class-A transistor oder Röhre

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chrisz992
Neuling
#1 erstellt: 27. Apr 2003, 23:04
Bitte um Aufklärung!
Was bedeutet class A Betrieb?
Gilt es für sowohl für Transistorverstärker als auch für Röhren?
Warum hört sich ein Röhrenverstärker besser an als ein class a transistor verstärtker?
cr
Inventar
#2 erstellt: 27. Apr 2003, 23:36
ClassA-Betrieb: Ein Transistor verstärkt die positive und negative Halbwelle, das erfordert einen hohen Ruhestrom (Geräte sind als Heizung geeignet), siehe Details unter HiFi-Wisssen. Beim AB-Betrieb verstärkt hingegen der eine die positive, der andere die negative Halbwelle. Dabei kann es zu Übernahmeverzerrungen kommen
Ein Röhrenverstärker hört sich (angeblich; ich bin anderer Meinung) deshalb besser an, weil er "wärmer" klingt. Das heißt, er hat oft absichtlich einen hohen, deutlich hörbaren Klirrfaktor K2 und K3 (dies sind Oberwellen, die auch bei Musikinstrumenten vorkommen).
TobiasM
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Apr 2003, 14:29
Mal eine ganz dämliche(?) Frage zu diesen berühmten Oberwellen: Wenn sie von Musikinstrumenten erzeugt werden, sind sie doch wohl auch auf der Aufnahme zu hören, oder? Vielleicht stelle ich mir das etwas zu simpel vor, aber was da ist, wird auch aufgenommen - oder sind diese Oberwellen vielleicht zu 'leise', um von einem Mikrofon erfaßt werden zu können?
burki
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Apr 2003, 14:46
Hi,

Warum hört sich ein Röhrenverstärker besser an als ein class a transistor verstärtker?

das wird immer wieder behauptet, doch ist das Deine Meinung ?
Es ist auch (wenn ich mir so diverse Messungen betrachte) keineswegs so, dass beim Roeherenamp k2 (das ist haeufiger angenehmer zu hoeren) deutlicher auftritt als k3.
Und natuerlich al eine ganz dämliche(?) Frage zu diesen berühmten Oberwellen: Wenn sie von Musikinstrumenten erzeugt werden, sind sie doch wohl auch auf der Aufnahme zu hören, oder? Vielleicht stelle ich mir das etwas zu simpel vor, aber was da ist, wird auch aufgenommen - oder sind diese Oberwellen vielleicht zu 'leise', um von einem Mikrofon erfaßt werden zu können? sind die Klangfarben der Instrumente (eben die hoerbaren Oberwellen) schon auf der Aufnahme vorhanden.

Trotzdem: Auch ich setze einen Hybridverstaerker (eben mit Roehrenvorstufe) ein, der nicht nur optisch, sondern auch klanglich mir durchaus zusagt (aber sehr wenig von dem angeblich typischen soften Roehrensound hat, im Gegenteil) ...

Gruss
Burkhardt

Edit: Tags haben bei mir nicht funktioniert


[Beitrag von burki am 28. Apr 2003, 15:10 bearbeitet]
cr
Inventar
#5 erstellt: 28. Apr 2003, 14:49
diverse Spektren sind hier abgebildet:
http://uploader.wuerzburg.de/gym-fkg/schule/fachber/physik/facharb/friedr/friedr.html

Die Obertöne sind nicht leise, nehmen aber mit zunehmender Ordnung ab.
chrisz992
Neuling
#6 erstellt: 29. Apr 2003, 01:06
Also,ein Röhrenverstärker arbeitet im "class-A-Betrieb", und produziert dabei schön zu hörende Oberwellen, ist es so?
cr
Inventar
#7 erstellt: 29. Apr 2003, 01:30
Mir ist ehrlich gesagt lieber, der Verstärker verstärkt das, was reinkommt ohne selber was dazuzugeben (das ist auch der ursprüngliche Sinn von HiFi: Hohe Wiedergabetreue, nicht Schönfärben).
Ein Röhrenverstärker kann genauso im Class-A- oder im AB-Betrieb laufen.
Siehe hier: http://members.1012surfnet.at/tube.audio/audio_technik.htm

Der Nachteil von Röhrenverstärkern ist jedenfalls die meist bescheidene Leistung und der bei manchen Schaltungen erforderliche Ausgangsübertrager.


[Beitrag von cr am 29. Apr 2003, 01:38 bearbeitet]
Interpol
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 29. Apr 2003, 08:22

Mir ist ehrlich gesagt lieber, der Verstärker verstärkt das, was reinkommt ohne selber was dazuzugeben (das ist auch der ursprüngliche Sinn von HiFi: Hohe Wiedergabetreue, nicht Schönfärben).
Ein Röhrenverstärker kann genauso im Class-A- oder im AB-Betrieb laufen.
Siehe hier: http://members.1012surfnet.at/tube.audio/audio_technik.htm

Der Nachteil von Röhrenverstärkern ist jedenfalls die meist bescheidene Leistung und der bei manchen Schaltungen erforderliche Ausgangsübertrager.


und der verschleiss der roehren.
westmende
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 29. Apr 2003, 08:54
Ob das Klirrspektrum eines Verstärkers von
geradezahligen (2,4,6,8...) oder ungeradezahligen
(3,5,7,9...) Oberwellen dominiert wird,
hängt hauptsächlich von der SYMMETRIE
der Schaltung ab: Single-Ended-Schaltungen sind
unsymmetrisch, daher dominiert k2,k4,....
Dagegen produziert eine perfekt symmetrische Schaltung
nur ungeradezahlige Oberwellen.
Aber dieses simple Detail, das dennoch selbst
so manchen Fachleuten unbekannt zu sein scheint,
hatte ich ja schon früher erklärt.

Nun zu den Oberwellen an sich:
Natürlich geht es bei der Musikwiedergabe
nicht darum, die Oberwellen natürlicher Instrumente
zu "ergänzen" oder gar zu "ersetzen" -
schließlich formt das Oberwellenspektrum wesentlich
den spezifischen Klangcharakter von Cello, Oboe, Klavier
etc., daher kann ein Verstärker mit festem Spektrum
gar nicht die Oberwellen natürlicher Instrumente
"nachbilden" oder was auch immer.
Es ist aber in der Tat so, daß das menschliche
Gehör Klänge bisweilen als "voluminöser" wahrnimmt, wenn
ein hoher Anteil an Oktav-Oberwellen und anderer
Oberwellen niedriger Ordnung dabei ist, wogegen
Oberwellen 7.,9.,11. etc... Ordnung einen Klang tendenziell
"verschärfen"; das gilt aber natürlich nur, wenn
die Oberwellen in einem Ausmaß auftreten, das hörbar
ist, also bei Klirrfaktoren von deutlich über 0.1%.
Wer sich davon überzeugen will, kann mal mit
einem Synthesizer oder entsprechender Software
einen reinen Sinus von 500 Hz erzeugen und dann
nacheinander die Oberwellen (1 kHz, 1.5 kHz, 2 kHz,...)
zufügen; da hört man recht schnell, was die einzelnen
Oberwellen für den Klangcharakter bedeuten.
Sonus
Stammgast
#10 erstellt: 29. Apr 2003, 10:50
Hallo Chris,

ich hörte im Laufe der Zeit verschiedene Röhrenverstärker,
allesamt mit Ausgangsübertrager, darunter solche mit nur einem Abgriff meistens 8 Ohm und solche mit herausgeführtem
4Ohm, 8Ohm, 16 Ohm Abgriff.

Alle Röhrenverstärker boten ein angenehmes, wohltemperiertes,
in keinem Fall störendes Klangbild.

Das war in den 70/80 er Jahren. Einzig eine Quad Transistorkombination bestehend aus 33/303 hatte einen
ähnlichen Klang zu bieten.

Den allgemein bekannten MMonitor LS3/5a hörte ich nie, ich wiederhole nie schöner als an einer Röhrenkombination mit
Ausgangsübertrager, angeschlossen an dem 16 Ohm Abgriff.

Neuzeitliche sehr gute Transistorgeräte müßten aber auch
einen angenehmen Klang dem lautsprecher zur Verfügung stellen können.

Das Beste wäre Du machtest Dir selbst ein Bild.


Sonus
Tantris
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 29. Apr 2003, 11:52
Hallo,

nochwas zu den Oberwellen und deren künstliche Erzeugung: Es ist absoluter Blödsinn, daß ein - wie auch immer geartetes - Gerät "natürliche Oberwellen" erzeugen könne. Erstens sind die Oberwellen der Instrumente - wie richtig gesagt wurde - bereits auf den Aufnahmen mehr oder minder vollständig enthalten, zum anderen werden bei einer zusätzlichen, starken Klirrerzeugung im Weg der Hifi-Anlage auch viele Differenztonverzerrungen etc. erzeugt - die eigentlich immer unharmonisch sind und auch entsprechend wahrgenommen werden, einen "harmonisch klingenden" Klirr könnte man theoretisch nur dann erzeugen, wenn ein einziger Ton übertragen wird.

Gruß, T.
Tigger
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Mai 2003, 23:10
Hallo westmende,

entschuldige das ich Dich dazu nötige, aber ich bin erst seit ein par Tagen im Forum
und kenne deine Ausführungen zum Thema „Symmetrie von Treiberschaltungen und Klirrfaktor“ noch nicht.
Würdest du bitte etwas genauer auf die Zusammenhänge eingehen.
Ich beschäftige mich häufiger mit Treiber und Endstufenschaltungen, und bin bis jetzt davon ausgegangen das das charakteristische Klirrspektrum hauptsächlich durch die Verstärkungskennlinie (oder auch Aussteuerungskennlinie) erzeugt und bestimmt wird.
Es würde mich interessieren in wie fern die Symetrie hier eine Rolle spielt, und welche Mechanismen da hinter stehen.
westmende
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 04. Mai 2003, 00:40
Eine symmetrische periodische Funktion, deren
positive Halbwellen also genauso aussehen wie
die negativen, hat im Fourier-Spektrum nur
ungeradezahlige Komponenten.
Dies entspricht dem Klirrspektrum eines
perfekt symmetrischen Verstärkers
(sehr gut abgegelichene Differenzverstärkerstufen
gehören z.B. zu dieser Sorte Verstärker).

Wird die positive Halbwelle anders verzerrt als
die negative (entspricht unsymmetrischen Verstärker-Verhalten), kommen geradezahlige Komponenten in's
Klirrspektrum - Extremfall: Single-Ended-Leistungsverstärker.
Suche:
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