kleine akkubetriebene PA-Box mit DSP und Entzerrung

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Kekskopf
Stammgast
#1 erstellt: 09. Aug 2020, 12:37
Guten Tag werte Forumsgemeinde! Wiedermal will ich eine mobile Stereo Lautsprecherbox bauen. Für meinen Kollegen hatte ich mal dieses Teil gebaut (blaue Box). Funktioniert prima, aber er möchte nun etwas "fetteres".
Natürlich möchte ich mit der Zeit gehen und mich mal an Entzerrung und DSP ranwagen. Sowas wie dynamische Loudness wäre auch toll (analog der weit verbreiteten kommerziellen mobilen Bluetooth Boxen).

Eckdaten:
- 2-Wege Bassreflex PA: ca. 25cm Tieftöner + Hochtonhorn. max. 50l Gehäusevolumen pro Box
- Stereo mit abkoppelbarer Box ähnlich meinen bisherigen Bauten
- Bi-Amping (ein zusätzliches Verstärkerboard kostet weniger als eine vernünftige Passivweiche)
- DSP mit Entzerrung, EQ und ggf. dynamische Loudness
- Li-Ion Stromversorgung (Step-up Wandler auf 24V)
- Verstärkerboards falls der DSP keine Endstufen hat 2x TPA3116D2 oder 2x TDA7492 Jemand andere Tipps?
- Größe so ganz grob 80cm breit und 46cm hoch
- Budget grob 500€

Zwecks Lautsprecher bin ich auf diesen Bauvorschlag gestoßen: 10-34 MK II K+T Das kommt dem schon ziemlig nahe. Hat jemand andere Vorschläge in dieser Größenordnung? Fokus liegt auf gutem Wirkungsgrad.

Interessant wird es im Thema DSP, da kenne ich mich nur wenig aus.
Bin auf den STA350B Chip gestoßen. Das ist eine echt hammermäßige eierlegende Wollmilchsau und hat alles an Board: 2x 40W@8Ω Endstufe; 8fach Bi-quad EQ pro Kanal; verschiedene EQ und Loudness presets; Dynamische Loudness "Dynamic range control"; Anticlipper und Limiter etc. etc. Ansteuerbar über I²C. Dieser Chip in Aktion
Dafür gibs schon ein paar "fertige" Boards z.B. hier oder hier
Leider wäre der Aufwand das Ding betriebsfertig zu machen viel zu viel (Ext Mikrocontroller für die Steuerung nötig, keine grafischen Interfaces für die EQs etc). Kennt jemand für sowas eine einfachere Lösung?

Als Alternative würde ich einfach den guten alten 2x4 miniDSP nehmen, das wäre schonmal kein Neuland für mich und man kann schön an der grafischen Software arbeiten und mit USB ansteuern.
Als Nachteil fehlt die dynamische Loudness. (und ich brauch extra Verstärkerboards, aber die kosten ja fast nichts)
Was haltet ihr von dieser Idee? Habt ihr Anregungen das anders zu machen? Bin sehr gespannt


[Beitrag von Kekskopf am 09. Aug 2020, 12:40 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 10. Aug 2020, 13:32
Falls die Signalquelle ein Laptop sein darf gibt's dafür ausreichend EQ / DSP Softwares. Wenn nicht, würd ich den DSP tendenziell weglassen, und das Geld in die restlichen Komponenten stecken - wenn du halbwegs vernünftig baust, ist (speziell Outdoor) kein entzerren notwendig.
SagIchNicht5582
Stammgast
#3 erstellt: 10. Aug 2020, 14:59
Du kannst ja auf einen Wodnoom DSP setzen;

z.B: TPA250DSP
für 41€ ein 2x50W RMS Amp mit DSP drinne.

Braucht aber dann noch einen Programmer, und die Programmiereung ist nicht ganz so simpel wie der miniDSP
saniiiii
Inventar
#4 erstellt: 29. Sep 2020, 21:09
Mobil nicht ohne DSP bauen.
Es kostet kaum etwas, bringt aber irre Mengen an Vorteilen. Alleine die Umsetzung der passiven Weiche kostet oft schon mehr als ein DSP.
Wir reden hier von diversen Spielerein wie Akku-Überwachung und z.B. automatische Bassabsenkung unter einem bestimmten Ladezustand,
Psychoakustische Erweiterungen, Limiter, sowohl Peak als auch RMS, dynamische Loudness bliablablub.
Programmierung von SigmaDSPs über Sigmastudio ist eig auch Plug'n'Play, sehr ähnlich zu LabView und extrem intuitiv.

Mit 2x40W bei 8Ohm würde ich ehrlichgesagt für die Größe auch nicht anfangen, Verschenkt Potential.

Nimm sowas in die Richtung:
https://de.aliexpress.com/item/10000090027410.html

3e würde damit sogar noch dazu ein passendes DSP und Bluetooth Modul anbieten:
https://de.aliexpres...stForYou_821093785.0

Mit Versand und Zoll wirst du für das System bei ca. 120€ landen.

DCDC Converter kann man scho nehmen, aber bitte keinen der typischen Ebaywandler. Das sind halbe Bomben. Die von Wondom sind zwar nicht wirklich gut, aber Welten besser als der 3€-Krams. Alternativ, einfach direkt aus nem 8S-Akku versorgen. Dann aber mitm Schalten aufpassen, da brauchst du robusten mechanischen Schalter, oder einen ordentlichen Mosfet/Hotswap Schalter. Sonst schaltest genau einmal

Und definitiv auf 4Ohm-Chassis abzielen. Alles andere ist auch wieder verschenktes Potential für den Akkubetrieb. PA-Bausätze in der Größe mit 4Ohm zu finden ist nicht ganz leicht, Chassis gibts aber zu Hauf.

Sorry dass ich das bisherige so zerleg, aber es sind sehr einfach Dinge die am Ende sehr viel im Endergebnis ausmachen
Kekskopf
Stammgast
#5 erstellt: 22. Okt 2020, 19:52
Sorry, dass ich solange weg war. Das Projekt nimmt langsam Gestalt an, erste Komponenten werden bestellt.
Danke saniiii für deine Antwort!!

Ich brauche aktuell noch Tipps zur LiIon Stromversorgung
Plan ist derzeit 7x 18650 Zellen in Reihe zu schalten Habe diese hier rausgesucht. Dazu ein 7S BMS habe dieses rausgesucht
Wie zum Teufel kriege ich das geladen? Ich bräuchte ja trotz BMS irgendein Ladegerät was CC-CV umschaltet oder? Bei 7 Zellen ergibt das ca. 30V Ladespannung. Laut Datenblatt 1A Ladestrom max.


Programmierung von SigmaDSPs über Sigmastudio ist eig auch Plug'n'Play, sehr ähnlich zu LabView und extrem intuitiv.


3e würde damit sogar noch dazu ein passendes DSP und Bluetooth Modul anbieten:
https://de.aliexpress.com/item/10000090227951.html

Sehr wertvoller Tipp! Mit dem ADAU1701 werde ich definitiv mal experimentieren. Ich befürchte aber für dieses Projekt ist es mir zu "hardcore" mich da einzufuchsen. Deshalb werde ich erstmal den 2x4 miniDSP nehmen. Damit kenne ich mich aus und gebraucht ist das Ding bezahlbar. Evtl. tausche ich den noch durch einen ADAU1701, wenn ich damit geübt habe. Der Funktionsumfang ist schon deutlich besser.
Mit dem miniDSP mache ich einen Subsonicfilter, Aktivweiche und bisschen EQ.


Mit 2x40W bei 8Ohm würde ich ehrlichgesagt für die Größe auch nicht anfangen, Verschenkt Potential.

Hmm meinst du? Der TDA7492 ist sehr günstig und kommt auf 2x50W / 8Ohm bei 26V. Hätte den ja dann auch 2x im Bi-Amping. Für den TPA3251 werden schon wieder 36V fällig und er kostet deutlich mehr.


Und definitiv auf 4Ohm-Chassis abzielen. Alles andere ist auch wieder verschenktes Potential für den Akkubetrieb.

Ja, ich verstehe das. Aber ich hab auf die schnelle keinen passenden Bauvorschlag gefunden und ehrlichgesagt wenig Lust was von 0 auf zu entwickeln, daher 8Ohm der Einfachheit halber. Hast du einen guten Vorschlag?

CAD linke box


[Beitrag von Kekskopf am 22. Okt 2020, 19:55 bearbeitet]
saniiiii
Inventar
#6 erstellt: 26. Okt 2020, 22:43
gibt ja auch 0815 Steckerladegeräte für 7S
enepower hat z.B. sowas für wenig Kohle.

Das mit dem MiniDSP verstehe ich nicht. Teurer, bietet weniger features, ist technisch schlechter und noch dazu schwerer zu implementieren.
SigmaStudio ist mit den vorgefertigen Projekten echt komplett geschenkt.

Der TDA7492 kommt bei 10% THD grademal so auf 40W hoch, bei 1% eher Richtung 32W.

Einen direkt guten Bauvorschlag mit 4Ohm hab ich nicht zur Hand, aber auch nicht wirklich recherchiert. Von einem Eigendesign mal abgesehen, kann es auch Bausätze geben, welche du mit einfach mit 4Ohm Varianten der Chassis, zumindest des Tieftöners bestücken kannst.
Kekskopf
Stammgast
#7 erstellt: 29. Okt 2020, 14:50

saniiiii (Beitrag #6) schrieb:
gibt ja auch 0815 Steckerladegeräte für 7S
enepower hat z.B. sowas für wenig Kohle.

1000 Dank, genau das habe ich gesucht! Bin aber auf 6S runter, weil 30V glaube ich doch etwas zu viel sind für den TDA7492.


saniiiii (Beitrag #6) schrieb:
Das mit dem MiniDSP verstehe ich nicht. Teurer, bietet weniger features, ist technisch schlechter und noch dazu schwerer zu implementieren.
SigmaStudio ist mit den vorgefertigen Projekten echt komplett geschenkt.

Naja, ich brauche in erster Linie eine Aktivweiche, einen Subsonic und eine EQ. All das kann der miniDSP sehr gut und ohne Schmerzen. Direkt USB Plug and Play mit grafischen Live Interface.
Goodies wie dynamische Loudness, Limiter etc sind natürlich auch fein. Aber wie gesagt, ich muss mich erstmal in den Analog Devices Chip einarbeiten und experimentieren, was ich auf jeden Fall tun werde! Bis dahin eben der miniDSP. Der wird bei mir sicherlich nicht "schlecht"
Die ganzen Funktionen in SigmaStudio zu implementieren ist garantiert komplexer und zeitaufwändiger. Ich hab halt einfach die Erfahrung noch nicht.


saniiiii (Beitrag #6) schrieb:
Der TDA7492 kommt bei 10% THD grademal so auf 40W hoch, bei 1% eher Richtung 32W.

Ja, das ist natürlich nicht optimal.
Der TPA3251 kostet aber ein vielfaches und macht obendrein noch den Akku teurer und das Ladegerät. Ob der Unterschied zwischen 40W und 100W in der Praxis so groß ist, ist fraglich. Aber auch das muss ja nicht in Stein gemeißelt sein. Könnte man hinterher immernoch ändern
saniiiii
Inventar
#8 erstellt: 30. Okt 2020, 20:40
uh die Software vom ADAU1701 find ich etwa auf gleichem Level wie die Minidsp Plugins.
40W vs. 100W merkste hald in Form von etwa 4db weniger Output.

Es ist einfach die Summe der Teile die das Ergebnis macht, wenn man jede Abkürzung nimmt, dann wird das Ergebnis hald nicht 80%, sondern 80%*80%*80% .... wichtig ist nur zu wissen welche Abkürzung welchen Impact hat
slaytalix
Stammgast
#9 erstellt: 01. Nov 2020, 09:12
da würde ich mich nicht dranwagen. Ich habe die Akkubox dann gekauft

Ich habe diese aktive und eine passive Zusatzbox. Made in Polen über Phönix PA

https://www.phoenix-pa.com/shop/MAXI-STEREO

USB & MP 3 CD. DVD Player gab es auch, 9.5" UHF Einschub für Funkmikrofon. Wetterhauben

Fohhn ist dann überteuert so wie Sennheiser LSP 500 ebenfalls > 3000 € +
Kekskopf
Stammgast
#10 erstellt: 16. Dez 2020, 23:31
Das Projekt geht weiter, keine Sorge.
Habe das Akkupack gebaut und einen vollständigen Lade- und Entladezyklus getestet.
(Der Lastwiderstand ist wassergekühlt )

IMG_20201107_103907

Gefällt mir so gut, dass ich meine andere mobile Box nun auch auf Li-Ion umbaue. Dort werde ich auch mal mit dem Signalprozessor von saniiiii experimentieren.
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