Reinigung von LCDs mit elektrostatisch geladenen Tüchern kann Clouding verschlimmern?

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stricky3456
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Dez 2020, 04:39
Hallo,

ich habe gelesen, dass elektrostatisch geladene Tücher das Clouding bei LCDs verschlimmern können. Ist da was dran? Wäre dann nicht schon die Reinigung mit Swiffern oder trockenen Mikrofasertüchern bedenklich?

Weiß hier wer was Genaues?

Hatte mir ein Tuch von Rogge bestellt was leider extrem elektrostatisch geladen ist.

Vielen Dank!
Spencer2k6
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2020, 11:08
Das ist Quatsch. Clouding ensteht ja durch Verspannungen der einzelnen Folien des Panels. Wenn diese nicht 100% plan aufliegen. Das sind dann eher mechanische Gründe. Also daher ist das Quatsch, dass das durch Reinigungstücher noch schlimmer wird. Das könnte passieren wenn extrem Druck auf das Panel ausübst. Dann könnten sich die Folien noch mehr verspannen oder aber auch entspannen.
stricky3456
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Dez 2020, 12:30
Danke!
Und dass die Folien angezogen werden durch aufgeladene Lappen?
siggi_s.
Inventar
#4 erstellt: 20. Dez 2020, 12:53
Ich könnte mir schon vorstellen, dass durch kleine Mikroentladungen, welche durchaus im Hochspannungsbereich liegen können, Schäden entstehen können.
stricky3456
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 20. Dez 2020, 17:41
Wie sähen solche Schäden in dem Fall dann aus?
siggi_s.
Inventar
#6 erstellt: 20. Dez 2020, 19:16
Keine Ahnung, könnte mir aber vorstellen, dass einzelne Pixel den Geist aufgeben. Falls sie vom Mini-Blitz getroffen werden ...
stricky3456
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Dez 2020, 19:32
Das Thema scheint irwie nicht uninteressant, hier hat ein User einen Thread geöffnet in dem er schrieb, dass er mit einem elektrostatischen Lappen das Clouding wohl beeinflussen konnte.
Falls dem so ist, würde das total ändern, wie man Fernseher am besten putzen sollte.

Danke für die Antworten bisher.
eraser4400
Inventar
#8 erstellt: 23. Dez 2020, 19:31
Ich könnte mir schon vorstellen, dass durch kleine Mikroentladungen, welche durchaus im Hochspannungsbereich liegen können, Schäden entstehen können.

>Und ich könnt' mir vorstellen, dass zu kräftiges furzen auf dem Klo, die Kanaldeckel in der Umgebung korrodieren lassen könnte...

...sagt mal Leute, geht's noch??


[Beitrag von eraser4400 am 23. Dez 2020, 19:33 bearbeitet]
siggi_s.
Inventar
#9 erstellt: 23. Dez 2020, 20:16
Nur weil man sich bestimmte Dinge nicht vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass es diese Dinge nicht gibt. Nicht umsonst gibt es z.B. ESD Armbänder, welche genau solche Schäden an elektronischen Bauteilen verhindern sollen. Bei bis zu 35.000 Volt kann es durchaus Schäden an den OLED Zellen geben, da sie dicht unter der Oberfläche sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antistatikband
stricky3456
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Dez 2020, 20:17
Und bei QLED?
-Didée-
Inventar
#11 erstellt: 24. Dez 2020, 15:36
Gedankengänge ...

- was ist ein "elektrostatisch aufgeladenes" Tuch? Es gibt keine Tücher, die per se elektrostatisch aufgeladen sind. Allenfalls kann sich ein Tuch aufladen, wenn (trocken) gewischt wird.

- Reinigung sollte idR mit einem "nebelfeuchten" Tuch erfolgen, da lädt sich auch nichts elektrostatisch auf.

- Dass durch Mikroentladungen Schäden entstehen können ist zwar nicht auszuschließen, aber die Wahrscheinlichkeit sehe ich recht gering. Ein paar tausend Volt sind ein Furz, wenn die Stromstärke nur im Nano-Ampere-Bereich liegt ...

- Mit Clouding hat das ganze nichts zu tun. Ob man jetzt einzelne Zellen schädigen kann oder nicht (eher nicht) -- wenn sich ein Clouding-Problem durch Wischen irgendwie verändert, dann liegt das am bei der Reinigung ausgeübten Druck auf das Panel, nicht an elektrostatischen Effekten.


[Beitrag von -Didée- am 24. Dez 2020, 15:37 bearbeitet]
FarmerG_
Stammgast
#12 erstellt: 24. Dez 2020, 17:37

siggi_s. (Beitrag #9) schrieb:
Nur weil man sich bestimmte Dinge nicht vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass es diese Dinge nicht gibt. Nicht umsonst gibt es z.B. ESD Armbänder, welche genau solche Schäden an elektronischen Bauteilen verhindern sollen. Bei bis zu 35.000 Volt kann es durchaus Schäden an den OLED Zellen geben, da sie dicht unter der Oberfläche sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antistatikband


ESD-Armbänder werden bei der Bauteilbestückung und bei der manuellen Baugruppenprüfung verwendet, um eben zu große Potentialunterschiede durch elektrostatische Aufladungen zwischen den Pins von ICs zu verhindern, da diese Spannungen theoretisch die Sperrschicht durchschlagen könnten.
Ganz früher gab es dieses Problem bei der Fertigung häufiger, heute sind quasi alle integrierten Halbleiterein- und Ausgänge schon vom Halbleiterhersteller „geschütztz“ (interne Suppressorstrecke) bzw. hochohmig potentialausgleichend ausgelegt.
Man nutzt hier trotzdem (mehrstufige Sicherheit) ESD-Armbänder.

Sind die Halbleiter auf der Leiterkarte bestückt und verlötet, lassen sich quasi keine zu großen Potentialunterschiede mehr zwischen den Halbleiterpins per ESD erzeugen (Ausnahme: Entwicklungsfehler mit nicht abgeschlossenen unbenutzten Ein- oder Ausgängen).
Das trifft auf alle an- und abgeschlossenen Halbleiter-Ein-/Ausgänge zu.

Sind die bestückten Leiterkarten bzw. Baugruppen in‘s Gehäuse zu einem fertigen Gerät verbaut, muss für die gesetzlich vorgeschriebene CE-Konformität u.a. auch eine entsprechende EMV-Prüfung bestanden worden sein.

Hierbei wird neben HF-Einstrahlungen auch mit einer Hochspannungspistole auf viele verschiedene Gehäuseteile, allen vorhandene Buchsen/Anschlüsse und danach auch auf angeschlossene Zuleitungen „geschossen“.
Und das mit deutlich höherer Energie als die, welche ein statisch aufgeladenen User mit irgendwelchen Hilfsmitteln erzeugen könnte.

Deine Vorstellungskraft ist anscheinend kreativer als Deine technischen/elektronischen Kenntnisse fundiert sind.


[Beitrag von FarmerG_ am 24. Dez 2020, 17:40 bearbeitet]
siggi_s.
Inventar
#13 erstellt: 24. Dez 2020, 18:18
Na dann, fröhliches Swiffern ...
Winfried5
Stammgast
#14 erstellt: 25. Dez 2020, 12:54

siggi_s. (Beitrag #13) schrieb:
Na dann, fröhliches Swiffern ... :D


Ebenso Fröhliches Swiffern!
Stärkt die Marktwirtschaft.

Im Winter bei <40% Luftfeuchte.
Vor paar Jahren zur Fritzbox 7490 hin über Teppich gelaufen, vor berühren der WPS Taste 1cm Funkenstrecke, VDSL tot.
HDMI Kabel am TV eingesteckt, 7-8mm Funkenstrecke, Bild schwarz.

Ein Swiffer oder Mensch kann sich abhängig von der Luftfeuchte zwischen 1000-40000Volt aufladen.
Geprüft wird mit 4000Volt, Überspannungsfeste IC zb. Modem 7000Volt Durchschlagsfestigkeit.
Kunststoff LCD Panels lassen sich bereits mit 4000Volt Prüfspannungen beschädigen,
FarmerG_
Stammgast
#15 erstellt: 26. Dez 2020, 09:45
Ich reden hier nicht von einer Isolationsprüfung oder Hochspannungsprüfung über die Netzstromzuleitung (nach aktuellen wird hier mit bis zu 6kV AC bzw. 9kV DC geprüft).

Ich habe von einem Teil der vorgeschriebenen EMV-Prüfung von ganzen Geräten in der heutigen Zeit geredet: Beim zugehörigen ESD-Test (IEC/EN 61000-4-2) geht es hoch bis 30kV (bezug auf Posting #12, der Absatz vor dem Schlusssatz).

Je nach (belastbarer) Quelle geht man von einer maximal möglichen statischen Aufladung des Menschen von 20 ~ 35kV aus, wofür allerdings die Luftfeuchtigkeit für bis zu 35kV recht praxisfern unter 20% liegen muss. Hier können sich dann leicht auch Entladungsenergien von über 350mJ ergeben, welche als gefährlich für den Menschen eingestuft werden.

Wenn man im Winter den Raum ständig heizt und überhaupt nicht lüftet kommt man schlimmstenfalls auf etwa 35% Luftfeuchtigkeit herunter, wenn sich noch ein atmender/transpirierender ESD-Proband in einem üblichen Wohnraum befindet.


[Beitrag von FarmerG_ am 26. Dez 2020, 10:20 bearbeitet]
Winfried5
Stammgast
#16 erstellt: 26. Dez 2020, 11:59
Swiffern ist Klasse, verdiene daran gleich dreifach.
Viele nennen es Obsoleszenz, ich Dummheit.
-Didée-
Inventar
#17 erstellt: 26. Dez 2020, 15:51

FarmerG_ (Beitrag #15) schrieb:
Ich reden hier nicht von einer Isolationsprüfung oder Hochspannungsprüfung über die Netzstromzuleitung (nach aktuellen wird hier mit bis zu 6kV AC bzw. 9kV DC geprüft).

Ich habe von einem Teil der vorgeschriebenen EMV-Prüfung von ganzen Geräten in der heutigen Zeit geredet: Beim zugehörigen ESD-Test (IEC/EN 61000-4-2) geht es hoch bis 30kV (bezug auf Posting #12, der Absatz vor dem Schlusssatz).

Wo muss denn mit so hohen Werten geprüft werden? Ich komme zufällig aus der Branche elektrische Sicherheitsprüfung (bin allerdings eher Papiertiger), unsere Prüfgeräte gehen bis 5500 VAC / 6000 VDC, mehr wird idR auch nicht gebraucht. In Einzelfällen wurde auch schon ein 15 kV oder 30 kV Bereich angefordert, aber das ist ziemlich selten.
Die 350 mJ Ladungsenergie sind in der Tat eine kritische Grenze (EN 50191), aber die wird man mit einem statisch aufgeladenen Reinigungstuch wohl kaum erreichen.
FarmerG_
Stammgast
#18 erstellt: 26. Dez 2020, 19:55
Wie schon geschrieben bei der EMV-Prüfung (nicht Sicherheitsprüfung - das ist eine andere Baustelle und (bei uns) auch eine andere Abteilung (Verdrahtungsraum mit Elektrofachkräften vs. EMV-Labor mit EMV-Ingenieuren) zur Erlangung der CE-Konfirmität.
Die EMV-Prüfungen werden somit hauptsächlich begleitend und wiederholend während der Produktentwicklung durchgeführt.
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