Endstufe RMS Output messen.

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Aluminiumhaut
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Jan 2012, 11:25
Servus..

ich hab hier eine Endstufenplatine liegen, die lt. Hersteller 800W macht. Nun...RMS? Klirrfaktor? Hier ein Bild von dem Teil
Leider hab ich keine Manual bzw. noch nicht..sofern die Chinesen mir überhaupt eins schicken geschweige denn eins davon exestiert
Daher wollte ich die Leistung selbst messen. Ich habe mich nun in verschiedene bzw. auch die grundlegenden Messtechniken eingelesen. Nun wollte ich anfangen (Multimeter, Oszi ist vorhanden, Testsignal) nur der 4R Widerstand nicht.
Würde nicht zur Not auch ein Tauchsieder funktionieren oder die Heizstäbe eines Backofens? Prinzipell ja, aber R ist wesentlich höher als die des geeigneten MEsswiderstandes.
Könnte man das nicht umrechnen?

Grüße
anymouse
Inventar
#2 erstellt: 19. Jan 2012, 15:46
Ich vermute mal, dass die abgegebene Leistung (auch) durch diese Aspekte begrenzt ist:

  • Die maximale Ausgangsspannung (z.B. aufgrund der Rail-Versorgung);
  • Der maximale Ausgangsstrom (z.B. aufgrund der Transistoren);
  • Die Energielieferfähigkeit der Versorgung (z.B. aufgrund Netzteil, Trafo, Kondensator, ...);


Das Problem der eigentlichen Nennleistungsmessung ist, dass für höhere Lastimpedanzen vor allem die maximale Ausgangsspannung relevant ist, für niedrigere jedoch Maximalstrom oder Energieversorgungsfähigkeit.

Daher kann man das evtl. umrechnen, ob das auch stimmt, ist eine andere Sache.

Was Du auch ohne geeigneten Widerstand messen könntest, ist die maximale Ausgangsspannung. Also (sehr) hochohmige Last anschließen, und dann die Ausgangsspannung immer weiter erhöhen, bis Sättigung und/oder ein hoher Klirrfaktor beobachtet werden kann.

(Schlechte?) Idee für die Messung des Maximalstrom: Amperemeter in größtem Messbereich schalten (ganz niedriger Widerstand), als Lautsprecher anschließen. Parallel dazu Voltmeter und Oszi. Verstärker mit 0-Signal einschalten, dann langsam Signal soweit erhöhen, dass der Strom nicht mehr steigt. Dann Spannung und Strom messen. Achtung, könnte hierdurch Messgerät oder Verstärker beschädigt werden?
Injen
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jan 2012, 19:30
Moin!

Beim class-D würde ich nicht von ausgehen, dass dort die Transistoren kaputt gehen. Viel eher belastet deine "Strommessung" die Spule am Ausgang des AMPs. Einfach mal Prinzipschaltung eines class-D googeln, dann wirds logisch, dass die Transistoren von der Last nicht soviel sehen.

Trotzdem halte ich die Messung des max Stromes für überflüssig, viel interessanter ist das Verhalten an kapazitiven Lasten. RMS Leistung ließe sich natürlich am einfachsten mit nem Pegelmesser oder auch über die Soundkarte ermitteln. Mit Soundkarte könntest du dann auch am einfachsten eine Klirrgrenze festlegen.

Gruß
Manuel
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Jan 2012, 12:15
Es kam noch gar nicht zur Sprache daß man für so eine Messung mit Lastwiderstand auch ein entsprechendes Netzteil braucht. Auf dem Bild ist keines zu sehen, und der TE hat keines erwähnt. Mit einem üblichen Labornetzteil ist da wenig ausgerichtet.

Zudem muß man bedenken, daß bei Class-D eine Messung des Klirrfaktors so seine Probleme hat, weil in der Regel ziemlich viel hochfrequenter "Müll" aus so einer Endstufe kommt, der die Messung beeinträchtigt, wenn man ihn nicht herausfiltert. Eine "seriöse" Leistungsmessung ist daher gar nicht so einfach.

Der Lastwiderstand sollte demgegenüber kein so großes Problem sein. Wer einen genügend großen "Fundus" an Widerständen in Form von Tauchsiedern, Heizstäben und dergleichen hat, sollte in der Lage sein, eine geeignete Kombination durch Parallel- und Serienschaltung herzustellen. Man muß dazu nur ein bißchen rechnen können, und die Verlustleistungen in jedem Einzelwiderstand im Auge behalten. Wer ein bißchen investieren und löten will, der kann sich einen Lastwiderstand auch selbst bauen, indem er relativ billige Zementwiderstände in entsprechender Anzahl miteinander kombiniert. Die kann man auch für kurze Zeit überlasten ohne daß viel passiert. Zum Beispiel ergeben 14 Stück 56Ω/17W parallel einen 4Ω Lastwiderstand mit 238 Watt Nennlast. Wenn Du das Gebilde vor einen anständigen Lüfter montierst, dann hält es für die Dauer einer Messung auch mal 800 Watt aus.
-scope-
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Jan 2012, 19:32
....oder die R´s nach alter Amateurfunkermanier in eine "Öldose" einbauen.

http://www.nonstopsystems.com/radio/frank_radio_antenna_dummy.htm


Der (in der Regel nicht so wichtige) Einfluss der Windungsinduktivität kann so durch Einsatz von kleineren Schichtwiderständen minimiert werden. Meine Draht-R Lastwiderstände haben z.B. eine (erste) Resonanz bei ca. 280 KHz, was sich in "Breitbandmessungen" deutlich zeigt. (unbrauchbar)

Ich habe mir daher ein weiteres 8R "Dummy" aus "vielen" 1W Schicht-R in einer Öldose hergestellt. Damit messe ich dann bis ca. 100 W.
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