleich und linear sind -> nichtlineare Verzerrungen.

Daher stellt man die Übergabe so ein, dass bei wenig Aussteuerung ("leise Musik") beide Endstufenhälften aktiv sind und erst bei größerer Aussteuerung die Arbeitsteilung einsetzt. Das ist der berühmte A/B-Betrieb.

Da dafür auch ohne Aussteuerung beide Röhren arbeiten müssen, muss auch ohne Aussteuerung ein Anodenstrom fließen: Voila, der sog. Ruhestrom.

Auch Eintakt-Endstufen brauchen einen Ruhestrom, der liegt dann in der Mitte der Kennlinie (A-Betrieb). Das kann man auch mit Gegentakt-Endstufen so machen (Gegentakt-Endstufe im A-Betrieb). Passiert aber eher weniger, da die ungeradzahligen Harmonischen - die i.a. als störend empfunden werdern - dadurch ansteigen.
Viele hochgelobte Röhrenendstufen im "Klasse A Gegentakt-Betrieb" - ich nenne mal nur den bei Gitarristen berühmten VOX AC30, es gibt da aber sicher mehr von - entpuppen sich bei näherem Hinsehen als A/B-Endtufe mit höherem als "eigentlich" notwendigen Ruhestrom. Ein Blick auf Anodenspannung und ins Datenblatt der Endröhren zeigt dann, dass aus Leistungsgründen gar kein A-Betrieb möglich wäre...


Wenn du mal ins Lexikon guckst, stellst du fest, dass "bias" mit "Neigung", "Vorurteil", "Tendenz" übersetzt ist, "biased" mit "voreingenommen".

Ein bias im technischen Sinn ist also eine Voreinstellung, im Fall einer Endstufe halt die Einstellung des Ruhestromes.


Die Leerlaufdrehzahl bei Verbrennungsmotoren wird übrigens auch "gebiast".

HTH

Martin

PS: Dein Ruhestrom von offensichtlich 35 - 40mA ist ein Standardwert für die EL34 im A/B-Betrieb. Sie wird in deinem Verstärker - was übrigens etwas Positives ist - wohl "klassisch nach Datenblatt und Applikationsvorschlag" eingesetzt.
Daniel1981*
Stammgast
#9 erstellt: 02. Jun 2010, 11:49
Bahnhof.......

soll ich die jetzt alle gleich einstellen? oder lieber die finger davon lassen? und wieso Milli Ampere? bei mir steht millivolt
marc.k
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jun 2010, 12:06

Daniel1981* schrieb:
Bahnhof.......

soll ich die jetzt alle gleich einstellen? oder lieber die finger davon lassen? und wieso Milli Ampere? bei mir steht millivolt



Milliampere ist aber gemeint.

Die Millivolt Angabe kommt daher weil du über einen Widerstand indirekt den Strom ermittelst.

Gemessen wird die Spannung die am Kathodenwiederstand abfällt wenn dieser z.b. 1 Ohm hat und an ihm 32mV abfällt so ist der Strom der durch ihn fließt 32mA. Den 1 mV Spannungsabfall an 1 Ohm entspricht bekanntlich 1mA!

Achtung dies war nur als grobes Beispiel um zu verdeutlichen wie das mit den mV und mA gemeint ist!



Gruss Der MArc
RocknRollCowboy
Inventar
#11 erstellt: 02. Jun 2010, 12:11
Hallo Daniel

Stell alle ungefähr gleich ein. So zwischen 35-40 mV.
Erklärung zwischen Volt und Ampere hast Du ja von marc schon bekommen.

Vor dem Einstellen den Amp ca 15 min laufen lassen.
Dann Quelle ausschalten und Lautstärkeregler ganz auf Null.

Nun Messen und Einstellen. Fertig.

Schönen Gruß
Georg
Daniel1981*
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jun 2010, 13:53
Danke...so werd ich tun....
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